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Julodis pubescens ist ein Kafer aus der Familie der Prachtkafer Buprestidae und der Unterfamilie der Julodinae Die Gattung Julodis ist in Europa mit sechs Arten vertreten Die Art Julodis pubescens tritt ausser in der von Olivier beschriebenen Nominatform noch in der Unterart Julodis pubescens yveni auf die Mannerheim 1837 als Julodis ivenii beschrieben hat 1 2 Julodis pubescensJulodis pubescensSystematikKlasse Insekten Insecta Ordnung Kafer Coleoptera Familie Prachtkafer Buprestidae Unterfamilie JulodinaeGattung JulodisArt Julodis pubescensWissenschaftlicher NameJulodis pubescens Olivier 1790 Inhaltsverzeichnis 1 Bemerkung zum Namen und zu Synonymen 2 Eigenschaften des Kafers 3 Biologie 4 Verbreitung 5 Einzelnachweise 6 WeblinksBemerkung zum Namen und zu Synonymen BearbeitenDie Art wurde erstmals 1790 von Olivier unter dem Namen Buprestis pubescens beschrieben Die franzosische Kurzbeschreibung beginnt Bronze pubescent bronzefarbig flaumhaarig 3 So erklart sich der Artname pubescens lat pubeszent flaumhaarig Eschscholtz teilte 1829 die Gattung Buprestis Die Arten ohne Schildchen deren Brust flach und der Korper behaart ist fasste er zur Gattung Jalodis Julodis zusammen 4 Nach Schenkling musste der Gattungsname Julodis korrekterweise Iulodis heissen ist von altgr ioylwdhs iulodes abgeleitet und bedeutet dem Iulus Tausendfuss ahnlich 5 Mannerheim berichtet dagegen dass Eschscholtz selbst handschriftlich den Namen Julodis in der Mannerheim uberreichten Ausgabe seines Entomologischen Atlas zu Jalodis anderte Mannerheim interpretiert diese Anderung jedoch als Versehen von Eschscholtz und erklart den Namen Julodis mit altgr iolos iolos Fell in Anspielung an das auch von Eschscholtz genannte Gattungsmerkmal der starken Behaarung der Arten der Gattung 2 Auch Marseul leitet den Namen von altgr ioylwdhs iulodes ab was er jedoch auf ioulos poil frz Haare zuruckfuhrt 6 Da die Art erstmals von Olivier beschrieben wurde nannten einige Autoren den Kafer auch Julodis Olivieri die von Olivier beschriebene Julodis Ausserdem beschrieb 1832 Brulle einige biologische Merkmale des Kafers unter dem Namen Buprestis onopordinis 7 Aus der Nennung der Synonyme durch Brulle geht hervor dass Brulle bewusst Bemerkungen zum Kafer Buprestis pubescens von Olivier machte jedoch der Auffassung war dass der Name von Olivier nicht korrekt gewahlt worden sei weil der Kafer schon 1801 durch Fabricius als Buprestis onopordinis beschrieben worden sei 8 Deswegen benannte Brulle den Kafer entsprechend der seiner Meinung nach alteren Beschreibung des Kafers Brulles Annahme ist jedoch falsch bei der von Fabricius beschriebenen Buprestis onopordinis handelt es sich um einen anderen Kafer Julodis onopordinis Brulle dagegen ist ein Synonym zu Julodis pubescens 9 Dieser Sachverhalt wurde von einigen alteren Autoren durch den Namen Julodis Brullei die von Brulle nicht von Fabricius beschriebene Julodis onopordinis fur unseren Kafer ausgedruckt Mannerheim ubernimmt bei der Beschreibung der Unterart Julodis pubescens yveni den Gattungsnamen Ivenii aus dem dritten Katalog zu Dejeans Kafersammlung 10 Dort ist der Fundort Candia Kreta angegeben sowie der Name Bartels vermerkt Sowohl bei Mannerheim als auch bei Dejean findet sich kein Hinweis zu den Namen Bartels oder Iveni Bei BioLib wird ivenii durch misspelling falsche Schreibweise von yveni erklart 11 Der Lepidopterologe A F Huber nennt eine von ihm beschriebene Schmetterlingsart Noctua iveni zu Ehren des Petersburger Arztes und Entomologen C Iven 12 1923 beschrieb Obenberger die Variation cretica 13 Julodis pubescens cretica wird als Synonym zu Julodis pubescens yveni angesehen 14 Sowohl bei Mannerheim als auch bei Marseul wurde der Kafer nicht als Unterart sondern als eigene Art Julodis yveni gefuhrt 6 Eigenschaften des Kafers Bearbeiten nbsp Abb 1 Julodis