www.wikidata.de-de.nina.az
Karl Garbers 16 Mai 1898 in Hamburg 9 Juli 1990 in Bad Neuenahr war ein deutscher Orientalist und Wissenschaftshistoriker Schwerpunkte Mathematik Medizin und Naturwissenschaften Leben BearbeitenGarbers studierte von 1919 bis 1926 Mathematik Physik Philosophie und semitische Sprachen in Hamburg und Gottingen Von 1926 bis 1937 wirkte er als Privatlehrer und Erzieher 1 1936 wurde Garbers in Hamburg 1 mit der Dissertation Ein Werk Tabit b Qurra s uber ebene Sonnenuhren promoviert 2 Zum 1 Mai 1937 trat Garbers der NSDAP bei Mitgliedsnummer 4 357 507 3 4 Seit 1937 war Garbers Mitarbeiter der Preussischen Akademie der Wissenschaften hier war er bis 1938 mit Julius Ruska und Alfred Siggel im Rahmen der Orientalischen Kommission an der Erstellung des Kataloges arabischer alchemistischer Handschriften beteiligt Im selben Zeitraum war er auch Mitarbeiter am Institut fur Geschichte der Medizin und Naturwissenschaft 5 2 1940 habilitierte er sich in Berlin 1 Er wirkte als Dozent in Leipzig 6 Im Zweiten Weltkrieg war Garbers als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Auswartigen Amt AA beschaftigt 7 1943 wurde er Mitglied der Deutschen Morgenlandischen Gesellschaft 5 Im selben Jahr wurde ihm durch das Amt Rosenberg die Partei Kanzlei das Reichsministerium fur Wissenschaft Erziehung und Volksbildung und das AA die Leitung der Zweigstelle Sarajewo des vom AA eingerichteten Deutschen Wissenschaftlichen Instituts DWI Zagreb ubertragen 5 Zugleich war er bis Kriegsende Leiter des deutschen islamkundlichen Instituts in Sarajewo 1 Von Seiten des Amtes Rosenberg hiess es im Auswahlverfahren fur die DWI Zagreb Zweigstelle Sarajewo Garbers sei Leiter des Auslandsamtes der Dozentenschaft in Leipzig wodurch er im besonderen Erfahrungen fur den Umgang mit Auslandern und fur die Stellung des deutschen Wissenschaftlers in der Auslandsarbeit gewonnen habe Garbers habe sich ausserdem als politisch aktive Personlichkeit erwiesen und seit Jahren eine grosse Einsatzbereitschaft an den Tag gelegt Es wurden seine wissenschaftlichen Qualifikationen und organisatorischen Fahigkeiten gelobt zudem sei Garbers eine ausgesprochene soldatische Personlichkeit er trete als Parteigenosse ruckhaltlos fur die nationalsozialistische Weltanschauung ein und wisse die auslandswissenschaftliche soldatische und nationalsozialistische Einstellung sehr geschickt in den Dienst seiner Tatigkeit zu stellen 8 1947 habilitierte sich Garbers an der Universitat Hamburg um und wirkte dort bis 1950 als Dozent fur Geschichte der Mathematik und der Naturwissenschaften 1 5 Von 1950 bis 1954 war er Sprachlehrer an der Kirchlichen Hochschule Hamburg und bis 1963 Studienrat Seit seiner Pensionierung lehrte er bis 1980 am Institut fur Naturwissenschaften und Technik an der Universitat Hamburg 1977 wurde er zum Professor ernannt 1 Zu seinen Werken der Nachkriegszeit gehoren die Ubersetzung von al Kindis Kitab kimiya al ʿitr wat tas ʿidat Buch uber die Chemie des Parfums und die Destillationen 1948 und Ishaq ibn Imrans Maqala fi ʾl maliḫuliya Abhandlung uber die Melancholie 1977 das er in einer vergleichenden kritischen arabisch lateinischen Parallelausgabe mit der von Konstantin dem Afrikaner angefertigten Ubersetzung herausgab Zusammen mit Jost Weyer gab er ein Quellengeschichtliches Lesebuch zur Chemie und Alchemie der Araber im Mittelalter heraus Hamburg 1980 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f Ludmila Hanisch Die Nachfolger der Exegeten Deutschsprachige Erforschung des Vorderen Orients in der ersten Halfte des 20 Jahrhunderts Harrassowitz Wiesbaden 2003 S 186 a b Menso Folkerts Christoph J Scriba Hans Wussing Germany In Joseph W Dauben und Christoph J Scriba Hrsg Writing the History of Mathematics Its Historical Development Birkhauser Basel u a 2002 S 133 Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 10320462 Ekkehard Ellinger Deutsche Orientalistik zur Zeit des Nationalsozialismus 1933 1945 Deux Mondes Verlag Edingen Neckarhausen 2006 S 37 a b c d Ekkehard Ellinger Deutsche Orientalistik zur Zeit des Nationalsozialismus 1933 1945 Deux Mondes Verlag Edingen Neckarhausen 2006 S 481 Ludmila Hanisch Die Nachfolger der Exegeten Deutschsprachige Erforschung des Vorderen Orients in der ersten Halfte des 20 Jahrhunderts Harrassowitz Wiesbaden 2003 S 186 gibt hierfur als Zeitraum 1938 bis 1943 an Ekkehard Ellinger Deutsche Orientalistik zur Zeit des Nationalsozialismus 1933 1945 Deux Mondes Verlag Edingen Neckarhausen 2006 S 481 gibt hierfur als Zeitraum 1941 bis 1946 an Ekkehard Ellinger Deutsche Orientalistik zur Zeit des Nationalsozialismus 1933 1945 Deux Mondes Verlag Edingen Neckarhausen 2006 S 191 Ekkehard Ellinger Deutsche Orientalistik zur Zeit des Nationalsozialismus 1933 1945 Deux Mondes Verlag Edingen Neckarhausen 2006 S 239f Ellinger zitiert hier aus einem Brief des Amt Rosenberg Mitarbeiters Wolfgang Erxleben an Wolfgang Bechtold von der Partei Kanzlei vom 1 Februar 1943 IfZ MA 141 9 Bl 0351233 und einer Aktennotiz Erxlebens fur den Leiter des Hauptamts Wissenschaft des Amtes Rosenberg vom 3 November 1942 IfZ MA 141 9 Bl 0351235f Normdaten Person GND 105203697X lobid OGND AKS LCCN n86093519 VIAF 93835143 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Garbers KarlKURZBESCHREIBUNG deutscher Orientalist und WissenschaftshistorikerGEBURTSDATUM 16 Mai 1898GEBURTSORT HamburgSTERBEDATUM 9 Juli 1990STERBEORT Bad Neuenahr Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karl Garbers Orientalist amp oldid 233248489