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Josef Jupp Gauchel 11 September 1916 in Koblenz Neuendorf 21 Marz 1963 in Koblenz war ein deutscher Fussballspieler der von 1936 bis 1942 mit der deutschen Fussballnationalmannschaft 16 Landerspiele absolviert und dabei 13 Tore erzielt hat 1938 nahm er an der 3 Fussball Weltmeisterschaft in Frankreich teil Inhaltsverzeichnis 1 Laufbahn 1 1 Verein bis 1945 1 2 Nationalspieler 1936 bis 1942 1 3 Spielertrainer 1946 bis 1954 2 Trainer 3 Beruf 4 Ehrungen 5 Literatur 6 Siehe auch 7 EinzelnachweiseLaufbahn BearbeitenVerein bis 1945 Bearbeiten Mit seinem Verein TuS Neuendorf spielte Josef Jupp Gauchel in der Gauliga Mittelrhein und wahrend des Zweiten Weltkriegs in der Gauliga Moselland Neuendorf gehorte nicht zu den Spitzenmannschaften in der Mittelrhein Liga und der junge Angreifer pendelte deshalb bestandig zwischen der Gau und Bezirksliga hin und her Mit seinem Verein feierte Gauchel die ersten Titelgewinne in der Gauliga Moselland 1942 und 1943 da war bereits seine Laufbahn in der Fussballnationalmannschaft beendet Seine zwei Auftritte in der Endrunde um die deutsche Fussballmeisterschaft erlebte er am 2 Mai 1943 gegen Victoria 11 Koln und am 16 April 1944 gegen Schalke 04 Beide Spiele wurden verloren Von 1933 34 bis 1942 43 kam lediglich ein Vertreter aus der Gauliga Mittelrhein beziehungsweise Moselland in das Halbfinale 1940 41 der VfL Koln 99 um die deutsche Fussballmeisterschaft Im Weltmeisterschaftsjahr 1938 spielte Gauchel mit TuS Neuendorf sogar mal wieder in der Bezirksliga Seine Aufnahme und die Zugehorigkeit in die Fussballnationalmannschaft hat er ganz deutlich seiner personlichen Leistung zu verdanken er wurde nicht in die Auswahlmannschaft reingetragen als Mitglied einer herausragenden deutschen Spitzenmannschaft Nationalspieler 1936 bis 1942 Bearbeiten Jupp Gauchel war ein athletischer einsatzfreudiger kopfballstarker mit schnellem Antritt und einem harten Schuss ausgestatteter Sturmer Reichstrainer Otto Nerz lud die Neuendorfer Sturmerhoffnung er hatte bereits in zwei Gauauswahlspielen im Reichsbundpokal des Jahres 1935 fur den Mittelrhein auf sich aufmerksam gemacht im Mai 1936 zu Sichtungsspielen fur die Olympischen Sommerspiele 1936 in Berlin gegen die englische Profimannschaft FC Everton ein Vom 9 bis zum 24 Mai kam der Mann von Mosel und Rhein in vier harten Spielen gegen Everton in Hamburg Duisburg Frankfurt und Nurnberg zum Einsatz und konnte nicht nur durch zwei Tore uberzeugen Nerz lud ihn danach zum abschliessenden dreiwochigen Lehrgang im Juli ein und nominierte den noch 19 Jahrigen ohne Landerspielerfahrung fur das olympische Fussballturnier im August 1936 in Berlin Sein Debut in der Nationalmannschaft feierte Gauchel am 4 August 1936 in Berlin beim Vorrundenspiel der Olympiade gegen Luxemburg Er sturmte neben Elbern Hohmann Urban und Simetsreiter auf Halbrechts und erzielte beim 9 0 Kantersieg zwei Tore Fur den uberzeugenden Debutanten war leider das Turnier vorbei da er in dem mit 0 2 Toren verlorenen Zwischenrundenspiel gegen Norwegen durch Otto Siffling ersetzt wurde Bevor Gauchel wieder in einem bedeutenden Landerspiel das Adler Trikot tragen durfte entstand die sogenannte Breslau Elf am 16 