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Sir John Richardson KBE 6 Februar 1924 in London 12 Marz 2019 in New York City 1 war ein britischer Kunsthistoriker Kunstkritiker Kurator und Picasso Biograf Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Liaison mit Douglas Cooper 3 New York 4 Picasso Biografie 5 Cooper Biografie 6 Kurator 7 Publikationen 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseLeben und Werk BearbeitenJohn Patrick Richardson wurde als altester Sohn von Sir Wodehouse Richardson D S O K C B Quarter Master General im Burenkrieg und Grunder des British Empire s Army amp Navy Store geboren 2 Zunachst wollte er Kunstler werden 3 aus dieser Zeit stammt seine Bekanntschaft mit Francis Bacon 4 und Lucian Freud 5 die ihn beide spater portratierten 6 Er schrieb sich mit knapp 17 Jahren an der Slade School of Fine Art ein wurde einberufen erkrankte jedoch bald und verbrachte den Rest des Krieges mit Mutter und Geschwistern in London 7 Tagsuber arbeitete er als Industriedesigner gab den Gedanken an ein Kunstlerdasein jedoch bald auf und arbeitete schliesslich als Rezensent fur The Observer 8 1950 lernte er den englischen Kunsthistoriker und Sammler Douglas Cooper kennen mit dem er die folgenden zehn Jahre zusammenlebte Liaison mit Douglas Cooper Bearbeiten1952 verlegte er seinen Wohnsitz in die Provence wo Cooper das Chateau de Castille in der Nahe von Avignon erworben und seine Sammlung dorthin transferiert hatte wodurch das heruntergekommene Schloss den Charakter eines Privatmuseums fur den fruhen Kubismus erhielt 9 Cooper war schon vor dem Zweiten Weltkrieg in der Pariser Kunstszene zu Hause und hatte sich auch im Kunsthandel betatigt 10 nicht zuletzt durch den Aufbau seiner eigenen Sammlung lernte er viele Kunstler personlich kennen und stellte seinen Freund diesen vor So wurde auch Richardson ein enger Freund von Pablo Picasso 11 Fernand Leger und Nicolas de Stael Schon in dieser Zeit interessierte er sich fur Picassos Portrats und dachte daran daruber zu publizieren daraus entstand schliesslich mehr als 20 Jahre spater seine vierteilige Picasso Biografie A Life of Picasso deren letzter Band noch nicht erschienen ist 11 12 New York Bearbeiten1960 trennte sich Richardson von Cooper und siedelte nach New York um 1962 organisierte er eine Picasso Retrospektive in neun Galerien 13 1964 eine Braque Retrospektive Anschliessend wurde er fur neun Jahre Direktor von Christie s fur die USA 14 1973 wechselte er als Vizeprasident fur Gemalde des 19 und 20 Jahrhunderts zur Galerie M Knoedler amp Co Inc und wurde spater Manager eines auf Kunstwerke spezialisierten Funds namens Artemis 12 was Cooper zu hintertreiben suchte 15 1980 zog er sich aus dem Geschaftsleben zuruck um sich auf das Schreiben vornehmlich seiner Picasso Biografie zu konzentrieren Daneben verfasste er Beitrage fur die Zeitschriften The New York Review of Books 16 The New Yorker 17 und Vanity Fair 18 1993 wurde Richardson in die British Academy gewahlt 1995 hatte er die Position des Slade Professor of Fine Art in Oxford inne 14 2014 lebte er in einer 460 m grossen Wohnung in Manhattan im siebten Stock des Hauses Broadway Ecke 15th Street 19 Picasso Biografie BearbeitenDie Picasso Biografie sollte zunachst in einem Band erscheinen dann in zweien 12 schliesslich entschied er sich vier Bande daraus zu machen Der erste erschien 1991 und wurde mit dem Whitbread Award ausgezeichnet er umfasst 25 Jahre von Picassos Geburt bis 1906 Der zweite Band erschien im November 1996 und beschreibt die zehn Jahre von 1907 bis 1916 die Geburt des Kubismus der dritte erschien 2007 und beschreibt die nachsten 16 Jahre bis 1932 als Picasso gerade 50 geworden war 20 Derzeit arbeitet er am vierten Band der den Rest des Lebens bis 1973 und damit 41 Jahre umfassen soll 12 21 In dieser Arbeit wird er durch Marilyn McCully unterstutzt wegen seines hohen Alters und seiner zunehmenden Sehschwierigkeiten suchte er fur den letzten Band ein oder zwei Mitstreiter 12 und hat in Gijs van Hensbergen 22 einen Autor gefunden der sich selbst durch eine Spezialstudie uber Picassos legendares Bild Guernica einen Namen gemacht hat 23 Im Vergleich zur Picasso Biografie von Roland Penrose 24 den Richardson als loyalen Freund bezeichnet und die zu Picassos Lebzeiten erschien weshalb Penrose ihn auch ohne Schatten