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Der Keilberg ist ein Berg im westlichen Erzgebirge Er erstreckt sich nordwestlich des Stadtzentrums von Schneeberg Auf seinem Gipfel befinden sich ein 1893 errichteter Aussichtsturm und eine Berggaststatte KeilbergAusblick vom Bismarckturm Keilbergturm Hohe 558 9 m u NHN 1 Lage Sachsen DeutschlandGebirge ErzgebirgeKoordinaten 50 36 49 N 12 37 50 O 50 613527777778 12 630527777778 558 9 Koordinaten 50 36 49 N 12 37 50 OKeilberg Schneeberg Sachsen Besonderheiten Bismarckturm AT Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 2 Aussichtsturm 3 Gasthaus 4 Lied auf den Keilberg 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeografie BearbeitenEr umfasst eine Flache von etwa 900 000 Quadratmetern Seine Nordflanke ist bis zur Kuppe grosstenteils mit Fichten und Birken bewachsen Bei Vermessungen des 19 Jahrhunderts wurde seine Hohe mit 551 9 Metern angegeben neuere Messmethoden fuhrten zu der heutigen Hohenangabe Etwa auf halber Berghohe liegen an der Westflanke vier Teiche Der grosste der Ziegelteich diente als Trinkwasserreservoir In den 1970er Jahren wurde an den unteren sudlichen Hangen die Friedenssiedlung in Plattenbauweise errichtet die 400 Wohnungen bietet Im Umfeld wurden eine Schule eine Apotheke Arztpraxen mehrere Kleingartenanlagen ein Sportplatz und soziale Einrichtungen angesiedelt Die verkehrsmassige Erschliessung bis zur Bergkuppe erfolgte durch ein Netz befestigter Strassen Die Flache zwischen der Siedlung und der Berggaststatte wird landwirtschaftlich genutzt 2 Ein Panoramawanderweg fuhrt von Schneeberg uber den Gleesberg den Sandberg den Keilberg und den Hammerberg 3 Der Keilberg ist Bestandteil des Naherholungsgebietes Am Keilberg das auch Fahrradwege beinhaltet 4 Aussichtsturm Bearbeiten nbsp Bismarckturm 2011 Der Erzgebirgszweigverein Schneeberg der sich gemass seinem Statut um die Erschliessung der Erzgebirgsheimat kummerte hatte im 19 Jahrhundert mit einer Geldsammlung dafur gesorgt dass ausser dem vom Erzgebirgszweigverein Neustadtel gebauten Aussichtsturm auf dem Gleesberg auf dem Keilberg ebenfalls ein Aussichtsturm errichtet werden konnte Baumeister Gorling aus Schneeberg entwarf und baute einen 21 Meter hohen steinernen Turm dessen prismenformiger quadratischer 8 Meter hoher Turmschaft aus groben Sandsteinen und Bruchsteinen und der achteckige Aufbau aus roten Klinkern besteht 5 Uber eine holzerne Treppe im Inneren mit genau 101 Stufen ist die offene Aussichtsplattform erreichbar deren Begrenzung an einen zinnenbewehrten Turm erinnert Die Baukosten betrugen 4500 Mark Der Turm wurde am 31 August 1893 eingeweiht und erhielt den Namen Keilbergturm Aus Anlass des 84 Geburtstages von Bismarck am 1 April 1899 brachte man uber dem Eingangsbereich ein Medaillon mit Bismarck Profil an und nannte den Turm Bismarck Turm Im Jahr 1919 wurde die Stadtverwaltung Schneeberg Eigentumer des Turmes und der anderen Bauten 5 Nach dem Zweiten Weltkrieg erhielt der Aussichtsturm den Namen Keilbergturm zuruck Er musste 1980 wegen Baufalligkeit geschlossen werden Erst 1993 finanzierte die Stadtverwaltung Schneeberg eine Rekonstruktion Reste des Bismarckreliefs wurden beseitigt dafur brachte man die Inschrift Keilbergturm an Am 29 August 1993 wurde der erneuerte Turm durch den damaligen Burgermeister Karl Henselin in einer Feierstunde der Offentlichkeit wieder zugangig gemacht 6 Auf der von der Schneeberger Stadtverwaltung angebrachten Erklarungstafel wird das Bauwerk wieder als Bismarck Turm bezeichnet Gasthaus Bearbeiten nbsp Keilberghaus anno 2011Um die Baukosten komplett aufzubringen wurde am Fuss eine Schankwirtschaft eingerichtet und im Jahr 1900 konnte der Erzgebirgszweigverein ein einstockiges Unterkunftshaus eroffnen In der Folge mussten etliche Sanierungsarbeiten auch Umbauten durchgefuhrt werden die Bewirtschaftung wechselte haufig Die Unterkunft wurde in spateren Jahren abgerissen und durch einen neuen Berggasthof ersetzt der Platz fur 60 Personen bot 5 Er ist ebenfalls ein Flachbau besitzt aber eine uberdachte Terrasse und durch seinen L formigen Grundriss einen windgeschutzten Hof Der Gasthof diente auch als Veranstaltungsort fur Feste wie in einer Annonce 1909 zu lesen war Treffpunkt zum Sommervergnugen auf dem Keilberg mit Kinderbetreuung Das Gebaude wurde uber mehrere Generationen privat betrieben Als Besitzer