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Jozef Gresak 30 Dezember 1907 in Bardejov 17 April 1987 in Bratislava war ein slowakischer Komponist Pianist und Organist Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Preise und Auszeichnungen Auswahl 3 Werke Auswahl 3 1 Oper 3 2 Ballett 3 3 Schauspielmusik 3 4 Solostimme n Chor und Orchester 3 5 Orchester 3 6 Streichorchester 3 7 Soloinstrument e und Orchester 3 8 Duos und Kammermusik 3 9 Klavier solo 3 10 Orgel solo 3 11 Gesang und Klavier 3 12 Chor a cappella 3 13 Filmmusik 4 Diskographie Auswahl 5 Literaturhinweise 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenAls altester Sohn des Kunstschnitzers und Steinmetzes Pavel Gresak im nordostslowakischen Bardejov geboren und musikalisch zunachst autodidaktisch u a Violine und Orgel lernend besuchte Gresak 1923 1927 das Lehrerinstitut in Spisska Kapitula Zipser Kapitel 1 wo er Kompositionsunterricht bei Frantisek Frano Dostalik 2 erhielt Der Versuch eines Weiterstudiums in Paris scheiterte an finanziellen Problemen ebenso bestand er nicht die Aufnahmeprufung fur die Meisterklasse von Vitezslav Novak am Prager Konservatorium und auch der Wunsch Privatschuler von Bela Bartok zu werden liess sich nicht realisieren Resigniert beendete Gresak daraufhin sein kompositorisches Schaffen fur rund zwei Jahrzehnte Ab 1929 arbeitete er vor allem als Korrepetitor zunachst noch in der Slowakei dann an verschiedenen tschechischen Theatern darunter dem Prager Nationaltheater wodurch ihm auch eine gewisse berufliche Sicherheit wahrend des Zweiten Weltkriegs gegeben war Werke aus seinen fruheren Jahren gingen in dieser Zeit verloren Erst 1949 kehrte er dauerhaft in die Slowakei zuruck wo er in der Folge fur zwei Jahre als Musik und Kunstlehrer am Gymnasium in Bardejov unterrichtete und ausserdem Pianist des Ukrainischen Lied und Tanzensembles in Medzilaborce war Erst allmahlich wurde er als markante Personlichkeit des slowakischen Musiklebens wahrgenommen Auch seine zweite Oper Neprebudeny 1952 kam zu keiner Urauffuhrung Er blieb vorerst im Osten des Landes und wirkte ab 1954 als Korrepetitor am Ukrainischen Nationaltheater dem heutigen Theater Alexandra Duchnovica 3 im slowakischen Presov Ab 1955 erlebte er erstmals offentliche Auffuhrungen seiner Musik fur die sich vor allem der Dirigent Ladislav Slovak einsetzte Seit 1957 bekleidete Gresak die Funktion des Sekretars der Kosicer Sektion des Slowakischen Komponistenverbandes wodurch er bis zu seiner Pensionierung finanziell abgesichert blieb Mit Grundung der Staatsphilharmonie Kosice kam es auch zu regelmassigen Auffuhrungen seiner Werke in der Stadt In seinen Funktionen den behordlichen Richtlinien folgend stand Gresak dem kommunistischen System sehr distanziert gegenuber Seine Kurzoper Zuzanka Hraskovie 1973 bezeichnete er spater als einen Protest gegen die politische Unterdruckung 1977 wurde er kurzzeitig inhaftiert da man ihn fur einen Unterzeichner der Petition der Burgerrechtsbewegung Charta 77 hielt In seinem Schaffen ging Gresak von der spatromantischen Tradition und der Klangfarbigkeit des fruhen 20 Jahrhunderts aus Noch vor seiner Ausbildung bei Frano Dostalik einem Schuler von Leos Janacek hatte er autodidaktische Versuche betrieben zu denen etwa sein Klaviertrio gehort Das wichtigste Werk seiner fruhen Phase