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Joan Mowat Erikson 27 Juni 1903 in Brockville Ontario Kanada als Sarah Lucretia Serson 1 3 August 1997 in Brewster Massachusetts Vereinigte Staaten war eine kanadisch amerikanische Erzieherin Tanzwissenschaftlerin Kunsttherapeutin und Autorin Internationale Anerkennung erlangte sie durch die Mitarbeit am wissenschaftlichen Werk ihres Mannes des Psychoanalytikers Erik H Erikson Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 1 1 Jugend 1 2 Mittlere Lebensjahre 1 3 Spatere Lebensjahre 2 Veroffentlichungen 3 Weblinks 4 Anmerkungen und EinzelnachweiseLeben und Werk BearbeitenJugend Bearbeiten Joan Erikson war jungstes der drei Kinder von Marie Louisa Serson geborene MacDonald und dem Reverend der Anglikanischen Gemeinschaft John Reaby Serson 2 Nach dem fruhen Tode des Vaters 1912 ubersiedelte die Mutter mit den alteren Kindern Charles und Mary Molly nach Trenton New Jersey Joan blieb unter der Obhut einer Grossmutter im bisherigen Wohnort der Familie Gananoque Ontario zuruck 3 Den Mittelnamen Lucretia mochte sie nicht und anderte ihn in Mowat Spater anderte sie auch ihren Vornamen zunachst in Sally und schliesslich in Joan 1 Nach dem Schulabschluss ging sie ans Barnard College in New York City wo sie den Bachelorgrad als Erzieherin erwarb Ihr Masterstudium absolvierte sie an der University of Pennsylvania im Fach Soziologie Joan Eriksons besonderes Interesse galt dem Ausdruckstanz Sie plante eine Doktorarbeit uber Tanzerziehung und ging nach Deutschland um dort vor Ort Informationen und Material zu sammeln 3 Im Herbst 1929 kam sie nach Wien wo sie an der Tanzschule Hellerau Laxenburg studierte 3 In Wien unterzog sie sich auch einer Psychoanalyse bei Ludwig Jekels die allerdings sehr bald zum Desaster wurde und sie mit grosser Skepsis gegenuber dieser Lehre erfullte 4 Ende 1929 wurde sie auf einem Faschingsball Erik Homburger Erik Erikson vorgestellt und trat mit ihm wenig spater in eine Liebesbeziehung Nachdem sie im Fruhjahr 1931 schwanger wurde heiratete das Paar 5 Mittlere Lebensjahre Bearbeiten Da ihr Mann judisch und die Familie uber die gemischtkonfessionelle Verbindung nicht froh war bekannte Joan Mowat Homburger wie sie nun hiess 1 sich formal zum Judentum gab ihre Bindung an die Anglikanische Gemeinschaft faktisch aber nicht auf 6 7 Am 2 Dezember 1931 kam ein Sohn Kai Theodor zur Welt der spater Soziologe wurde 8 Joans Vorbehalte gegen die klassische psychoanalytische Methode gewannen an Kontur in dem Masse in dem sie Anna Freud kennenlernte bei der Erik sich einer Lehranalyse unterzog Spater kritisierte sie insbesondere Anna Freuds Standpunkt dass schon die Kreativitat von Kindern und Heranwachsenden der Psychoanalyse unterworfen werden sollte 1 Erik empfing von ihrer Skepsis zunehmend starke Anregungen und Joans Vorbehalte wurden zum Ausgangspunkt fur die eigenstandige Lehre die er spater entwickelte 9 1933 wurde der zweite Sohn Jon McDonald geboren und Erik bestand seine Abschlussprufungen bei der Wiener Psychoanalytischen Gesellschaft 10 Die Familie ging nach Danemark wo Erik die danische Staatsburgerschaft hoffte wiederherstellen zu konnen Als dieser Versuch scheiterte drangte Joan die ihre Familie vor dem aufstrebenden Nationalsozialismus in Sicherheit bringen wollte auf eine Ubersiedlung in die Vereinigten Staaten Im Herbst 1933 trafen die Homburgers in New York City ein und liessen sich dann in Boston nieder wo Erik seine Studien in Harvard fortsetzte 11 12 13 1936 wechselten sie nach New Haven wo Erik eine Forschungs und Lehrtatigkeit an der Yale University aufnahm 14 1938 kam die Tochter Sue zur Welt 15 Im folgenden Jahr 1939 zog die Familie erneut um nun nach Berkeley wo Erik an der UC Berkeley arbeitete 16 1939 nahm die Familie die amerikanische Staatsburgerschaft an und wahlte den neuen Familiennamen Erikson 17 1944 brachte Joan ein viertes Kind zur Welt Neil der das Down Syndrom hatte Die Eriksons entschlossen sich das Kind in ein Heim zu geben und seine Existenz zu verheimlichen 18 Die Jahre in Berkeley