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Jens Valentinsen Hundseid 6 Mai 1883 in Vikedal heute Vindafjord 2 April 1965 in Oslo war ein norwegischer Politiker der Bondepartiet Von 1924 bis 1940 war er Abgeordneter im Storting Von Marz 1932 bis Marz 1933 fungierte er als Ministerprasident Statsminister und Landwirtschaftsminister Norwegens Von 1935 bis 1945 war er der Fylkesmann von Buskerud Im Jahr 1940 trat er der faschistischen Partei Nasjonal Samling NS bei was er spater als feige bezeichnete und wofur er zu zehn Jahren Haft verurteilt wurde Nach dem Erlass seiner Strafe im Jahr 1949 lebte er bis zu seinem Tod zuruckgezogen Jens Hundseid Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Herkunft und Zeit als Landwirt 1 2 1920 1932 Bondepartietmitglied und Stortingsabgeordneter 1 3 1932 1933 Ministerprasident 1 4 1933 1940 Stortingsabgeordneter und Fylkesmann 1 5 Ab 1940 Eintritt in die Nasjonal Samling und Verurteilung 2 Weblinks 3 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHerkunft und Zeit als Landwirt Bearbeiten Hundseid kam in Vikedal in der heutigen Kommune Vindafjord als Sohn von Ingerid Jensdatter Hundseid und Valentin Hovda zur Welt Sein Vater war Landwirt Jens Hundseid wuchs auf dem Hof der aus der Familie seiner Mutter stammte auf 1 Sein Grossvater mutterlicherseits der ebenfalls den Namen Jens Hundseid trug war langjahriger Burgermeister der Kommune Vikedal 2 Die Familie war fur bauerliche Verhaltnisse relativ wohlstehend 3 Hundseid galt als guter Schuler Er besuchte bis 1902 die Landwirtschaftsschule im Amt Stavanger dem heutigen Rogaland sowie bis 1903 die Forstwirtschaftsschule in Kongsberg Im Jahr 1905 machte er seinen Abschluss an der norwegischen Landwirtschaftshochschule Norges landbrukshoyskole in As Hundseid arbeitete einige Jahre als Lehrer bevor er an der Norges landbrukshoyskole ein Stipendiat erhielt und von 1908 bis 1910 als Assistent im Bereich Geologie und Bodenkunde arbeitete Anschliessend studierte er im Jahr 1911 Landwirtschaft in England und Schottland 1 2 4 Im Jahr 1912 heiratete er in Kristiania heute Oslo die aus Sandsvaer bei Kongsberg stammende Martha Eknes 2 Mir ihr bewirtschaftete er gemeinsam ihren Hof in Sandsvaer Zugleich arbeitete er weiter als Lehrer Im Winter lehrte er an der Volkshochschule in Eidsvoll In den Jahren 1915 bis 1918 war er Redakteur der Zeitung Eidsvolds Blad Anschliessend wurde er Direktor der Landwirtschaftsschule Telemark in Holla 1 Als Lehrer wurde er als tuchtig und Anhanger einer nahezu preussischen Disziplin beschrieben 3 1920 1932 Bondepartietmitglied und Stortingsabgeordneter Bearbeiten Hundseid war ab der Grundung der Bondepartiet deutsch Bauernpartei im Jahr 1920 Mitglied Er sah insbesondere das Wohlstandsgefalle zwischen Stadt und Land als problematisch an Zugleich kritisierte er auch den Unterschied zwischen den grossen Hofen in der Region Ostlandet und den kleineren Hofen im restlichen Norwegen Hundseid sah sich als Vertreter der kleineren Bauern und war damit auch haufiger im Konflikt mit der Spitze des Bauernverbands Bondelaget Im Jahr 1924 zog er fur den Wahlkreis Telemark erstmals ins norwegische Nationalparlament das Storting ein Fur den Wahlkreis sass er bis 1936 im Parlament 1 Hundseid wurde 1926 zum stellvertretenden Vorsitzenden der Bondepartiet gewahlt Im Jahr 1929 stieg er zum ersten Vorsitzenden auf 2 Im Storting ubernahm er 1931 ubernahm den Fraktionsvorsitz der Bondepartiet Diesen hatte er zunachst bis seiner Ernennung zum Ministerprasidenten im Jahr 1932 inne 5 Die