ist seine nicht erhalten gebliebene erste Oper Zlatulienka 1925 1926 mit der er sogar an einem Wettbewerb anlasslich des 100 Geburtstages von Bedrich Smetana teilnahm In seiner zweiten Schaffensphase ab 1949 kann man Ansatze der Wiener Schule und Bartoks ebenso erkennen wie ein Anknupfen an der Auseinandersetzung mit sozialer Problematik und der Stellung des Individuums bei Janacek Mit aktuellen Stromungen und Experimenten der internationalen Musikmoderne der zweiten Halfte des 20 Jahrhunderts setzte er sich nur bedingt auseinander sie fanden in seinem Œuvre kaum Niederschlag Dennoch wurde sein zentrales Opus die zweite Oper Neprebudeny 1952 zur Entstehungszeit als musikalisch zu anspruchsvoll abgelehnt was auch der kulturpolitischen Situation in der damaligen CSSR zuzuschreiben sein durfte Ihre Urauffuhrung erfolgte erst infolge des Einsatzes des Dirigenten Bystrik Rezucha im Oktober 1987 ein halbes Jahr nach dem Tod des Komponisten in konzertanter Form bei den Musikfestspielen in Bratislava Gresaks Werke sind primar an modaler Tonalitat orientiert wie sie auch in der slowakischen Volksmusik besteht deren Elemente er gerne fur seine originare Musik aufgriff die er aber auch fur vielfaltige Arrangements heranzog Die Lieder und Tanze aber auch die geographischen Eigenheiten der ostlichen Slowakei boten ihm eine ebenso wichtige Anregung wie historische und zeitgenossische slowakische Literatur 1931 heiratete Gresak Gabriela Cicatkova 1934 kam die Tochter Eva 4 zur Welt die akademische Malerin wurde und mit dem Komponisten Jan Zimmer verheiratet war Gresaks Enkel ist der Dirigent Richard Zimmer 5 Nach langer schwerer Krankheit verstarb Gresak in Bratislava Er wurde in seiner Geburtsstadt Bardejov begraben wo seit 1992 alljahrlich das nach ihm benannte Festival Organove dni Jozefa Gresaka 6 stattfindet Der Nachlass befindet sich teilweise im Saris Museum 7 in Bardejov in Privatbesitz und in offentlichen Sammlungen Preise und Auszeichnungen Auswahl Bearbeiten1975 Titel Zasluzily umelec Verdienter Kunstler der CSSR 1975 Jan Levoslav Bella Preis fur Ameby 2011 Eintrag in das Goldene Buch der slowakischen Urheberrechtsgesellschaft SOZA fur das Jahr 2010 posthum 8 2013 Ehrenburgerschaft der Stadt Bardejov posthum Werke Auswahl BearbeitenOper Bearbeiten Zlatulienka aneb Prichod Slovakov Zlatuliena oder Die Ankunft der Slowaken Text Jozef Gresak nach Jan Holly 1925 1926 Neprebudeny Unerwacht Text Jozef Gresak nach Martin Kukucin 1952 rev vor 1982 S Rozarkou Mit Rozarka Text Jozef Gresak nach Vincent Sikula 1970 1973 Zuzanka Hraskovie Kammeroper nach einem Text von Pavol Orszagh Hviezdoslav 1973 9 Ballett Bearbeiten Raduz a Mahuliena 1954 1955 Schauspielmusik Bearbeiten Hraci Die Spieler 1967 Solostimme n Chor und Orchester Bearbeiten Povstanie Piesen o zemi zajtrajska Aufstand Ein Lied uber das Land von morgen Kantate nach einem Text von Miro Prochazka 10 fur Tenor Bariton gemischten Chor zwei Trompeten acht Horner vier Posaunen und Schlagzeug 1959 Vystahovalecke piesne Auswanderer Lieder nach Volkspoesie fur Sopran Alt gemischten Chor und Orchester 1961 Pesnicky o Vychodoslovenskej nizine Lieder aus der ostslowakischen Tiefebene fur gemischten Chor und Orchester 1963 Zemplinske variacie Zemplin Variationen nach Worten von Pavol Horov 11 fur Soli gemischten Chor und Orchester 1965 