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Johann Georg Schroter auch Schroder getauft 20 August 1683 in Berlstedt 24 August 1747 in Muhlhausen war ein deutscher Orgelbauer Schroter Orgel in St Petri zu WanderslebenFirmenplakette in TottlebenInhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Bedeutung 3 Werke Auswahl 4 Literatur 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenJohann Georg Schroter erlernte das Handwerk des Orgelbaus von 1701 bis 1708 bei Johann Conrad Vockeroth der in Berlstedt ansassig war Im Jahr 1712 zog er nach Erfurt wo er dort das Burgerrecht und das begehrte Orgelbauprivileg erwarb wodurch er in den folgenden Jahren zahlreiche Auftrage in und um Erfurt erhielt Eine zeitweilige Mitwirkung in der Werkstatt von Georg Christoph Stertzing ist wahrscheinlich da Schroter dessen letzte Orgel in der Erfurter Augustinerkirche vollendete Sein Schuler Franciscus Volckland stammte ebenfalls aus Berlstedt und war moglicherweise mit ihm verwandt Volckland erreichte es nicht das Privileg zu erwerben und stand deshalb jahrelang mit seinem Lehrmeister im Streit Beide pragten jedoch unabhangig voneinander einen Orgelbaustil der pragend fur die thuringische Orgel im 18 Jahrhundert war Zahlreiche Schuler gingen aus den Werkstatten beider Orgelbauer hervor Schroters Werkstatt in der Gotthardtstrasse 23 soll uber lange Zeit eine grosse Bedeutung fur das Handwerk des Instrumentenbaus in der Stadt Erfurt gehabt haben Am Ende seines Lebens musste Schroter den wirtschaftlichen Niedergang seiner Firma erleben Er verkaufte das Wohn und Werkstattgebaude und verbrachte das letzte Lebensjahr in Muhlhausen wo er auch starb Bedeutung BearbeitenIn der ersten Halfte des 18 Jahrhunderts erlebte Thuringen eine Blutezeit des Orgelbaus Sie war bedingt durch die kirchengeschichtliche Entwicklung die ein reges geistliches Leben in fast jedem Dorf hervorgebracht hatte Andererseits gab es damals in dieser Region eine reiche musikalische Kultur Fast in jeder Kirchgemeinde gab es einen Kantor der die Gottesdienste in qualifizierter Weise begleiten Instrumentalisten und Chore meist Adjuvanten anleiten und mitunter sogar komponieren konnte Ein herausragendes Beispiel dafur ist die weit verzweigte Familie Bach Johann Georg Schroter und seine Kollegen fanden ein reiches Betatigungsfeld vor Durch die Weitergabe von Kenntnissen im Handwerk uber viele Generationen hinweg aber auch durch den gegenseitigen Austausch wurde ein besonderer Orgelbaustil gepragt der den regionalen Anforderungen der Kirchenmusik entsprach Durch deren hohen gesellschaftlichen Stellenwert befand der Orgelbau um Erfurt sich damals auf der Hohe der Zeit Schroters Orgeln haben einen reichen Fundus an farbenden Stimmen in der Grundtonlage und eine solide und leichtgangige technische Anlage Immer wieder attestierten ihm die an seinen Orgeln wirkenden Musiker deren gute Qualitat Als Beispiel sei Johann Sebastian Bach und sein Gutachten zur Schroter Orgel der Augustinerkirche Erfurt genannt Darin bestatigte Bach dass das von ihm verfertigte erstere Meisterstuck so wohl gerathen und also an seiner ferner weitigen Arbeit nicht zu zweifeln sei Johann Georg Schroter konnte mit dieser Wurdigung uber viele Jahre erfolgreich fur sich werben und Auftrage erlangen Von seinen Schulern haben neben Volckland vor allem Johann Stephan Schmaltz 1715 1784 Johann Paul Trampeli 1708 1764 und Schroters Neffe Johann Georg Stein 1712 1785 Bedeutung erlangt Letzterer wanderte nach der Auflosung von Schroters Werkstatt nach Norddeutschland aus und exportierte dadurch den Stil der Erfurter Schule Werke Auswahl BearbeitenDiese Liste beinhaltet ausgewahlte Orgelneubauten der Werkstatt sowie einige zerstorte oder durch Neubauten