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Juan de Palafox y Mendoza 24 Juni 1600 in Fitero Navarra Spanien 1 Oktober 1659 in El Burgo de Osma Ciudad de Osma Kastilien Leon Spanien war ein spanischer Bischof der romisch katholischen Kirche der vorubergehend als Vizekonig von Neuspanien amtierte Bischof Juan de PalafoxInhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Herkunft und Karriere in Europa 1 2 Amtszeit als interimistischer Vizekonig von Neuspanien 1 3 Konflikt mit den Jesuiten 1 4 Ruckkehr nach Europa 2 Literarisches Wirken 3 Gescheiterte Kanonisierung und spate Seligsprechung 4 Literatur 5 WeblinksLeben BearbeitenHerkunft und Karriere in Europa Bearbeiten Palafox war der uneheliche Sohn von Jaime de Palafox sein Vater war Marques de Ariza Juan wurde in seinen ersten Lebensjahren von einem Mullerspaar grossgezogen und erst dann von seinem Vater anerkannt Er studierte an der Universitat Salamanca und wurde in den Indienrat berufen Juan wurde 1629 zum Priester geweiht Er begleitete als Hofkaplan die Prinzessin Maria auf ihrem Weg zu ihrem osterreichischen Verlobten mitten durch die Kampfgebiete des Dreissigjahrigen Krieges Am 3 Oktober 1639 wurde Palafox zum Bischof von Tlaxcala mit Sitz in Puebla im heutigen Mexiko berufen Die Bischofsweihe spendete ihm der Erzbischof von Santiago de Compostela Agustin Kardinal Spinola Basadone am 27 Dezember desselben Jahres Mitkonsekratoren waren der Bischof von Yucatan Juan Alonso y Ocon und der Bischof von Caracas Mauro Diego de Tovar y Valle Maldonado OSB Er traf 1640 in Puebla ein gemeinsam mit dem Vizekonig Diego Lopez de Pacheco Cabrera y Bobadilla und wurde am 28 Juni in das Bischofsamt eingefuhrt Im Auftrag des Konigs hatte er als Visitador die Amtsfuhrung der beiden Vorganger im Amte des Vizekonigs zu untersuchen und zu bewerten Interimistisch hatte er von 1640 bis 1643 auch das Amt des Erzbischofs von Mexiko inne Vor Ort geriet er schnell in Konflikt mit mehreren Ordensgemeinschaften deren selbststandiges Wirken und Wirtschaften ihm missfielen Er untersagte alle Praktiken der Zwangsbekehrung der Einheimischen und verlangte dass allein Uberzeugung zur Taufe fuhren durfe Amtszeit als interimistischer Vizekonig von Neuspanien Bearbeiten Im Mai 1642 erhielt Juan Palafox geheime Befehle aus Madrid Der Cousin des Vizekonigs war als Johann IV zum Konig von Portugal gekront worden und am spanischen Hofe warf man Diego Lopez de Pacheco vor heimlich gemeinsame Sache mit den Portugiesen zu machen Unter dem Vorwurf der Untreue enthob Palafox den Vizekonig seines Amtes liess ihn verhaften und nach Spanien bringen Dort konnte er in einem Gerichtsverfahren die Vorwurfe widerlegen und wurde rehabilitiert Palafox ubernahm am 10 Juni 1642 interimistisch das Amt des Vizekonigs von Neuspanien das er am 23 November an den ernannten Nachfolger Garcia Sarmiento de Sotomayor ubergab Seine kurze Amtszeit nutzte er vor allem um den andauernden Gotzendienst der indigenen Bevolkerung zu unterbinden Das hiess er liess zahlreiche prakolumbianische Heiligtumer Statuen und Reliefs zerstoren Im Jahre 1646 grundete er mit der Biblioteca Palafoxiana in der Stadt Puebla die erste Bibliothek auf dem amerikanischen Kontinent Er forcierte den Weiterbau der Kathedrale von Puebla die er zum Ende seiner Zeit in Mexiko weihte Konflikt mit den Jesuiten Bearbeiten Ab 1647 geriet Palafox in Konflikt mit dem Jesuitenorden Viele Freiheiten und Privilegien die der Orden im 17 Jahrhundert in der Neuen Welt genoss widersprachen seiner Vorstellung vom Gehorsam die der bischoflichen Autoritat zu leisten sei Er wandte sich an Papst Innozenz X um Hilfe der ihm zwar Recht gab aber ausser einem Brief in dem er die Jesuiten ermahnte keine weiteren Massnahmen zu seinen Gunsten ubernahm Palafox intervenierte im