Vokalsinfonie nach Volkspoesie fur Sopran Tenor gemischten Chor und Orchester 1971 Panychida Kantate nach einem Text von Jiri Wolker und altslawischen Trauerriten fur Sopran Tenor gemischten Chor und Orchester 1976 Orchester Bearbeiten Karicka Tanz 1920 Magursky tanec Tanz aus der Magura vor 1957 Vychodslovenska symfonia Ostslowakische Sinfonie 1958 1959 Sinfonia quasi una fantasia Neufassung der Vychodslovenska symfonia 1962 Ouverture 1963 Rotory II Rotoren 1969 Ameby Amoben Ouverture fur Orchester 1972 Vorspiel zur Oper S Rozarkou 1973 Konzertante Sinfonietta nach dem Concertino fur Violine und Orchester 1976 Bardejosky kolonadny tanec Bardejover Kolonnaden Tanz 1977 Praludium Intermezzo und Tanz aus der Oper Neprebudeny arrangiert von Bystrik Rezucha 1983 Sinfonietta nach der Konzertanten Sinfonietta bearbeitet fur grosses Orchester von Bystrik Rezucha 1990 Suite aus der Oper S Rozarkou arrangiert von Jozef Podprocky 2007 Streichorchester Bearbeiten Mala suita Kleine Suite 1957 Soloinstrument e und Orchester Bearbeiten Kammersinfonie fur Flote Oboe Fagott und Streichorchester 1922 1923 rev von Bystrik Rezucha 1982 Concertino fur Violine und Orchester 1954 Concertino Pastorale fur Oboe Englischhorn Horn und Orchester 1965 Konzert fur Klavier und Orchester 1965 Orgelsinfonie fur Orgel und Orchester 1975 Hudba Musik fur Klavier und Orchester 1980 Duos und Kammermusik Bearbeiten Klaviertrio 1920 Morceau I fur Violine und Klavier 1963 rev 1978 Hexody fur Klarinette und Klavier 1967 Morceau II fur Violine und Klavier 1968 Klavier solo Bearbeiten Karicka C Dur 1921 Drei Stucke 1927 Sonatine 1928 Desat klavirnych skladieb Zehn Klavierstucke 1955 Divertimento 1956 Karicky Tanze 1956 Rotory I Rotoren 1966 Sonate 1969 Orgel solo Bearbeiten Impulse 1967 Organova kniha pre Ivana Sokola Orgelbuch fur Ivan Sokol 12 1976 Gesang und Klavier Bearbeiten Zwei Balladen fur Sopran und Klavier 1928 Krave sonety Blutige Sonette nach Worten von Pavol Orszagh Hviezdoslav fur Gesang und Klavier 1969 Mierova piesen Friedenslied nach Worten von Jan Simonovic fur Gesang und Klavier 1972 Chor a cappella Bearbeiten Slovenske ľudove balady Slowakische Volksballaden fur gemischten Chor 1953 Bardejovska balada Bardejover Ballade nach Volkspoesie fur Mannerchor 1954 Madrigal nach Worten von A Obsutovej fur Mannerchor 1961 Vystahovalecka Auswanderer nach Volksdichtung fur doppelten Mannerchor 1961 Stretnutie na Ringstrasse Treffen auf der Ringstrasse nach einem Gedicht von Milan Rufus fur Frauenchor 1963 Nove Slovensko Neue Slowakei nach Worten von Vojtech Mihalik 13 fur Mannerchor 1963 Katka na omsi Katka bei der Messe nach einem Text von Endre Ady in der Ubersetzung von Jan Smrek fur gemischten Chor 1968 Piesne na svadbe Lieder zur Hochzeit nach Volkspoesie fur gemischten Chor 1970 Bajky Jonasa Zaborskeho Die Fabeln von Jonas Zaborsky 14 fur gemischten Chor 1973 Filmmusik Bearbeiten Kto kraca po ceste Wer geht auf dem Weg Buch und Regie Vladimir Minac 1967 Vystahovalec Emigrant Fernsehfilm 1968 Ovcia slza Schaftranen Fernsehfilm 1973 Diskographie Auswahl BearbeitenImpulse Ivan Sokol Orgel auf Sucasna slovenska organova tvorba Opus LP 1976 Piesen und Modlitba aus Organova kniha pre Ivana Sokola Mario Sedlar Orgel auf Organ Romantic in Opava Diskant CD 2009 Ameby Slowakische Philharmonie Dirigent Bystrik