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Johannes Carl Maier Hultschin Pseudonym John S Steward 2 Mai 1901 in Hultschin Landkreis Ratibor Deutsches Reich 18 Oktober 1958 in Dusseldorf war ein deutscher Journalist Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Tatigkeit 2 Familie 3 Schriften 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben und Tatigkeit BearbeitenJohannes Maier war ein Sohn des Werkmeisters Nikolaus Maier und der Aloisia Bogdal Nach dem Besuch einer Mittelschule absolvierte er eine Schlosserlehre In den Jahren 1920 und 1921 wurde er an der Sozialen Hochschule Leohaus in Munchen vertiefend ausgebildet Wahrend dieser Zeit lernte er den spateren nordrhein westfalischen Ministerprasidenten Karl Arnold der einige Kurse mit ihm besuchte kennen Um 1921 wandte Johannes Maier Hultschin wie er sich nun nannte sich dem journalistischen Beruf zu Er begann seine Laufbahn bei der Zeitung Volksstimme in Gleiwitz wechselte aber bereits 1922 als Redakteur zum Oberschlesischen Kurier in Kattowitz Der Kurier die grosste deutschsprachige Tageszeitung in Polen unterstutzte unter Maier Hultschins Agide die Linie der von Eduard Pant gefuhrten Deutschen Katholischen Volkspartei die innerhalb des polnischen Parlamentes die Interessen der deutschen Minderheit im Land vertrat wobei sie unter der deutschen Minderheitsbevolkerung Polens fur eine loyale Haltung zum polnischen Staat bei gleichzeitiger Bewahrung der Eigenart und Gleichberechtigung dieser Minderheit eintrat 1926 wurde er Chefredakteur dieser Zeitung 1933 schied Maier Hultschin als Chefredakteur des Oberschlesischen Kuriers der nach dem Machtubergabe an die Nationalsozialisten in Deutschland unter den Einfluss des NS Staates geriet aus Stattdessen grundete er zusammen mit Pant die Zeitung Der Deutsche in Polen Wochenzeitung fur Politik Kultur und Wirtschaft Er baute diese Zeitung die das offizielle Organ der Katholischen Volkspartei bildete zu einem Forum fur christlich konservative Gegner des Nationalsozialismus um In den folgenden Jahren setzte er sich mit der NS Ideologie auseinander und verbreitete Nachrichten und Informationen die in Zeitungen innerhalb des deutschen Staatsgebietes unterdruckt wurden Seine scharfe Kritik am NS System erfolgte zwar aus einer dezidiert katholischen Perspektive war aber auch gegenuber dem Leid das die nationalsozialistische Diktatur anderen Bevolkerungsgruppen zufugte nicht blind So prangerte er die Pogrome vom November 1938 in der Ausgabe von Der Deutsche in Polen vom 20 November 1938 mit der Schlagzeile Heute die Synagogen morgen die Kirchen an Die Grundlage fur Maier Hultschins Berichterstattung uber das Geschehen in Deutschland bildeten Informationen die er von katholischen Kreisen im Reichsgebiet von Emigranten und von der Exil SPD in Prag erhielt In diesen Jahren unterhielt er Kontakte zu Heinrich Bruning Carl Spiecker Friedrich Muckermann Otto Strasser Hermann Rauschning und Angehorigen der Armee Wegen seines aktiven Eintretens fur die Deutscherhaltung seiner Hultschiner Heimat wurde er von einem tschechischen Gericht in absentia zu 7 Jahren Kerker verurteilt spater jedoch begnadigt Im August 1939 floh Maier Hultschin angesichts des bevorstehenden Kriegsbeginns aus Kattowitz nach Warschau Von dort gelangte er uber Bukarest Jugoslawien Griechenland und Frankreich 1940 nach London Dort