waren der Hohepunkt des wissenschaftlichen Schaffens von Erik und Joan Erikson In enger Zusammenarbeit ersannen und entwickelten sie in dieser Zeit das Stufenmodell der psychosozialen Entwicklung und es ist schwer zu sagen wer von beiden was beitrug Erik Erikson hat spater ausdrucklich bekannt dass er seine eigenen Anteil von dem seiner Frau nicht unterscheiden konne 19 In Berkeley fand Joan auch zum Kunsthandwerk besonders zur Schmuckherstellung und zur Weberei 20 Spater 1969 veroffentlichte sie ein Buch uber die Anfertigung von Schmuck aus Kunstperlen 1951 zogen die Eriksons nach Stockbridge in Massachusetts um wo Erik am Austen Riggs Center als Arzt praktizierte Joan ubernahm in dieser psychiatrischen Modellklinik die Leitung des kunsttherapeutischen Programmes das Schauspiel Tanz Malerei Bildhauerei Holzhandwerk Gartnerei und Musik umfasste 21 Sie war davon uberzeugt dass Kunst ahnlich heilende Kraft besitzt wie konventionelle psychotherapeutische Methoden 22 Daneben grundete sie einen Montessorikindergarten in dem Klinikmitarbeiter und lokale Familien ihre Kinder erziehen lassen konnten 21 Spatere Lebensjahre Bearbeiten 1970 zogen die Eriksons erneut in die San Francisco Bay Area nun nach Tiburon Joan nahm ein Angebot an am Mt Zion Hospital in San Francisco ein ahnliches kunsttherapeutisches Programm zu leiten wie zuvor am Austen Riggs Center 23 24 1982 entstand in Cambridge als Einrichtung des Cambridge Hospital und der Harvard Medical School das Erik H and Joan M Erikson Center das als Ausbildungs und Forschungseinrichtung diente Die Eriksons die Cambridge in den letzten Jahren nur als Nebenstutzpunkt verwendet hatten liessen sich 1987 endgultig dort nieder 24 Erik hatte schon seit 1969 wieder in Harvard gelehrt und war dort seit 1970 Emeritus 16 Von 1987 boten die Eriksons am Erikson Center gemeinsame Lehrveranstaltungen an 20 Erik Erikson starb 1994 Auf der Grundlage seiner Notizen und ihrer eigenen Ideen setzte Joan sein Werk anschliessend fort sie identifizierte und beschrieb eine 9 Lebensphase des hochbetagten Alters die von gesundheitlichem Verfall Abhangigkeit Verlust und sozialer Isolation gepragt sei gleichzeitig betonte sie aber dass Altern auch Befreiung bedeute Diese Konzeption wurde posthum in einer erweiterten Neuauflage von Eriks Buch The life cycle completed 1998 veroffentlicht 20 Joan Erikson verbrachte ihre letzte Lebenszeit in einem Pflegeheim in der Nahe von Cambridge 20 Nach ihrem Tod im Jahre 1997 fand sie ihre letzte Ruhestatte bei ihrem Mann auf dem First Congregational Church Cemetery in Harwich Massachusetts Veroffentlichungen BearbeitenDeutsche Ubersetzungen der Bucher von Joan Erikson liegen bis heute nicht vor Mata ni pachedi a book on the temple cloth of the Mother Goddess National Institute of Design Ahmedabad 1968 The universal bead Norton New York 1969 Saint Francis and his four ladies Norton New York 1970 mit David Loveless Joan Loveless Activity recovery growth the communal role of planned activities Norton New York 1976 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche mit Erik Erikson Helen Kivnick Vital involvement in old age Norton New York 1986 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Wisdom and the senses the way of creativity Norton New York 1988 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Legacies Prometheus Orpheus Socrates Norton New York 1993 Weblinks BearbeitenErik and Joan Erikson Abgerufen am 20 September 2016 Interview mit Erik und Joan Erikson Video 1988 Anmerkungen und Einzelnachweise Bearbeiten a b c d Daniel Benveniste Erik H Erikson An OutsiderAt the Center of Things PDF Nicht mehr online verfugbar S 5 archiviert vom Original am 4 Marz 2016 abgerufen am 16 September 2016 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot internationalpsychoanalysis net Rev John Reaby Serson Abgerufen am 16 September 2016 Genealogie Webseite a b c Lawrence Jacob Friedman Identity s Architect A Biography of Erik H Erikson Harvard University Press Cambridge MA 1999 ISBN 0 674 00437 X S 82 