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Das Konzentrationslager Jadovno serbisch kyrillisch Sabirni logor Јadovno Sabirni logor Jadovno war wahrend des Zweiten Weltkriegs das erste von um die 40 Konzentrations und Internierungslagern im faschistischen Unabhangigen Staat Kroatien NDH Das von der kroatischen und rechtsextremen Ustascha zwischen Mai und August 1941 geleitete Lager befand sich in einer abgeschiedenen Gegend etwa 20 Kilometer von der Stadt Gospic Die Zahl der Todesopfer vor allem Serben aber auch viele Juden ist je nach Quelle und zeitlicher Veroffentlichung umstritten 1 Das Lager wurde am 21 August 1941 geschlossen und spater an das faschistische Konigreich Italien ubergeben Ubersichtskarte der KZ Anlage Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Zahl der Opfer 3 Literatur 4 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Die beruchtigte Saran SchluchtZahlreiche Leichen wurden in die Tiefe der Schlucht geworfen die sich in unmittelbarer Nahe befand Die Saran Schlucht ist eine der Schluchten in welche zahlreiche Leichen und lebende Menschen geworfen wurden In den 1990er Jahren wurden dort weitere Skelettreste entdeckt Eine Gedenkveranstaltung zu Ehren der Opfer wird vom Serbischen Nationalrat SNV und der judischen Gemeinde Kroatiens sowie der lokalen antifaschistischen Bewegung seit 2009 am 24 Juni organisiert der als Tag des Gedenkens an die Opfer von Jadovno bezeichnet wird Ein Denkmal zum Gedenken an die Toten wurde 1975 errichtet und stand 15 Jahre wurde jedoch 1990 von nationalistischen Kroaten zerstort Eine Replik des ursprunglichen Denkmals wurde errichtet und 2010 eingeweiht verschwand jedoch innerhalb von vierundzwanzig Stunden Der Bau eines neuen Denkmals ist geplant wurde jedoch von den lokalen Behorden bzw der kroatischen Regierung bis jetzt nicht umgesetzt Zahl der Opfer BearbeitenDie Opferzahl im KZ Jadovno ist aus heutiger Sicht schwer festzustellen da viele Internierte nicht registriert wurden und die Leichen direkt in die Schluchten geworfen wurden 2 Ebenfalls wurde eine relevante Anzahl an Gefangenen unmittelbar dort ermordet und hineingeworfen 2 Im Jahr 1964 gab eine Erfassung durch die Kommission zur Kriegsopfererhebung zum Zweiten Weltkrieg eine Zahl von 1 794 Opfern in Jadovno an Das Ergebnis dieser Erfassung wurde erst 1989 veroffentlicht 3 Nach der 1960er Ausgabe der Enciklopedija Jugoslavije wurden mindestens 35 000 Menschen in Jadovno getotet jedoch ging man eher von 50 000 bis 60 000 Toten aus 4 Nach einer militarischen Ausgabe der Enciklopedija Jugoslavije von 1967 schatzte man die Anzahl auf 72 000 ermordete Menschen 5 1971 revidierte die Enciklopedija Jugoslavije schliesslich die Zahl auf 72 000 die auch zur am haufigsten zitierten Schatzung von Jadovnos Mordopfern in den 1960er und 1970er Jahren wurde 6 1983 schatzte der Eparch von Herzegowina und Primorska sowie serbisch orthodoxe Theologe Atanasije Jevtic dass dort 80 000 Menschen getotet wurden Der kroatische Historiker Jozo Tomasevich bezeichnete die Schatzungen als ubertrieben denn diese sollten auf keine Dokumentation oder detaillierten Untersuchung beruhen 5 Tomasevics Schatzungen lagen dagegen in den spaten 1980er und 1990er Jahren zwischen 15 000 und 48 000 Opfern 7 Eine 2007 durchgefuhrte Forschungsstudie des Historikers Đuro Zatezalo mit Einbeziehung von 17 Archiven 8 schatzte die Gesamtzahl der Todesopfer im KZ Jadovno auf 40 123 38 010 Serben 1 998 Juden 88 Kroaten und 27 weitere Personen und identifizierte die Namen