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Joseph Joshua Weiss auch J J Weiss 30 August 1905 in Wien Osterreich Ungarn 9 April 1972 in Newcastle upon Tyne war ein osterreichisch britischer Chemiker Er gilt als Pionier der Radiochemie und Photochemie Joseph Weiss entdeckte zusammen mit seinem Lehrer Fritz Haber die Haber Weiss Reaktion Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Tatigkeit 2 Ehrungen 3 Familie 4 Schriften 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben und Tatigkeit BearbeitenWeiss war ein Sohn von Sandor Simon Weiss und seiner Frau Ernestine geb Steinhardt Er wuchs in Wien auf und besuchte die Bundes Realschule die er im Juli 1923 mit der Reifeprufung verliess Von 1923 bis 1928 studierte Weiss an der Technischen Hochschule in Wien Technische Chemie Nach der Abschlussprufung im Juli 1928 er mit einer von Emil Abel am Institut fur Physikalische Chemie der Technischen Hochschule betreuten Arbeit uber Oxidation zum Dr techn Von 1928 bis 1930 leitete Weiss die chemische Abteilung des Textilinstituts in Sorau in der Niederlausitz Anschliessend wechselte er als Assistent von Fritz Haber in den Dienst des Kaiser Wilhelm Instituts fur physikalische Chemie und Elektrochemie in Berlin Kurz nach dem Machtantritt der Nationalsozialisten im Fruhjahr 1933 wurde Weiss aufgrund seiner nach nationalsozialistischer Definition judischen Abstammung auf Grundlage des Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums aus dem Staatsdienst entlassen Im Herbst 1933 siedelte Weiss zusammen mit Haber nach Grossbritannien uber Zunachst kam er ein Jahr lang als Forscher an der Cambridge University unter Anschliessend war er von 1934 bis 1937 am University College in London tatig 1937 wurde er dort mit einer von Frederick George Donnan beaufsichtigten Arbeit noch einmal nach britischem Verfahren promoviert so dass er fortan den Grad eines Doctor of Science fuhrte 1937 wurde Weiss als Demonstrator in die chemische Abteilung des King s College der Durham University aufgenommen 1939 trat er als Assistant Lecturer in den Dienst der University of Newcastle upon Tyne Dort wurde er nacheinander zum Lecturer 1944 Reader 1948 und Professor fur Radiochemie 1956 ernannt Nach dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs wurde Weiss von 1939 bis 1940 da er noch immer deutscher Staatsburger war als Angehoriger einer feindlichen Macht in einem Internierungslager festgehalten In den nationalsozialistischen Polizeiorganen wurde Weiss nach seiner Emigration als Staatsfeind eingestuft Im Fruhjahr 1940 setzte das Reichssicherheitshauptamt in Berlin ihn auf die Sonderfahndungsliste G B ein Verzeichnis von Personen die im Falle einer erfolgreichen Invasion und Besetzung der britischen Inseln durch die Wehrmacht von den Besatzungstruppen nachfolgenden Sonderkommandos der SS mit besonderer Prioritat ausfindig gemacht und verhaftet werden sollten 1 1970 wurde Weiss emeritiert Im selben Jahr wurde er Gastprofessor am Max Planck Institut fur Kohlenforschung in Mulheim an der Ruhr Wahrend dieser auf drei Jahre angelegten Tatigkeit ubernahm er die Leitung einer Arbeitsgruppe in der Abteilung Strahlenchemie Der Vertrag wurde vorzeitig beendet so dass er kurz vor seinem Tod noch einige Monate am Holt Radium Institute in Manchester arbeiten konnte Weiss Forschungsschwerpunkte waren die Radiobiologie die Photochemie und Strahlenchemie ausserdem die Auseinandersetzung mit dem Mechanismus chemischer Reaktionen in Losungen Ein von ihm intensiv erforschtes Thema waren Strahlenschaden an der DNA Er veroffentlichte zahlreiche Artikel in Zeitschriften wie Naturwissenschaften Proceedings of the Royal Society Transactions of the Faraday Society Zeitschrift fur physikalische Chemie Journal of the Chemical Society und Advances in Catalysis Ehrungen Bearbeiten1968 erhielt er die Ehrendoktorwurde der TU Berlin und 1970 die Marie Curie Medaille des neu gegrundeten Institut Curie Nach seinem Tod stiftete die Vereinigung der Radiochemiker ihm zu Ehren die Weiss Medaille Familie Bearbeiten1942 heiratete Weiss Frances Sonia Lawson mit der er zwei Sohne und eine Tochter hatte Schriften BearbeitenKinetik der Oxydation durch Salpetersaure Oxydation von arseniger Saure 1929 Dissertation Literatur BearbeitenReinhard Rurup Joseph Joshua Weiss In Ders Schicksale und Karrieren Gedenkbuch fur die von den Nationalsozialisten aus der Kaiser Wilhelm Gesellschaft vertriebenen Forscherinnen und Forscher Wallstein 2008 S 353 355 Weiss Joseph Joshua in Werner Roder Herbert A Strauss Hrsg International Biographical Dictionary of Central European Emigres 1933 1945 Band 2 2 Munchen Saur 1983 S 1228Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Joseph Weiss im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Informationen zu und akademischer Stammbaum von Joseph Joshua Weiss bei academictree orgEinzelnachweise Bearbeiten Eintrag zu Weiss auf der Sonderfahndungsliste G B Wiedergabe auf der Website des Imperial War Museums in London Normdaten Person GND 1020253053 lobid OGND AKS VIAF 232497034 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Weiss Joseph JoshuaALTERNATIVNAMEN Weiss J JKURZBESCHREIBUNG osterreichisch britischer Chemiker und HochschullehrerGEBURTSDATUM 30 August 1905GEBURTSORT WienSTERBEDATUM 9 April 1972STERBEORT Newcastle upon Tyne Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Joseph Joshua Weiss amp oldid 237614015