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Johann Ernst Altenburg 15 Juni 1734 in Weissenfels 14 Mai 1801 in Bitterfeld war ein deutscher Komponist Organist und Trompeter Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Literatur 4 Siehe auch 5 Weblinks 6 NachweiseLeben BearbeitenSein Ur Grossvater war der Theologe und Komponist Michael Altenburg sein Vater Johann Kaspar Altenburg 1 1688 1761 wirkte ab 1709 als Feldtrompeter unter Prinz Johann Adolf von Sachsen Weissenfels und ab 1711 als Hoftrompeter fur dessen Bruder Herzog Christian von Sachsen Weissenfels an dessen Residenz Schloss Neu Augustusburg in Weissenfels Hier kam Johann Ernst Altenburg am 15 Juni 1734 zur Welt Nach dem Tod Herzog Christians im Jahr 1736 und wohl auch von diesem Ereignis beeinflusst nahm Kaspar Altenburg seinen erst zweijahrigen Sohn Johann Ernst 2 formal zu sich in die Lehre Im Alter von 18 Jahren erfolgte Johann Ernst Altenburgs formliche Freisprechung als Trompeter Eine Anstellung als solcher konnte er nie finden Nach maximal zwei Jahren Orgelstudium bei Johann Theodor Roemhildt und Johann Christoph Altnikol ging er nach eigenen Angaben neun Jahre in die Fremde Einen Teil dieser Jahre durfte er dem Siebenjahrigen Krieg beigewohnt haben was den unsicheren biographischen Rahmen fur eine eventuelle kurzzeitige Ausubung des Trompeterberufs bildet 1766 kehrte er nach Weissenfels zuruck wo er nach eigenen Angaben Georg Friedrich Lingke bei der Herausgabe von dessen Schrift Die Sitze der musicalischen Haupt Satze Leipzig 1766 in Ansehung des praktischen mit zustande bringen half Uber Merseburg und Landsberg bei Halle wo er jeweils kurzzeitig als Organist wirkte ging er 1767 nach Bitterfeld und bekam hier seine Lebensstellung als Organist in der er bis zu seinem Tod im Jahr 1801 verblieb wiewohl sie wenig auskommlich war In dieser Zeit erwarb er sich einen zweifelhaften Ruf als der wilde Organist dessen unangepasstes Verhalten zu wiederholten Rechtsstreitigkeiten fuhrte und 1792 in einer spater allerdings fallengelassenen Anklage wegen Hochverrats gipfelte Werk BearbeitenAls Komponist ist er durch sechs Cembalosonaten bekannt Musikhistorische Bedeutung erlangte Altenburg durch seine Schrift Versuch einer Anleitung zur heroisch musikalischen Trompeter und Paukerkunst 3 Halle 1795 Sie kann als alteste gedruckte deutsche Trompetenschule angesehen werden und gilt vor allem als bedeutendstes Zeugnis der alten Trompeterkunst Zum Zeitpunkt der Drucklegung durften grosse Teile des Textes bereits uber 25 Jahre alt gewesen sein Eine Ankundigung des Werks erschien in Johann Adam Hillers Musikalischen Nachrichten bereits 1770 die fruheste bekannte Erwahnung des Manuskripts findet sich in einem Brief Altenburgs vom Februar 1767 Altenburg fasste das gesamte Wissen seiner Zeit zur Geschichte der Trompeterkunst zusammen freilich auf eine durch eigene Betroffenheit gepragte interpretierende Weise Er benutzte mindestens 118 Werke von mindestens 104 namentlich bekannten und neun weiteren anonymen Autoren 4 Doch behandelt die von ihm zitierte Literatur vornehmlich allgemein historische religiose und rechtliche Gegenstande Entsprechend fern ist Altenburgs Werk von heutigen Vorstellungen einer Instrumentalschule Breiten Raum nimmt die Darstellung der Trompetergeschichte ein die sich bei genauer Analyse als Ruckprojektion von Altenburgs Idealbild des Trompeterstandes in der Gesellschaft auf die Historie entpuppt Altenburg konstruiert eine ununterbrochene Tradition der Trompeterkunst von alttestamentlichen Zeiten Aarons Sohne bis in seine Gegenwart und leitet daraus den Anspruch auf einen erhohten gesellschaftlichen Stand der Trompeter ab In diesem Werk sind einige kleine Kompositionen veroffentlicht deren Autorschaft aber grossteils ungeklart ist so auf S 103 ein Bicinium kleines Duett fur 2 Clarin Trompeten auf S 105 ein Bourree fur 2 Clarin Trompeten auf S 105 ein Tricinium Trio in Form einer Polonaise auf S 107 und 108 ein Quatrizinium Quartett Allegro moderato sowie auf S 110 der Choral Aus meines Herzens Grunde fur 3 Clarin Trompeten 1 Principal Trompete und Pauken Im Anhang seiner Schrift veroffentlicht er gar ein Concerto a VII Clarini con Tympani Eine kleine Fuga fur 2 Clarin Trompeten auf S 104 stammt aus Heinrich Ignaz Franz Bibers Salzburger Druck Sonatae Tam Aris quam Aulis servientes 5 aus dem Jahr 1676 also ein Jahrhundert vor Altenburg Literatur BearbeitenGeorg von Dadelsen Altenburg Johann Ernst In Neue Deutsche Biographie NDB Band 1 Duncker amp Humblot Berlin 1953 ISBN 3 428 00182 6 S 214 Digitalisat Lars E Laubhold Magie der Macht Eine quellenkritische Studie zu Johann Ernst Altenburgs Versuch einer Anleitung zur heroisch musikalischen Trompeter und Pauker Kunst Halle 1795 Konigshausen amp Neumann Wurzburg 2009 ISBN 978 3 8260 4116 7 Siehe auch BearbeitenBarocktrompeteWeblinks BearbeitenWerke von und uber Johann Ernst Altenburg im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Hans Gunter Ottenberg Altenburg Johann Ernst In Institut fur Sachsische Geschichte und Volkskunde Hrsg Sachsische Biografie Nachweise Bearbeiten Lars E Laubhold Magie der Macht Eine quellenkritische Studie zu Johann Ernst Altenburgs Versuch einer Anleitung zur heroisch musikalischen Trompeter und Pauker Kunst Halle 1795 Wurzburg 2009 Salzburger Stier 2 bes S 23 32 Laubhold Magie der Macht 2009 bes S 32 47 Johann Ernst Altenburg Versuch einer Anleitung zur heroisch musikalischen Trompeter und Pauker Kunst Halle 1795 Faksimileausgabe mit einem Nachwort in Deutsch und Englisch von Frieder Zschoch Leipzig 1972 Laubhold Magie der Macht 2009 S 67 Heinrich Ignaz Franz Biber Sonatae Tam Aris quam Aulis servientes Salzburg 1676 hrsg v Erich Schenk Graz u Wien 1963 Denkmaler der Tonkunst in Osterreich 106 107 S 155 Normdaten Person GND 108138054 lobid OGND AKS LCCN n87804108 VIAF 5116762 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Altenburg Johann ErnstKURZBESCHREIBUNG deutscher Komponist und OrganistGEBURTSDATUM 15 Juni 1734GEBURTSORT Weissenfels DeutschlandSTERBEDATUM 14 Mai 1801STERBEORT Bitterfeld Deutschland Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Ernst Altenburg amp oldid 226013410