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Die Karlsburg Brauerei bzw Actien Brauerei Karlsburg war eine 1891 gegrundete Brauerei in Bremerhaven die bis 1974 Bestand hatte Die Karlsburg Brauerei in Bremerhaven 1904 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte der Karlsburg Brauerei 1 1 Die Anfange 1 2 Im Ersten und Zweiten Weltkrieg 1 3 Die 1950er und 1960er Jahre 1 4 Das Ende der Karlsburg Brauerei 2 Literatur 3 Siehe auch 4 EinzelnachweiseGeschichte der Karlsburg Brauerei BearbeitenDie Anfange Bearbeiten Am 15 Marz 1891 kauften der Braumeister Oswald Kroker 5 Januar 1850 in Oderwitz und die Bruder Albert und Georg Sprickhoff Maurermeister aus Bremerhaven das 1849 50 erbaute Auswandererhaus von Christian Lahusen der die Immobilie 1887 erworben hatte 1 Im Juli desselben Jahres grundeten die drei Unternehmer die Actien Brauerei Karlsburg mit einem Grundkapital von 500 000 Mark das sich in 500 Aktien a je 1000 Mark aufteilte 2 Benannt wurde die neue Brauerei nach der ehemaligen Festungsstadt Carlsburg auf dessen Gelande zwischen Geeste und Weser das grosse dreiflugelige Gebaude des Auswandererhauses errichtet worden war Am 17 Marz 1892 nahm die Firma ihren Betrieb auf und lieferte am 16 Juni 1892 unter Braumeister B Hoyer das erste Bier aus Bis zur Grundung der Victoria Brauerei in Wulsdorf 1901 war die Karlsburg Brauerei die einzige Grossbrauerei in Bremerhaven 1893 94 betrug die produzierte Biermenge gemass der ersten in der Provinzial Zeitung veroffentlichten Bilanz 25 600 Hektoliter Sie belieferte u a den Norddeutschen Lloyd 1899 1900 wurde die Brauerei im ehemaligen Innenhof des Auswandererhauses zwischen den beiden Seitenflugeln um einen zweigeschossigen Anbau fur weitere Produktionsanlagen vergrossert Diese Erweiterung war passend zum ursprunglichen Gebaude im Stile der Neorenaissance gestaltet und mit einem Staffelgiebel versehen Zur Strassenfront hin zierte eine Skulptur Karls des Grossen den Gambrinus einen Trinkbecher reicht die Fassade Im Ersten und Zweiten Weltkrieg Bearbeiten Wahrend des Ersten Weltkriegs geriet die Karlsburg Brauerei in finanzielle Schwierigkeiten als die Auftrage der Handelsmarine einbrachen Im Januar 1922 wurde der Betrieb schliesslich von der Haake Beck Brauerei aus Bremen ubernommen Die Produktionsanlagen wurden modernisiert ein neuer Brunnen angelegt und eine neue Lager und Versandhalle errichtet Nach der Umbauphase 1924 entwickelte sich Nachfrage nach den drei Sorten Gold Export und Kraftbier sehr gut so dass ab 1929 die Produktionsplatte ausgeweitet und zusatzliche Niederlassungen in Minden Cuxhaven Dorum und Bederkesa eroffnet werden konnten In der Zeit des Nationalsozialismus wurde ein Anbau der Brauerei als Gefangnis genutzt in dem Verhore und Misshandlungen stattfanden und Mitglieder der Bremerhavener KPD sowie Angehorige der Sinti interniert wurden 3 4 Bis zum Zweiten Weltkrieg konnte der Umsatz der Brauerei zunachst durch Belieferung der Kreuzfahrtschiffe der Organisation Kraft durch Freude und spater der Wehrmacht und der Kriegsmarine gesteigert werden war ab 1941 jedoch durch die Rohstoffknappheit und die Beschlagnahmung von Fahrzeugen und Pferden stark rucklaufig Als bei einem schweren Bombenangriff