www.wikidata.de-de.nina.az
Die Oberpostdirektion Aachen OPD war eine Mittelbehorde der Postverwaltung und wurde am 1 Januar 1850 in Aachen eingerichtet und am 2 Marz 1943 in dieser Form aufgehoben Das zu diesem Zweck von 1889 bis 1893 erbaute neue Verwaltungsgebaude der OPD am Kapuzinergraben wurde nach den schweren Zerstorungen wahrend des Zweiten Weltkrieges grundlegend restauriert und einer Mischnutzung von Geschaften Restaurants Praxen und Burogemeinschaften zugefuhrt Ende des 20 Jahrhunderts wurde der Gebaudekomplex unter Denkmalschutz gestellt und erhielt nach einer erneuten grundlegenden Modernisierung Anfang des 21 Jahrhunderts die Bezeichnung Kapuziner Karree nach dem ehemaligen dort bis 1802 existierenden Kapuzinerkloster Aachen Oberpostdirektion AachenEhem Hauptpost Aachen um 1900DatenOrt Aachen KapuzinergrabenArchitekt August Kind Grundriss Karl Doflein Entwurf Carl Hindorf Bauentwurf und Ausfuhrung Baustil Romanischer Stil NeuromanikBaujahr 1889 1893Koordinaten 50 46 19 3 N 6 5 8 4 O 50 772019 6 085653 Koordinaten 50 46 19 3 N 6 5 8 4 OBesonderheitenBaudenkmal Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Baucharakteristik 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenBis Mitte des 19 Jahrhunderts war das Postwesen in Preussen durch das General Postamt in Berlin zentralisiert Anlasslich einer Postreform wurden am 1 Januar 1850 insgesamt 26 neue Oberpostdirektionen eingerichtet darunter die Oberpostdirektion Aachen denen die jeweiligen Bezirkspostamter unterstellt wurden Die neue OPD Aachen wurde im Haus Augustastrasse 21 untergebracht und war unter anderem auch fur das Postspeditionsamt XIII zustandig das damals sowohl den Bahnpostbetrieb und als auch den Personentransport verwaltete Letzteres wurde nach dem Ausbau des Schienennetzes und dem Bau neuer Bahnhofe in den 1860er Jahren zu einem der zahlreichen Eisenbahnpostamter umfunktioniert Anlasslich der Bismarckschen Reichsverfassung wurde am 31 Dezember 1870 die OPD Aachen aufgehoben und als Post und Telegraphen Direktion zunachst der Oberpostdirektion Koln unterstellt jedoch im Rahmen der Neuorganisation der Behordenstruktur bereits am 1 Januar 1876 wieder als Oberpostdirektion aufgewertet Aufgrund des gestiegenen Arbeits und Personalaufkommens erwies sich die Hauptstelle in der Auguststrasse als zu klein und mittels Beschluss der Reichspostzentrale in Berlin wurde ein reprasentativer Neubau geplant 1 Um den Neubau zu verwirklichen wurde am Kapuzinergraben fur rund 1 Million Reichsmark ein Grundstuck von der Familie Bischoff erworben die dort zuvor die Tuchfabrik Johann Arnold Bischoff amp Sohne betrieben hatte Zum Bauvorhaben gehorten ferner nach hinten hinaus seitliche Burotrakte die gemeinsam einen grossen Innenhof markierten und von denen der linke zum Theaterplatz gelegene Trakt das Aachener Telegraphenamt beherbergte Im Jahr 1893 wurde der Gebaudekomplex fertiggestellt und von der OPD Aachen bezogen In der Zeit des Nationalsozialismus folgte am 1 April 1934 die Umbenennung der OPD Aachen in Reichspostdirektion und am 2 Marz 1943 kam es zur Aufhebung und erneuten Ubernahme durch die Reichspostdirektion Koln Nach schweren Kriegsschaden wurde das Hauptgebaude mit einigen Veranderungen wieder aufgebaut und fur eine Mischnutzung hergerichtet darunter eine Nutzung als Aachener Hauptpost Der westliche Buroflugel blieb weitestgehend erhalten wogegen die ostlich gelegenen Raume des Telegraphenamtes nur noch abschnittsweise vorhanden waren und in die Neubaumassnahmen integriert wurden In den 2000er Jahren fand eine erneute Modernisierung Sanierung und Erweiterung der Bestandsbauten auf dem gesamten Areal statt das anschliessend als Kapuziner Karree mit seinen unterschiedlichen Lokalitaten und Geschaften seit den Umbauten ein beliebter Treffpunkt fur Personen jeden Alters geworden ist 2 Baucharakteristik Bearbeiten nbsp Kapuziner Karree 2011Der Gebaudekomplex der neuen Oberpostdirektion Aachen wurde in der Bauabteilung der Reichspost ab 1887 von August Kind in Berlin geplant Ihm zur Seite stand Karl Doflein fur den Entwurf zustandig bis 1888 der dann die Reichspost verliess Carl Hindorf von der OPD Koln war fur die Ausfuhrung und Bauleitung zustandig sowie von Aachener Seite der Architekt Arnold Konigs der im Besonderen die Werksteinfassaden und Gewolbekonstruktionen entworfen hatte Die geplanten Gesamtbaukosten betrugen 895 