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Die Judithbrucke tschechisch Juditin most war eine Steinbrucke uber die Moldau in Prag Sie war der Vorganger der heutigen Karlsbrucke und lag flussabwarts nordlich von ihr Sie wurde zwischen 1158 und 1172 erbaut als die erste Steinbrucke in Bohmen und eine der altesten nordlich der Alpen Zu dieser Zeit gab es nur wenige Steinbrucken in Mitteleuropa so in Wurzburg 1133 in Regensburg 1135 und in Dresden 1 Bruckenbogen der ehemaligen Judithbrucke auf dem Altstadter Ufer Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Beschreibung 3 Uberreste 4 Interessantes 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenEine holzerne Brucke uber die Moldau gab es in Prag wahrscheinlich schon im 10 Jahrhundert Ein Indiz dafur findet sich in der sog Christianslegende die die Uberfuhrung des ermordeten Fursten Wenzel von Bohmen aus Stara Boleslav auf die Prager Burg beschreibt und eine Moldaubrucke erwahnt Die Holzbrucke wurde 1157 58 durch ein Hochwasser zerstort Die Idee eine steinerne Brucke als Ersatz zu bauen wird dem dreizehnten Prager Bischof Daniel zugeschrieben Inspiriert wurde er moglicherweise durch die Steinbrucken die er auf dem Kriegsfeldzug mit dem bohmischen Konig Vladislav II in Italien gesehen hatte Die Brucke wurde nach der Gattin des Konigs Vladislav II Judith von Thuringen benannt die den Bau gefordert haben soll Der Chronist Vincent Prazsky zeigt seine Bewunderung mit folgenden Worten Ihre Taten unsere werte Judith beruhmteste Konigin von Bohmen zeigen wie klug edel und tuchtig Sie sind Was jedoch alles uberragt ist das Werk der Prager Brucke Das was keiner der Fursten Herzoge und Konige bis zu Ihrer Regierung durchzufuhren vermochte haben Sie unsere ruhmvolle Herrscherin innerhalb von drei Jahren geschafft nbsp Relief Bradac in der Kaimauer auf der Altstadter Seite Der Legende nach stellt es den Erbauer der Brucke dar Der Bau wurde mit Hilfe italienischer Baumeister durchgefuhrt Die Brucke wurde im Jahr 1172 fertiggestellt Im Jahr 1253 ubergab der Konig Wenzel I die Bruckenverwaltung dem Hospital des Ritterordens der Kreuzherren mit dem Roten Stern der ein Jahr zuvor auf Krizovnicke namesti Kreuzherrenplatz in unmittelbarer Nahe der Brucke gegrundet wurde Fur die Unterhaltung der Brucke nahmen die Bruder Bruckenzoll und sie bekamen Erlos aus dem Eigentum das ihnen der Konig ubertragen hat Bei besonderen Beschadigungen der Brucke sammelten sie auch Almosen in Bohmen Am 3 Februar 1342 wurde die Judithbrucke durch ein Hochwasser zerstort 2 1357 beschloss Kaiser Karl IV den Bau einer neuen Steinbrucke sie wurde parallel zu der zerstorten Judithbrucke von der kaiserlichen Bauhutte unter der Leitung von Peter Parler gebaut Das Altstadter Bruckenende wurde dabei um einige Dutzend Meter nach Suden verschoben dorthin wo heute der Altstadter Bruckenturm steht Beschreibung BearbeitenDie romanische Brucke deren Vorbild vermutlich die Regensburger Steinbrucke aus dem Jahr 1146 war war 514 Meter lang und 6 8 Meter breit Sie war mit Blocken aus Quarz oder Kieselschiefer gepflastert und war 4 bis 5 Meter niedriger als die heutige Brucke Die Bruckenpfeiler waren mit Eisbrechern ausgestattet Die Judithbrucke stand auf rund 20 Pfeilern nbsp Romanisches Relief in einer Nische des Judith Turms auf der KleinseiteUberreste BearbeitenEinige Uberreste der Judithbrucke sind im Museum der Karlsbrucke zu besichtigen das sich im Gebaude des Kreuzritterordens auf Krizovnicke namesti Kreuzherrenplatz befindet Einen erhaltenen Bruckenbogen sieht man noch heute im Kanal unter Krizovnicke namesti Weitere Teile befinden sich in Kellern der Hauser auf der Kleinseite Zur Brucke gehorten auch Bruckenturme an beiden Moldauufern Der Judith Turm auf der Kleinseite hat sich nach baulichen Anderungen erhalten und bildet heute einen Teil der Karlsbrucke Vom Altstadter Turm auf der gegenuberliegenden Seite ist nur ein Rest an der sudostlichen Ecke des Gebaudes des Kreuzritterordens erhalten Die Brucke war wahrscheinlich mit Plastiken verziert Erhalten geblieben ist die Plastik genannt Bradac der Bartige in der Kaimauer auf der Altstadter Seite und ein romanisches Relief in einer Nische des Judith Turms auf der Kleinseite Interessantes BearbeitenNach einem Wehrbruch im Jahr 1784 und im Jahr 1941 floss das aufgestaute Wasser ab und die Fundamente der Judithbrucke kamen vorubergehend zum Vorschein Die Plastik Bradac stellt der Legende nach den italienischen Baumeister der Judithbrucke dar Das Relief diente den Pragern jahrhundertelang als Wasserstandsanzeiger Sobald die Wasseroberflache den Bart beruhrte musste man mit der Evakuierung der Altstadt beginnen Der Keller des Hauses U zlate hvezdy beim Goldenen Stern in der Strasse U Luzickeho seminare wird durch einen erhaltenen Bogen der Judith Brucke gebildet Das Haus tragt die Konskriptionsnummer 82 tschechisch c p 82 Das Haus gehort zum UNESCO Weltkulturerbe 3 4 Literatur BearbeitenJiri Streit Divy stare Prahy Mlada fronta Prag 1960 S 19 35 tschechisch Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Judithbrucke Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Konigin Judith und die Judithbrucke Olaf Barth und Martina Schneibergova im Radio Prag am 28 Juli 2001 abgerufen am 23 November 2017 deutsch Ruinen auf dem Moldaugrund die mittelalterliche Judithbrucke Maria Hammerich Maier im Radio Prag am 18 Februar 2009 abgerufen am 23 November 2017 deutsch Einzelnachweise Bearbeiten Alois Svoboda Anna Tuckova Prahou od jara do jara Orbis Praha 1957 Kapitel Reka spoutala mesto S 12 tschechisch Konigin Judith und die Judithbrucke 28 Juli 2001 abgerufen am 22 Juli 2022 Dum U Zlate hvezdy USKP 39046 1 565 In pamatkovykatalog cz Narodni pamatkovy ustav abgerufen am 1 Januar 1900 tschechisch Jiri Kovanda Neziva priroda Prahy a jejiho okoli Academia Praha 2001 ISBN 80 200 0835 7 tschechisch 50 086389 14 411944 Koordinaten 50 5 11 N 14 24 43 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Judithbrucke amp oldid 238581276