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Josephus Adjutus 1602 wohl in Mosul 21 Mai 1668 in Wittenberg war zunachst Franziskanerkonventual dann protestantischer Konvertit und Sprachlehrer in Wittenberg der mit kontroverstheologischen und politischen Schriften hervorgetreten ist Josephus Adjutus auf einem Kupferstich von 1647 Inhaltsverzeichnis 1 Biographie 2 Werke 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseBiographie BearbeitenAls seinen Geburtsort bezeichnete Josephus Adjutus die Stadt Ninive womit er im 17 Jahrhundert wohl die Stadt Mosul im heutigen Irak gemeint haben durfte Offenbar aus einer chaldaisch katholischen Familie stammend sandten Verwandte ihn im Alter von vier Jahren nach dem Tod seiner Eltern zur Erziehung nach Jerusalem Bis zum Alter von 11 Jahren wurde er in Palastina erzogen und kam dann nach Neapel wo er in den Konvent der Minoriten eintrat und den Ordensnamen Hugo Maria annahm Nach fortgesetzten Studien wurde er Diakon und 1632 von Basile Cacace dem Titularerzbischof von Ephesus zum Priester geweiht Nach drei Jahren des Studiums am Collegium Bononiense in Bologna 1 verlieh ihm 1637 der franziskanische Generalminister Giovanni Battista Berardicelli den Grad eines Doktors der Theologie Nach seinem eigenen Bericht leitete Adjutus den Franziskanerkonvent an St Jakob in Prag wo er disziplinarische Massnahmen durchfuhren wollte als er sich einer als ungerecht empfundenen Anordnung des Provinzialministers Ferdinand Welguber zur Ruckversetzung nach Italien entzog und zunachst nach Dresden dann nach Wittenberg floh 2 das er als neues Jerusalem pries Nachdem er bereits am 9 Juni 1643 in die dortige Universitat aufgenommen worden war hielt er wenige Monate spater an der Leucorea eine Oratio revocatoria in der er seine Abkehr von der romischen Kirche erklarte der er die ublichen lutherischen Vorwurfe machte Verachtung der heiligen Schrift daraus erwachsende Irrtumer in der Lehre und verschiedene verwerfliche Verhaltensweisen wie die Tyrannei ihrer Kirchenfursten Ein Uberlaufer aus dem Franziskanerorden gar ein promovierter katholischer Theologe war ein spektakularer Fall der auch dem sachsischen Hof sehr gelegen kam So verschaffte ihm Kurfurst Johann Georg 1645 zunachst eine Pfrunde und 1646 auch noch eine mit 50 Gulden und einer Dienstwohnung dotierte ausserordentliche Professur fur italienische Sprache in Wittenberg 1647 verheiratete Adjutus sich mit Blandina Schroder 1680 verwitweter Cotta und hatte mit ihr einen Sohn namens Johannes Den Wittenberger Quellen zufolge war Adjutus auch als Gastwirt tatig der in ausserordentlichem Umfang Wein ausschenkte und eigenes Bier braute 3 Als Sprachlehrer scheint Adjutus nicht sonderlich hervorgetreten zu sein Eine grossere Rede uber Ursprung und Entwicklung der lateinischen zur italienischen Sprache zu der das Wittenberger akademische Publikum im Jahre 1647 eingeladen wurde ist nicht im Druck erschienen 4 So liegt seine Bedeutung neben den veroffentlichten Schriften vor allem in seinem aussergewohnlichen Lebenslauf der die Anziehungskraft Wittenbergs noch im 17 Jahrhundert beweist Werke BearbeitenDie ersten in Wittenberg erschienenen Schriften sind Reden die sich gegen sein fruheres katholisches Bekenntnis wandten spater veroffentlichte er Uberlegungen zur Politik Oratio Revocatoria Rohner Wittenberg 1643 Digitalisat Oratio De Certitudine Gratiae Rohner Wittenberg 1645 Digitalisat Oratio De Potestate Romani Episcopi Rohner Wittenberg 1646 Digitalisat Speculum De Hodiernorum Monachorum Votis Wendt Wittenberg 1650 Digitalisat Axiomata Politica Unde Industrius Studiosus Prudentiam Atque Varia Politicorum Arcana Ad Rationem Status Et Regiminis Pertinentia Consequetur Facile Olschlegel Wittenberg 1656 Digitalisat Tractatus Politicus De Clementia Et Regimine Boni Principis Wittenberg 1664 Digitalisat Literatur BearbeitenConrad Victor Schneider Rector Academiae Civibus Academicis S P D Bekanntmachung seines Ablebens mit Biographie s l 1668 Hierauf gehen mehr oder weniger entstellt alle Lexikonartikel bis zum Aufsatz von Brentjes zuruck Burchard Brentjes Josephus Adjutus der Chaldaer zu Wittenberg In Wissenschaftliche Zeitschrift der Martin Luther Universitat Halle Wittenberg Gesellschafts und sprachwissenschaftliche Reihe Band 26 1977 Heft 4 S 131 138 Heinrich Kuhne Wittenbergisches bei Josephus Adjutus Neue Forschungsergebnisse aus Wittenberger Archiven In Wissenschaftliche Zeitschrift der Martin Luther Universitat Halle Wittenberg Gesellschafts und sprachwissenschaftliche Reihe Band 28 1979 Heft 4 S 133 134 Weblinks BearbeitenDruckschriften von und uber Josephus Adjutus im VD 17 HandschriftenprobeEinzelnachweise Bearbeiten Speculum siehe Werke S 28 und 49 Speculum siehe Werke S 47 49 Kuhne Wittenbergisches siehe Literatur Vgl August Buchner Invitatio ad Josephi Adjuti orationem de lingua Italica In Dissertationes academicae sive programmata Frankfurt am Main 1679 Nr 181 S 174 176 Normdaten Person GND 125827725 lobid OGND AKS VIAF 15744563 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Adjutus JosephusALTERNATIVNAMEN Hugo MariaKURZBESCHREIBUNG Minorit dann lutherischer Konvertit und SprachlehrerGEBURTSDATUM 1602GEBURTSORT MosulSTERBEDATUM 21 Mai 1668STERBEORT Wittenberg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Josephus Adjutus amp oldid 225182611