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Johann Baptist Krebs Pseudonyme Johann Baptist Kerning und J M Gneiding geboren 12 April 1774 in Uberauchen gestorben 2 Oktober 1851 in Stuttgart war ein deutscher Opernsanger Tenor Opernregisseur Gesangspadagoge Freimaurer und esoterischer Schriftsteller Johann Baptist Krebs Kupferstich von Friedrich Fleischmann 1791 1834 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Krebs und die Freimaurerei 3 Schriften 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenKrebs war zweites von acht Kindern der Tagelohner Johann und Maria Viktoria Krebs 1 Er besuchte das Gymnasium der Benediktiner in Villingen und ab 1790 das Jesuitenkolleg in Konstanz Als junger Mann wirkte er gelegentlich bei Auffuhrungen im Furstlich Furstenbergischen Hoftheater in Donaueschingen mit Er wurde fur den geistlichen Stand bestimmt und zum Studium der katholischen Theologie nach Konstanz geschickt Dieses beendete er in Freiburg im Breisgau Von 1795 bis 1823 war er Mitglied der Wurttembergischen Hofoper in Stuttgart Er trat auch als Librettist einiger Opern hervor und verfasste unter anderem den Text zu dem im Mai 1819 in Leipzig uraufgefuhrten Oratorium Tod Abels von Konrad Kocher 2 In Stuttgart arbeitete er ab 1823 bis 1849 auch als Regisseur und Gesangspadagoge Zu Krebs Namenstag komponierte Carl Maria von Weber 1808 oder 1809 die verschollene Burleske Antonius Krebs war der Adoptivvater des Musikers Karl August Krebs Krebs und die Freimaurerei BearbeitenHeute ist Krebs vor allem als Verfasser esoterischer und freimaurerischer Schriften bekannt die er unter dem Pseudonym Johann Baptist Kerning publizierte Er versuchte das Wesen der Freimaurerei auf mystischem Wege zu ergrunden Letztendliches Ziel der Freimaurerei ist nach ihm die Erkenntnis und Wiederbelebung einer prophetischen Kraft im Menschen Am 12 August 1820 wurde er von der Berliner Johannisloge zum Widder in den Grad eines Ritter Lehrlings erhoben Er empfing diesen Grad in Berlin da in seiner Heimatstadt Stuttgart die Freimaurerei damals verboten war Nach Aufhebung des Verbots wurde Kerning der Grunder und langjahrige Meister vom Stuhl der Stuttgarter Johannisloge Wilhelm zur aufgehenden Sonne Krebs entwickelte eine auf Konsonanten und Vokalen basierende Form yogischer Praktik die von seinem Schuler und Nachfolger Karl Kolb in Die Wiedergeburt das innere Wahrhaftige Leben teilweise auch unter dem Titel Das Buchstabenbuch publiziert wurde Diese Ubungen die in den Fussen beginnend auf das konzentrierte Denken und Fuhlen von Lauten ausgerichtet waren wurden von Karl Weinfurter aufgegriffen und weiterentwickelt In die freimaurerischen Rituale ging diese Praktik als ein von Krebs geschaffener Sabbithengrad ein Krebs war seinerzeit vor allem unter seinem schriftstellerischen Pseudonym bekannt Eine Fulle von erhaltenen Logenzertifikaten aus Deutschland und der Schweiz belegen das freimaurerische Leben von Krebs Daraus geht hervor in welchem Umfang sein Anliegen in freimaurerischen Kreisen zwischen 1820 und 1850 gewurdigt worden ist Er wurde u a von Logen in Frankfurt Erlangen Furth Bayreuth Mannheim Ulm Basel Berlin Frankenthal und Worms geehrt Durch seine Tatigkeit an der Oper hatte er besonderen Einfluss in kunstlerischen Kreisen die durch ihn Zugang zur Maurerei fanden Zu Krebs Kernings Schulern gehorten u a Carl Graf zu Leiningen Billigheim 3 und Friedrich Eckstein die die Wiener Loge der Theosophischen Gesellschaft leiteten die aber auch freimaurerische Arbeiten in der Art Kernings praktizierten 4 Die christlichen Mystiker Alois Mailander 5 und Nikolaus Gabele benutzten seine Schriften um ihre Schuler vorzubereiten 6 Auch der Arzt und Schriftsteller Dr Gustav Widenmann 1812 1876 der 1851 ein bedeutendes und philosophisch fundiertes Buch uber die Idee der Wiederverkorperung veroffentlichte bekannte ein Schuler Kernings zu sein 7 Der Schriftsteller Gustav Meyrink