www.wikidata.de-de.nina.az
Johann Heinrich Philipp Seidenstucker 21 August 1765 in Haynrode 26 Mai 1817 in Soest war ein deutscher Padagoge und Schulleiter Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Mitgliedschaften 3 Schriften Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenJohann Heinrich Philipp Seidenstucker wurde als Sohn des Johann Philipp Seidenstucker der eine Wirtschaft und Metzgerei betrieb und das Amt des Dorfrichters ausubte Im Alter von vierzehn Jahren kam er 1779 auf die Lateinschule in Gandersheim und besuchte anschliessend das Martineum in Braunschweig nach deren Abschluss begann er am 9 Februar 1785 ein Studium der Theologie und Philosophie an der Universitat Helmstedt An der Universitat horte er Vorlesungen bei Friedrich August Wiedeburg der ihn in das philologisch padagogische Seminar 1 aufnahm Bereits seit dem 29 September 1785 war er als Lehrer am Padagogium Helmstedt beschaftigt und unterrichtete Griechisch Latein und Hebraisch spater rucke er in die zweite Lehrstelle als Collaborator auf Am 9 Januar 1789 wurde er zum zweiten Kustos der Universitatsbibliothek Helmstedt ernannt und promovierte am 18 Juli 1789 mit seiner Dissertation de excolenda triplici memoriae forma zum Doktor der Philosophie 1790 erhielt er die Erlaubnis als Privatdozent an der Universitat Vorlesungen zu halten und wurde am 2 August 1791 durch die Befurwortung der Professoren der philosophischen Fakultat zum Adjunkten ernannt Er bewarb sich um eine ausserordentliche Professur an der Universitat allerdings verzogerte sich seine Anstellung aufgrund der damaligen Reformen im Land so dass er am 8 Juli 1796 das angebotene Rektorat am Gymnasium in Lippstadt annahm In seinem neuen Amt geriet er bald in Streit mit den dortigen Geistlichen weil er die vier Betstunden auf eine beschrankte sowie in eine Auseinandersetzung mit dem Magistrat der in Druckschriften fortgesetzt wurde seine Bewerbungen in den Jahren 1798 und 1802 auf eine offene Schulstelle in Holzminden wurden abgelehnt Die zuruckgehenden Schulerzahlen des Gymnasiums fuhrten dazu dass die Schule in eine Hohere Burgerschule zu gymnasialen Studien umgewandelt wurde 1805 entwickelte er den Vorschlag die getrennten Schulanstalten in Lippstadt zu einer grossen Schule zu vereinigen und den Franzosisch Unterricht vor dem Latein Unterricht zu beginnen sowie die Religionslehre konfessionslos zu gestalten diese Vorschlage wurden jedoch abgelehnt 1810 verliess er Lippstadt und wurde am 8 Oktober 1810 als Rektor des Archigymnasiums in Soest eingefuhrt Er konnte die Besoldung der Lehrer verbessern eine Gymnasialbibliothek grunden und er ersetzte im Lehrplan das Klassensystem durch das Fachsystem Nachdem er einen Ruf nach Bremen abgelehnt hatte erhielt er 1815 den Titel des Schuldirektors Johann Heinrich Philipp Seidenstucker war seit dem 9 August 1796 mit Sophie Auguste 24 Februar 1773 12 Mai 1851 Tochter des August Wilhelm Ottmer Prior und Prediger in Marienthal bei Helmstedt verheiratet Gemeinsam hatten sie funf Sohne und zwei Tochter von diesen sind namentlich bekannt Wilhelm Seidenstucker 1797 1856 Gymnasiallehrer in Soest der seinen vier Brudern das Studieren ermoglichte Johann Heinrich Friedrich Theodor Seidenstucker 1800 1859 evangelisch lutherischer Pfarrer ab 1825 in Ostonnen Superintendent Karl Friedrich Wilhelm Seidenstucker 1805 1873 evangelisch lutherischer Pfarrer in Meschede ab 1836 in Borgeln und Grossvater des Fotografen Friedrich Seidenstucker Karl Friedrich Philipp Seidenstucker 1807 1883 Konrektor des Gymnasiums Moers Mitgliedschaften BearbeitenAm 19 Juni 1786 erfolgte seine Aufnahme als ordentliches Mitglied in die herzogliche Deutsche Gesellschaft