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Jean de La Bruyere 16 August 1645 in Paris 10 Mai 1696 in Versailles war ein franzosischer Schriftsteller Jean de La BruyereDer als Moralist zu den grossen franzosischen Klassikern gerechnete Autor stammte aus einer burgerlichen wohl erst seit kurzem in Paris ansassigen Familie und erhielt nach einem Jurastudium in Orleans 1665 die Zulassung als Anwalt am hochsten Pariser Gericht dem Parlement 1671 beerbte er mit seinen drei jungeren Geschwistern einen reichen Onkel und kaufte 1673 in Caen ein Amt in der Finanzverwaltung das ihn pro forma adelte ihm aber keine Prasenz vor Ort abverlangte Er lebte vielmehr weiter als Rentier in Paris und dilettierte als Privatgelehrter Hierbei stiess er auf die Charakterstudien des antiken Polygraphen und Aristoteles Schulers Theophrastos 3 Jh v Chr die er aus dem Griechischen zu ubertragen begann 1684 wurde er auf Empfehlung des Bischofs Prinzenerziehers und grossen Predigers Bossuet vom Prince de Conde dem Chef einer Seitenlinie des Konigshauses zum Hauslehrer precepteur dessen Enkels des Duc Herzog de Bourbon bestellt Nachdem dieser 1687 verheiratet worden war blieb La Bruyere als gentilhomme eine Art Edeldomestik und Sekretar in seinen Diensten und lebte in seinem Schlepptau uberwiegend in Paris Chantilly und Versailles Als Randfigur im hochadeligen Milieu wurde er zu dessen scharfem Beobachter und bereicherte in der Folge die Theophrastschen Charaktere um die Darstellung sozialer Typen der eigenen Zeit wobei er mit Vorliebe bestimmte adelige und pseudoadelige Verhaltensweisen aber auch allgemeine menschlich allzumenschliche Schwachen Manien und Ticks aufs Korn nahm 1688 liess er ein Bandchen erscheinen mit dem Titel Les Caracteres de Theophraste traduits du grec avec les caracteres ou les mœurs de ce siecle Die Charaktere von Th aus dem Griechischen ubertragen mit den Charakteren oder Sitten unseres Jahrhunderts Das Werk war dank seiner Thematik seiner Einteilung in kurze gut lesbare Abschnitte sowie seiner pointierten oft ironischen Formulierungen sofort ein Erfolg und La Bruyere erweiterte es von einer zur nachsten der neun Auflagen die rasch aufeinander folgten die letzte kurz nach seinem Tode In Paris zirkulierten bald auch Schlussel die einzelne Figuren als Portrats bekannter Zeitgenossen zu identifizieren versuchten 1845 veroffentlichte Charles Athanase Walckenaer dieses Werk bei Firmin Didot in Paris im Anhang sind samtliche Erganzungen den jeweiligen Neuauflagen zugeordnet dokumentiert Nach einem ersten vergeblichen Anlauf 1691 erfullte sich 1693 der Traum La Bruyeres Er wurde mit Nachhilfe des Konigs in die Academie francaise gewahlt in der Auseinandersetzung zwischen Traditionalisten und Progressiven als Kandidat der traditionalistischen Anciens und gegen den Widerstand der progressiven Modernes die dort inzwischen tonangebend waren und die er mit seiner Antrittsrede bewusst provozierte Kurz vor seinem plotzlichen Tod durch einen Schlaganfall verfasste er noch die Schrift Dialogues sur le quietisme mit der er seinen einstigen Gonner Bossuet in dessen Kampf gegen Madame Guyon und Fenelon unterstutzte Literatur BearbeitenCharles Augustin Sainte Beuve Literarische Portrats Ubers und Erl von Rolf Muller Ausw und Einl von Katharina Scheinfuss Dieterich sche Verlagsbuchhandlung Leipzig 1958 WBG Darmstadt 1958 1 S 97 139 Hans Peter Balmer Condicio humana oder Was Menschsein besage Moralistische Perspektiven praktischer Philosophie readbox unipress Munster 2018 S 158 172 ISBN 978 3 95925 067 2 Open Access http nbn resolving de urn nbn de bvb 19 epub 41154 9 Notizen Bearbeiten auch uber Jean de La Fontaine Moliere Alain Rene Lesage Diderot Madame de Stael Pierre Jean de Beranger Victor Hugo und Honore de Balzac Der Text uber La Br folgt der uberarb Ausgabe 1862 Band 1 unteres Drittel der Website FranzosischWeblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Jean de La Bruyere Quellen und Volltexte franzosisch nbsp Wikiquote Jean de La Bruyere Zitate nbsp Commons Jean de La Bruyere Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Jean de La Bruyere im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Jean de La Bruyere in der Deutschen Digitalen Bibliothek Namen Titel und Daten der franz Literatur T 1 von Gert Pinkernell Hauptquelle des Artikels Abruf 30 Marz 2013 Kurzbiografie und Werkliste der Academie francaise franzosisch Biblioweb Biografie Bibliografie Analyse Memento vom 15 Februar 2006 im Internet Archive franzosisch Normdaten Person GND 118725785 lobid OGND AKS LCCN n50043397 NDL 00469973 VIAF 44301038 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME La Bruyere Jean deKURZBESCHREIBUNG franzosischer SchriftstellerGEBURTSDATUM 16 August 1645GEBURTSORT ParisSTERBEDATUM 10 Mai 1696STERBEORT Versailles Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jean de La Bruyere amp oldid 227313770