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Karl Theodor Beurlen 17 April 1901 in Aalen 27 Dezember 1985 in Tubingen war ein deutscher Palaontologe Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenBeurlen war der Sohn eines Volksschullehrers und fruh naturwissenschaftlich interessiert Er studierte ab 1919 Geologie an der Universitat Tubingen wo er bei Edwin Hennig 1882 1977 1923 in Palaontologie uber Ammoniten des Malm promoviert wurde und danach Assistent war 1925 ging er an die Universitat Konigsberg Seit 1931 war er forderndes Mitglied der SS Zum 1 Mai 1933 trat er der NSDAP bei Mitgliedsnummer 2 328 642 1 1934 wurde er Professor und Vorstand des Geologisch Palaontologischen Instituts der Universitat Kiel Von 1937 bis 1945 war Beurlen Leiter der Fachsparte Bodenkunde Geologie Mineralogie Geophysik im Reichsforschungsrat 1941 wurde er Professor fur Palaontologie und Stratigraphie an der Ludwig Maximilians Universitat Munchen und Vorstand des dortigen Palaontologischen Instituts Da er aufgrund des Entnazifizierungsverfahrens zunachst nach dem Krieg entlassen war ging er 1950 nach Brasilien wo er fur die brasilianische Geologische Landesanstalt in Rio de Janeiro als Palaontologe arbeitete Dort wurde er bei der Bearbeitung der dort angetroffenen Gondwana Fossilienfauna Anhanger der damals noch uberwiegend abgelehnten Kontinentalverschiebungstheorie von Alfred Wegener Ab 1958 baute er das geologisch palaontologische Institut an der neu gegrundeten Universitat Recife auf Aufgrund der sich andernden politischen Verhaltnisse nach dem Militarputsch 1964 ging er 1969 in den Ruhestand und wieder nach Deutschland Dort schrieb er mehrere popularwissenschaftliche Bucher uber Fossilien die weite Verbreitung fanden In seinen Schriften in den 1930er Jahren war er Anhanger von der Darwinschen Lehre abweichender orthogenetischer Evolutions Theorien sprunghafte Anderungen in der Evolution beeinflusst von nationalsozialistischer Ideologie 2 Ahnliche Ideen verfolgten damals andere Palaontologen in Deutschland wie Otto Schindewolf Typostrophenlehre und Edwin Hennig In Brasilien beschrieb er unter anderem 1962 die Stratigraphie des fur seine vielen Fischfossilien bekannten kreidezeitlichen Santana Formation im Araripe Becken westlich Recife Im Jahr 1936 wurde Beurlen zum Mitglied der Gelehrtenakademie Leopoldina gewahlt 3 1937 war er Prasident der Deutschen Geologischen Gesellschaft und 1938 der Palaontologischen Gesellschaft Seit 1942 war er Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften 4 1970 wurde er Ehrendoktor in Recife 1972 erhielt er die Goldmedaille der brasilianischen geologischen Gesellschaft und 1985 die Silbermedaille der brasilianischen palaontologischen Gesellschaft Er war seit 1925 verheiratet und hatte funf Kinder Zwei seiner Sohne wurden ebenfalls Geologen Schriften BearbeitenVergleichende Stammesgeschichte Grundlagen Methoden Probleme unter besonderer Berucksichtigung der hoheren Krebse Borntraeger Berlin 1930 Das Gesetz der Uberwindbarkeit des Todes in der Biologie Franke Breslau 1933 Erd und Lebensgeschichte Eine Einfuhrung in die Historische Geologie Quelle amp Meyer 1939 Geologie und Palaontologie Winter Heidelberg 1943 Urweltleben und Abstammungslehre Schwab Stuttgart 1949 Neue Fahrtenfunde aus der Frankischen Trias In N Jb Geol Palaont Mh Jg 1950 S 308 320 Geologie von Brasilien Borntraeger Berlin 1970 Die geologische Entwicklung des atlantischen Ozeans Schweizerbart Stuttgart 1974 Geologie Die Geschichte der Erde und des Lebens 2 Auflage Franckh Stuttgart 1975 Welche Versteinerung ist das Kosmos Naturfuhrer Franckh 10 Auflage 1978 mit Horst Gall Gerhard Schairer Die Alb und ihre Fossilien Franckh Stuttgart 1978 2 Aufl 1981 Versteinerungen Fossilien der Wirbellosen mit Anhang Wirbeltiere und Pflanzen Mosaik Verlag Munchen 1986 Fossilien Handbuch und Fuhrer fur den Sammler Natur Verlag Augsburg 1990Literatur BearbeitenMichael Gruttner Biographisches Lexikon zur nationalsozialistischen Wissenschaftspolitik Studien zur Wissenschafts und Universitatsgeschichte Band 6 Synchron Heidelberg 2004 ISBN 3 935025 68 8 S 22 Olivier Rieppel Karl Beurlen 1901 1985 Nature Mysticism and Aryan Paleontology In Journal of the History of Biology 45 2012 S 254 299 doi 10 1007 s10739 011 9283 7 Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Fischer Frankfurt am Main 2007 ISBN 978 3 596 16048 8 Aktualisierte 2 Auflage Alexander Tollmann Karl Beurlen In Mitteilungen der Osterreichischen Geologischen Gesellschaft Band 79 1986 S 373 374 zobodat at PDF Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Karl Beurlen im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Prof Dr Karl Beurlen In ZOBODAT at OO Landes Kultur GmbH abgerufen am 1 Januar 1900 mit Publikationsliste Einzelnachweise Bearbeiten Bundesarchiv R 9361 VIII KARTEI 2330085 Olivier Rieppel Karl Beurlen 1901 1985 Nature Mysticism and Aryan Paleontology Mitgliedseintrag von Karl Beurlen bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina abgerufen am 3 Februar 2016 Mitgliedseintrag von Prof Dr Karl Beurlen bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften abgerufen am 3 Februar 2016 Normdaten Person GND 11615831X lobid OGND AKS LCCN n85803605 VIAF 44389265 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Beurlen KarlALTERNATIVNAMEN Beurlen Karl Theodor vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher PalaontologeGEBURTSDATUM 17 April 1901GEBURTSORT AalenSTERBEDATUM 27 Dezember 1985STERBEORT Tubingen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karl Beurlen amp oldid 231901711