000 Mark Der dreigeschossige und 19 achsige vierflugelige Hauptbau mit einem grossen Innenhof wurde im neoromanischen Stil mit Werksteinfassaden ausgefuhrt und strassenseitig mit einer leicht konkaven Form versehen Die Aussenecken der Frontseite sind durch einachsige Seitenrisalite hervorgehoben die einst in einen quadratischen zweigeschossigen Turmaufbau mit Spitzdach ubergingen das an seinen vier Ecken mit kleinen Spitzturmchen verziert und strassenseitig mit einer Uhr versehen war An den westlichen Turm war zudem ein kleinerer halbrunder Treppenturm angebaut der bis zur Brustung des Hauptturmes reichte Der Eingangsbereich zum Gebaudekomplex wurde durch einen dreiachsigen Mittelrisalit betont der auf Hohe des Daches in einem wuchtigen Dreiecksgiebel mit aufgetragenem Postwappen im Giebelfeld mundete und mit einer lebensgrossen Engelsfigur auf der Spitze versehen war Der Eingang selbst ist als kleiner vorgesetzter Portikus mit drei hohen rundbogigen Arkadeneingangen gestaltet deren Bogen in kurze Rundsaulen ubergehen die auf hohen gestuften quadratischen Sockeln ruhen Im ersten Obergeschoss sind drei Rundbogenfenster und im zweiten funf kleinere Rundbogenfenster eingebaut An den seitlichen Pilastern des Mittelrisalits waren auf Hohe des ersten Obergeschosses jeweils eine Figur auf einem Sockel und unter einem kleinen Baldachin angebracht In den Seitenrisaliten ist der Eingangsbereich im Erdgeschoss mit einer kleinen doppelflugeligen glasernen Rechtecktur versehen uber der ein grosseres Rosettenfenster sitzt Betont wird dieser Abschnitt mit einem vorspringenden Dreiecksgiebel der seitlich in Rundsaulen mit kleinen quadratischen Sockeln ubergeht Dagegen ist im ersten Obergeschoss ein einfaches Rundbogenfenster eingelassen wobei sich aber im zweiten Obergeschoss der Dreiecksgiebel wiederholt der uber Rundsaulen mit einem kleinen Erker verbunden ist Die Fassadenabschnitte zwischen den Seiten und dem Mittelrisaliten sind symmetrisch gestaltet wobei im Erdgeschoss je Achse hohe und im ersten Obergeschoss niedrigere Rundbogenfenster sowie im zweiten Obergeschoss kleinere rechteckige Zwillingsfenster eingebaut sind Das Hauptgebaude ist mit einem Satteldach abgedeckt in dem in fruheren Jahren je Flugelseite drei Gaubenfenster mit kleinen Spitzdachern eingebaut waren Bei der ersten grossen Restaurierung nach dem Zweiten Weltkrieg musste vor allem das zweite Obergeschoss erneuert werden Ferner wurden die seitlichen Turmaufbauten ebenso wie der Giebelaufbau im Mittelrisalit und die Dachgauben nicht mehr erneuert sondern begradigt und die verschiedenen Figurenelemente nicht mehr angebracht Im Rahmen der zweiten Sanierung ab dem Jahr 2000 wurde der Innenhof mit einem leichten Stahltragwerk und einer Kunststoff Membran Ausfachung uberdacht und damit zu einem Lichthof umgestaltet der die innen liegenden historischen Fassaden des Gebaudekarrees vor Witterungseinflussen schutzen soll 3 Damit entstand zudem ein wichtiger grosser und wetterfester Kommunikationsraum mit Platz fur Restaurantbetrieb Veranstaltungen und Vortrage Neben den Bestandsbauten wurde im Anschluss an den Hinterhof des alten Postgebaudes ein neues Gebaude erbaut in das ein Cineplex Kino mit 2500 Sitzplatzen einzog Dadurch entwickelte sich auch dieser ehemalige Hinterhof des Postgebaudes zu einem neuen offentlichen Aufenthaltsplatz der die offizielle Strassenbezeichnung Alter Posthof erhielt nbsp Westflugel nbsp Ruckseitige Ansicht nbsp Lichthof im Kapuziner Karree nbsp Restbestand des ehem TelegraphenamtesWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Kapuziner Karree Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kapuziner Karree Aachen ehemalige Oberpostdirektion Portrat auf preussen im rheinland de Postgeschichte auf territorial de Kapuziner Karree Aachen Portrat auf jkb architekten de Aachener Hauptpost Kapuzinergraben Fotos und Wissenswertes auf aachen stadtgeschichte deEinzelnachweise Bearbeiten Entwurf zu einem Post und Telegraphen Dienstgebaude in Aachen Gutachten der Koniglichen Akademie des Bauwesens Berlin 1888 Zentralblatt der Bauverwaltung Jhrg VIII Nr 41 S 441 Kapuziner Karree Hauptpost Aachen Umbaumassnahmen des Gebaudekomplexes 2000 2003 auf kkk ing de Kapuziner Karree Kapuzinergraben Sanierung Lichthof auf vector foiltec com Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Oberpostdirektion Aachen amp oldid 238086249