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Karl Egger C R V italienisch Carlo Egger lateinisch Carolus Egger 10 Februar 1914 in Silz Tirol 1 September 2003 in Paring Bayern war ein Sudtiroler Ordenspriester Abtprimas der Augustiner Chorherren Latinist und Neulateiner Er war lange Jahre im Vatikan in leitender Position fur die Romische Kurie tatig Bekanntheit erlangte er insbesondere als Lexikograph der durch seine Arbeit Latein die Amtssprache des Heiligen Stuhls fur die Ubersetzung zeitgenossischer Texte ertuchtigte Neben seinen latinistischen Publikationen veroffentlichte er auch ordensgeschichtliche Beitrage Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Publikationen Auswahl 3 Literatur 4 WeblinksLeben BearbeitenEgger wuchs in Sterzing auf und besuchte von 1924 bis 1931 das Vinzentinum in Brixen Als Zwolfjahriger schickte er ein selbst verfasstes lateinisches Gedicht an Papst Pius XI fur das er aus dem Vatikan einen Dankesbrief erhielt Bei einem Besuch seiner Schwester die sich gerade in Neapel aufhielt lernte er wahrend eines Ausflugs auf Capri einen Priester der lateranensischen Chorherren kennen der einen tiefen Eindruck auf ihn hinterliess 1933 trat er neunzehnjahrig dem lateranensischen Chorherren Konvent in Gubbio bei Die ersten Gelubde legte er 1934 ab die Priesterweihe 1937 Seine Studien beendete er mit Abschlussen in Theologie am Angelicum und in Klassischer Philologie an der Sapienza in Rom 1942 wurde Egger Professenmeister seines Ordens bei San Pietro in Vincoli Daneben arbeitete er als Privatlehrer fur die Familie Pacelli wo er die Neffen von Papst Pius XII unterrichtete Wahrend des Zweiten Weltkriegs erhielt er aufgrund seiner Sprachkenntnisse die eine direkte Kommunikation mit den deutschen Besatzungstruppen ermoglichten von Pius XII den Auftrag sich um die Fluchtlinge in der Stadt Rom zu kummern 1949 wurde Egger als Mitarbeiter in das Officium Latinum des Papstlichen Staatssekretariats berufen das er nach dem Tod von Antonio Bacci als Capo Ufficio leitete Mehr als vierzig Jahre lang und unter funf verschiedenen Papsten war er mit der Ubersetzung ins Lateinische und Redaktion samtlicher in der Romischen Kurie anfallender Dokumente befasst Aus dieser Arbeit heraus entstanden unter anderem ein lateinisches Personennamenlexikon ein Ortsnamenlexikon und das Lexicon recentis Latinitatis um zeitgenossische Texte angemessen ubertragen zu konnen Im Nachgang des Zweiten Vatikanischen Konzils wirkte er ab 1966 im Consilium ad exsequendam Constitutionem de Sacra Liturgia an der Ausarbeitung der Liturgiereform mit 1976 wurde Egger erster Prasident der von Papst Paul VI gegrundeten Stiftung Latinitas der er bis 1997 vorstand In der von der Stiftung herausgegebenen Zeitschrift Latinitas publizierte er zahlreiche latinistische Beitrage Weiters war er Dozent am Pontificium Institutum Altioris Latinitatis und an der Pontificia Universitas Lateranensis Von 1979 an bis zu seinem Tod war er kooptiertes Einzelmitglied der Kommission des Thesaurus Linguae Latinae Eggers Bedeutung brachte Johannes Paul II 1993 mit folgenden Worten zum Ausdruck Il latino della Chiesa riposa nelle sue mani Das Kirchenlatein ruht in seinen Handen Egger war auch als Augustiner Chorherr vielfaltig engagiert 1947 grundete er mit der Zeitschrift Ordo Canonicus das