in Helmstedt deren Aufseher er 1793 wurde Schriften Auswahl BearbeitenVarietatem Interpretationis Locorvm Qvorvmdam Difficiliorvm In Carminibvs Homeri Schnorrius Helmstadii 1786 Leitfaden fur den ersten Unterricht in der hebraischen Sprache Fleckeisen Helmstedt 1791 Ist der Staat nach reinen Grundsatzen des gesellschaftlichen Vertrags und nach den gemeinen Grundsatzen des burgerlichen Rechts befugt den Buchernachdruck zu verbieten oder nicht gegen den Freyherrn von Knigge Helmstedt 1792 Grundzuge einer Einleitung zum Studium des Neuen Testaments zu seinen Vorlesungen bestimmt Helmstedt 1794 Idyllion Viro Amplissimo Ioannis Henrico Philippo Seidenstuckero Philosophiae Doctori Et Gymnasii Lippstadiensis Rectori Designato Qvvm A Docendi Mvnere Qvod In Paedagogio Helmstadiensis Ornaverat Abiret Gratissimo Animo Oblatvm Fleckeisen Helmstadii 1796 Ankundigung einer sittlichen Erziehungs Anstalt welche in Vereinigung mit der litterarischen Bildung auf dem Gymnasium zu Lippstadt Michaelis 1796 eingerichtet werden wird Helmstedt 1796 Acten eine auf dem Lippstadtischen Gymnasium fur die Schuler eingerichtete Gottesverehrung betreffend mit einer Einleitung uber den offentlichen Kirchen Gottesdienst Fleckeisen Helmstadt 1797 Ueber Schulinspection oder Beweis wie nachtheilig es in unsern Zeiten sei die Schulinspection den Predigern zu uberlassen und wie vortheilhaft es dagegen sein wurde die Prediger der Inspection der Schullehrer zu unterwerfen Fleckeisen Helmstadt 1797 Vertheidungsschriften des Rektors Seidenstucker u des Oberkammerraths Schmitz gegen des Herrn Pastors Schliepstein Anschuldigung einer in Lippstadt gemachten Finsterniss Dortmund 1799 Bemerkungen uber die Deutsche Sprache Helmstedt 1804 Anfangsbuch zur Erlernung der Griechischen Sprache Mallinckrodt Dortmund Leipzig 1816 Nachlass betreffend die deutsche Sprache Dortmund 1818 Programme Schulreden und Briefe uber die deutsche Sprache Soest 1836 Er verfasste auch Rezensionen in Friedrich August Wiedeburgs humanistischem Magazin und in der Helmstadtischen gelehrten Zeitung die Heinrich Philipp Konrad Henke herausgab Literatur BearbeitenPaul Zimmermann Seidenstucker Johann Heinrich Philipp In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 33 Duncker amp Humblot Leipzig 1891 S 630 632 Johann Heinrich Philipp Seidenstucker in Das gelehrte Teutschland oder Lexikon der jetzt lebenden teutschen Schriftsteller 7 Band Lemgo 1798 S 443 f Gerhard Seidenstucker Johann Heinrich Philipp Seidenstucker 1765 1817 ein Beitrag zur deutschen Bildungsgeschichte Festgabe der Vereinigung ehemaliger Schuler des Archigymnasiums Soest zum vierhundertsten Geburtstag ihrer Schule Beyer Langensalza 1934 Weblinks BearbeitenJohann Heinrich Philipp Seidenstucker im Lexikon Westfalischer Autorinnen und AutorenEinzelnachweise Bearbeiten Wilhelm Fries Die wissenschaftliche und praktische Vorbildung fur das hohere Lehramt BoD Books on Demand 2017 S 31 google de abgerufen am 19 Marz 2019 Normdaten Person GND 117464104 lobid OGND AKS LCCN no2015088665 VIAF 37694324 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Seidenstucker Johann Heinrich PhilippALTERNATIVNAMEN Seidenstucker Joh Heinr Phil Seidenstucker Johannes Henricus Seidenstucker Johannes Henricus Philippus Seidenstucker Johannes Henricus Seidenstucker Johannes Henricus Philippus Seidenstucker Ioannes Henricus Philippus Seidenstucker Ioannes Henricus Seidenstucker Johann H P Seidenstucker J H P KURZBESCHREIBUNG deutscher Padagoge und SchulleiterGEBURTSDATUM 21 August 1765GEBURTSORT HaynrodeSTERBEDATUM 26 Mai 1817STERBEORT Soest Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Heinrich Philipp Seidenstucker amp oldid 229785602