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Das Haus Kalandstrasse 5 bekannt auch unter dem Namen Hirschapotheke ist ein im spaten Mittelalter erbauter Gebaudekomplex in Warburg Er steht unter Denkmalschutz und ist in die Liste der Baudenkmaler in Warburg eingetragen Ansicht von der KalandstrasseRuckansicht von der Sternstrasse Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Gebaude 3 Literatur und Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDas Grundstuck befand sich bis ins 17 Jahrhundert in Besitz der Familie Geyr Diese hatte sich im 12 und 13 Jahrhundert von Koln uber Paderborn nach Warburg ausgebreitet durch Fernhandel ein grosses Vermogen erworben und war zum Patriziat der Stadt Warburg und zum Adel im Furstentums Paderborn aufgestiegen 1288 bis 1643 wurden Familienmitglieder immer wieder als Gografen von Warburg Burgermeister und Ratsherren erwahnt 1 2 1396 soll bereits ein Bruchsteinhaus auf dem Grundstuck entstanden sein 3 Der heute noch bestehende Bau entstand in der Mitte des 15 Jahrhunderts in 2 Bauabschnitten 1452 1453 4 wurde zunachst das heutige Hinterhaus uber einem massiven Gewolbekeller neu errichtet Es wurde Haus am Kaland genannt da sich sein Eingang an der Sternstrasse gegenuber dem ehemaligen Kalandhaus befand Bereits 2 Jahre spater 1454 55 5 wurde es durch ein grosses Steinhaus bis zur heutigen Kalandstrasse erweitert 1481 war Dethmar Gyr Ratsherr in Warburg 6 1490 wurde sein Sohn Johann Geyr von Warburg zu Leuchte 1510 mit Roden in Waldeck belehnt 1599 war Herbold Geyr 1643 Gograf und Burgermeister Er war verheiratet mit Anna von Menne und hatte mindestens vier Sohne Johann Bernard Geyr blieb in Warburg wo er auch wahrend des Dreissigjahrigen Krieges trotz Einquartierungslasten sein Vermogen bewahren konnte und mit sechs anderen Warburgern zur hochsten Steuerstufe gehorte Zwei weitere Sohne studierten seit 1643 bzw 1655 an der Universitat Paderborn Peter Geyr 1609 1683 zog nach Koln und stieg dort bis zum Hofrat und kurkolnischem Generaleinnehmer auf Noch 1725 bescheinigten die Warburger Burgermeister von Hiddessen und Koch ihren Vorgangern im Amt dass Geyr und Gerold keine mechanische Profession gebrauchet sondern von uralt Patrizien und vornehmen Geschlecht gewesen seien 7 nbsp Tursturz am Seiteneingang1613 wurde unter Herbold Geyer erstmals eine Apotheke im Hause eingerichtet die von Ludwig Bolte betrieben wurde 1699 wurden Philipp Ernst und Gottfried Wustenberg als Apotheker genannt Sie hatten das Haus offenbar von der Familie Geyr erworben und liessen es 1705 06 8 durchgreifend als Wohn Geschaftshaus fur ihre Zwecke umbauen und neugestalten Nach der Schlacht bei Warburg am 31 Juli 1760 liess sich der britische Generalleutnant John Manners Marquess of Granby einige Wochen vom Hause verpflegen Ab 1790 gehorten Haus und Apotheke einer Familie Godecke Sie liess es 1843 erneut neugestalten und nach Abbruch der oberen Staffeln des Strassengiebels mit einer klassizistischen Fassadendekoration versehen Ihr folgten 1864 der Apotheker Niemer und 1874 der Apotheker Hense 1908 erwarb der Apotheker Ludwig Kupper das Anwesen sein Sohn Josef Kupper und sein Enkel Edmund Kupper fuhrten die Apotheke dort bis 2012 Gebaude BearbeitenDas Haus ist in wesentlichen Teilen noch im Zustand von 1452 55 erhalten Das Hinterhaus mit seinem Gewolbekeller und seinem imposanter Fachwerkaufbau mit seinen uber zwei Geschoss gefuhrten Standerwanden und den mehrfach uber Knaggen auskragenden Fachwerkgeschossen ist das alteste datierte Fachwerkhaus in Warburg und der Region Es beinhaltete wahrscheinlich zwei Wohnetagen daruber einen Speicherstock und weitere Speicherboden im Fachraum Das leicht schrag dazu angeordnete weitgehend massiv erbaute Vorderhaus ist dagegen nicht unterkellert und hatte wahrscheinlich eine ebenerdig befahrbare Wirtschaftsdiele uber der sich weitere Speichergeschosse befanden Zwischen beiden Hausteilen befindet sich eine bis unter das Dach gefuhrte Brandwand die einen fruher von beiden Hausteilen benutzbaren Kamin enthalt Literatur und Weblinks BearbeitenDenkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland Denkmaler in Westfalen Kreis Hoxter Band 1 1 Die Stadt Warburg bearb von Gotthard Kiessling Michael Christian Muller und Burkhard Wollenweber mit Beitragen von Peter Barthold Hans Joachim Betzer Daniel Berenger Franz Josef Dubbi Horst Gerbaulet Detlef Grzegorczyk Fred Kaspar Hans Werner Peine hg vom Landschaftsverband Westfalen Lippe und der Hansestadt Warburg LWL Denkmalpflege Landschafts und Baukultur in Westfalen Imhof Verlag Petersberg 2015 ISBN 978 3 7319 0239 3 Elmar Nolte Zum Profanbau der mittelalterlichen Stadt Warburg In Franz Murmann Hrsg Die Stadt Warburg 1036 1986 Beitrage zur Geschichte einer Stadt Band 2 Hermes Warburg 1986 ISBN 3 922032 07 9 S 150 Hans Tisje Dendrochronologisches Gutachten Neu Isenburg 5 November 1984 StA Warburg MyHeritage de abgerufen am 13 Juni 2019 Warburger Kreisblatt Aus einer alten Warburger Familie General Geyr von Schweppenburg Warburg 6 August 1941Einzelnachweise Bearbeiten Neues allgemeines deutsches Adels Lexicon Band 3 Seite 507 DWUD Urkunde vom 9 April 1385 Denkmaltopographie 2015 S 267 Hans Tisje 1984 Hans Tisje 1984 DWUD Urkunde vom 22 Februar 1481 Warburger Kreisblatt 1941 Inschriften an den Tursturzen des seitlichen Eingangs und des Gartentores51 488079 9 14914 Koordinaten 51 29 17 1 N 9 8 56 9 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kalandstrasse 5 Warburg amp oldid 214113713