www.wikidata.de-de.nina.az
Der Kaninchenberg ist ein Wohnplatz und ehemaliger Gutshof in Lubeck St Gertrud Kaninchenberg 2009 Ansicht des Kaninchenberges und der beiden Fischerbuden 1822 Der Kaninchenberg umfasst eine Halbinsel am ostlichen Ufer der Wakenitz Der niedrige sandige Hugel aus dem er besteht gewahrt einen guten trockenen Baugrund Nach Westen an den Flusslauf der Wakenitz grenzend ist er nach Norden und Suden von grosseren Ausbuchtungen umgeben die sich einander nach Osten derartig nahern dass dort nur eine sehr schmale Landverbindung verbleibt Die grossen sehr flachen seitlichen Ausbuchtungen der Wakenitz von denen die sudliche den Namen Der Kleine See tragt sind im 13 Jahrhundert durch die in der Stadt vorgenommene Aufstauung des Flusses entstanden Bis dahin war der Hugel des Kaninchenbergs an seinen beiden Seiten durch niedrige Wiesen mit den benachbarten Landereien verbunden Louis Hellwig sah 1890 1 die Halbinsel als einen moglichen Ort der Lowenstadt an ihm wurde von Wilhelm Brehmer unter Hinweis auf die geanderten topographischen Bedingungen widersprochen 2 Der Kaninchenberg wurde auch als Ort der Olausburg diskutiert Im Lauf der Wakenitz liegt der Kaninchenberg zwischen dem Ersten und Zweiten Fischerbuden und war mit dem Ersten Fischerbuden durch eine Fahre verbunden Zunachst stadtisches Eigentum wurde der Kaninchenberg mit dem darauf befindlichen Hof 1684 von der Stadt an den Eisenkramer Johannes Widderich den Vater des Ratsherrn Johann David Widderich verkauft und befindet sich seitdem in Privatbesitz Zu den Eigentumern zahlten im 18 Jahrhundert der Burgermeister Franz Bernhard Rodde Hans Hinrich Schon und ein Hauptmann Gerber 3 Hans Hinrich Schon erhielt nach vielfachen vergeblichen Bemuhungen die Erlaubnis der Lubecker Amter auf dem Kaninchenberg eine Schrotmuhle zur Herstellung von Amidam Starke einzurichten 4 Das Lubecker Amidam galt im 18 und 19 Jahrhundert europaweit als besonderes Qualitatsprodukt 5 1829 umfasste das Areal 3360 Quadratruten Es befanden sich dort 1 Eigenthumer 1 Brenner 1 Fahrmann 3 Arbeitsleute 3 Hauser 6 Haushaltungen 3 Pferde 40 Kuhe und Ochsen 8 Schweine 1 Olmuhle 1 Amidamfabrik 1 Brennerei 6 Kirchlich gehorte Kaninchenberg wie alle Wohnplatze an der Wakenitz zur Aegidienkirche 7 1834 bis 1836 stellte der Altermann der Bergenfahrer Bernhard Ludwig Noltingk auf dem Kaninchenberg Gusseisenwaren her Eduard Geffcken nutzte als Eigentumer von 1836 bis 1848 die hier vorhandene Windmuhle zum Mahlen pharmazeutischer Grundstoffe und Produkte 8 1851 war die fruhindustrielle Nutzung beendet Auf dem Kaninchenberg lebten nun 17 Personen 1815 22 darunter der Pachter Es gab vier Wohn und zwei Wirtschaftsgebaude vier Haushaltungen sowie die Windmuhle 9 Das jetzige Herrenhaus wurde 1890 erbaut Schon vorher gab es dort ein Haus das 1822 so beschrieben wird Unter dunklen Baumen hebt sich das neu erbaute geschmackvolle Gartenhaus mit seinen weissen Wanden hellschimmernd hervor von einem hubschen Garten umgeben und neben demselben ragt die grosse Windmuhle hervor zur malerischen Verbindung 10 Von 1910 bis 1921 wohnte und arbeitete der Maler Wilhelm Otto im Herrenhaus In der zweiten Halfte des 20 Jahrhunderts war die Familie Graf Kanitz Eigentumer Literatur BearbeitenKaninchenberg in Johann Friedrich Kratzsch Neuestes und grundlichstes alphabetisches Lexicon der sammtlichen Ortschaften der deutschen Bundesstaaten Abtheilung 1 Eduard Zimmermann Naumburg 1843 S 354 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kaninchenberg Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Louis Hellwig Lowenstadt In Archiv des Vereins fur Geschichte des Herzogthums Lauenburg 6 1890 S 50 61 Wilhelm Brehmer Die Lage der Lowenstadt In Zeitschrift des Vereins fur Lubeckische Geschichte und Altertumskunde 6 1892 S 393 404 Hellwigs Antwort darauf findet sich in Archiv des Vereins fur Geschichte des Herzogthums Lauenburg 1892 S 1 64 Johannes von Schroder Hermann Biernatzki Topographie des Herzogthums Holstein des Furstenthums Lubeck und der freien Stadte Hamburg und Lubeck Zweite Auflage Band 2 Oldenburg Holst Leipzig 1855 S 19 Bernhard Eschenburg Die Entwicklung der Vorstadt St Gertrud seit dem sechzehnten Jahrhundert bis zur Neuzeit In Mitteilungen des Vereins fur Lubeckische Geschichte und Altertumskunde 12 1905 S 5 60 hier S 31 Schleswig Holstein Lexikon Wachholtz Neumunster 2006 S 29 Heinrich Ludwig Behrens Carl G Behrens Topographie und Statistik von Lubeck Lubeck 1829 S 48 Die Freie und Hansestadt Lubeck ein Beitrag zur deutschen Landeskunde Lubeck Dittmer 1890 S 176 Rudolf M G Thormann Muhlen um Lubeck Wasser und Windmuhlen vom 13 bis zum 19 Jahrhundert Lubeck 1993 S 126 Heinrich Ludwig Behrens Topographie und Statistik von Lubeck Zweite Auflage Lubeck von Rohden 1856 S 85 Heinrich Christian Zietz Ansichten der Freien Hansestadt Lubeck und ihrer Umgebungen Friedrich Wilmans Frankfurt am Main 1822 S 478 53 843666 10 727396 Koordinaten 53 50 37 N 10 43 39 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kaninchenberg Lubeck amp oldid 239525072