wissenschaftliche Organ seiner Ordensgemeinschaft zu deren Geschichte er mehrere Beitrage verfasste 1958 wurde er zum Titularabt von Santa Maria della Pace geweiht Egger war massgeblich an der Grundung der 1959 von Johannes XXIII konstituierten Konfoderation der Augustiner Chorherren beteiligt der er von 1986 bis 1992 als Abtprimas vorstand 1961 wurde auf seine Initiative hin die Windesheimer Kongregation der lateranensischen Chorherren wiederbelebt die 1963 in Tor Lupara bei Rom ihr erstes Kloster einrichtete 1974 wurde von den Windesheimer Chorherren auch das Kloster Paring bei Regensburg wiederbesiedelt dem sich Egger besonders zugeneigt zeigte Dort verstarb er 70 Jahre nach seinem Eintritt ins Ordensleben im Jahr 2003 Publikationen Auswahl BearbeitenIn seinen Publikationen erscheint Eggers Vorname wahlweise in der deutschen italienischen oder lateinischen Form als Karl Carlo oder Carolus Gleichermassen alterniert der Vorname auch bei den Nennungen Eggers in der Sekundarliteratur Gelegentlich taucht in Bibliothekskatalogen zudem die Schreibung Carl auf Lexika Lexicon nominum virorum et mulierum Studium Rom 1957 2 Auflage 1963 Lexicon nominum locorum Opus fundatum Latinitas 1 Libreria Editrice Vaticana Vatikan 1977 Supplementband Lexicon nominum locorum Supplementum referens nomina Latina Vulgaria Opus fundatum Latinitas 3 Libreria Editrice Vaticana Vatikan 1985 ISBN 88 209 1459 X Lexicon recentis Latinitatis Libreria Editrice Vaticana Vatikan Band 1 A L 1992 ISBN 88 209 1731 9 Band 2 M Z 1997 ISBN 88 209 2239 8 einbandige Ausgabe 2003 ISBN 88 209 7454 1 Deutsche Ausgabe Neues Latein Lexikon Lexicon recentis latinitatis Aus dem Italienischen ubersetzt und bearbeitet von Carmen Grau Alexandra Panella Stefan Feihl und Heinrich Offen Edition Lempertz Bonn 1998 ISBN 978 3 933070 01 2 Neuauflage als PONS Worterbuch des neuen Lateins Deutsch Latein Klett Stuttgart 2001 ISBN 978 3 12 517522 8 Sonstiges Tirolensia Latina Tyrolia Innsbruck 1960 Roma aeterna Praecipua urbis monumenta latine scientibus explanata Pisani Neapel 2000 ISBN 88 87122 01 6 Reisefuhrer Scripta Latina percorsi letterari storici filologici Hrsg von Federico Micciarelli Viella Rom 2018 ISBN 978 88 6728 966 0 Aufsatzsammlung Literatur BearbeitenDario Di Maso Edmondo Caruana L abate Carlo Egger latinista di cinque Pontefici In L Osservatore Romano 3 September 2005 S 5 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Karl Egger im SUDOC Katalog Verbund franzosischer Universitatsbibliotheken richardwolf de Karl Egger biobibliographische Notiz mit Photographie richardwolf de Karl Egger weitere Seite mit Photographie Egger Karl Publikationen in der bibliografischen Datenbank der Regesta Imperii Egger Carlo Publikationen in der bibliografischen Datenbank der Regesta Imperii Normdaten Person GND 1038238730 lobid OGND AKS LCCN n86873143 VIAF 7693768 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Egger KarlALTERNATIVNAMEN Egger Carlo italienisch Egger Carolus lateinisch Egger CarlKURZBESCHREIBUNG italienischer romisch katholischer Priester Abtprimas der Augustiner Chorherren Latinist und Neulateiner Sudtirol GEBURTSDATUM 10 Februar 1914GEBURTSORT SilzSTERBEDATUM 1 September 2003STERBEORT Paring Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karl Egger Geistlicher 1914 amp oldid 221399546