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Der Jedutenhugel auch Jeduten oder Jodutenberg ist ein Denkmaltyp der im Landkreis Friesland im Landkreis Wesermarsch und im Landkreis Cuxhaven in Niedersachsen sowie in der Stadt Bremerhaven vorkommt Die Entstehungszeit und Funktion der kunstlich aufgeworfenen Hugel die Hohen bis zu 6 0 m und Durchmesser bis zu 30 0 m erreichen konnen ist ungeklart Ein Dunenhugel vor dem Doventor in den Bremer Wallanlagen der sogenannte Panzenberg trug ebenfalls diese Bezeichnung Jedutenhugel in GrebswardenInhaltsverzeichnis 1 Deutungen 2 Geschichte 3 Geographie 4 Literatur 5 Weblinks 6 BelegeDeutungen BearbeitenDer Erste der sich in einer Schrift aus dem Jahre 1923 mit dieser Art von Hugeln auseinandersetzte war der Studienrat Heinrich Lubben aus Bremerhaven Die Deutungen fur die Hugel reichen von Gerichtsstatten uber landfeste Seezeichen bis zu Signal oder Alarmplatzen wie etwa Warten Beobachtungsposten von denen aus die Bewohner vor Gefahren gewarnt wurden Beim Herannahen des Feindes etwa der Wikinger konnte von der Erhebung aus ein Warnfeuer entzundet werden das im weiten Umkreis die Bevolkerung alarmierte Diese Vermutung lag nahe da die Wikinger zur Zeit Karls des Grossen die Kuste Butjadingens haufiger heimsuchten Im Volksglauben werden sie auch als Begrabnisplatze angesehen Heute dienen die Hugel oft als Rodelberg Karl Sichart gab an dass der Begriff vom u a im Sachsenspiegel kodifizierten sogenannten Jedutengeschrei Wapent jo dute Wappnet euch Leute herruhrt das seitens der Anklager notwendige Voraussetzung fur das Abhalten eines Schreigerichts gegen einen auf frischer Tat angetroffenen Ubeltater war aber allgemein die verbindliche Aufforderung zur Mobilisierung der bewaffneten Macht darstellte Geschichte Bearbeiten nbsp Wilhelm Dilich Jedutenhugel zwischen dem Flecken Lehe und der Weser 1604Uber das Alter des Jedutenbergs im Bremerhavener Stadtteil Wulsdorf geben Pollenanalysen Auskunft 1 In Bodenproben aus 1 7 m 2 m und 2 6 m Tiefe wurden Buchweizenpollen gefunden Buchweizen wurde in Niedersachsen urkundlich erstmals 1380 erwahnt Baumpollen konnten fast gar nicht nachgewiesen werden Da bis etwa 1000 nach Christus die Landschaft stark bewaldet war musse der Hugel also spater aufgeschuttet worden sein Dafur sprechen die massenhaft in den Proben nachgewiesenen Heidekrauterpollen Die weisen auf eine stark gerodete Landschaft in der Umgebung hin 1 Auch wenn die Aufschuttung 500 Jahre junger als bisher angenommen ist Die ursprungliche Erhebung erfullte mit 5 m u NHN auch schon vorher alle Voraussetzungen dafur als Standort fur ein Warnfeuer genutzt zu werden das entzundet wurde wenn Normannen die Weser aufwarts fuhren Dieter Riemer 1 Geographie BearbeitenSolche bis zu 8 0 m hohen Hugel finden sich beiderseits der Unterweser und in ihrem Mundungsbereich Dabei muss davon ausgegangen werden dass viele im Laufe der Jahrhunderte abgetragen worden sind wie zuletzt noch um das Jahr 1930 beim Panzenberg in Ellwurden geschehen Jedutenhugel gibt es in folgenden Orten Lehe Bremerhaven Nordenham Grebswarden Landkreis Wesermarsch Nordenham Volkers Landkreis Wesermarsch Schiffdorf Landkreis Cuxhaven Schmalenfleth heute Ortsteil von Brake Landkreis Wesermarsch Varel Jeringhave 2 am Abzweig nach Rotenhahn liegt an der Bundesstrasse 69 ein frieslandischer Jedutenhugel Der aufgeschuttete steile Hugel liegt auf dem hochsten Punkt einer naturlichen Gelandekuppe und hat bei 17 m Durchmesser eine Hohe von 3 5 m Landkreis Friesland Wulsdorf Bremerhaven wo ein Ortsteil Jedutenberg heisst Im Ortsteil Ellwurden von Nordenham im Landkreis Wesermarsch bestand ebenfalls ein Jedutenhugel der aber inzwischen abgetragen wurde Literatur BearbeitenJoachim Blankenburg Jorg Grutzmann Der Jedutenberg in Wulsdorf eine geologische Besonderheit In Dieter Bischop Nicola Borger Keweloh Dieter Riemer Hg Burg und Kirche in Wulsdorf Bremerhaven 2014 ISBN 978 3 931771 00 3 S 83 94 Johannes Ey Die Jedutenhugel bei Volkers Grebswarden und Schmalenfleth Ldkr Wesermarsch In Archaologische Denkmaler zwischen Weser und Ems 450 452 Nr 134 136 Oldenburg Oldenburger Forschungen N F 13 Archaologische Mitteilungen aus Nordwestdeutschland Beiheft 34 2000 Jurgen Rabbel Jedutenberg gibt neue Ratsel auf Pollenanalyse belegt Aufschuttung ist 500 Jahre junger als gedacht Ausguck war zur Wikingerzeit noch niedriger In Nordsee Zeitung 15 Mai 2014 S 15 Dieter Riemer Die Jedutenburg das Ende einer Legende In Dieter Bischop Nicola Borger Keweloh Dieter Riemer Hg Burg und Kirche in Wulsdorf Bremerhaven 2014 ISBN 978 3 931771 00 3 S 95 105 Karl Sichart Das Ratsel der Jodutenberge In Bremisches Jahrbuch Reihe A 39 Band 1940 Egon Stuve Der Wulsdorfer Jedutenberg Einst Verteidigungsanlage gegen die Normannen In Manner vom Morgenstern Heimatbund an Elb und Wesermundung e V Hrsg Niederdeutsches Heimatblatt Nr 743 Nordsee Zeitung GmbH Bremerhaven November 2011 S 1 2 Digitalisat PDF 1 2 MB abgerufen am 3 August 2020 Weblinks BearbeitenRudi Mark 2007 auf der Seite www lehe de Stadtgeschichte Wulsdorf Jedutenberg auf der Seite von BremerhaventouristikBelege Bearbeiten a b c Jurgen Rabbel Jedutenberg gibt neue Ratsel auf Pollenanalyse belegt Aufschuttung ist 500 Jahre junger als gedacht Ausguck war zur Wikingerzeit noch niedriger In Nordsee Zeitung 15 Mai 2014 S 15 Friedrich Wilhelm Wulf Jedutenhugel bei Varel Jeringhave In Archaologische Mitteilungen aus Nordwestdeutschland Beiheft 34 Isensee 2000 S 286 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jedutenhugel amp oldid 238232122