www.wikidata.de-de.nina.az
Johannes Jaenicke 5 April 1888 in Guben 2 Oktober 1984 in Frankfurt am Main war ein deutscher Chemiker und enger Mitarbeiter Fritz Habers Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Familie 3 Ehrungen und Mitgliedschaften 4 Veroffentlichungen Auswahl 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenJohannes Jaenicke kam 1888 in Guben als Sohn eines Kaufmanns und Konkursverwalters zur Welt Er studierte zunachst Archaologie Philosophie und Kunstgeschichte wandte sich dann aber unter dem Einfluss von Arthur Rosenheim der Chemie zu In seinen ersten wissenschaftlichen Arbeiten und seiner Doktorarbeit befasste er sich mit den Heteropolysauren 1 V 1 V 2 Nach einer Verwundung im Ersten Weltkrieg gelangte er 1916 an das Kaiser Wilhelm Institut in Berlin Dort war er zunachst in der Entwicklungsabteilung fur Gasschutzfragen tatig Einige Zeit spater wurde Fritz Haber auf ihn aufmerksam und Jaenicke begann mit Haber auf dem Gebiet der Goldgewinnung aus Meerwasser zu forschen V 3 V 4 V 5 Jaenicke den mit Haber eine enge personliche Freundschaft verband leitete die dieser Aufgabe gewidmete Arbeitsgruppe M 2 Jaenicke entwickelte unter anderem die erforderlichen Analyseverfahren sein Beitrag auf diesem Gebiet wurde von dem Nobelpreistrager Richard Willstatter als sehr bedeutend eingestuft 1 1926 trat Jaenicke eine Stelle bei der Metallgesellschaft in Frankfurt am Main an blieb jedoch auswartiges Mitglied des Kaiser Wilhelm Instituts Zu seinen Aufgaben bei der Metallgesellschaft gehorten unter anderem der Aufbau einer industriellen Anlage zur Zinkelektrolyse und die Kautschukveredelung 1 Jaenicke ist Erfinder in zahlreichen Patenten des Unternehmens 3 Nach der Machtergreifung 1933 musste Jaenicke der dem Nationalsozialismus ablehnend gegenuberstand nennenswerte Beeintrachtigungen seiner Karriere hinnehmen Im Zweiten Weltkrieg wurde er zur Uberwachung einer Zinkhutte nach Odda in das von Deutschland besetzte Norwegen versetzt 1 Im Herbst 1945 kehrte er nach Deutschland zuruck und nahm seine Tatigkeit fur die Metallgesellschaft wieder auf Dort leitete er zunachst die Literarische Abteilung und wurde dann Leiter der wissenschaftlichen Labors des Unternehmens Diese Stellung hatte er bis zu seiner Pensionierung 1958 inne 1 Nach seiner Pensionierung arbeitete er an einer Biografie Fritz Habers wozu er bereits Anfang der 1950er Jahre von Familienangehorigen Habers und ehemaligen Kollegen aufgefordert worden war Er trug umfangreiches Material zusammen das endgultige Werk entstand jedoch nicht Die Dokumentensammlung ist heute im Bestand des Archivs der Max Planck Gesellschaft 1 4 5 Jaenicke und seine Ehefrau Erna verfassten den 1966 erschienenen Artikel zu Fritz Haber in der Neuen Deutschen Biographie V 6 Johannes Jaenicke starb am 2 Oktober 1984 im Alter von 96 Jahren in Frankfurt am Main 6 Familie BearbeitenJaenicke war mit Erna geb Buttermilch 1895 1961 verheiratet Das Paar hatte vier Kinder darunter den Physikochemiker Walther Jaenicke 1921 2010 den Biochemiker Lothar Jaenicke 1923 2015 und den Biophysiko Chemiker Rainer Jaenicke 1930 2016 7 8 9 Der Schauspieler Hannes Jaenicke ist ein Enkel Johannes Jaenickes Ehrungen und Mitgliedschaften BearbeitenJaenicke war von 1922 bis 1984 Mitglied der Bunsen Gesellschaft und dort von 1953 bis 1956 und von 1960 bis 1963 Mitglied des Standigen Ausschusses der Gesellschaft 1 Zudem war er langjahriges