www.wikidata.de-de.nina.az
Das Kaisergrab im Bamberger Dom ist die Grablege des heiliggesprochenen Kaiserpaars Heinrich II und Kunigunde im Bamberger Dom Das marmorne Hochgrab wurde in den Jahren 1499 bis 1513 in der Werkstatt des Bildhauers Tilman Riemenschneider geschaffen Nachdem es danach mehrmals im Dom verschoben worden war befindet es sich seit 1971 am ostlichen Ende des Mittelschiffs Kaisergrab im Bamberger DomInhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Die Feuerprobe 1 2 Der gerechte Lohn 1 3 Heinrich auf dem Sterbebett 1 4 Die Seelenwagung 1 5 Die Heilung vom Steinleiden 1 6 Deckplatte des Kaisergrabs 1 7 Inschrift 2 Film 3 Einzelnachweise 4 Literatur 5 WeblinksBeschreibung BearbeitenDie Reliefs auf den Seitenwanden zeigen Legenden aus dem Leben des Kaiserpaars Die Feuerprobe Bearbeiten nbsp Kunigundes Fuss auf der Pflugschar Ausschnitt Heinrich wurde zugeflustert dass Kunigunde ihm untreu gewesen sei deshalb musste die Kaiserin als Gottesurteil uber gluhende Pflugscharen gehen und blieb dabei unverletzt Kaiser Heinrich II und Kunigund die blieben beide unbefleckt bis an ihren Tod Der Teufel wollte sie da unehren dass sie der Kaiser zieh von eines Herzogen wegen mit dem sollte sie in Ungebuhr stehen Die Fraue bot dafur ihr Recht dazu kam manich Bischofe und Fursten Da wurden sieben gluhende Eisenschaaren gelegt die sollte die Fraue treten Sie hub auf ihre Hande zu Gott und sprach Gott du weisst wohl allein meine Unschuld ledige mich von dieser Noth als du thatest der guten Susanne von der ungerechten Bezeugniss Sie trat die Schaar kecklich und sprach sieh Kaiser so schuldig ich deiner bin bin ich aller Manner Da ward die Fraue gereinigt mit grossen Ehren Der Konig fiel ihr zu Fussen und die Herren alle 1 Der gerechte Lohn Bearbeiten Das Pfennigwunder der heiligen Kunigunde zeigt wie die Kaiserin personlich den Lohn fur die Bauleute von Sankt Stephan auszahlte Ein Handwerker der mehr nehmen wollte als ihm zustand schrie vor Schmerzen auf weil er einen gluhenden Pfennig ergriff Im Dom zu Bamberg befindet sich das Grab des heiligen Paares Heinrich und Kunigunde Ein Bildwerk dieses Grabmales zeigt die Kaiserin wie sie die Bauleute der Stephanskirche bezahlt Es war namlich unter den Werkleuten ein bosartiger unzufriedener Mann der bestahl den Schaffner des Baues beim Ausbezahlen so dass die bestimmte Summe niemals zureichen wollte Man konnte dem Diebe lange nicht auf die Spur kommen Da begab sich die heilige Kunigundis eines Tages selbst unter die Werkleute und hielt eine Schale dar aus welcher sich jeder seinen Pfennig nahm Auch der Dieb griff in die Schale nahm aber wie fruher unvermerkt mehrere Pfennige Kaum hatte er sie ergriffen als ihm die Hande entsetzlich brannten so dass er heulend davonlief und als er nach Hause kam nur noch Einen Pfennig in der Hand hatte 2 Heinrich auf dem Sterbebett Bearbeiten nbsp Heinrich auf dem Sterbebett Ausschnitt Diese Szene zeigt wie Kunigunde und einige Mitglieder des Hofstaats den sterbenden Kaiser betrauern Heinrich liegt auf dem Sterbebett wahrend seine Gemahlin mit einem Tuch die Tranen trocknet Am Fussende seines Bettes lockt ein verkleideter Teufel mit einem stark vergrosserten Zeigefinger Heinrich aber zeigt auf Kunigunde und spricht dass er seine Gemahlin als Jungfrau erhalten habe und als Jungfrau zurucklasse Die Seelenwagung Bearbeiten Die Seelenwagung des heiligen Heinrich zeigt wie sich der Erzengel Michael und der Teufel um die Seele des Kaisers streiten Als der heilige Laurentius