Bondepartiet spaltete sich 1931 vom Verband Bondelaget ab Hundseid galt bei der Spaltung als eine zentrale Figur 1 1932 1933 Ministerprasident Bearbeiten Ab Mai 1931 fungierte der Bondepartiet Politiker Peder Kolstad als Ministerprasident Kolstad starb am 5 Marz 1932 im Amt Der kommissarische Ministerprasident Nils Traedal berichtete zwei Tage spater im Staatsrat vom Tod Kolstads Die Regierung setzte auf Bitten von Konig Haakon VII weiter fort bis Jens Hundseid am 14 Marz 1932 das Amt des Ministerprasidenten sowie des Landwirtschaftsministers ubernahm 6 Hundseids Ernennung war umstritten im Parlament etwa galt er als unbeliebt 3 Hundseid setzte dabei mit gegenuber seinem Vorganger fast unveranderter Regierungsmannschaft fort Haakon VII hatte zuvor die Regierungsmitglieder aufgefordert in ihren Amtern zu verbleiben Lediglich der Handelsminister Per Larssen verliess das Kabinett Verteidigungsminister blieb damit Vidkun Quisling spaterer Grunder der faschistischen Partei Nasjonal Samling NS 6 7 8 Die Regierungszeit stellte Hundseid vor grossere Probleme Weder hatte er die Minister aus seinem Kabinett selbst ausgewahlt noch verfugte er im Storting uber eine Mehrheit Hundseid kampfte in seiner Zeit als Ministerprasident vor allem auch dagegen an dass Vidkun Quisling eine zentrale Position in der Bondepartiet erlangen wollte 1 In die Zeit der Regierungen von Kolstad und Hundseid fiel der Hohepunkt des Konfliktes um Ostgronland der zwischen Norwegen und Danemark ausgetragen wurde Die Regierung von Peder Kolstad hatte im Jahr 1931 die zunachst private Okkupation des Eirik Raudes Landes offiziell gemacht Einen Monat nach Abtritt von Hundseid verlor Norwegen im April 1933 vor dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag in allen Punkten 9 Hundseid hatte zuvor versucht die Problematik direkt mit Danemark zu losen ohne seine Regierungsmannschaft darin eingeweiht zu haben Die Regierung wurde mit der Zeit weiter geschwacht 3 Johan Ludwig Mowinckel von der liberalen Partei Venstre legte im Jahr 1933 Richtlinien fur die Wirtschaftspolitik vor Wahrend diese im Finanzausschuss eine Mehrheit fanden weigerte Hundseid sich diese zu implementieren Die Regierung legte in der Folge im Staatsrat am 25 Februar 1933 dem Konig ihr Rucktrittsgesuch vor Hundseid begrundete seine Rucktritt damit nicht der Vasall von Mowinckel sein zu wollen Konig Haakon VII willigte dem Rucktritt schliesslich am 2 Marz 1933 mit Wirkung ab dem folgenden Tag ein Hundseid folgte Mowinckel als Ministerprasident 3 8 10 Ohne wiedergewahlt werden zu wollen wurde er 1933 in seiner Position als Parteivorsitzender bestatigt 1 1933 1940 Stortingsabgeordneter und Fylkesmann Bearbeiten Nach seiner Zeit als Ministerprasident kehrte er ins Storting zuruck Dort ubernahm er erneut bis 1940 den Fraktionsvorsitz der Bondepartiet Gruppierung 2 5 Im Storting arbeitete er 1935 fur die Bildung des sogenannten Kriseforliket deutsch Krisenvergleich mit der Arbeiterpartei Det norske Arbeiderparti DnA unter Johan Nygaardsvold zusammen um eine neue Regierung zu bilden Es ging schliesslich die Regierung Nygaardsvold hervor Dabei stimmte die Bondepartiet dem Haushaltsplan der DnA zu der fur eine geringere Arbeitslosenquote sorgen sollte Die DnA unterstutzte im Gegenzug hohere Subventionen fur die Landwirtschaft Die Arbeiterpartei hatte vor dem Abtritt von Hundseids Regierung noch gegen diese gestimmt 11 3 Im Jahr 1935 ubernahm Hundseid den Posten als Fylkesmann des Fylkes Buskerud Im Zuge dessen endete seine Zeit als Direktor der Landwirtschaftsschule