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Karl Zeiss 15 April 1912 in Langgons 10 Januar 1994 in Giessen war ein deutscher evangelischer Theologe Er wurde bekannt als Olympiapfarrer und gilt als Vorreiter der Sportseelsorge Zeiss studierte ab 1931 in Giessen evangelische Theologie wechselte 1933 fur ein Jahr nach Halle und legte sein Erstes Examen 1934 in Giessen ab Seine Ordination erhielt er 1937 in Wiesbaden Dotzheim wo er bis 1939 als Pfarrer arbeitete Er wurde 1931 Mitglied des Giessener Wingolf 1933 des Hallenser Wingolf und 1935 der Arminia Dorpatensis 1 Im Giessener Wingolf organisierte er als Fuxmajor der Verbindung einen Kreis von Studenten die im Gegensatz zum Fuhreranspruch der Reichskirchenleitung standen und schliesslich an den illegalen Predigerseminaren der Bekennenden Kirche in Frankfurt am Main teilnahmen Diese standen unter der Androhung der Nicht Anerkennung des Examens seitens der bereits gleichgeschalteten Landeskirchenleitung und der Verweigerung einer spateren Ordination zum Pfarrer 2 Nach Militardienst und Kriegsgefangenschaft wurde er Pfarrer in Munster bei Butzbach wechselte 1948 nach Nieder Erlenbach Nieder Eschbach und wirkte von 1956 bis zu seinem Ruhestand 1977 an der Matthauskirche in Frankfurt am Main Von 1954 bis 1988 war er Mitglied der Synode der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau zeitweise auch der EKD Synode Ende der 1940er Jahre begann Zeiss gemeinsam mit Propst Ernst zur Nieden die Bedeutung der Sportseelsorge durch Vortrage zu propagieren Er initiierte die noch heute stattfindenden Sporttagungen der Evangelischen Akademien Den ersten evangelischen Gottesdienst anlasslich einer grossen Sportveranstaltung uberhaupt hielt Zeiss wahrend des Motorradrennens auf dem Schottenring 1952 Aufgrund dieser Erfahrungen entsandte die Kirchenleitung mit Karl Zeiss erstmals einen Pfarrer fur die Fussball Weltmeisterschaft in Bern 1954 So fand das Wunder von Bern unter seelsorglichem Beistand statt Bundesweit bekannt wurde Zeiss schliesslich als der Rat der EKD ihm aufgrund seiner jahrzehntelangen Erfahrung die Organisation der Seelsorge zu den Olympischen Sommerspielen 1972 in Munchen ubertrug er leitete hierbei die taglichen Besucher Gottesdienste und die Betreuung der Sportler Dies brachte ihm seine lebenslange Bezeichnung als erster Olympiapfarrer ein Seither werden zu allen Olympischen Spielen Seelsorger entsandt Seinen Ruhestand verbrachte Zeiss in seiner Geburtsstadt Langgons Ehrungen BearbeitenAm 5 Dezember 1980 wurde Zeiss in Berlin mit der erstmals vom Deutschen Sportbund verliehenen Ludwig Wolker Plakette geehrt Sie wird seither alle zwei Jahre an Personen verliehen die sich in hervorragender Weise fur das Ethos und die Menschenwurde im Sport eingesetzt haben 1989 erhielt er das Bundesverdienstkreuz am Bande Seine Heimatgemeinde Langgons verlieh ihm 1992 die Ehrenburgerwurde und benannte 1995 eine Sporthalle nach ihm Einzelnachweise Bearbeiten Karl Dienst Zwischen Wissenschaft und Kirchenpolitik zur Bedeutung universitarer Theologie fur die Identitat einer Landeskirche in Geschichte und Gegenwart Peter Lang Verlagsgruppe 2009 ISBN 978 3631583654 S 49 Karl Dienst Politik und Religionskultur in Hessen und Nassau zwischen Staatsumbruch 1918 und nationaler Revolution 1933 Ursachen und Folgen Peter Lang Verlagsgruppe Frankfurt 2010 ISBN 978 3631604694 S 228Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Karl Zeiss im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Vor 100 Jahren wurde Olympiapfarrer Karl Zeiss geboren Artikel in der Giessener Allgemeinen Zeitung vom 14 April 2012 Normdaten Person GND 107391945 lobid OGND AKS VIAF 20196739 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Zeiss KarlKURZBESCHREIBUNG deutscher evangelischer Theologe OlympiapfarrerGEBURTSDATUM 15 April 1912GEBURTSORT LanggonsSTERBEDATUM 10 Januar 1994STERBEORT Giessen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karl Zeiss Theologe amp oldid 188774955