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Die Kapelle St Anna ist eine romisch katholische Kapelle in Altdorf im Kanton Uri Das im Jahr 1596 errichtete Gebaude diente ursprunglich als Beinhaus stilistisch ist es der Spatrenaissance zuzuordnen Die Kapelle steht vor der Sudfassade der Pfarrkirche St Martin und ist als Kulturgut von nationaler Bedeutung eingestuft Der Altdorfer Kirchenbezirk umfasst auch den Friedhof und die Olbergkapelle hinter der Pfarrkirche Kapelle St AnnaBaumeister der Kirche war mit grosser Wahrscheinlichkeit der Luzerner Steinwerkmeister Anton Isenmann in zeitgenossischen Quellen als Meister Antoni bezeichnet Die der Heiligen Anna geweihte Kapelle ist zweigeschossig beide Ebenen besitzen einen eigenen Eingang sind aber nicht raumlich miteinander verbunden Die architektonische Gestaltung gehort stilistisch zur Spatrenaissance der hohe und schlanke Baukorper ohne Strebepfeiler deutet aber auf den Fruhbarock hin der im folgenden Jahrzehnt beim Neubau der Pfarrkirche erstmals voll zur Geltung kam Ein durchlaufender Dachfirst verbindet den Baukorper mit dem eingezogenen polygonalen Chor Das obere Geschoss besitzt Lanzettfenster an den Langsseiten das Eingangsportal ist rundbogig Im Innern sind Langhaus und Chor durch Zungenmauern getrennt die dabei entstehende Offnung wirkt wie ein hochdimensioniertes offenes Tor An der Westwand hangt ein Gemalde des flamischen Malers Denys Calvaert der damals in Bologna wirkte der Auftrag in Altdorf kam durch die Vermittlung von Jakob Arnold Hauptmann der dortigen papstlichen Garde zustande Das Motiv des Bildes ist die Beweinung Christi Speziell hervorzuheben ist die von Bildhauer Johannes Dub 1596 gestaltete Abschlussbrustung gegen den Abstieg in die untere Kapelle Die als Memento mori ausgefuhrte Balustrade ist nicht nur in der Schweiz sondern weit daruber hinaus einmalig Im grossen Mittelfeld findet sich eine Gedenkinschrift fur den Bauherrn CASPAR ROMANVS BESLER DERZIT KILCHENVOGT VND BAWMEISTER DES GOTSHVS 1596 1 Aufgrund der Lage an einem Berghang ist das untere Geschoss nur vom weiter unten liegenden Kirchplatz erkennbar Der niedrige Saal wird von einer beinahe rundbogigen Tonne uberwolbt Ein geschmiedetes Eisengitter trennt den vordersten Teil des Raumes ab geschmuckt ist es mit dem Allianzwappen der beiden Stifter Landammann Emanuel Stanislaus Puntener 1682 1742 2 und dessen Gattin Maria Anna Katharina Lusser 1689 1764 Inhaltsverzeichnis 1 Literatur 2 Siehe auch 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLiteratur BearbeitenHelmi Gasser Die Pfarrkirche St Martin in Altdorf und ihr Bezirk Hrsg Gesellschaft fur Schweizerische Kunstgeschichte Schweizerische Kunstfuhrer Band 826 Bern 2008 ISBN 978 3 85782 826 3 S 41 47 Helmi Gasser Die Kunstdenkmaler des Kantons Uri Band 1 Altdorf 1 Teil Geschichte Siedlungsentwicklung Sakralbauten Hrsg Gesellschaft fur Schweizerische Kunstgeschichte Bern 2001 ISBN 3 906131 00 9 S 177 200 Siehe auch BearbeitenListe der Kulturguter in Altdorf URWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Kapelle St Anna Altdorf Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Caspar Roman Bessler um 1535 1607 war ein reicher Gutsbesitzer in Altdorf Spatestens ab 1596 war er Eigentumer der Zwyermatte und der Grossmatt 1598 99 liess er dort eine Kapelle erbauen Caspar Roman Bessler war am Rathausplatz wohnhaft und gehorte der Linie der sog Sternenbessler an Er war Dorfvogt 1565 66 Tagsatzungsgesandter und Landvogt im Thurgau 1592 94 August Puntener Emanuel Stanislaus Puntener von Brunberg In Historisches Lexikon der Schweiz 22 Juli 2010 abgerufen am 1 Juli 2019 46 88305 8 64218 Koordinaten 46 52 59 N 8 38 31 8 O CH1903 691734 193140 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kapelle St Anna Altdorf amp oldid 237195918