Mai 1937 durch den 8 0 Erfolg gegen Danemark Seinen vierten Landerspieleinsatz hatte er am 29 August 1937 beim WM Qualifikationsspiel in Konigsberg gegen Estland Mit zwei Treffern verhalf er der deutschen Mannschaft zu einem 4 1 Erfolg Anstelle des verletzten Regisseurs Fritz Szepan setzte Sepp Herberger beim kurzfristig angesetzten inoffiziellen Landerspiel am 3 April 1938 in Wien gegen Osterreich Gauchel auf Halblinks ein Nach dem Einmarsch deutscher Einheiten der Wehrmacht am 12 Marz 1938 in Osterreich stellte das Spiel weit mehr an Bedeutung dar als nur die eines ublichen Landerspiels zumal ja auch die Fussballweltmeisterschaft bereits drei Monate spater im Juni 1938 in Frankreich ausgetragen wurde Beim Jubilaumslanderspiel 150 Landerspiel des DFB und letzten Landerspiel vor der WM am 14 Mai 1938 in Berlin gegen England trat Trainer Herberger fast komplett mit der Breslau Elf an lediglich Gauchel fur Siffling und Pesser fur Urban nahm er neu in die Mannschaft Beim 6 3 Erfolg der Englander bekam die deutsche Abwehr den Angriff des Lehrmeisters Matthews Robinson Broome Goulden Bastin einfach nicht in den Griff Gauchel erzielte kurz vor dem Halbzeitpfiff den 2 4 Treffer Unmittelbar nach dem Landerspiel wurden drei Trainingsspiele gegen Aston Villa durchgefuhrt Beim einzigen Sieg dabei fur die deutsche Mannschaft am 18 Mai in Dusseldorf mit 2 1 Toren bildeten Hahnemann Gellesch Gauchel Szepan und Pesser den Angriff Gauchel und Pesser waren die Torschutzen der Herberger Elf Eine Woche nach der deutlichen 3 6 Heimniederlage der deutschen Elf gegen England besiegte der WM Vorrundengegner Schweiz angefuhrt von Spielfuhrer Severino Minelli und dem zuruckhangenden Mittelsturmer Alfred Bickel am 21 Mai in Zurich die Briten mit 2 1 Toren und sorgte damit fur zusatzliche Unruhe in den deutschen Reihen Gauchel bestritt am 4 Juni beim WM Vorrundenspiel gegen die Eidgenossen sein siebtes Landerspiel In der 29 Minute verwandelte er eine flache Hereingabe von Linksaussen Pesser zur 1 0 Fuhrung Das Spiel endete 1 1 nach Verlangerung und das Wiederholungsspiel wurde am 9 Juni ausgetragen Bei der 2 4 Niederlage gegen die Schweiz und dem Ausscheiden aus dem weiteren WM Turnier verzichtete Herberger auf Gauchel Im ersten Landerspiel nach der Weltmeisterschaft 1938 am 18 September 1938 in Chemnitz gegen Polen deutete der Mann aus Neuendorf mit seinen drei Treffern beim deutschen 4 1 Erfolg an wie wertvoll er fur die Nationalmannschaft sein konnte Ein sportlicher Hohepunkt wurde das zehnte Landerspiel fur Gauchel Am 26 Marz 1939 forderte die deutsche Elf den amtierenden Weltmeister Italien in Florenz heraus Im Angriff setzte Trainer Herberger dabei auf Lehner Hahnemann Gauchel Schon und Pesser Die Duelle mit Mittellaufer Miguel Andreolo und dem Verteidigerpaar Alfredo Foni und Pietro Rava zeigten dem Neuendorfer Sturmfuhrer auf wie die echte Weltklasse zu Werke ging Italien gewann das Spiel mit 3 2 Toren Mit seinem 16 Landerspiel am 19 Juli 1942 in Sofia gegen Bulgarien endete die internationale Karriere von Jupp Gauchel Mit der Angriffsformation Herbert Burdenski Karl Decker Fritz Walter Gauchel und Willi Arlt wurde das Spiel mit 3 0 Toren gewonnen Er gehorte nochmals dem letzten DFB Lehrgang