dessen okkulte Romane bekannt sind soll von Eckstein angeregt die Kerning schen Ubungen einige Jahre lang praktiziert haben ausserte sich aber im Nachhinein negativ uber deren Wert betrachtete sogar ein Ruckensmarksleiden als Folge dieser Ubungen 8 Welch grosse Ausstrahlung das vertiefende Wirken Kernings in freimaurerischen Kreisen gehabt hat wird durch eine Fulle von Ehrenurkunden vor allem deutscher Logen bezeugt Schriften BearbeitenDie Missionare oder der Weg zum Lehramte des Christenthums Dresden 1844 Christenthum oder Gott und Natur nur Eins durch das Wort Dresden Bromme 1844 Digitalisat Geschichtlicher Uberblick der Freimaurerei in ihrer wesentlichen Beziehung auf die Geschichte der Menschheit Stuttgart den 21 Juni 5840 Stuttgart 1840 Nachdruck Faksimile Press Stuttgart 1993 Briefe uber die konigliche Kunst Hrsg von Gottfried Buchner Lorch o J Der Student Lorch 1911 Wege zur Unsterblichkeit auf unleugbare Krafte der menschlichen Natur gegrundet Lorch 1936Literatur BearbeitenLebensabriss des am 2 Oktober 1851 verstorbenen Opernregisseurs Johann Baptist Krebs Meister vom Stuhl der Freimaurerloge Wilhelm zur aufgehenden Sonne in Stuttgart Kienzler Stuttgart 1851 Digitalisat Ludwig Eisenberg Johann Baptist Krebs In Grosses biographisches Lexikon der deutschen Buhne im XIX Jahrhundert Paul List Leipzig 1903 S 546 547 daten digitale sammlungen de Kutsch Riemens Grosses Sangerlexikon Vierte erweiterte Auflage K G Saur Munchen 2003 ISBN 3 598 11598 9 Band 4 S 2505 7 Bande Gottfried Buchner Kerning Sein Leben und seine Schriften Eine biographische Skizze Mit dem Bilde Kernings und Proben aus seinen Schriften 2 umgearbeitete amp erweiterte Ausgabe Renatus Verlag Lorch Wurttemberg 1927 EA 1902 Karl Kolb Die Wiedergeburt das innere wahrhaftige Leben Das sogenannte Buchstabenbuch Lorch 1908 Joseph Kurschner Krebs Johann Baptist In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 17 Duncker amp Humblot Leipzig 1883 S 98 f Carl Graf zu Leiningen Billigheim Was ist Mystik Leipzig 1893 Josef Vogt Johann Baptist Krebs 1774 1851 Vom Tagelohnersohn aus Uberauchen zum Opernstar In Schriften der Baar 63 2020 S 129 148 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Johann Baptist Krebs im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Johann Baptist Krebs in der Carl Maria von Weber GesamtausgabeEinzelnachweise Bearbeiten Josef Vogt Johann Baptist Krebs 1774 1851 Vom Taglohnersohn aus Uberauchen zum Opernstar In Schriften der Baar 63 2020 S 129 148 Clytus Gottwald Konrad Kocher ein schwabischer Musiker In Heimatbuch Ditzingen Herausgegeben von der Gemeinde Ditzingen zur Stadterhebung 1966 Ditzingen 1966 S 198 Carl Graf zu Leiningen Billigheim Was ist Mystik Leipzig 1893 S 12 2 Briefe von Carl Graf zu Leiningen Billigheim an Wilhelm Hubbe Schleiden 1886 SUB Gottingen Staatsarchiv Cod MS W Hubbe Schleiden 194 A Jules Sauerwein Was ich in meiner Journalisten Laufbahn erlebte National Zeitung Basel Beiblatt 29 April 1932 Emil Bock Rudolf Steiner Studien zu seinem Lebensgang und Lebenswerk Stuttgart 1961 S nnn Tagebuch von Wilhelm Hubbe Schleiden SUB Gottingen Cod MS Hubbe Schleiden 1012 4 Fragm S 13 25 11 Emil Bock Wiederholte Erdenleben Die Wiederverkorperungsidee in der deutschen Geistesgeschichte 1981 S 122 Brief von Meyrink an Muller vom 20 Juni 1917 abgedruckt in Yvonne Caroutch Gustav Meyrink Edition l Herne Paris 1976 S 215 216 Normdaten Person GND 119184710 lobid OGND AKS LCCN no2007151000 VIAF 25407064 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Krebs Johann BaptistALTERNATIVNAMEN Kerning Johann Baptist Gneiding J M KURZBESCHREIBUNG deutscher Opernsanger Tenor Opernregisseur Gesangspadagoge Freimaurer und esoterischer SchriftstellerGEBURTSDATUM 12 April 1774GEBURTSORT Uberauchen Grossherzogtum BadenSTERBEDATUM 2 Oktober 1851STERBEORT Stuttgart Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Baptist Krebs amp oldid 238117543