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Julia von Bodelschwingh geb von Ledebur 7 Juni 1874 auf Gut Crollage 29 September 1954 in Westerhausen bei Melle legte mit dem Aufbau und Betrieb einer Webeschule den Grundstein fur die heutige Werktherapie in den Bethelschen Anstalten in der ostwestfalischen Stadt Bielefeld in Nordrhein Westfalen Das Grab von Julia von Bodelschwingh auf dem Familienfriedhof auf dem Alten Zionsfriedhof Bethel in Bielefeld Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Herkunft und Familie 1 2 Werdegang und Wirken 1 3 Der Aufbau einer Webeschule 2 Literatur 3 WeblinksLeben BearbeitenHerkunft und Familie Bearbeiten Julia von Bodelschwingh wuchs als Tochter des Albrecht von Ledebur Gutsbesitzer und Rittmeister und seiner Gemahlin Elisabeth Wilhelmine Amalie Caroline Marie von der Recke Obernfelde 1876 mit ihren elf Geschwistern in einer ostwestfalischen Landadelsfamilie auf Am 30 April 1911 heiratete sie Friedrich von Bodelschwingh den Leiter der von seinem Vater gegrundeten Von Bodelschwinghschen Anstalten Ihre alteren Schwestern Luise und Adelheid waren mit Friedrich von Bodelschwinghs Brudern Wilhelm und Gustav verheiratet Werdegang und Wirken Bearbeiten Nach dem Besuch der Volksschule wechselte sie fur zwei Jahre zur Hoheren Tochterschule in Hannover bevor sie auf das Landgut Crollage zuruckkehren und nach dem fruhen Tod ihrer Mutter viele Verpflichtungen im grossen Landguthaushalt ubernehmen musste Carl einer ihrer Bruder hatte in Dusseldorf und ihre Schwester Luise hatte in Dresden ein Studium der Malerei aufgenommen Das beeindruckte sie so sehr dass sie 1905 in Berlin ein Studium aufnahm Ihr Lehrer war der damalige Leiter der Akademie fur bildende Kunste Franz Skarbina Sie hatte eine enge Beziehung zu dem Kunsthistoriker Heinrich Wolfflin Nach ersten erfolgreichen Malauftragen und funfjahrigem Studium kehrte sie nach Westfalen zuruck Der Grund hierfur bestand unter anderem darin dass einer ihrer Bruder schwer erkrankte und in den Bethelschen Anstalten betreut werden musste Hier lernte sie ihren spateren Ehemann Friedrich kennen der Leiter der Anstalten war Von ihrer Heirat 1911 bis zu seinem Tod 1944 unterstutzte sie ihn in der Leitung der diakonischen Einrichtung Nach dem Tod ihres Mannes setzte Julia ihre ganze Kraft fur den Bau eines neuen Heimes das Unterkunft fur Fluchtlinge alte und kranke Menschen und fur Kriegswaisenkinder bot ein Sie reiste durchs Land um eine derartige Unterbringungsmoglichkeit zu finden Ihr Neffe stiftete ein Baugrundstuck in Westerhausen bei Melle So konnte mit dem Bau eines Heimes ausserhalb von Bethel begonnen werden 1950 zog Julia aus ihrer Betheler Wohnung in das Heim wo sie ein eigenes kleines Zimmer bewohnte Wenige Monate vor der endgultigen Fertigstellung des Heimes verstarb sie Ihr Wunsch ein Zuhause fur viele Bedurftige und Hilflose zu schaffen ist schliesslich in Erfullung gegangen Der Aufbau einer Webeschule Bearbeiten Arbeit gehorte stets als Therapie zum Alltag in den Bethelschen Anstalten Viele der behinderten Menschen arbeiteten auf Bauernhofen in Gartnereien oder Handwerksbetrieben Da ein Grossteil der Bewohner nicht an dieser Arbeitstherapie teilnehmen konnte blieben ihnen nur relativ stumpfsinnige Arbeiten Diesen Missstand erkannt entwickelte Julia die Idee eine Webeschule zu errichten Es begann mit der Aufstellung eines Webstuhls in ihrer Kuche Es folgten weitere Stuhle in anderen Pflegehausern Schliesslich entstand eine Weberei 1934 als Benita Koch Otte nach Bethel kam und hier Leiterin der Weberei wurde waren nahezu einhundert Webstuhle im Einsatz Korperlich und geistig behinderte Bewohner fanden hier eine sinnvolle Beschaftigung Bald waren Arbeiter aus der Umgebung und vor allem auch Arbeitslose in der Weberei eingesetzt Die Manner meist Industriearbeiter webten nach Julias Aquarellskizzen Teppiche die in ihrer Qualitat und Originalitat die ublichen Flickenteppiche deutlich ubertrafen Mit der Errichtung dieser Schule erbrachte Julia eine Pionierleistung auf dem Gebiet der Werktherapie Literatur BearbeitenMargarete Stoevesandt Friedrich von Bodelschwingh Julia v Bodelschwingh Lebenseinsatz einer ungewohnlichen Frau 5 Auflage Bethel Verlag Bielefeld 1997 ISBN 3 922463 06 1 Gisbert Strotdrees Es gab nicht nur die Droste Sechzig Lebensbilder westfalischer Frauen 2 Auflage Munster 1997 ISBN 3 7843 2523 8 Weblinks BearbeitenJulia von Bodelschwingh Kurzbiografie im Internet Portal Westfalische Geschichte Fotos auf der Website www bethel historisch de KurzbiografieNormdaten Person GND 119295067 lobid OGND AKS LCCN n80064057 VIAF 69735683 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Bodelschwingh Julia vonALTERNATIVNAMEN Ledebur Julia vonKURZBESCHREIBUNG Frau von Friedrich von Bodelschwingh der JungereGEBURTSDATUM 7 Juni 1874GEBURTSORT Schloss Crollage Kreis Minden LubbeckeSTERBEDATUM 29 September 1954STERBEORT Westerhausen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Julia von Bodelschwingh amp oldid 237631446