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Johann Friedrich Richter 3 April 1794 in Tubingen 10 Oktober 1853 in Marbach am Neckar war von 1822 bis 1853 Schulmeister in Marbach am Neckar Er nahm die auswartigen Zoglinge an seinen Wirkungsorten im eigenen Haus auf so dass von 1815 bis 1844 rund 400 Kostganger das Richtersche Haus durchlaufen haben Durch die Einrichtung einer privaten Turnanstalt in seinem Garten 1842 gilt er auch als Marbacher Turnvater Der Kreis seiner Schuler veranstaltete noch Jahrzehnte nach seinem Tod ehrende Zusammenkunfte in Marbach seine Nachkommen halten bis in die Gegenwart den so genannten Richtertag ab Im Jahr 1994 fand eine Ausstellung uber Leben Wirken und Umfeld Richters statt Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Nachkommen 3 Andenken 4 Einzelnachweise 5 LiteraturLeben BearbeitenEr war der Sohn des Tubinger Druckers Christian Adam Richter und fiel bereits in seiner Schulzeit in Tubingen durch Gelehrsamkeit auf 1806 gab er bis zu drei Schulern Nachhilfeunterricht Ab Marz 1810 absolvierte er am Tubinger Famulat eine Ausbildung zum Lateinlehrer Ab 15 Januar 1815 war er Prazeptoratsvikar am Stuttgarter Gymnasium ab 27 Juni 1815 Prazeptor in Balingen Dort heiratete er am 23 Juni 1818 die Lehrerstochter Luise Sting 1796 1884 Der Ehe entstammten elf Kinder von denen die meisten das Erwachsenenalter erreichten Im Februar 1822 kam Richter als Prazeptor in die Marbacher Lateinschule Er nahm die auswartigen Zoglinge an seinen Wirkungsorten zusatzlich zu seinen eigenen Kindern zum Teil uber langere Zeit in seinen Wohnungen in Balingen und ab 1822 im alten Marbacher Schulhaus auf so dass von 1815 bis 1844 rund 400 Kostganger das Richtersche Haus durchlaufen haben In amtlichen Beurteilungen wird mehrfach die schlechte Schrift der Schuler bemangelt so dass Richter sicher kein aussergewohnlich begabter Lehrer war Dennoch hatte er vor allem wegen seines personlichen Einsatzes fur die Auswartigen einen uber Marbach hinausreichenden guten Ruf Im Jahr 1842 wird erstmals die Privatturnanstalt in Richters Garten erwahnt die er aus privater Initiative heraus eingerichtet hatte und wo die Schuler freiwilligen Turnunterricht erhalten konnten Die Gemeinde richtete Richters Turnjugend 1844 ein Grundstuck am Schafwasen ein wo 1903 dann die Turnhalle erbaut wurde Richter gilt daher auch als Marbacher Turnvater 1 Richters letzte Lebensjahre waren von Armut bestimmt die vor allem auf den Unterhalt seiner eigenen Kinder zuruckzufuhren ist 1849 hielt er sich zu Badekuren in Cannstatt auf 1853 verstarb er nach unterschiedlichen Quellen entweder an einem Magenschlag 2 oder einem Hirnschlag 3 Nachkommen BearbeitenDer Ehe mit Luise Sting 1796 1884 entstammten elf Kinder von denen drei im Sauglingsalter starben Die 1821 in Balingen geborene Tochter Johanna Louise starb durch Krankheit im Alter von 20 Jahren Friedrich Richter 1819 1879 von 1853 bis zu seinem Tod Stadtpfarrer in Neuenstein Wilhelm Richter 1823 1902 Kaufmann in Stuttgart Gustav Richter 1825 1889 folgte dem Vater bis 1854 als Prazeptoratsverweser in Marbach und war danach Pfarrer an verschiedenen Orten Carl Richter 1827 1907 Kaufmann in Marbach Otto Richter 1828 1895 Hofkameralverwalter in Stammheim Altshausen und Cannstatt 1873 in den Adelsstand erhoben Mitbegrunder der Studentenverbindung Landsmannschaft Schottland Ludwig Richter 1832 1876 Schultheiss in Neckargartach Luise Richter 1835 1895 heiratete 1861 den geheimen Gerichtsrat Rudolf StrohAndenken BearbeitenRichter wird in zahlreichen Schriften als aussergewohnliche Personlichkeit Marbachs gewurdigt Seine Schuler die auch nach seinem Tod am Turnen festhielten worauf die Grundung des Marbacher Turnvereins zuruckgeht veranstalteten noch rund 30 Jahre nach seinem Tod ehrende Zusammenkunfte an seinem Grab Eine Nachbildung seines Grabkreuzes ist noch heute in Marbach erhalten Die grosse Zahl seiner Nachkommen halt bis in die Gegenwart den Richtertag ab Die Stadt Marbach ehrte Richter 1994 mit einer Ausstellung uber sein Leben Wirken und Umfeld Einzelnachweise Bearbeiten Otto Kleinknecht Stadtgeschichte von Marbach 1972 zitiert nach Guhring S 26 Marbacher Totenbuch 1853 Richter Familienchronik 1866Literatur BearbeitenAlbrecht Guhring Johann Friedrich Richter 1794 1853 Ein Marbacher Landschulmeister in der ersten Halfte des 19 Jahrhunderts Schriften zur Marbacher Stadtgeschichte Band 8 Schillerverein Marbach am Neckar 1994 Otto Richter Chronik der Nachkommen des Johann Friedrich Richter Praceptor zu Marbach Friedrichshafen 1866 600 Jahre Lateinschule in Marbach am Neckar Marbach 1992Normdaten Person GND 102587420X lobid OGND AKS VIAF 261268064 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Richter Johann FriedrichKURZBESCHREIBUNG deutscher SchulmeisterGEBURTSDATUM 3 April 1794GEBURTSORT TubingenSTERBEDATUM 10 Oktober 1853STERBEORT Marbach am Neckar Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Friedrich Richter Lehrer amp oldid 230258230