anderer Orgelbauer ersetzte Orgeln Ein grosses P steht fur ein selbststandiges Pedal ein kleines p fur ein angehangtes Pedal Eine Kursivierung zeigt an dass die betreffende Orgel nicht mehr erhalten ist oder lediglich noch der Prospekt aus der Werkstatt stammt Jahr Ort Gebaude Bild Manuale Register Bemerkungen1713 Schallenburg St Cyriakus Neubau zusammen mit Georg Christoph Stertzing1715 Alach Klosterkapelle I P 9 Neubau1716 Erfurt Augustinerkirche III P 39 Neubau1716 Scherndorf St Salvator II P 12 Neubau1718 Kleinbrembach St Bonifatius II P 20 Neubau1719 Bussleben St Petri II P 19 Neubau nach 1812 Umgesetzt durch Johann Georg Gorbing aus Berka in die Dorfkirche Denstedt 1 1719 Riethnordhausen St Bonifatius II P 19 Neubau 1996 zerstort durch Kirchenbrand1719 Rohda St Simon und Judas I P 8 Neubau zurzeit demontiert und eingelagert 2 1721 Kerspleben Heilig Geist nbsp II P 26 Neubau 1865 romantische Umdisponierung durch August Witzmann und 1970 neobarocke Umdisponierung durch Friedrich Lobling1721 Kleinrettbach St Severi I P 9 Neubau1721 Linderbach Unserer lieben Frauen II P 14 Neubau1721 Urbich St Ulrici I P 10 Neubau1721 Waltersleben St Nikolai II P 14 Neubau 1900 romantische Umdisponierung durch Albin Hickmann1722 Tottleben St Anna nbsp II P 14 Neubau 1993 Restaurierung durch Hey Orgelbau1723 Walschleben St Crucius II P 22 Neubau1724 Erfurt Allerheiligenkirche II P 14 Neubau1724 Wandersleben St Petri nbsp II P 23 Neubau 1999 Restaurierung durch Orgelbau Waltershausen 3 1725 Klettbach St Trinitatis nbsp II P 16 Neubau 1993 Restaurierung durch Hey Orgelbau1725 Schellroda St Georg I P 11 Neubau zurzeit eingelagert1727 Alach St Ulrich II P 30 Neubau1728 Herbsleben St Trinitatis II P 32 Neubau1731 Niedernissa Zur Himmelspforte nbsp II P 20 Neubau1734 Niederzimmern II P Neubau1735 Erfurt Hospitalkirche II P 24 Neubau1742 Neuroda St Mauritius II P 20 Neubau1742 Nottleben St Peter und Paul II P Neubau1743 Andisleben St Peter und Paul nbsp II P 20 Neubau 1747 Erweiterung auf 23 Register 1850 Umdisponierung durch Johann Michael Hesse 1996 Restaurierung durch Rosel amp Hercher Orgelbau1746 Stedten I P 6 NeubauLiteratur BearbeitenHartmut Haupt Orgeln in Nord und Westthuringen Hrsg Thuringisches Landesamt fur Denkmalpflege Landeskonservator Rudolf Ziessler Ausbildung und Wissen GmbH Bad Homburg und Leipzig 1998 ISBN 3 932366 00 X Uwe Pape Hrsg Lexikon norddeutscher Orgelbauer Band 1 Thuringen und Umgebung Pape Berlin 2019 ISBN 978 3 921140 58 1 S 541 Torsten Sterzik Zwei Orgelbauer eine Schule Zum 300 Geburtstag von F Volckland und J Chr Dotzauer In Thuringer Orgelsommer e V Hrsg Thuringer Orgeljournal 1996 Arnstadt 1996 S 27 ff Bernd Kramer Die Schroter Orgel in der St Petrikirche zu Wandersleben Festschrift zur Orgelweihe am 3 Oktober 1999 Hrsg Ev luth Kirchgemeinde Wandersleben Wandersleben 1999 Viola Bianka Kiessling Konigin der Instrumente Ein Orgel Fuhrer durch die Region Weimar und Weimarer Land Hrsg Landratsamt Weimarer Land Fagott Orgelverlag Friedrichshafen 2007 ISBN 978 3 00 021071 6 Einzelnachweise Bearbeiten Uwe Pape Hrsg Lexikon norddeutscher Orgelbauer Band 1 Thuringen und Umgebung Pape Berlin 2019 ISBN 978 3 921140 58 1 S 185 Informationen zur Orgel in Rohda Abgerufen am 15 Juli 2023 Informationen zur Orgel in Wandersleben Abgerufen am 15 Juli 2023 Normdaten Person GND 121500411 lobid OGND AKS VIAF 55005324 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schroter Johann GeorgALTERNATIVNAMEN Schroder Johann GeorgKURZBESCHREIBUNG deutscher Orgelbauer des thuringischen BarockGEBURTSDATUM 20 August 1683GEBURTSORT BerlstedtSTERBEDATUM 24 August 1747STERBEORT Muhlhausen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Georg Schroter amp oldid 235561686