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Die Eisenbahnguterwagen mit offnungsfahigem Dach mit dem Gattungsbuchstaben T machen etwa ein Sechstel aller Guterwagen in Deutschland aus Die fruhere deutsche Hauptgattung lautete K bzw KK Die Typenbezeichnung an 5 Stelle der UIC Wagennummer ist seit 1988 die 0 bis dahin war es wie bei offenen Guterwagen die 5 Hauptsachlich werden sie zum Befordern von nasseempfindlichem Schuttgut wie Zement Gips Kalk Kalisalz und Getreide genutzt Die Beladung kann hierbei uber Schuttvorrichtungen oder Fordereinrichtungen die Entladung mittels Schwerkraft erfolgen Daneben sind einige neuere Typen mit ebenem Wagenboden auch fur den Transport kranbarer sperriger Stuckguter geeignet Bis heute gibt es vier verschiedene Konstruktionen offnungsfahiger Dacher die Jahreszahlen beziehen sich jeweils auf die DB Die Klappdeckelwagen mit mehreren nach oben aufklappbaren Dach Klappen daher der Name als alteste Bauart werden kaum noch eingesetzt Ihr Nachteil besteht darin dass das Dach durch die Stege an denen die Klappen befestigt sind nicht grossflachig zu offnen geht Ab 1951 wurden deshalb Schiebedachwagen gebaut bei denen jeweils die halbe Ladeflache hindernisfrei von oben zuganglich ist indem ein Teil des zweiteiligen Dachs in Langsrichtung uber das andere Teil geschoben wird Bei den ab 1958 eingesetzten Schwenkdachwagen kann die Ladeflache vollstandig freigegeben werden indem das Dach zur Langsseite des Wagens ausgeschwenkt wird Nachteilig ist dass bei einigen Typen das geoffnete Dach die Fahrzeugbegrenzungslinie nicht einhalt und so das Nachbargleis blockieren kann Die neueste Entwicklung stellen Rolldachwagen dar die seit 1973 im Einsatz sind Die Kunststoffrolldacher lassen sich zur Stirnseite hin komplett aufrollen wodurch der gesamte Wagen von oben beladen werden kann Die Gesamtkonstruktion und der Verwendungszweck des Wagens werden jedoch viel mehr vom Wagenboden und den Wanden sowie den daraus folgenden Entlademoglichkeiten bestimmt Diese Eigenschaften welche auch als Kennbuchstaben kodiert werden bilden daher auch die Gliederungsgrundlage dieses Artikels Inhaltsverzeichnis 1 Wagen mit offnungsfahigem Dach und ebenem Wagenboden 1 1 Klappdeckelwagen mit ebenem Wagenboden 1 2 Schiebedachwagen und Schiebedach Schiebewand Wagen 1 3 Schwenkdachwagen und Rolldachwagen mit ebenem Wagenboden 2 Guterwagen mit offnungsfahigem Dach und Schwerkraftentladung 3 Literatur 4 EinzelnachweiseWagen mit offnungsfahigem Dach und ebenem Wagenboden BearbeitenKlappdeckelwagen mit ebenem Wagenboden Bearbeiten nbsp 750 mm schmalspuriger Klappdeckelwagen der sachsischen SchmalspurbahnenDie klassischen Klappdeckelwagen fur den Transport nasseempfindlicher Schuttguter waren nur in relativ geringer Stuckzahl im Vergleich zu anderen Guterwagenbauarten von den Bahnverwaltungen beschafft worden Sie waren sowohl auf Regelspur wie auch auf Schmalspurbahnen z B sachsische Schmalspurbahnen im Einsatz Ihre Konstruktion lehnte sich jeweils eng an die zeitgenossischen offenen Guterwagen an Sie wurden von oben beladen und durch die seitlichen Turen analog den gedeckten Guterwagen entladen Da diese Entladung mit aufwandiger manueller Arbeit verbunden war wurde bereits in den 1920er Jahren nach Alternativen gesucht Ab den 1950er Jahren verdrangten die Selbstentladewagen mit Dach s u die Klappdeckelwagen vollstandig aus ihrem ursprunglichen Einsatzgebiet Die letzten Klappdeckelwagen in Grossserie beschaffte die DR 1958 Regelspurige Klappdeckelwagen sind in einigen Eisenbahnmuseen zu besichtigen bei einigen sachsischen Schmalspurbahnen konnen sie gelegentlich auch bei speziellen Guterzugveranstaltungen im Betrieb erlebt werden Schiebedachwagen und Schiebedach Schiebewand Wagen Bearbeiten nbsp Gedeckter Guterwagen mit Schiebwanden und offnungsfahigem Dach TbisDie Schiebedachwagen entstanden fur die DB ab den 1950er Jahren Sie stellten konstruktiv zunachst eine Weiterentwicklung der klassischen Klappdeckelwagen dar waren jedoch nicht mehr fur Schuttguter sondern vielmehr fur sperrige nasseempfindliche Stuckguter vorgesehen Diese konnen per Kran vertikal be und entladen werden wobei das in Wagenlangsrichtung verschiebbare Dach jeweils die halbe Ladeflache freigibt Bald ging man dazu uber die kleinen Seitenturen durch grossflachige Schiebewande Kennbuchstabe i zu ersetzen um auch die Be und Entladung palettierter Guter durch Gabelstapler zu ermoglichen Beispielsweise konnen die Wagen in einem Hafen direkt mit dem Kran vom Schiff aus beladen am Bestimmungsbahnhof aber durch die Seitenturen entladen werden In den 1970er Jahren stellte man fest dass das bewegliche Dach fur die palettierten Guter nur selten gebraucht wird wahrend