Mitglied der Gesellschaft Deutscher Chemiker der Deutschen Chemischen Gesellschaft und des Vereins Deutscher Chemiker 10 Veroffentlichungen Auswahl Bearbeiten Arthur Rosenheim Johannes Jaenicke Uber die Hydrate einiger Heteropolysauren Zur Kenntnis der Iso und Heteropolysauren VI Mitteilung In Zeitschrift fur anorganische Chemie Band 77 Nr 1 10 September 1912 S 239 251 doi 10 1002 zaac 19120770117 Johannes Jaenicke Kritische Untersuchungen uber die Konstitution der Heteropolysauren Berlin 1917 Dissertation F Haber J Jaenicke Beitrag zur Kenntnis des Rheinwassers In Zeitschrift fur anorganische und allgemeine Chemie Band 147 Nr 1 17 August 1925 S 156 170 doi 10 1002 zaac 19251470116 F Haber J Jaenicke F Matthias Uber die angebliche Darstellung kunstlichen Goldes aus Quecksilber In Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft Band 59 Nr 7 7 Juli 1926 S 1641 1648 doi 10 1002 cber 19260590743 Johannes Jaenicke Habers Forschungen uber das Goldvorkommen im Meerwasser In Naturwissenschaften Band 23 Nr 4 1 Januar 1935 S 57 63 doi 10 1007 BF01497020 Erna Jaenicke Johannes Jaenicke Haber Fritz Jacob In Neue Deutsche Biographie NDB Band 7 Duncker amp Humblot Berlin 1966 ISBN 3 428 00188 5 S 386 389 Literatur BearbeitenMichael Gross Chemie als Familientradition In Nachrichten aus der Chemie Band 65 Nr 10 2 Oktober 2017 S 1036 1038 doi 10 1002 nadc 20174059230 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Johannes Jaenicke im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g Helmut Witte Dr Phil Johannes Jaenicke zum 75 Geburtstag In Berichte der Bunsengesellschaft fur physikalische Chemie Band 67 Nr 2 Marz 1963 S 138 139 doi 10 1002 bbpc 19630670203 Margit Szollosi Janze Fritz Haber 1868 1934 eine Biographie C H Beck 1998 ISBN 3 406 43548 3 S 512 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Liste deutschsprachiger Patente mit Johannes Jaenicke als Erfinder Google Patents abgerufen am 8 Oktober 2017 George B Kauffman Two Jewish Chemists A Sinner and a Saint Book Review In Chemical amp Engineering News Volume 82 Issue 21 American Chemical Society 24 Mai 2004 S 54 55 englisch acs org Eckart Henning Die Haber Sammlung im Archiv zur Geschichte der Max Planck Gesellschaft in Berlin in Berichte zur Wissenschaftsgeschichte 13 1 34 37 1990 Todesfalle In Berichte der Bunsengesellschaft fur physikalische Chemie Band 88 Nr 11 November 1984 S 1172 doi 10 1002 bbpc 198400041 Prof Dr Walther Jaenicke Nachruf Universitat Erlangen abgerufen am 8 Oktober 2017 Helmut Sies Nachruf auf Lothar Jaenicke Nordrhein Westfalische Akademie der Wissenschaften und der Kunste 16 Marz 2016 abgerufen am 8 Oktober 2017 Michael Gross A Fond Farewell In goodreads com 7 September 2016 abgerufen am 8 Oktober 2017 englisch Helmut Maier Chemiker im Dritten Reich Die Deutsche Chemische Gesellschaft und der Verein Deutscher Chemiker im NS Herrschaftsapparat Wiley VCH Weinheim 2015 ISBN 978 3 527 33846 7 S 148 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Fussnote Nr 125 Kurzbiografie Johannes Jaenicke Normdaten Person GND 117059218 lobid OGND AKS LCCN no96024337 VIAF 2058914 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Jaenicke JohannesKURZBESCHREIBUNG deutscher ChemikerGEBURTSDATUM 5 April 1888GEBURTSORT GubenSTERBEDATUM 2 Oktober 1984STERBEORT Frankfurt am Main Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johannes Jaenicke Chemiker amp oldid 236684260