pubescens pubescens Seitenansicht nbsp Abb 2 Julodis pubescens pubescens Aufsicht nbsp Abb 3 linke Flugeldecke Struktur der RippenS Flugeldeckennaht 1 5 Rippen durchgezogene Li nie Hauptrippe gestrichelte Linie Nebenrippen nbsp Abb 4 Julodis pubescens yveni Aufsicht nbsp Abb 5 J pubescens yveni Aufsicht und Unterseite nbsp nbsp Abb 6 Kopulationsversuch Abb 7 VorderseiteDer langlich ovale Kafer erreicht eine Korperlange bis zu 35 Millimetern bei einer Breite von dreizehn Millimetern die Mannchen sind deutlich kleiner als die Weibchen Abb 6 Im Querschnitt ist der Kafer annahernd rund Der Kafer ist einfarbig dunkel bronzefarben die Unterseite etwas dunkler Die Korperfarbe kann aber einen grunlichen oder violetten Schimmer haben besonders bei der Unterart yveni Der Kafer ist stellenweise lang silbergrau flaumig leicht abstehend behaart Auf den Flugeldecken ist die Behaarung kurzer bis kurz und liegend Auf der Oberseite ist die Behaarung eher sparlich auf der Unterseite kann sie stellenweise recht dicht sein Abb 1 Der Kopf ist gesenkt und nur wenig in den Brustabschnitt zuruckgezogen Er ist grob runzelig punktiert Die seitlich stehenden Augen sind oval nur wenig vorstehend und liegen deutlich vor dem Halsschild Abb 6 7 Das Endglied der viergliedrigen Kiefertaster ist langer und abgestutzt eiformig Das Endglied der dreigliedrigen Lippentaster ist kegelformig und abgestutzt Die kraftigen Oberkiefer sind wenig gebogen mit einfacher Spitze und am Innenrand mit einem kleinen stumpfen Zahn versehen 15 Die elfgliedrigen Fuhler sind dunkel bronzefarben und vom funften Glied an deutlich nach innen gesagt das vierte Glied ist kurzer als das dritte und es ist bereits dreieckig Das zweite Fuhlerglied ist sehr klein Die Fuhler sind kurzer als Kopf und Halsschild zusammen Der Halsschild ist viel breiter als lang Er verengt sich nach vorn die abgerundeten Vorderwinkel sind nach unten gebogen und von oben nicht sichtbar Er ist stark gewolbt und grob und narbig punktiert die erhabenen Stellen glanzen Nahe der Basis verlauft bei der Nominatform eine etwas erhabene unregelmassige und glanzende Mittellinie Abb 2 Der Halsschild ist wenig konvex und an seiner Basis erweitert die Hinterwinkel sind spitz Die Basis des Halsschildes ist vor jeder Flugeldecke konkav geschwungen in der Mitte in einer stumpfen Spitze nach hinten gezogen Sie schliesst dicht an die Flugeldecken an die an ihrer Basis nur wenig breiter als der Halsschild sind Bei der Unterart Julodis pubescens yveni hat der Halsschild einen grungoldenen Schimmer und die Mittellinie ist auch an der Basis nicht ausgebildet Abb 4 Das Schildchen ist nicht sichtbar Bei fluchtiger Betrachtung kann die abgerundete Spitze an der Mitte der Basis des Halsschilds die nach hinten leicht erhoht ist als Schildchen fehlinterpretiert werden Abb 2 und 4 Die Flugeldecken sind vier Mal so lang wie der Halsschild Der Rand ist untergebogen und uber den Hinterschenkeln ist er deutlich konkav eingeschnitten Abb 6 Sie enden in einer abgerundeten Spitze Sie sind noch grober runzelig strukturiert als der Halsschild Solange der junge Kafer noch mehlig bestaubt ist kann man deutlich funf Rippen erkennen Jede Rippe wird durch zwei Punktreihen in eine Hauptrippe in Abb 3 durchgezogenen Linie und zwei Nebenrippen in Abb 3 gestrichelte Linien zerlegt wobei nur die Hauptrippe rippenartig erhoht ist Die erste Rippe in Abb 3 ockerfarben 1 verschmilzt nach dem ersten Drittel mit der kielartig erhohten Flugeldeckennaht in Abb 3 grun S Die dritte und vierte Rippe in Abb 3 blau 3 und 4 vereinen sich am Ende bevor sie auf die zweite Rippe in Abb 3 pink 2 treffen die funfte Rippe in Abb 3 rot 5 ist an der Basis verkurzt Sobald beim alteren Tier der Staub auf den Flugeldecken abgerieben ist sind die Rippen nur undeutlich erkennbar am ehesten durch die in Streifen verdichtete Behaarung zwischen den Rippen Diese Behaarung