Rezucha auf Opus 100 Zivy odkaz nasej hudby Opus CD 2012 Preludium Irmos und Toccata aus Organova kniha pre Ivana Sokola Marek Strbak Orgel auf Marek Strbak Orgelwerke ostslowakischer Komponisten Slowakischer Musikfonds CD 2019 Kammersinfonie Klavierkonzert Zuzanka Hraskovie Orgelsinfonie Linda Ballova Sopran Ladislav Fanzowitz Klavier Marek Paľa Orgel Staatsphilharmonie Kosice Dirigent Marian Lejava auf Jozef Gresak Slowakischer Musikfonds CD 2020 15 Literaturhinweise BearbeitenStefan Curilla Jozef Gresak Hľadanie hudobneho tvaru a casu Kosice Bardejov Presov 2007 slowakisch Silvia Fecskova Nad jednym hľadanim hudobneho tvaru a casu in Bardejovske novosti 6 2008 S 3 4 Silvia Fecskova und Irena Mednanska Hrsg Skladateľ a pedagog Jozef Gresak z pohľadu muzikologov a interpretov 21 storocia Bookman Presov 2019 slowakisch 16 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Jozef Gresak im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Jozef Gresak in MGG Online Jozef Gresak Biographie und Werkverzeichnis in der Datenbank des Slowakischen Musikzentrums englisch slowakisch Jozef Gresak in der Datenbank der Tschechischen Nationalbibliothek tschechisch englisch Vladimir Godar Mala uvaha o veľkom skladateľovi nezobudeny Neprebudeny Kleiner Gedanke uber einen grossen Komponisten unerweckter Unerwachter auf www noveslovo sk vom 25 Februar 2004 slowakisch Karol Mednansky Jozef Gresak originalna osobnost slovenskej hudby 20 Storocia Jozef Gresak eine originare Personlichkeit der slowakischen Musik des 20 Jahrhunderts Vortrag bei der musikwissenschaftlichen Konferenz Janackiana 2008 Ostrava 2008 slowakisch Silvia Fecskova Skladateľ Jozef Gresak Zivot a dielo vo svetle dokumentov Jozef Gresak Leben und Werk im Licht von Dokumenten Vortrag bei der musikwissenschaftlichen Konferenz Pramene slovenskej hudby VI Bratislava 2017 in Tagungsband Martin 2018 S 99 122 slowakisch Einzelnachweise Bearbeiten Vladimir Sotter Das Lehrerinstitut in Spisska Kapitula slowakisch Frantisek Dostalik in der Datenbank des Slowakischen Musikzentrums slowakisch englisch Theater Alexandra Duchnovica slowakisch englisch Lebenslauf Eva Gresakova slowakisch Richard Zimmer in der Datenbank des Slowakischen Musikzentrums englisch Plakat der Orgeltage Jozef Gresak Website Saris Museum englisch slowakisch Website der SOZA englisch slowakisch Michaela Mojzisova Zur Auffuhrung von Zuzanka Hraskovie im Opernstudio des Slowakischen Nationaltheater Bratislava im Oktober 2021 auf https operaslovakia sk slowakisch Miro Prochazka auf www litcentrum sk slowakisch Pavol Horov auf www litcentrum sk englisch slowakisch Internationales Orgelfestival Ivan Sokol in Kosice Vojtech Mihalik auf www litcentrum sk slowakisch Jonas Zaborsky auf www databazeknih cz tschechisch Jozef Gresak in der CD Reihe des Slowakischen Musikfonds Dasa Juhanova Jozef Gresak uvedenie knihy do zivota 2019 Bericht zur Buchprasentation auf https operaslovakia sk slowakisch Normdaten Person GND 108116655X lobid OGND AKS LCCN n79014185 VIAF 7807364 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Gresak JozefKURZBESCHREIBUNG slowakischer Komponist Pianist und OrganistGEBURTSDATUM 30 Dezember 1907GEBURTSORT BardejovSTERBEDATUM 17 April 1987STERBEORT Bratislava Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jozef Gresak amp oldid 234833305