im Februar 1943 an wozu auch am 14 Februar ein Trainingsspiel gegen Hessen Nassau gehorte Danach war es durch die Umstande des fortgeschrittenen Zweiten Weltkrieges auch nicht mehr fur Reichstrainer Herberger moglich seine Nationalspieler zu Lehrgangen freigestellt zu bekommen Neben den Berufungen in die Fussballnationalmannschaft hat Jupp Gauchel in der Gauauswahl des Mittelrheins im Reichsbundpokal von 1935 bis 1939 zwolf Spiele absolviert und sieben Tore erzielt Spielertrainer 1946 bis 1954 Bearbeiten Als nach dem Zweiten Weltkrieg der Fussball wieder zum Rollen kam war der Ex Nationalspieler ab dem Spieljahr 1946 47 als Spielertrainer bei seinem Heimatverein TuS Neuendorf tatig Am 30 Juni 1946 war er im Reprasentativspiel in Koln fur Westdeutschland gegen die Sudauswahl im Angriff aktiv 1 Die blau schwarzen aus Neuendorf zogen 1948 und 1950 in die Endrunden um die deutsche Fussballmeisterschaft ein und errangen in den Jahren 1952 und 1953 die Vizemeisterschaft in der Fussball Oberliga Sudwest Nach dem Sieg im Finalspiel am 20 Juni 1953 im sudwestdeutschen Pokal gegen Eintracht Trier setzte sich die Gauchel Mannschaft in der ersten DFB Pokalhauptrunde 1954 am 2 August 1953 vor 20 000 Zuschauern im Oberwerth Stadion mit 2 1 Toren gegen den 1 FC Nurnberg durch Gauchel spielte auf Halblinks und stand damit im Halbfinale Gegner war der VfB Stuttgart Am 13 Dezember endete das Spiel in Stuttgart nach Verlangerung 2 2 Unentschieden Das Wiederholungsspiel wurde am 24 Marz 1954 erneut in Stuttgart ausgetragen und da setzte sich die Mannschaft von Trainer Georg Wurzer gegen die Elf von Spielertrainer Gauchel mit 2 0 Toren durch In beiden Halbfinalspielen hatte der Alt Nationalspieler im Angriff seiner Mannschaft mitgewirkt Der VfB holte sich drei Wochen spater mit einem 1 0 nach Verlangerung gegen den 1 FC Koln den DFB Pokal 1953 54 Sein letztes Oberligaspiel absolvierte Jupp Gauchel am 21 Marz 1954 bei der 2 7 Auswartsniederlage beim Tabellenfuhrer FK Pirmasens Nach 100 Oberligaspielen mit 63 Toren beendete der 37 Jahrige 1954 seine Spielerlaufbahn und legte erfolgreich die Prufung zum Fussball Lehrer ab Trainer BearbeitenRudi Gutendorf 2 erinnert sich in Werner Skrentnys Buch uber die Sudwest Oberliga mit folgenden Worten an den Spieler und Trainer Jupp Gauchel Der damalige Reichstrainer Professor Nerz und sein Assistent Sepp Herberger beriefen 1936 mein Vorbild den Neuendorfer Jupp Gauchel in die Nationalmannschaft Als Jupp Gauchel fur die Nationalelf nominiert wurde war ich zehn Jahre alt und seine Berufung hatte grossen Einfluss auf meinen Lebensweg Als ich 16 Jahre alt wurde nahm ich am Training der 1 Mannschaft teil Einige Monate spater durfte ich zum erstenmal bedingt durch die damalige Kriegszeit in der laufend Spieler zur Front abgestellt wurden an einem grossen Spiel im Koblenzer Stadion teilnehmen Ich kann nicht mit Worten wiedergeben welche Aufregung mich gepackt hat als ich mit Nationalspieler Gauchel der neben mir auf der halbrechten Position spielte ins Stadion wo fast 15 000 Zuschauer waren einlief Es war fur mich besonders wertvoll und dies durfte es fur jeden Aktiven in seinen ersten Spielen sein dass ich neben einem verstandnisvollen Kameraden wie Jupp