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Josef Noldin 25 November 1888 in Salurn 14 Dezember 1929 in Bozen war Rechtsanwalt und Organisator der Privatschulen in Sudtirol wahrend der Zeit des Faschismus Josef Noldin 1888 1929 Nachruf auf Josef Noldin in der Tageszeitung Dolomiten vom 16 Dezember 1929 S 3Noldin legte 1906 am Franziskanergymnasium Bozen mit Auszeichnung die Reifeprufung ab und studierte dann nach Ableistung seines Wehrdienstes ab 1907 in Innsbruck Jura Er wurde dort aktives Mitglied der AKV Tirolia im Kartellverband katholischer nichtfarbentragender akademischer Vereinigungen Osterreichs OKV 1912 beendete er mit Auszeichnung sein Studium mit der Promotion und wurde Rechtsanwalt Bei Ausbruch des Ersten Weltkriegs wurde Noldin sofort eingezogen und kurz darauf schwer verwundet 1915 kam er in russische Kriegsgefangenschaft die er in Sibirien zuletzt in Wladiwostok verbringen musste und die bis 1920 dauerte Im Winter 1920 wurde er endlich entlassen und konnte in seine Heimat zuruckkehren wo er im April 1921 ankam Anschliessend liess er sich als Anwalt in Salurn nieder Bei seiner Entlassung in Wladiwostok hatten italienische Offiziere eine schriftliche Erklarung verlangt dass er sich als italienischer Staatsburger fuhle Diese Erklarung verweigerte Noldin Als Gegner der Italianisierung wurde er noch kurz vor dessen Verbot ein Vertreter des Deutschen Verbandes 1 Als die deutsche Sprache an den Sudtiroler Schulen 1923 verboten wurde organisierte er mit Kanonikus Michael Gamper der ebenfalls Mitglied der Innsbrucker Studentenverbindung Tirolia war Privatschulen um den deutschsprachigen Unterricht in Privathausern zu ermoglichen Diese Schulen wurden Katakombenschulen genannt Als Lehrkrafte von der italienischen Polizei verhaftet wurden verteidigte Noldin sie vor Gericht Wegen seiner Unterstutzung der Geheimschulen wurde er 1925 zu Haft und Geldstrafen verurteilt Als 1926 in Italien ein Gesetz erlassen wurde wonach Personen auch ohne richterlichen Beschluss verhaftet und in die Verbannung geschickt werden konnten wurde Noldin aufgrund dieses Gesetzes 1927 verhaftet und fur funf Jahre auf die Insel Lipari verbannt Im Februar 1928 wurden die Sudtirolfrage und auch die Verbannung Noldins im Parlament in Wien behandelt Diktator Mussolini liess dazu erklaren die Verbannung Noldins sei gerechtfertigt weil sein Verhalten antifaschistisch d h gegenrevolutionar sei Der KV forderte mehrfach zuletzt auf seiner Vertreterversammlung im Juli 1928 in Fulda die Freilassung Noldin wurde jedoch erst am 12 Dezember 1928 aus der Verbannung entlassen und kehrte nach Salurn zuruck hatte jedoch Berufs und Ausreiseverbot Im Sommer 1928 hatte sich Noldin in dem heissen Klima Liparis mit einem malaria ahnlichen Fieber infiziert die italienischen Behorden untersagten die Ausreise zu einer Heilbehandlung An den Folgen dieser Krankheit starb Noldin dann mit nur 41 Jahren Er wurde in Salurn begraben auf seinem Grabkreuz durften nur seine Initialen stehen Bei der Feier aus Anlass des zwanzigsten Todestages von Noldin bezeichnete Kanonikus Gamper ihn als Martyrergestalt des Bozener Unterlandes 2 Grabstatte von Josef Noldin in SalurnIn Tramin Leifers Innsbruck und Wien sind Strassen nach Noldin benannt Der Gemeinderat von Salurn beschloss 1988 die Umbenennung der Strasse an der Noldins Geburtshaus liegt von Romstrasse in Dr Josef Noldin Strasse Das Geburtshaus ist jetzt Jugendherberge und dient der Begegnung der deutschen und italienischen Jugend Noldin war mit Mela Dallago verehelicht der Ehe entstammten vier Kinder Die Tochter Traudl Noldin 1994 war mit dem Sudtiroler Politiker Alfons Benedikter verheiratet Sein Enkel Thomas Benedikter verfasste 2000 ein Buch uber Noldin Ich will nicht Gnade sondern Recht Das Buch wurde 2012 von Regisseur Luis Walter verfilmt dabei wurde Noldin von seinem Enkel Rudi Benedikter gespielt Literatur BearbeitenSiegfried Koss Zum 100 Geburtstag J Noldins In Akademische Monatsblatter 1988 Heft 5 S 16 f Elmar Oberkofler Josef Noldin fur Sprache und Recht In Dolomiten vom 26 November 1988 Siegfried Koss Wolfgang Lohr Hrsg Biographisches Lexikon des KV 1 Teil Revocatio historiae Band 2 SH Verlag Schernfeld 1991 ISBN 3 923621 55 8 S 70 ff Michael Gehler Noldin Josef In Neue Deutsche Biographie NDB Band 19 Duncker amp Humblot Berlin 1999 ISBN 3 428 00200 8 S 330 f Digitalisat Christoph Hartung von Hartungen und Alois Sparber Hrsg Josef Noldin sein Einsatz sein Opfermut sein Nachwirken Bozen Athesia 2009 ISBN 978 88 8266 619 4 Hans Karl Peterlini Dissidentenberichte aus Tirol Biographische Fragmente politischer Fremdheit zwischen Prag Brixen Trient Salurn In Hannes Obermair et al Hrsg Regionale Zivilgesellschaft in Bewegung Cittadini innanzi tutto Festschrift fur scritti in onore di Hans Heiss Wien Bozen Folio 2012 ISBN 978 3 85256 618 4 S 424 442 Thomas Benedikter Hrsg Ich will nicht Gnade sondern Recht Josef Noldin 1888 1929 Vorkampfer fur die deutsche Schule Sudtirols sein Leben seine Zeit sein Tagebuch auf Lipari Bozen Athesia 2000 ISBN 88 8266 086 9 Luis Walter Dokumentarfilm Auf Josef Noldins Spuren nach dem Buch Ich will nicht Gnade sondern Recht von Thomas BenedikterEinzelnachweise Bearbeiten Michael Gehler Noldin Josef In Neue Deutsche Biographie NDB Band 19 Duncker amp Humblot Berlin 1999 ISBN 3 428 00200 8 S 330 f Digitalisat Michael Gamper Rede anlasslich der Gedenkfeier des 20 Todestages von Dr Josef Noldin am 14 Dezember 1949 In Dolomiten Tagblatt der Sudtiroler vom 15 Dezember 1949 S 5 Digitalisat Weblinks BearbeitenAuszug aus Ich will nicht Gnade sondern Recht auf der Website der Gesellschaft fur bedrohte Volker Bozen Literatur von und uber Josef Noldin im Katalog der Deutschen NationalbibliothekNormdaten Person GND 122257316 lobid OGND AKS LCCN no2005015161 VIAF 55024674 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Noldin JosefKURZBESCHREIBUNG Rechtsanwalt und Organisator der Privatschulen in Sudtirol wahrend der Zeit des FaschismusGEBURTSDATUM 25 November 1888GEBURTSORT SalurnSTERBEDATUM 14 Dezember 1929STERBEORT Bozen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Josef Noldin amp oldid 234017439