ist bei der Nominatform flaumig und teilweise abstehend Abb 2 bei der Unterart yveni dagegen sehr kurz und anliegend Abb 4 Bei yveni konnen die Flugeldecken einen violetten oder grunen Schimmer haben und die Punktierung wirkt mehr netzformig Die Vorderbrust ist mit einem ziemlich schmalen hinter den Vorderhuften etwas erweitertem Fortsatz gegen die Mittelbrust ausgestattet Dieser Fortsatz ruht in einer Aussparung der Mittelbrust Bei der Unterart yveni sind die mittleren Hinterleibssegmente im letzten Funftel grun schimmernd Abb 5 rechts Die Beine sind ebenfalls grob punktiert Die kugeligen Vorderhuften liegen nahe beieinander Die ebenfalls kugeligen Mittelhuften sind etwas voneinander entfernt Die Hinterhuften sind quer nach innen verbreitert und hinten deutlich ausgeschnitten Die Schienen sind nur wenig langer als die Schenkel und die Tarsen sie enden in zwei kurzen Zahnen Die Glieder der funfgliedrigen Tarsen sind breit das Klauenglied ist langlich viereckig wenig langer als das vorletzte Glied 16 6 Biologie BearbeitenDie Kafer fliegen schwerfallig Sie werden von Anfang April bis Ende Juli auf verschiedenen Pflanzen angetroffen Gerne klammern sie sich an den Rispen von Grasern fest haufig zu mehreren Die Weibchen legen ovale weissliche Eier die an beiden Enden gleich dick sind Vor der Eiablage ist der Hinterleib der Weibchen so angeschwollen dass er unter den Flugeldecken hervorquillt Die Eier werden in den Boden abgelegt die Larven fressen an den Wurzeln verschiedener Baume Straucher und Krauter 7 Verbreitung BearbeitenDie Unterart Julodis pubescens yveni kommt endemisch auf Kreta vor 1 Die Nominatform kommt in Europa nur in Griechenland auf den Griechischen Inseln ausser Kreta und im europaischen Teil der Turkei vor 14 17 Einzelnachweise Bearbeiten a b Julodis pubescens und Julodis bei Fauna Europaea abgerufen am 9 Oktober 2018 a b Mannerheim Enumeration des Buprestides et description de quelques nouvelles especes de cette tribu de la famille des Sternoxes in Bulletin de la Societe imperiale des naturalistes de Moscou 1837 Bd VIII S 12 S 11 f Erklarung des Gattungsnamens S 21 Nr 13 Julodis ivenii M Olivier Entomologie ou Histoire Naturelle des Insectes Coleopteres Tome II Paris 1790 als 71 Art der 32 Gattung Johann Friedrich Eschscholtz Zoologischer Atlas 1 Heft Berlin 1829 Aufteilung von Buprestis S 8 Sigmund Schenkling Erklarung der wissenschaftlichen Kafernamen Gattung a b c S A de Marseul Monographie des Buprestides in L Abeille Memoires d Entomologie tome II Paris 1865 S 29 Gattung Julodis S 32 Schlussel der Arten S 77 Nr 39 J yveni S 78 Nr 40 J olivieri a b M Brulle Expedition scientifique de Moree Tome 3 Zoologie 2 Section Paris 1832 S 136 Nr 184 Buprestis onopordinis in der Google Buchsuche Joh Chr Fabricius Systema Eleutheratorum Band 2 Kiel 1801 S 202 Nr 91 in der Google Buchsuche Synonyme zu Julodis pubescens Dejean Catalogue de la Collection de Coleopteres de M Le Baron Dejean Paris 1837 S 84 Julodis Ivenii in der Google Buchsuche BioLib Taxon profile ivenii und yveni A F Huber Eine neue Noctua in Horae Societatis Entomologicae Rossicae VI Band S 135 Namenserklarung S 136 Jan Obenberger De novis Buprestidarum regionis Palaearcticae Speciebus III in Casopis Acta Societatis Entomologicae Cechosloveniae Band 20 Praze Univ Prag 1923 S 15 ff Var cretica S 22 Nr 12 als Var zu Yveni S 20 Nr 8 a b cretica als Synonym zu ivenii und Verbreitung bei Fauna Europaea abgerufen am 9 Oktober 2018 Gustav Jager Hrsg C G Calwer s Kaferbuch K Thienemanns Stuttgart 1876 3 Auflage S 326 Ludwig Redtenbacher Fauna Austriaca Die Kafer 3 Auflage 1 Band Wien 1874 S 501 Julodis Verbreitung von Julodis pubescens pubescens bei Fauna Europaea abgerufen am 9 Oktober 2018Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Julodis pubescens Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Julodis pubescens amp oldid 236310604