darstelle wollte Richardson offen die Seiten seines Lebens und seiner Personlichkeit besprechen uber die Picasso stets Stillschweigen bewahrt hatte Insbesondere ging es ihm darum die paradoxe Seite der Personlichkeit Picassos und seines Schaffens herauszuarbeiten Dabei berief er sich auf die wiederholt geausserte Behauptung Picassos sein Werk sei wie ein Tagebuch 13 Cooper Biografie Bearbeiten15 Jahre nach Douglas Coopers Tod veroffentlichte er 1999 dessen Biografie The Sorcerer s Apprentice Picasso Provence and Douglas Cooper 25 allgemein gelobt und von Andrew Anthony als wunderbar respektlos bezeichnet 21 die nicht zu Unrecht im Untertitel Picasso nennt und sich in weiten Strecken auch auf diesen bezieht sowie 2001 eine Sammlung von fruher veroffentlichten weniger akademischen teils peinlich enthullenden Essays Sacred Monsters Sacred Masters die mit gemischten Gefuhlen aufgenommen wurden 26 Diese Arbeiten dienten in erster Linie dazu die Picasso Biografie zu finanzieren die vor allem wegen der Kosten fur die Bildrechte samtliche Einnahmen der sich gut verkaufenden ersten beiden Bande mehr als auffrassen 13 Richardson beschwerte sich insbesondere uber die halsabschneiderischen Forderungen der Erben Picassos und die besonders gierigen Anspruche der russischen Museen 27 Er sah sich schliesslich gezwungen einen Grossteil der personlichen Geschenke Picassos zu verkaufen und Freunde anzusprechen die eine Stiftung zur Finanzierung der weiteren Arbeit John Richardson Fund for Picasso Research ins Leben riefen 13 Kurator Bearbeiten2009 kuratierte er eine Ausstellung in der New Yorker Gagosian Gallery aus dem Spatwerk Picassos mit dem Titel Mosqueteros die Frage nach der Korrumpierbarkeit durch den Wechsel zwischen Kommerz und akademischer Arbeit verneinte er schlicht 28 Fur die Londoner Gagosian Gallery kuratierte Richardson im Jahr darauf Picasso The Mediterranean Years 1945 1962 4 Juni 28 August 2010 29 Publikationen BearbeitenPablo Picasso Aquarelle und Gouachen Deutsche Buch Gemeinschaft Berlin 1956 Edouard Manet Gemalde und Zeichnungen Phaidon Verlag Koln 1959 Juan Gris Museum am Ostwall Dortmund 1965 mit Dorothy M Kosinski Douglas Cooper und die Meister des Kubismus Kunstmuseum Basel Basel 1987 ISBN 978 3 7204 0052 7 mit Marilyn McCully A Life of Picasso The Prodigy 1881 1906 Vol 1 Random House New York 1991 ISBN 978 0 375 71149 7 mit Marilyn McCully Picasso Leben und Werk in 4 Bdn Hld Bd 1 1881 1906 Kindler Munchen 1991 ISBN 3 463 40159 2 mit Marilyn McCully A Life of Picasso The Cubist Rebel 1907 1916 Vol 1 Random House New York 1996 ISBN 978 0 375 71150 3 mit Marilyn McCully Picasso Leben und Werk in 4 Bdn Hld Bd 2 1907 1917 Kindler Munchen 1997 ISBN 3 463 40143 6 The Sorcerer s Apprentice Picasso Provence and Douglas Cooper 1999 ISBN 0 226 71245 1 Sacred Monsters Sacred Masters Beaton Capote Dali Picasso Freud Warhol and More Random House New York 2001 ISBN 978 0 679 42490 1 John Richardson Marilyn McCully A Life of Picasso The Triumphant Years 1917 1932 Vol 3 Alfred A Knopf New York 2007 ISBN 978 0 307 26665 1 mit Brenda Richardson Warhol from the Sonnabend Collection Rizzoli 2009 ISBN 0 8478 3277 5 mit Memory Holloway Dakin Hart Jeff Koons Helene Parmelin Picasso Mosqueteros The Late Works 1962 1972 2009 ISBN 978 0 8478 3299 6 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber John Richardson im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Alfred Welti Picassos Werk ist ein verschlusseltes Tagebuch mit einer Menge Lugen In art Das Kunstmagazin 04 1998 S 32 35 archiviert vom Original am 2 Februar 2014 abgerufen am 14 Marz 2019 Interview mit John Richardson Einzelnachweise Bearbeiten Brook Mason Picasso biographer John Richardson dies aged 95 In The Art Newspaper 12 Marz 2019 abgerufen am 13 Marz 2019 englisch The Sorcerer s Apprentice ISBN 0 226 71245 1 S 4 The Sorcerer s Apprentice S 9 The Sorcerer s Apprentice S 11Charlotte Higgins Demons and beefcake the other side of Francis Bacon In The Guardian 22 November 2009 abgerufen am 13 August 2010 englisch Charlotte Higgins Sado masochism and stolen shoe polish Bacon s legacy revisited Art historian John Richardson s revelations on the troubled artist he knew as a young man In The Guardian 22 November 2009 abgerufen am 13 August 2010 englisch The Sorcerer s Apprentice S 14 Charlie Rose A rebroadcast