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Daniel Burston Erik Erikson and the American Psyche Ego Ethics and Evolution Jason Aronson Lanham u a 2007 ISBN 978 0 7657 0494 8 S 15 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Lawrence Jacob Friedman Identity s Architect A Biography of Erik H Erikson Harvard University Press Cambridge MA 1999 ISBN 0 674 00437 X S 83 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Paul Roazen Erik H Erikson The Power and Limits of a Vision Jason Aronson Northvale NJ London 1997 ISBN 0 7657 0094 8 S 7 f eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Mary Catherine Bateson Composing a Life Grove Atlantic New York NY 1989 ISBN 978 0 8021 9631 6 S 37 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Kai Erikson In Website der Yale University Abgerufen am 17 September 2016 Lawrence Jacob Friedman Identity s Architect A Biography of Erik H Erikson Harvard University Press Cambridge MA 1999 ISBN 0 674 00437 X S 87 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Erik Erikson Abgerufen am 18 September 2016 Daniel Burston Erik Erikson and the American Psyche Ego Ethics and Evolution Jason Aronson Lanham u a 2007 ISBN 978 0 7657 0494 8 S 19 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Elsie Jones Smith Theories of Counseling and Psychotherapy An Integrative Approach Sage Los Angeles u a 2012 ISBN 978 1 4129 1004 0 S 61 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Erik Erikson Abgerufen am 19 September 2016 Website der Harvard University Eugene Taylor The Mystery of Personality A History of Psychodynamic Theories Springer Dordrecht u a 2009 ISBN 978 0 387 98103 1 S 121 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Lawrence Jacob Friedman Identity s Architect A Biography of Erik H Erikson Harvard University Press Cambridge MA 1999 ISBN 0 674 00437 X S 208 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche a b Elizabeth A Brennan Elizabeth C Clarage Who s who of Pulitzer Prize Winners Oryx Press Phoenix AZ 1999 ISBN 1 57356 111 8 S 258 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Elliott Robert Barkan Hrsg Making it in America A Sourcebook on Eminent Ethnic Americans ABC Clio Santa Barbara CA u a 2001 ISBN 1 57607 098 0 S 113 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Monica McGoldrick Randy Gerson Sueli Petry Genograms Assessment and Intervention 3 Auflage W W Norton New York London 2008 ISBN 978 0 393 70509 6 S 193 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Remi Sussan L intelligence collective a petite echelle Abgerufen am 21 September 2016 a b c d Robert McG Thomas Jr Joan Erikson Is Dead at 95 Shapened Thought on Life Cycles In The New York Times 8 August 1997 nytimes com a b Daniel Burston Erik Erikson and the American Psyche Ego Ethics and Evolution Jason Aronson Lanham u a 2007 ISBN 978 0 7657 0494 8 S 38 ff eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Alice J Wexler Art and Disability The Social and Political Struggles Facing Education Palgrave Macmillan New York 2009 ISBN 978 1 349 37358 1 S 21 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Judith Wallerstein Joan Erikson In Memoriam Abgerufen am 21 September 2016 a b Lawrence Jacob Friedman Identity s Architect A Biography of Erik H Erikson Harvard University Press Cambridge MA 1999 ISBN 0 674 00437 X S 464 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Normdaten Person GND 130194506 lobid OGND AKS LCCN n86089131 VIAF 49299449 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Erikson JoanALTERNATIVNAMEN Erikson Joan Mowat Serson Sarah Lucretia Geburtsname Serson Sarah Mowat mit selbstgewahlten Mittelnamen Serson Sally Mowat mit selbstgewahlten Vornamen Serson Joan Mowat mit selbstgewahltem Vornamen Homburger Joan Mowat Ehename vor Einburgerung in die USA KURZBESCHREIBUNG kanadisch amerikanische ErzieherinGEBURTSDATUM 27 Juni 1903GEBURTSORT bei Brockville Ontario KanadaSTERBEDATUM 3 August 1997STERBEORT Brewster Massachusetts USA Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Joan Erikson amp oldid 236386822