in Holla Ab 1936 sass er fur den Wahlkreis Buskerud im Storting 1 Seine Zeit als Parteivorsitzender endete im Jahr 1938 Ab 1940 Eintritt in die Nasjonal Samling und Verurteilung Bearbeiten Aufgrund seiner Beliebtheit in der landlichen Bevolkerung wurde er vom Reichskommissariat in Norwegen gebeten Vorsitzender in einer neuen Bauernvereinigung zu werden Diese sollte die vorherige Organisation Bondelaget ersetzen und mit den deutschen Besatzern zusammenarbeiten Hundseid lehnte das Angebot ab Nach Drohungen von Seiten des NS Justizministers Sverre Riisnaes wurde er im Herbst 1940 Mitglied der von Quisling gefuhrten faschistischen Partei Nasjonal Samling 1 Als NS Mitglied blieb er bis 1945 weiter Fylkesmann von Buskerud Der Bondepartiet bescherte dies nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs Probleme da Hundseid der einzige Fylkesmann des Landes war der NS Mitglied war und uber die gesamte Zeit im Amt blieb 12 Hundseid bezeichnete seinen Eintritt in die NS spater selbst als feige 1 Im Jahr 1945 wurde er zu zehn Jahren Haft verurteilt Ihm wurde vorgeworfen dass er der NS mit seiner Parteimitgliedschaft einen Zugewinn fur ihre Propaganda besorgte und er als ehemaliger Ministerprasident hatte wissen mussen wofur die Partei unter Quisling eintrat Die restliche Strafe wurde ihm 1949 erlassen 1 Nach dem Erlass seiner Strafe lebte Hundseid zuruckgezogen in Oslo Hundseid starb im April 1965 im Alter von 81 Jahren Er wurde in Sandsvaer begraben 4 Weblinks BearbeitenJens Hundseid auf der Webseite der Regierung englisch norwegisch Jens Hundseid im Norsk biografisk leksikon norwegisch Jens Hundseid im Store norske leksikon norwegisch Jens Hundseid auf allkunne no norwegisch Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i j k May Brith Ohman Nielsen Jens Hundseid In Norsk biografisk leksikon Abgerufen am 14 April 2022 norwegisch a b c d e Wilhelm Dietrichson Norsk biografisk leksikon Aschehoug 1934 S 398 399 norwegisch nb no abgerufen am 14 April 2022 a b c d e f Harald Kjolas Jens Hundseid In allkunne no 13 Marz 2012 abgerufen am 14 April 2022 norwegisch Nynorsk a b Jens Hundseid In regjeringen no 30 Mai 2011 abgerufen am 14 April 2022 englisch a b Norsk biografisk leksikon Kunnskapsforl 2005 ISBN 82 573 1012 3 S 409 urn nbn no nb digibok 2012051406017 norwegisch a b Peder Kolstads regjering In regjeringen no Abgerufen am 14 April 2022 englisch Det Norske statsrad 1814 1945 Statsministerens kontor 1996 ISBN 82 993840 0 1 S 129 130 urn nbn no nb digibok 2013070324001 norwegisch a b Jens Hundseid s Government In regjeringen no Abgerufen am 14 April 2022 englisch Knut Are Tvedt Knut Dorum Gronlandssaken In Store norske leksikon Abgerufen am 14 April 2022 norwegisch Jens Falentinsen Hundseid In regjeringen no Abgerufen am 14 April 2022 englisch Knut Dorum Knut Are Tvedt kriseforliket In Store norske leksikon Abgerufen am 14 April 2022 norwegisch Knut Are Tvedt Olav Garvik Senterpartiet In Store norske leksikon Abgerufen am 14 April 2022 norwegisch VorgangerAmtNachfolgerPeder KolstadMinisterprasident von Norwegen 1932 1933Johan Ludwig MowinckelNormdaten Person VIAF 8587149198274274940007 Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 20 Mai 2020 PersonendatenNAME Hundseid JensALTERNATIVNAMEN Hundseid Jens Valentinsen vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG norwegischer Politiker Bauernpartei GEBURTSDATUM 6 Mai 1883GEBURTSORT VindafjordSTERBEDATUM 2 April 1965STERBEORT Oslo Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jens Hundseid amp oldid 228313745