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Johann Martin Baur seit 1616 Baur von Esseneck 14 Juli 1577 in Frankfurt am Main 4 August 1634 ebenda war ein Kaiserlicher Rat und Zeugherr das heisst hochster militarischer Beamter der Freien Reichsstadt Frankfurt am Main Im Fettmilch Aufstand nahm er am 27 November 1614 die Aufruhrer um Vinzenz Fettmilch fest 1615 wurde er Jungerer Burgermeister seit 17 Januar 1616 war er Stadtschultheiss und damit hochster Justizbeamter der Stadt Johann Martin Baur von Eysseneck 1577 1644 Leben BearbeitenBaur wurde in Frankfurt als Sohn des aus Wien eingewanderten Buchdruckers und Schreibers des Weissfrauenklosters Martin Baur 1535 1598 geboren Seine Mutter war Martin Baurs dritte Ehefrau Elisabeth Wolf von Rosenbach verw Scheid 1598 erwarb er das Frankfurter Burgerrecht und wurde 1599 Verwalter des Weissfrauenklosters das seit der Reformation eine stadtische Stiftung zur Versorgung hiesiger bedurftiger Jungfrauen und Witwen lutherischen Bekenntnisses war 1612 wurde Baur eines der 18 Ratsmitglieder die nach dem Burgervertrag vom 21 Dezember 1612 zusatzlich aus der Burgerschaft gewahlt wurden Ziel des Burgervertrages war die bisherige Dominanz der Patriziergesellschaft Alten Limpurg im Rat zu beenden indem die in den folgenden Jahren durch Tod freiwerdenden Ratssitze solange nicht wiederbesetzt wurden bis der Rat wieder die verfassungsgemasse Zahl von 43 Mitgliedern hatte Schon kurz nach seiner Wahl wurde Baur als Zeugherr verantwortlich fur die Verwaltung des in den Zeughausern eingelagerten stadtischen Kriegsgerats Im Sommer 1614 spitzte der Fettmilch Aufstand sich zu Die Aufruhrer zwangen im Mai 1614 mit Gewalt die 43 fruheren Ratsmitglieder zum Rucktritt brachen damit den Burgervertrag und stellten sich offen gegen den Kaiser In der Burgerschaft kam es daraufhin zu einer Polarisierung zwischen gemassigten Kraften hauptsachlich Kaufleuten Juristen und Medizinern und Radikalen vor allem Handwerksgesellen Die Radikalen ubernahmen zunachst die Initiative Am 22 August zog ein plundernder Mob durch die Frankfurter Judengasse da man die Juden fur die hohe Verschuldung der Stadt verantwortlich machte Bei den Ausschreitungen kamen zwei Juden und einer der Angreifer ums Leben der Sachschaden betrug uber 170 000 Gulden Am nachsten Tag erzwangen die Aufruhrer die Vertreibung aller 1380 Juden aus Frankfurt Der Kaiser Schutzherr der Frankfurter Juden liess daraufhin am 8 Oktober die Reichsacht verkunden uber Vinzenz Fettmilch sowie uber den Schreiner Konrad Gerngross und den Schneider Konrad Schopp die als Radelsfuhrer des Aufstandes galten Die Revolutionare verloren nun an Ruckhalt in der Burgerschaft die um die kaiserlichen Privilegien furchtete welche die Grundlage des Frankfurter Wirtschaftslebens bildeten Johann Martin Baur setzte sich entschlossen an die Spitze der gemassigten Burger und verhaftete am 27 und 28 November personlich an der Spitze einer bewaffneten stadtischen Wache die Anfuhrer um Fettmilch 1615 wurde er Jungerer Burgermeister der Stadt am 17 Januar 1616 Stadtschultheiss Das auf Lebenszeit vergebene Amt des Stadtschultheissen war das hochste und angesehenste Amt in der stadtischen Justiz und verbunden mit dem Titel eines Kaiserlichen Rates Fur sein entschlossenes und besonnenes Handeln bei der Niederschlagung des Fettmilch Aufstandes erhob ihn Kaiser Matthias am 1 Oktober 1616 in den erblichen Adelsstand Den Namenszusatz von Eysseneck wahlte er nach seiner Grossmutter Baur war zweimal verheiratet 1597 heiratete er Katharina Elisabeth Heckbacher verw Braun 1616 Catharina Fleischbein verw Fischer Durch seine zweite Heirat war er Mitglied der Patriziergesellschaft Zum Frauenstein 1622 zudem ehrenhalber Mitglied der Gesellschaft Alten Limpurg An ihn erinnert die Eysseneckstrasse im Nordend Literatur BearbeitenWolfgang Klotzer Hrsg Frankfurter Biographie Personengeschichtliches Lexikon Erster Band A L Veroffentlichungen der Frankfurter Historischen Kommission Band XIX Nr 1 Waldemar Kramer Frankfurt am Main 1994 ISBN 3 7829 0444 3 S 46 47 Franz Lerner Baur von Eysseneck Johann Martin In Neue Deutsche Biographie NDB Band 1 Duncker amp Humblot Berlin 1953 ISBN 3 428 00182 6 S 673 Digitalisat Weblinks BearbeitenBaur von Eysseneck Johann Martin Hessische Biografie Stand 15 Februar 2013 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Hessisches Institut fur Landesgeschichte abgerufen am 28 Februar 2016 Normdaten Person GND 130829676 lobid OGND AKS VIAF 42953266 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Baur von Eysseneck Johann MartinALTERNATIVNAMEN Baur Johann Martin Geburtsname KURZBESCHREIBUNG Kaiserlicher Rat und SchultheissGEBURTSDATUM 14 Juli 1577GEBURTSORT Frankfurt am MainSTERBEDATUM 4 August 1634STERBEORT Frankfurt am Main Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Martin Baur von Eysseneck amp oldid 164300683