fur grossere sperrige Guter die Schwenkdachwagen s u besser geeignet sind Daher ging man bei den Schiebewandwagen zum festen Dach uber daraus entstanden ab 1977 die Schiebewandwagen Schwenkdachwagen und Rolldachwagen mit ebenem Wagenboden Bearbeiten Fur den Transport schwerer sperriger und nasseempfindlicher Guter verfugt die DB seit 1964 uber vierachsige Wagen mit beweglichem Dach In der DDR entwickelte das Forschungs und Entwicklungswerk Blankenburg FEW in Blankenburg Harz 1970 einen Prototyp der ab 1975 im RAW Einheit in Leipzig in Serie ging 1 Bei der DB waren anfangs Schwenkdacher die langs in der Mitte geteilt nach beiden Seiten ausschwenkten im Einsatz Um die Beeintrachtigung des Fahrzeugbegrenzungslinie bei geoffnetem Dach zu umgehen ging man spater zu Rolldachern uber Konstruktiv sind die Wagen eng an die vierachsigen offenen Guterwagen der Regelbauart angelehnt So entsprechen auch die Hauptmasse des UIC standardisieren Rolldachwagens seinem offenen Pendant Ea o s nbsp Rolldachwagen der Gattung TamnsNorm UIC 571 3 SonderbauartBauart Vierachsiger RolldachwagenUIC Bezeichnung Taemsbis 1979 TaesDrehzapfenabstand 9 00 mLange uber Puffer 14 04 mLadelange mind 12 40 mLadeflache etwa 33 m Laderaum etwa 74 m Eigenmasse max 24 0 tTuren pro Seite 1Turbreite 4 00 mDie Schwenk und Rolldachwagen mit ebenem Wagenboden zeichnen sich durch eine hohe Lastgrenze von mindestens 50 t aus und werden deshalb oft in der Schwerindustrie eingesetzt Daneben sind sie auch fur nasseempfindliches Schuttgut verwendbar welches nach oben entladen werden soll Sein Einsatzgebiet teilt sich dieser Wagentyp mit den Flachwagen mit Planen oder Hauben der Gattungen K R und S Guterwagen mit offnungsfahigem Dach und Schwerkraftentladung BearbeitenUm den Umschlag nasseempfindlicher Schuttguter zu rationalisieren liess bereits die Deutsche Reichsbahn Selbstentladewagen mit Klappdeckeln bauen Sie waren als Sattelwagen ausgebildet und ermoglichten damit eine schlagartige Schwerkraftentladung Seit 1958 werden Selbstentladewagen mit Schwenkdach in grosser Zahl eingesetzt Sie haben sowohl die Wagen mit offnungsfahigem Dach und ebenem Wagenboden s o als auch die gedeckten Guterwagen der Regelbauart inzwischen aus dem Transport nasseempfindlicher Schuttguter vollstandig verdrangt Die meisten dieser Wagen ermoglichen eine seitlich hochliegende Entladung und entsprechen wie die offenen Guterwagen mit Schwerkraftentladung zwei Grundformen Trichterwagen Wagen mit trichterformigem Wagenboden und dosierbarer Schwerkraftentladung Gattung T d Sattelwagen Wagen mit sattelformigem Wagenboden und schlagartiger Schwerkraftentladung heute Gattung T l bis 1979 T d Auch die Hauptmasse der beiden UIC Einheitsguterwagen sind denen der offenen Guterwagen Fcs und Fals identisch nbsp Tdgs UIC Standardwagen mit offnungsfahigem Dach und seitlicher dosierbarer Schwerkraftentladung fur den Lebensmitteltransport Zucker nbsp Tanoos896 Wagen mit offnungsfahigem Dach und mittig tief liegender schlagartiger Schwerkraftentladung am Kaolinwerk CaminauNorm UIC 571 3 SonderbauartBauart Zweiachsiger Trichterwagen mit Schwenkdach Vierachsiger Sattelwagen mit SchwenkdachUIC Bezeichnung Tds TalsAchsstand 6 00 m Drehzapfenabstand 7 50 mLange uber Puffer 9 64 m 12 54 mLaderaum etwa 38 m 72 m Eigenmasse max 13 5 t 15 5 tDie Wagen sind normalerweise fur ein Ladegut reserviert um das Reinigen nach jedem Entladevorgang zu umgehen aber auch weil gewisse Guter eine Innenauskleidung des Laderaums erfordern um ein Ankleben an den Wanden zu verhindern oder bei Chemikalien den Schutz der Wande vor Korrosion zu gewahrleisten Viele der Td Wagen werden ausschliesslich fur Lebensmitteltransporte genutzt und tragen deshalb zusatzlich den Kennbuchstaben g Daneben existieren fur bestimmte Einsatzzwecke spezielle Bauarten beispielsweise mit mittig tiefliegender Schwerkraftendladung Gattung T oo Der Ubergang zu den U Wagen ist fliessend Bereits wenn der Wagen keine Auslaufvorrichtung hat die dem UIC Standard entspricht oder anstelle eines Daches nur Domdeckel zum Beladen hat fallt er typenmassig unter Sonderwagen Viele franzosische Getreidewagen haben deshalb eine 9 anstelle der 0 in der Wagennummer Literatur BearbeitenStefan Carstens Die Guterwagen der DB AG MIBA Verlag Nurnberg 1998 Stefan Carstens et al Guterwagen Band 2 MIBA Verlag Nurnberg 2000 Stefan Carstens et al Guterwagen Band 4 MIBA Verlag Nurnberg 2003 Einzelnachweise Bearbeiten Dirk Endisch Hrsg Bahntechnik aus dem Harz das FEW Blankenburg 1 Auflage Verlag Dirk Endisch Stendal 2021 ISBN 978 3 947691 12 8 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wagen mit offnungsfahigem Dach amp oldid 226621799 Klappdeckelwagen mit ebenem Wagenboden