einen Kelch als Zeichen fur Heinrichs fromme Taten in die Waagschale legt schlagt die Waage zu seinen Gunsten aus Die Sterbestunde Kaiser Heinrichs war gekommen Im Benediktinerkloster auf dem Michelsberg zu Bamberg stand ein Monch vor der Zelle Zu seinem Schrecken sah er eine grosse Anzahl Teufel mit grausigem Getose voruberziehen Beherzt fragte er einen von ihnen wohin sie des Weges zogen Da vernahm er mit Grauen dass sie zum Sterbebett des Kaisers eilten um sich einen Anteil an seiner Seele zu sichern Der Monch des frommen christlichen Lebenswandels Heinrichs eingedenk konnte sich die Anwesenheit dieser hollischen Geister an seinem Sterbelager nicht erklaren So packte er einen der Teufel und sprach zu ihm Gehe hin und verrichte dein scheussliches Handwerk soweit Gott es dir zulasst Wenn du deinen Willen vollbracht hast so beschwore ich dich bei dem lebendigen Gott kehre zu mir zuruck und erzahle den Ausgang eures Handelns Die Teufel schwirrten davon und kamen an das Sterbelager Kaiser Heinrichs Wie sehr sie sich auch bemuhten es gelang ihnen nicht auch nur den geringsten Teil der kaiserlichen Seele zu gewinnen Schmahlich enttauscht mit Schimpf und Schande mussten sie weichen Der eine aber der vom Monch beschworen war kam zitternd vor dessen Klause und berichtete den Hergang O wehe wir sind verachtet verspottet und mit Lachen in die Flucht getrieben worden Die Engel Gottes und wir standen an der grossen Waage in der die guten und die bosen Taten des Kaisers abgewogen werden sollten Wir bemuhten uns aus dem Leben Heinrichs ein schweres Gewicht fur unsere Seite zu turmen Die Engel aber standen tatenlos dabei Sie wussten dass ihnen die fromme demutige Seele Heinrichs schliesslich doch zufallen musste Wir zogen mit aller Kraft Schon wollte sich die Waagschussel neigen Da erschien ein gebratener Mann angetan mit feierlichem Priestergewand Er warf einen grossen goldenen Kelch auf die Gegenseite so dass sie tief tief sank Darauf hauchte der Kaiser seine Seele friedlich aus und die Engel nahmen sie mit sich fort 3 Zu dem fehlenden Zunglein an der Waage gibt es die Sage dass die Welt untergehen werde wenn es ganz in der Mitte stehe Zu Bamberg auf Kaiser Heinrichs Grab ist die Gerechtigkeit mit einer Waagschale in der Hand eingehauen Die Zunge der Waage steht aber nicht in der Mitte sondern neigt etwas auf eine Seite Es gehet hieruber ein altes Gerucht dass sobald das Zunglein ins Gleiche komme die Welt untergehen werde 4 Die Heilung vom Steinleiden Bearbeiten Heinrich litt oft unter Nierensteinen Bei einem Aufenthalt im Kloster Montecassino soll Heinrich im Schlaf durch den heiligen Benedikt mit dem Messer in der Hand von seinem Steinleiden geheilt worden sein wahrend sein Arzt schlafend am Bett sass Der Kaiser erwachte am Morgen mit dem uberdimensionierten Nierenstein in seiner Hand nbsp Die Heilung vom Steinleiden Heinrich war von einem Steinleiden arg geplagt und lag im Kloster Monte Cassino krank darnieder Keiner konnte ihm helfen Der Kaiser aber wusste dass dies des Klosters Stifter Sankt Benediktus wohl vermochte Er zweifelte aber ob der Leib des Heiligen wirklich hier ruhe Die Krankheit war die Strafe dafur dass Heinrich in fruherer Zeit einmal als er noch nicht Kaiser war eingewilligt hatte dass bei einer Reise etliche Rosse im Kapitelsaale eines Klosters des hl Benedikt untergebracht wurden Es war damals die einzige Moglichkeit die Pferde einzustellen Als nun Heinrich in Monte Cassino schlief erschien ihm der Heilige im Traum und gab ihm kund sein