Ritenstreit auch gegen die Jesuiten Er erklarte dass die Toleranz der Jesuiten gegenuber Chinesen die zum Christentum konvertiert waren aber noch immer die traditionellen Rituale zur Verehrung der Ahnen betrieben Haresie gleichkomme Der costa ricanische Historiker Ricardo Martinez Esquivel argumentiert dass obwohl Palafox als Bischof die Rechtshoheit uber einige chinesische Missionen hatte seine Intervention hauptsachlich durch seine allgemeine Anti Sympathie gegenuber den Jesuiten motiviert war Ruckkehr nach Europa Bearbeiten Im Mai 1649 kehrte Palafox nach Europa zuruck Es wird angenommen dass die Jesuiten seine Versetzung in die kleine und wenig bedeutsame Diozese von Osma in Zentralspanien aktiv unterstutzt haben Im November 1653 ubernahm er dieses Amt in dem er 1659 starb Literarisches Wirken BearbeitenSeine gesammelten literarischen Werke neben religiosen Themen schrieb er auch Lyrik und behandelte historische Themen erschienen 1762 in Madrid in funfzehn Banden Gescheiterte Kanonisierung und spate Seligsprechung BearbeitenAuch nach seinem Tode blieb Palafox ein Zankapfel im Streit des spanischen Hofes mit den Jesuiten Bereits 1694 setzte sich Konig Karl II fur eine Heiligsprechung von Juan Palafox ein nicht zuletzt weil dieser ihm als Vorbild im Kampf der konigstreuen Kleriker gegen die Jesuiten dienen sollte 1726 begann unter Papst Benedikt XIII der Prozess der Kanonisierung von Juan Palafox der sich bis 1777 hinzog Am Ende verschleppte Papst Pius VI die Entscheidung trotz mehrheitlicher Voten in den Kirchengremien die zumindest fur eine Seligsprechung eingetreten waren Auch hier soll der Jesuitenorden seine Hand im Spiel gehabt haben Die Kanonisierungsbestrebungen losten in Puebla 1744 einen Volksaufstand aus Als Vizekonig Pedro Cebrian y Agustin dem ortlichen Bischof einen Besuch machte wurden die Glocken der Stadt gelautet Dies wurde von der Bevolkerung als Zeichen missverstanden die Seligsprechung von Palafox sei erfolgreich gewesen Als der Irrtum aufgeklart war geriet das Volk in Zorn und es kam zu Ausschreitungen die der Vizekonig mit militarischen Mitteln niederschlagen liess Erst am 5 Juni 2011 sprach ihn Papst Benedikt XVI selig Literatur BearbeitenPalafox de Mendoza Juan de In Encyclopaedia Britannica 11 Auflage Band 20 Ode Payment of Members London 1911 S 593 englisch Volltext Wikisource Juana Vazquez Gomez Dictionary of Mexican Rulers 1325 1997 Greenwood Publishing Group Westport CT 1997 ISBN 0 313 30049 6 S 29 Google Books Ricardo Martinez Esquivel Interview Bitter Winter 2018 de bitterwinter org Cayetana Alvarez de Toledo Politics and Reform in Spain and Viceregal Mexico The Life and Thought of Juan de Palafox 1600 1659 Oxford Historical Monographs 2004 ISBN 978 0 19 927028 6 S 354 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Juan de Palafox y Mendoza Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Werke von und uber Juan de Palafox y Mendoza in der Deutschen Digitalen Bibliothek Eintrag zu Juan de Palafox y Mendoza auf catholic hierarchy org Eintrag in der Catholic Encyclopaedia Kurzbiografie spanisch VorgangerAmtNachfolgerDiego Lopez de Pacheco Cabrera y BobadillaVizekonig von Neuspanien 1642Garcia Sarmiento de SotomayorGutierrez Bernardo de QuirosBischof von Tlaxcala 1639 1653Diego Osorio de EscobarAntonio Valdes HerreraBischof von Osma 1653 1659Nicolas de MadridNormdaten Person GND 119030373 lobid OGND AKS LCCN n85181436 VIAF 51788442 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Palafox y Mendoza Juan deKURZBESCHREIBUNG Bischof von Tlaxcala und Vizekonig von NeuspanienGEBURTSDATUM 24 Juni 1600GEBURTSORT Fitero Navarra SpanienSTERBEDATUM 1 Oktober 1659STERBEORT El Burgo de Osma Ciudad de Osma Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Juan de Palafox y Mendoza amp oldid 233116475