auf die Bremerhavener Innenstadt am 18 September 1944 der Sudflugel der Brauerei ausbrannte und weitere Gebaudeteile beschadigt wurden musste die Produktion fast vollstandig eingestellt werden Die 1950er und 1960er Jahre Bearbeiten Nach Kriegsende im Mai 1945 wurde die Brauerei von der US amerikanischen Besatzungsverwaltung beschlagnahmt und durfte zur Versorgung der in Bremerhaven stationierten Soldaten die Produktion wieder aufnehmen wahrend fur andere Hersteller ein Brauverbot bis 1948 bestand Die Wiederaufnahme der Produktion in grossem Umfang Anfang der 1950er Jahre war sehr erfolgreich insbesondere der Absatz an Flaschenbieren wurde in den folgenden Jahren stetig gesteigert 1954 arbeiteten in dem Betrieb wieder knapp 100 Beschaftigte und 1957 wurde der zerstorte Sudflugel in Betonbauweise neu errichtet und die alten Gebaudeteile mit einer neuen Fassade verkleidet Auch in den 1960er Jahren entwickelten sich die Geschafte sehr gut so dass die Produktionsmenge verdoppelt werden konnte Das Ende der Karlsburg Brauerei Bearbeiten In den 1970er Jahren begann der Umsatz zu stagnieren und die Karlsburg Brauerei kam zunehmend in eine schwierige Lage von den drei Standorten der Haake Beck Brauerei war Bremerhaven der mit den hochsten Produktionskosten Die Konzernleitung beschloss daraufhin 1974 den Betrieb einzustellen Am 31 Marz 1974 wurde hier das letzte Bier gebraut und am 30 Juni die Produktion stillgelegt 5 Das Karlsburg Pils wurde in der Folge bei der Hemelinger Brauerei in Bremen hergestellt Das Gebaude der Brauerei wurde zunachst als Niederlassung von Haake Beck weitergenutzt bis es 1979 an das Land Bremen verkauft wurde das hier die Hochschule Bremerhaven errichten liess Die neueren Teile des Brauereigebaudes und die vorgebauten Fassadenverkleidungen wurden abgerissen und die historisch wertvollen Gebaudeteile des ehemaligen Auswandererhauses erhalten und in den Hochschul Neubau integriert Literatur BearbeitenChristian Petermann Die Gebaude der Hochschule Bremerhaven Wirtschaftsverlag NW Verlag fur neue Wissenschaften Bremerhaven 2005 ISBN 3 86509 250 0 Dieter Strohmeyer Karlsburg 12 14 Auswandererhaus Kaserne Brauerei Hochschule Ein Haus erzahlt Geschichte und Geschichten Nordwestdeutsche Verlagsgesellschaft Bremerhaven 2000 ISBN 3 933885 05 1 S 62 83 Siehe auch BearbeitenBremer BrauereienEinzelnachweise Bearbeiten Dieter Strohmeyer Karlsburg 12 14 Auswandererhaus Kaserne Brauerei Hochschule Nordwestdeutsche Verlagsgesellschaft Bremerhaven 2000 S 67 Handelsregister im Stadtarchiv Bremerhaven V 45 Anbauplatze und Zubehor 1105 1106 Bl 210 Susanne Engelbertz Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu den Statten des Widerstandes und der Verfolgung 1933 1945 Band 6 Bremen Stadt Bremen Bremen Nord Bremerhaven VAS Bremen 1992 S 116 Dieter Strohmeyer Karlsburg 12 14 Auswandererhaus Kaserne Brauerei Hochschule Nordwestdeutsche Verlagsgesellschaft Bremerhaven 2000 S 72 Dieter Strohmeyer Karlsburg 12 14 Auswandererhaus Kaserne Brauerei Hochschule Nordwestdeutsche Verlagsgesellschaft Bremerhaven 2000 S 65 53 540177 8 582956 Koordinaten 53 32 24 6 N 8 34 58 6 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karlsburg Brauerei amp oldid 217303169