Leichnam sei tatsachlich hier beigesetzt und er habe die Statte nicht verlassen wo er einst die Regel seines Ordens geschrieben Um dem zweifelnden Kaiser aber ein Zeichen zu geben ruhrte ihm St Benedikt die Seite an offnete sie nahm den Stein heraus und liess die Wunde sogleich wieder heilen Den Stein legte der Heilige in des Schlafenden Hand Als dieser erwachte fand er ihn dankte fur seine Heilung und alle die Seinigen freuten sich mit ihm 5 Deckplatte des Kaisergrabs Bearbeiten Auf der monumentalen Deckplatte die nur von oben betrachtet werden kann sind Heinrich und Kunigunde als liegende Figuren dargestellt Zu ihren Fussen liegen zwei Lowen mit dem bayerischen und luxemburgischen Wappen Wahrend die Deckplatte als eigenhandige Arbeit Riemenschneiders anzusehen ist durften die seitlichen Reliefs unter Mitwirkung von Gehilfen entstanden sein Inschrift Bearbeiten Die Tafeln am Grab haben folgende lateinische Inschriften GLORIA HAEC EST OMNIBVS SANCTIS EIVS Ubersetzung Diese Ehre wird all seinen Heiligen zuteil Die untere Tafel hat folgende Inschrift D eO O ptimO M aXlmo HVMANI GENERIS REDEMPTORI IESV CHRISTO HVIVS ECCLESIAE FVNDATORIBVS TVTORIBVS PATRONIS DIVIS HENRICO ET KVNEGVNDAE CAESAREIS ET VIRGINEIS CONIVGIBVS ARAM TROPHOEVM MONVMENTVM SACRAVIT EREXIT POSVIT M elchior O tto E piscopus Ubersetzung Dem grossten und besten Gott dem Erloser des Menschengeschlechts Jesus Christus den Grundern Schutzern und Patronen dieser Kirche den heiligen Heinrich und Kunigunde dem kaiserlichen und jungfraulichen Ehepaar hat Altar Denkmal und Grabtumba geweiht aufgefuhrt und errichtet Melchior Otto Bischof Film BearbeitenKaiser Heinrich II BR 2012 eine Filmdokumentation von Bernhard Graf in die das Kaisergrab integriert ist Einzelnachweise Bearbeiten Aus Alexander Schoppner Bayrische Sagen Sagenbuch der Bayerischen Lande Band 1 Munchen 1852 Zitiert nach https www sagen at texte sagen deutschland bayern bamberg feuerprobe kunigund html Sagen at Aus Alexander Schoppner Bayrische Sagen Sagenbuch der Bayerischen Lande Band 1 Munchen 1852 Zitiert nach https www sagen at texte sagen deutschland bayern bamberg schale kunigund html Sagen at Aus Andreas Haupt Die schonsten Bamberger Sagen und Legenden Bamberg 1877 neu herausgegeben von Gerhard C Krischker 2002 Zitiert nach https www sagen at texte sagen deutschland bayern bamberg kelch laurentius html Sagen at Aus Jacob Grimm und Wilhelm Grimm Deutsche Sagen Zitiert nach https www sagen at texte sagen grimm bambergerwaage html Sagen at Aus Andreas Haupt Die schonsten Bamberger Sagen und Legenden Bamberg 1877 neu herausgegeben von Gerhard C Krischker 2002 Zitiert nach https www sagen at texte sagen deutschland bayern bamberg st benedikt html Sagen at Literatur BearbeitenAndreas Haupt Die schonsten Bamberger Sagen und Legenden Bamberg 1877 neu herausgegeben von Gerhard C Krischker Bamberg Frankischer Tag GmbH 2002 ISBN 978 3 928648 82 0 Gerhard Weilandt Zentrum der Kathedrale Das Kaisergrab Heinrichs II und seiner Frau Kunigunde im Bamberger Dom wahrend des Mittelalters In Jahrbuch der Bayerischen Denkmalpflege 64 65 2010 11 S 57 74 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kaisergrab im Bamberger Dom Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Iris Kalden Rosenfeld Riemenschneider Tilman Kaisergrabmal im Bamberger Dom in Historisches Lexikon Bayerns49 890833333333 10 8825 Koordinaten 49 53 27 N 10 52 57 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kaisergrab im Bamberger Dom amp oldid 235767408