of a conversation with John Richardson Video In Current Affairs 26 Juli 2000 archiviert vom Original am 13 April 2009 abgerufen am 13 Marz 2019 englisch The Sorcerer s Apprentice S 9 10 The Sorcerer s Apprentice S 15 The Sorcerer s Apprentice S 87ff John Richardson The Sorcerer s Apprentice Picasso Provence and Douglas Cooper S 23 24 a b Charlotte Higgins Picasso nearly risked his reputation for Franco exhibition Had he accepted it would have been major coup for Falangists and destroyed Picasso s status as hero of left says biographer In The Guardian 28 Mai 2010 abgerufen am 13 August 2010 englisch a b c d e David Grosz The AI Interview John Richardson In Blouin Artinfo 29 Mai 2008 S 1 abgerufen am 13 August 2010 englisch a b c d David Grosz The AI Interview John Richardson In Blouin Artinfo 29 Mai 2008 S 2 abgerufen am 13 August 2010 englisch a b John Richardson In randomhouse ca Archiviert vom Original am 21 August 2012 abgerufen am 13 Marz 2019 englisch The Sorcerer s Apprentice S 297 John Richardson In The New York Review of Books Abgerufen am 13 August 2010 englisch Search Results John Richardson In The New Yorker Abgerufen am 13 August 2010 englisch John Richardson In Vanity Fair Abgerufen am 13 August 2010 englisch Downtown Abbey In Welt am Sonntag 18 Mai 2014 Seite 58 Michiko Kakutani More on the Career of the Genius Who Boldly Compared Himself to God In The New York Times 6 November 2007 abgerufen am 13 Marz 2019 englisch Patricia Zohn Culture Zohn John Richardson s Definitive Picasso Biography Shows How to Get it Done In The Huffington Post 9 November 2007 abgerufen am 19 August 2010 englisch a b Andrew Anthony Master chronicler of a flawed genius In The Observer 7 Oktober 2007 abgerufen am 13 August 2010 englisch Pablo Picasso New Discoveries with Gijs van Hensbergen In Dillington House 2009 archiviert vom Original am 21 Januar 2013 abgerufen am 13 Marz 2019 englisch Gijs van Hensbergen Guernica Biographie eines Bildes Siedler Verlag Munchen 2007 ISBN 978 3 88680 866 3 Roland Penrose Portrait of Picasso Museum of Modern Art New York 1971 ISBN 978 0 87070 536 6 Michael Peppiatt Trompe l Oeil John Richardson s memoir revisits his years with Douglas Cooper in the south of France In The New York Times 12 Dezember 1999 abgerufen am 24 August 2010 englisch Peter Conrad Privates on parade In The Observer 16 Dezember 2001 abgerufen am 24 August 2010 englisch John Richardson takes a sadistic pleasure in divulging the intimate lives of the modernists in Sacred Monsters Sacred Masters Alfred Hickling Rogue s gallery In The Guardian 1 Dezember 2001 abgerufen am 24 August 2010 englisch Alfred Hickling enjoys a grand tour of modern art s masters and madmen in John Richardson s eye opening Sacred Monsters Sacred Masters Andrew Anthony Master chronicler of a flawed genius In The Observer 7 Oktober 2007 abgerufen am 13 August 2010 englisch Picasso s family demanded extortionate permission costs Richardson complained while Russian museums were particularly greedy Picasso Mosqueteros Adria and Andres In CharlieRose com 30 Marz 2009 abgerufen am 29 August 2019 Picasso The Mediterranean Years 1945 1962 June 4 August 28 2010 In Gagosian Gallery 19 Februar 2009 archiviert vom Original am 2 Juni 2010 abgerufen am 13 August 2010 englisch Carol Vogel A Personal Lesson in Late Period Picasso In The New York Times 25 Marz 2009 abgerufen am 13 August 2010 englisch Picasso The Mediterranean Years 1945 1962 June 4 August 28 2010 In Gagosian Gallery 19 Februar 2009 archiviert vom Original am 2 Juni 2010 abgerufen am 13 August 2010 englisch Jonathan Jones Picasso shows a softer face in London In The Guardian Abgerufen am 13 August 2010 englisch The artist s later statues and ceramics on show at the Gagosian gallery s Mediterranean Years reveal a tender family man A reminder of what all the fuss is about In The Economist 11 August 2010 abgerufen am 19 August 2010 englisch Normdaten Person GND 122444825 lobid OGND AKS LCCN n82001264 NDL 00718694 VIAF 109464483 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Richardson JohnKURZBESCHREIBUNG britischer Kunsthistoriker und KunstkritikerGEBURTSDATUM 6 Februar 1924GEBURTSORT LondonSTERBEDATUM 12 Marz 2019STERBEORT New York City Abgerufen von https de wikipedia org w index php title John Richardson Kunsthistoriker amp oldid 191794528