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Jens Scheer 30 Mai 1935 in Hamburg 18 Juli 1994 in Bremen war ein Kernphysiker und Kernkraftgegner Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Politik 3 Veroffentlichungen chronologisch 4 Literatur 5 WeblinksLeben BearbeitenScheer wuchs in Hamburg als Sohn eines Staatsanwalts und einer Lehrerin auf Er hatte zwei Geschwister Seine Mutter hatte zwei Jahre vor seiner Geburt ihren Beruf aufgegeben Mit elf Jahren kam er auf das Gymnasium und erwarb dort die allgemeine Hochschulreife Bereits in der Jugend zahlte Astronomie zu seinen Hobbys Ab 1954 studierte er Physik und Astronomie in Hamburg und Heidelberg 1958 wurde er Mitglied im Deutschen Jugendbund fur Naturbeobachtung DJN Nachdem er sein Studium mit dem Diplom abgeschlossen hatte ging er 1960 an das Lawrence Livermore National Laboratory in Berkeley USA 1962 schrieb er seine Dissertation in Heidelberg Er wurde wissenschaftlicher Mitarbeiter und Strahlenschutzbeauftragter am Berliner Hahn Meitner Institut und wurde 1968 habilitiert Ab 1970 beteiligte er sich am Aufbau der neugegrundeten Universitat Bremen und wurde 1971 dort zum Professor berufen Scheer beschaftigte sich in seinen letzten Jahren speziell mit radioaktiver Niedrigstrahlung und unternahm Anfang der 1990er Jahre zusammen mit Ernest J Sternglass verschiedene Vortragsreisen durch Deutschland Schwerpunktmassig beschaftigte er sich auch mit neuen Ansatzen zur Quantenmechanik siehe David Bohm und bohmsche Mechanik Politik BearbeitenAls Mitglied des Sozialistischen Deutschen Studentenbundes SDS engagierte er sich in der 68er Bewegung 1965 wurde er zunachst Mitglied der SPD trat aber ein Jahr spater aus Enttauschung uber die Grosse Koalition wieder aus Ab 1971 beteiligte er sich am Aufbau der neugegrundeten Universitat Bremen Uber die Rote Zelle Physik und den Kommunistischen Studentenverband KSV kam er zur KPD AO Aus seinem tiefverwurzelten Glauben an die Harmlosigkeit der Radioaktivitat unterhalb gewisser Grenzen als Wissenschaftler entwickelte er sich im Laufe von rund zwanzig Jahren zum Atomkraftgegner Auf Grund seiner politischen Aktivitaten und wegen des Radikalenerlasses musste Scheer ab den 1970er Jahren gegen Berufs und Hausverbote an der Universitat Bremen kampfen Er gehorte zusammen mit Inge Schmitz Feuerhake zu den fuhrenden Kopfen in der damaligen Anti Atom Bewegung Nach der Nuklearkatastrophe von Tschernobyl 1986 war Scheer als Experte fur Diskussionsrunden und Veranstaltungen gefragt Veroffentlichungen chronologisch BearbeitenAutorengruppe des Projektes SAIU an der Universitat Bremen Zum richtigen Verstandnis der Kernindustrie 66 Erwiderungen Oberbaumverlag Berlin 1975 Klaus Batjer Jens Scheer Die Atomenergie in der DDR Information zu Energie und Umwelt Teil A Nr 7 2 uberarbeitete Auflage Universitat Bremen Bremen 1980 Klaus Batjer Jens Scheer Atomstrom in der DDR In Info 42 Sozialistisches Osteuropakomitee Hamburg 1980 S 20 31 Jens Scheer Werner Heuler Das sowjetische Atomprogramm Bremen 1982 Information zu Energie und Umwelt 17 Fuhrt die moderne Physik zu Magie und Astrologie Wechselwirkung Nr 28 Februar 1986 Reimar Paul Hrsg Atomkraft am Ende Mit einem Beitrag von Jens Scheer Gottingen 1986 Niels Bohr vom Kopf auf die Fusse stellen Eine tote Katze in Schrodingers Kasten Streitbarer Materialismus Nr 12 Marz 1989 Kommunismus Naturalismus Humanismus Streitbarer Materialismus Nr 14 Januar 1991 Radioaktive Niedrigstrahlung Streitbarer Materialismus Nr 16 September 1992 Gegen die Kopenhagener Deutung der Quantentheorie Lebendige Debatte uber tote Katze Streitbarer Materialismus Nr 20 Januar 1996 Literatur BearbeitenZaune umlegen auf den Bauplatz vordringen In Der Spiegel Nr 8 1977 S 89 90 online Interview mit dem Bremer Atomphysiker Jens Scheer KPD uber neue Aktionen gegen Brokdorf Jens Scheer darf in Bremen Hochschullehrer bleiben In Frankfurter Allgemeine Zeitung 24 April 1980 da er sich nicht mehr fur die klassenkampferischen Ziele der linksextremen KPD einsetzt Er schliesse jetzt Gewalt als politisches Mittel aus sagte Scheer selbst Jetzt sei er fur die Gewaltenteilung und die Unabhangigkeit der Gerichte Weblinks BearbeitenNachrufe auf Jens Scheer nebst BildernNormdaten Person GND 17009927X lobid OGND AKS LCCN n80039159 VIAF 5405106 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Scheer JensKURZBESCHREIBUNG deutscher Kernphysiker und KernkraftgegnerGEBURTSDATUM 30 Mai 1935GEBURTSORT HamburgSTERBEDATUM 18 Juli 1994STERBEORT Bremen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jens Scheer amp oldid 234841825