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John Brown 1735 in Buncle Berwickshire Schottland 7 Oktober 1788 in London war ein schottischer Arzt und Neurophysiologe in Edinburgh und London Konigreich Grossbritannien Er begrundete die Erregungstheorie Auf ihn und seine Reizlehre geht der nach ihm benannte Brownianismus zuruck John Brown Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Leistungen 3 Schriften Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenDer im Dorf Buncle geborene Brown war in Duns aufgewachsen und zunachst als Leineweber tatig Er hatte ursprunglich bis 1759 eine theologische Ausbildung verfolgt wandte sich dann jedoch nachdem er die medizinische Dissertationen eines Bekannten ins Lateinische ubersetzt hatte dem Medizinstudium zu Zur Finanzierung seines Lebensunterhalts fertigte Brown auch weitere Ubersetzungen zu 5 Guineen und Dissertationen zu 10 Guineen fur junge Arzte an Brown war ein Schuler von William Cullen der den durch zugellose Ausschweifungen mittellos gewordenen Alkoholiker unterstutzte und ihn zunachst als Hauslehrer anstellte und ihm Privatissima bei den Studenten verschaffte 1 Bereits Cullen hatte seine Lehre von der Nervenkraft auf alle Krankheiten ausgedehnt Diesen Weg verfolgte Brown weiter indem er die zeitgenossischen neurophysiologischen Erkenntnisse auf die nervose Erregbarkeit reduzierte und fur alle Krankheiten verallgemeinerte Durch die Uberspitzung der Lehre Cullens zerstritt er sich jedoch mit seinem fruheren Gonner Eine Professur blieb Brown versagt Seine unter der Bezeichnung des Brownianismus bekannt gewordene Lehre erinnert gemass den Prinzipien der moralischen Behandlung an den angestrebten Mittelweg zwischen Erregung von Leidenschaften und Massigung durch die Vernunft 2 Er starb betrunken und nach Einnahme einer grossen Dosis Opium bzw Laudanum bevor er einem Ruf nach Berlin folgen konnte 3 Meyers Konversationslexikon von 1892 berichtet zur Biografie Browns Brown geriet durch ungeregeltes Leben ubermassigen Gebrauch von Spirituosen und Opium in schwerste Bedrangnis sank nach seiner Ubersiedelung nach London 1786 immer tiefer und starb 7 Okt 1788 daselbst am Schlagfluss Leistungen BearbeitenBrown ging davon aus dass Erregbarkeit als eine im ganzen Korper verbreitete Eigenschaft durch einen ausseren Reiz zu einer bestimmten Tatigkeit angeregt werden zu konnen die Quelle des Leben ist 4 Krankheiten werden in der Nosologie von Browns als Ausdruck von zu starker oder auch zu geringer Erregung im Sinne von Wirkung des Reizes auf die Erregbarkeit verstanden Dieses sind wiederum durch ein Missverhaltnis von ausseren wie inneren Reizen und der von den Nerven und Muskeln vermittelten Erregbarkeit auf den Organismus selbst zuruckzufuhren Als Reize werden Bedingungen verstanden wie Temperatur Luftverhaltnisse Nahrungsstoffe aber auch psychische Affekte Er teilte die allgemeinen nicht ortlichen Krankheiten in asthenische Krankheiten und sthenische Krankheiten 5 Erstere seien die Folge eines zu geringen Reizzustandes mit zu geringer Erregung Asthenie und letztere die Folge eines zu starken Erregungszustandes bei ubergrosser Erregung Sthenie 6 Die Begriffe der Sthenie und Asthenie haben sich im psychiatrischen Schrifttum bis heute erhalten siehe auch den von George Miller Beard popular gemachten Begriff der Neurasthenie Klaus Dorner glaubt dass die Leistung Browns schon zu einer anderen Epoche zahlt die er zweifelsfrei als Ubergangsara zur romantischen Epoche qualifiziert siehe auch die Rezeption des Brownianismus Der Brownianismus sei nur deshalb auch auf die Psychiatrie bezogen weil damit Anspruch auf Gultigkeit fur die gesamte Medizin erhoben wird 2 Schriften Auswahl BearbeitenElementa medicinae Denovan Edinburgh 1780 Literatur BearbeitenGeorg Fischer Chirurgie vor 100 Jahren Historische Studie Gewidmet der Deutschen Gesellschaft fur Chirurgie Verlag von F C W Vogel Leipzig 1876 Neudruck mit dem Untertitel Historische Studie uber das 18 Jahrhundert aus dem Jahre 1876 und mit einem Vorwort von Rolf Winau Springer Verlag Berlin Heidelberg New York 1978 ISBN 3 540 08751 6 S 375 377 und ofter Dietrich von Engelhardt Brown John In Werner E Gerabek u a Hrsg Enzyklopadie Medizingeschichte De Gruyter Berlin New York 2005 ISBN 3 11 015714 4 S 212 Werner Leibbrand Romantische Medizin Hamburg 1937 Zu Browns Einfluss auf die Psychiatrie siehe Seiten 50 56 Weblinks BearbeitenWikisource Tripota Trierer PortratdatenbankEinzelnachweise Bearbeiten Georg Fischer Chirurgie vor 100 Jahren Historische Studie 1876 S 88 und 375 a b Klaus Dorner Burger und Irre Zur Sozialgeschichte und Wissenschaftssoziologie der Psychiatrie 1969 Fischer Taschenbuch Bucher des Wissens Frankfurt am Main 1975 ISBN 3 436 02101 6 S 64 f und 225 f Georg Fischer Chirurgie vor 100 Jahren Historische Studie 1876 S 375 f Georg Fischer Chirurgie vor 100 Jahren Historische Studie 1876 S 376 Georg Fischer Chirurgie vor 100 Jahren Historische Studie 1876 S 376 Vgl Paul Diepgen Heinz Goerke Aschoff Diepgen Goerke Kurze Ubersichtstabelle zur Geschichte der Medizin 7 neubearbeitete Auflage Springer Berlin Gottingen Heidelberg 1960 S 30 Normdaten Person GND 118674420 lobid OGND AKS LCCN n82018209 VIAF 62342596 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Brown JohnKURZBESCHREIBUNG schottischer ArztGEBURTSDATUM 1735GEBURTSORT Berwickshire SchottlandSTERBEDATUM 7 Oktober 1788STERBEORT London Abgerufen von https de wikipedia org w index php title John Brown Mediziner amp oldid 236188168