werden genannt Familie Barth 1900 1902 Carl Hunger 1902 1911 Emil Schellenberg 1912 1930 Oberforster Fritz Baumann 1930 1935 Curt Bohm 1935 1955 In lokalen Zeitungen warb zum Beispiel Emil Schellenberg 1913 neben einer Zeichnung des Hauses und des Aussichtsturmes mit folgender Anzeige fur einen Besuch Einem geehrten Publikum bringe ich meine renovierten Raume zur gefl Benutzung in empfehlende Erinnerung Zugfreie Veranda Taglich bei hochgezogener Fahne geoffnet Vorzugliche Kuche und gutgepflegte Biere Zirka 30 Minuten von Schneeberg Auch zu DDR Zeiten blieb der Gasthof in Privatbesitz oder wurde von Gastronomen gepachtet Karl Hirsch 1955 1964 Dietrich Neubert 1964 1967 Dieter Boege 1968 1971 Siegfried Hahn 1971 1980 Hirsch veroffentlichte 1959 folgendes Inserat in der Zeitung Freie Presse Ausflugsgaststatte Keilberg Herrliches Ausflugslokal am Wald gelegen mit 2 Gastraumen und einer Veranda fur 50 60 Personen im Winter heizbar Fur Reisegesellschaften vorherige Anmeldung Panorama Aussichtsturm 1980 wurde neben dem Turm auch die Gaststatte geschlossen weil kein Geld fur eine Sanierung vorhanden war Das Gasthaus konnte jedoch bis Februar 1987 durch eine vom Rat der Stadt organisierte und finanzierte und von freiwilligen Helfern unterstutzte Rekonstruktion wiedereroffnet werden der Turm blieb allerdings geschlossen Verwandte eines fruheren Betreibers pachteten nun den Gasthof und fuhrten ihn auch in die Marktwirtschaft die Familien Bernd Bohm Wolfgang Bohm und Hofmann Nachdem 1993 auch der Turm durch die Unterstutzung vieler Firmen wieder geoffnet werden konnte stehen nun sowohl Turm als auch Gasthaus Gasten aus nah und fern wieder zur Verfugung Als prominenten Gast empfingen die Wirtsleute im Juli 1991 Bjorn Engholm und servierten ein Festmenu mit erzgebirgischen Spezialitaten 6 Besucher die den Turm besteigen mochten holen sich den Schlussel beim Gastwirt Lied auf den Keilberg BearbeitenVor 1973 wurde vom Leiter der Heimatgruppe Schneebarger Maad Erich Schonfelder folgendes Lied auf den Keilberg in erzgebirgischer Mundart verfasst 6 E schienes Flackel in Gebirg dos is dr Keilbargwald Schu immer war ar mir als Kind mei liebster Aufenthalt Wu Fichten stinne schlank un gru de Haad so rotlich bluht do rauscht dr Wald sei Melodie e haamitliches Lied Do stieht is Keilbarghaus guckt zwischen Baamle raus Un drub n an Waldessaamstieht gleich dr Turm drnaabn Zengstrum de Schwarzbeer bluht de Schwarzblatt singt ihr Lied wenn ahmd de Sonn su schiesu golden unnergieht Steig ich mol of den Keilbargturm guck weit nei ins Gebirch sah n Kuhbarg Staabarg un Schneebarg mit der KirchHo ich mol Gluck do sah ich aane Fichtelbarg huch stieh dan Sportlerbarg im Arzgebirg Un unner mit im Gru do stieht es Keilbarghaus Do stieht is Keilbarghaus Net weit vun Keilbarg gut versteckt su zwischen Busch und Baam liegt neigebettder Ziegelteich de Waldesruh dernabn Manch Rehle springt im Fichtenwald manch Bachel rauscht derzu O Keilbargwald o Hamitwald do find t e geds sei Ruh Do stieht is Keilbarghaus Am Keilbarghang manch neies Haus guckt nei ins Haamitland de Friedenssiedlung ganz gewissist langst zengstrim bekannt Un Frieden mog aa immer seiuber unerm Keilbargwald damit mer freidig singe ka ub gung un aa ob alt Do stieht is Keilbarghaus Literatur BearbeitenReinhart Heppner und Jorg Bruckner Sachsisch bohmische Aussichtsberge des westlichen Erzgebirges in Wort und Bild mit touristischen Angaben Horb am Neckar 2001 S 42 43 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Keilberg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Der Bismarckturm Schneeberg beim Infoportal BismarckturmeEinzelnachweise Bearbeiten Karten und Daten des Bundesamtes fur Naturschutz Hinweise Touristische Infobroschure der Stadt Schneeberg pdf Stand 2009 Memento vom 27 Januar 2006 im Internet Archive Homepage der Wanderzentrale in Bad Schlema abgerufen am 12 Januar 2009 Homepage der Wohnungsgesellschaft Bergstadt Schneeberg Memento vom 10 Februar 2009 im Internet Archive abgerufen am 12 Januar 2009 aus dem Webarchiv erneuert 20 September 2012 a b c Bismarckturm Schneeberg Vom Keilbergturm zum Bismarckturm neu abgerufen am 15 Oktober 2021 a b c Infos zum Keilberg von der Homepage Freundeskreis Stadtarchiv PDF 8 1 MB abgerufen am 12 Januar 2009 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Keilberg Schneeberg amp oldid 218417573