Gauchel spielen konnte der die Fehler die man unweigerlich als Anfanger macht durch seine Erfahrung und sein Konnen aufhebt und einem Balle serviert die er ebenso gut als seinen Erfolg hatte buchen konnen Durch regelmassiges Training unter Jupp Gauchel hatten wir nach dem Zweiten Weltkrieg grosse Erfolge zu verzeichnen Gauchel machte im Training alles genauso wie es ihm in der Nationalmannschaft vermittelt worden war Ich war fest davon uberzeugt dass es das beste Training war machte mir Notizen und kritzelte Skizzen in ein blaues Groschenschulheftchen das ich heute noch wie eine Reliquie aufbewahre Eine Trainingsform von Gauchel benutze ich da sie unubertroffen ist bis heute noch Acht gegen acht quer uber den Platz ohne Tore Wenn der Gegner in Ballbesitz ist deckt jeder seinen personlichen Gegenspieler klebt an ihm wie eine Briefmarke Hat die eigene Mannschaft den Ball muss er sich blitzartig von seinem personlichen Gegner losen damit er angespielt werden kann Gutes und hartes Training mit einer ausstrahlungskraftigen Personlichkeit wie Gauchel als Trainer konnte Unglaubliches bewegen In der Saison 1955 56 trainierte Gauchel in der Oberliga Sudwest den FV Engers um dann bei seinem Verein TuS Neuendorf von 1957 bis 1959 das Traineramt auszuuben Die Verbindung zwischen Gauchel und TuS Neuendorf endete mit einem schweren Zerwurfnis Nachdem der Verein und der Vorsitzende wegen Fuhrung einer schwarzen Kasse vom Fussballverband bestraft worden waren schloss man den vermeintlichen Hinweisgeber wegen vereinsschadigenden Verhaltens aus dem Klub aus 3 Beruf BearbeitenLange Jahre arbeitete Jupp Gauchel als Angestellter in einer Weinfirma ehe er spater in der Fernwettstelle Rhein des Sporttoto Rheinland Pfalz sein Auskommen hatte Er starb Ende Marz 1963 an den Folgen eines Herzinfarkts Ehrungen BearbeitenIn Koblenz Oberwerth erinnert die Jupp Gauchel Strasse an der das Stadion Oberwerth liegt an einen der besten Fussballer der Vereins beziehungsweise Stadtgeschichte 3 Literatur BearbeitenJurgen Bitter Deutschlands Fussball Nationalspieler das Lexikon SVB Sportverlag Berlin 1997 ISBN 3 328 00749 0 Werner Skrentny Hrsg Teufelsangst vorm Erbsenberg Die Geschichte der Oberliga Sudwest 1946 1963 Klartext Essen 1996 ISBN 3 88474 394 5 Wolfgang Schutz Koblenzer Kopfe Personen der Stadtgeschichte Namensgeber fur Strassen und Platze 2 uberarb u erw Auflage Verlag fur Anzeigenblatter Mulheim Karlich 2005 S 192 Siehe auch BearbeitenDeutschland bei der WM 1938 in FrankreichEinzelnachweise Bearbeiten Karl Heinz Jens Der allwissende Fussball Sport Magazin 1962 S 171 Werner Skrentny Hrsg Teufelsangst vorm Erbsenberg Die Geschichte der Oberliga Sudwest 1946 1963 S 82 83 a b Lorenz Knieriem Hardy Grune Spielerlexikon 1890 1963 In Enzyklopadie des deutschen Ligafussballs Band 8 AGON Kassel 2006 ISBN 3 89784 148 7 S 100 Normdaten Person GND 119282136X lobid OGND AKS VIAF 69507033 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Gauchel JosefALTERNATIVNAMEN Gauchel Jupp Spitzname KURZBESCHREIBUNG deutscher FussballspielerGEBURTSDATUM 11 September 1916GEBURTSORT Koblenz NeuendorfSTERBEDATUM 21 Marz 1963STERBEORT Koblenz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Josef Gauchel amp oldid 237895335