von 10 502 Opfern davon waren 9 663 Serben 762 Juden 55 Kroaten und 22 andere 6 Dabei wurden 1029 Kinder identifiziert 1014 serbische und 15 judische 8 ebenso wie 55 serbisch orthodoxe Priester Da Jadovno uber einen Zeitraum von 122 Tagen in Betrieb war wurde dies bedeuten dass dort jeden Tag durchschnittlich 329 Menschen getotet wurden 2 Historiker Paul Mojzes unterstrich Zatezalos Daten 2 Nach einer Untersuchung des Belgrader Museums fur Opfer des Genozids an den Serben im NDH im Jahr 2009 wurden im KZ Gospic im KZ Jadovno und im Raum der Stadt Pag zwischen 15 300 und 15 900 Menschen getotet 9 Die meisten Quellen erreichen in der Regel im Allgemeinen Zahlen von 10 000 bis 68 000 Todesfallen im Jadovno Schatzungen uber die Zahl der judischen Todesfalle reichen von einigen hundert bis 2 500 bzw 2 800 Opfern 2 10 Literatur BearbeitenPhilip J Cohen Serbia s Secret War Propaganda and the Deceit of History Texas A amp M University Press College Station Texas 1996 ISBN 978 0 89096 760 7 google de John K Cox Balkan Strongmen Dictators and Authoritarian Rulers of South Eastern Europe Purdue University Press West Lafayette Indiana 2007 ISBN 978 1 55753 455 2 Ante Pavelic and the Ustasa State in Croatia google ca Raphael Israeli The Death Camps of Croatia Visions and Revisions 1941 1945 Transaction Publishers New Brunswick New Jersey 2013 ISBN 978 1 4128 4975 3 google ca Paul Mojzes Confronting Genocide Judaism Christianity Islam Rowman amp Littlefield Lanham Maryland 2009 ISBN 978 0 7391 3590 7 google ca Einzelnachweise Bearbeiten Wolfgang Benz Dimension des Volkermords Die Zahl der judischen Opfer des Nationalsozialismus Walter de Gruyter Berlin Boston 1991 ISBN 3 486 70833 3 S 322 a b c d e Paul Mojzes Balkan Genocides Holocaust and Ethnic Cleansing in the Twentieth Century Rowman amp Littlefield 2011 ISBN 978 1 4422 0665 6 S 60 Vladimir Geiger Ljudski gubici Hrvatske u Drugom svjetskom ratu koje su prouzrocili okupatori i njihovi pomagaci Brojidbeni pokazatelji procjene izracuni popisi Hrvatski institut za povijest Zagreb 2011 S 730 Raphael Israeli The Death Camps of Croatia Visions and Revisions 1941 1945 New Brunswick Transaction Publishers New Jersey 2013 ISBN 978 1 4128 4975 3 S 67 a b Jozo Tomasevich War and Revolution in Yugoslavia 1941 1945 Stanford University Press 2002 ISBN 978 0 8047 3615 2 S 726 a b Vladimir Geiger Ljudski gubici Hrvatske u Drugom svjetskom ratu koje su prouzrocili okupatori i njihovi pomagaci Brojidbeni pokazatelji procjene izracuni popisi Hrvatski institut za povijest Zagreb 2011 S 730 731 Vladimir Geiger Ljudski gubici Hrvatske u Drugom svjetskom ratu koje su prouzrocili okupatori i njihovi pomagaci Brojidbeni pokazatelji procjene izracuni popisi Hrvatski institut za povijest Zagreb 2011 S 733 a b Damir Mirkovic Book reviews Jadovno Kompleks ustaskih logora 1941 Jadovno A Complex of Ustasha Camps 1941 Djuro Zatezalo In Journal of Genocide Research 2010 S 141 143 doi 10 1080 14623521003633503 Vladimir Geiger Ljudski gubici Hrvatske u Drugom svjetskom ratu koje su prouzrocili okupatori i njihovi pomagaci Brojidbeni pokazatelji procjene izracuni popisi Hrvatski institut za povijest Zagreb 2011 S 732 Paul Mojzes The Genocidal Twentieth Century in the Balkans In Jacobs Steven L Confronting Genocide Judaism Christianity Islam Lanham Lexington Books Maryland 2009 ISBN 978 0 7391 3590 7 S 160 44 538333 15 238889 Koordinaten 44 32 18 N 15 14 20 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title KZ Jadovno amp oldid 235029931