war er weiterhin als Journalist tatig und leitete die Sendung fur deutsche Katholiken bei der BBC Ausserdem verfasste er Artikel fur die Zeitungen Tablet und Catholic Herald Von den Nationalsozialisten war Maier Hultschin bereits Anfang der 1930er Jahre zum Staatsfeind deklariert worden Der Deutsche in Plen war im Reichsgebiet bereits im August 1934 verboten worden und galt den NS Polizeiorganen als eines der ubelsten Hetzblatter Seiner Ausburgerung die im April 1938 bekannt gegeben wurde 1 war er durch Annahme der polnischen Staatsburgerschaft im Februar 1938 zuvorgekommen Daruber hinaus wurde er von den Nationalsozialisten als Staatsfeind eingestuft Im Fruhjahr 1940 setzte das Reichssicherheitshauptamt in Berlin ihn auf die Sonderfahndungsliste G B ein Verzeichnis von Personen die im Falle einer erfolgreichen Invasion und Besetzung der britischen Inseln durch die Wehrmacht von den Besatzungstruppen nachfolgenden Sonderkommandos der SS mit besonderer Prioritat ausfindig gemacht und verhaftet werden sollten 2 1946 wurde Maier Hultschin Korrespondent des Christlichen Nachrichtendienstes in Munchen in Grossbritannien Zusatzlich veroffentlichte er mehrere Werke uber den kirchlichen Widerstand gegen das NS System 1950 kehrte er nach Deutschland zuruck Im folgenden Jahr wurde er Pressechef der von seinem alten Kompadre Karl Arnold gefuhrten Landesregierung von Nordrhein Westfalen im Amt eines Ministerialdirigenten Sein Verhaltnis zu Arnold erwies sich jedoch als gespannt 1957 trat er krankheitsbedingt in den Ruhestand Maier Hultschins Nachlass wird heute im Bundesarchiv Koblenz verwahrt Familie Bearbeiten1942 heiratete Maier Hultschin Johanna Loewenstein 1902 eine Tochter von Felix Loewenstein Die Ehe blieb kinderlos Schriften BearbeitenSieg des Glaubens Authentischer Gestapobericht uber die kirchlichen Widerstand in Deutschland 1946 unter dem Pseudonym John S Steward Struktur und Charakter der deutschen Emigration in Politische Studien 6 1955 Literatur BearbeitenBrigitte Kaff Maier Hultschin Johannes In Neue Deutsche Biographie NDB Band 15 Duncker amp Humblot Berlin 1987 ISBN 3 428 00196 6 S 705 Digitalisat Die deutschsprachige Presse Ein biographisch bibliographisches Handbuch S 671 Maier Hultschin Johannes in Werner Roder Herbert A Strauss Hrsg Biographisches Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933 Band 1 Politik Wirtschaft Offentliches Leben Munchen Saur 1980 S 470 Guido Hitze Johannes Maier Hultschin in Joachim Bahlcke Schlesische Lebensbilder Band 12 Wurzburg Stiftung Kulturwerk Schlesien 2017 S 381 398Weblinks BearbeitenNachlass BArch N 1043Einzelnachweise Bearbeiten Michael Hepp Hans Georg Lehmann Die Ausburgerung deutscher Staatsangehoriger 1933 45 nach den im Reichsanzeiger veroffentlichten Listen 1985 S 45 Eintrag zu Maier Hultschin auf der Sonderfahndungsliste G B Wiedergabe auf der Website des Imperial War Museums in London Normdaten Person GND 124037771 lobid OGND AKS VIAF 67389042 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Maier Hultschin JohannesALTERNATIVNAMEN Maier Hultschin Johannes Carl vollstandiger Name Steward John S Pseudonym KURZBESCHREIBUNG deutscher JournalistGEBURTSDATUM 2 Mai 1901GEBURTSORT Hultschin Kreis RatiborSTERBEDATUM 18 Oktober 1958STERBEORT Dusseldorf Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johannes Maier Hultschin amp oldid 237967422