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Johannes Philippus Eugenius S R I comes de et in Merode marchio de Westerloo 1 Johannes Philipp Eugen Reichsgraf von und zu Merode Markgraf von Westerlo 22 Juni 1674 in Brussel 12 September 1732 auf Schloss Merode bei Duren war ein Offizier im Dienst verschiedener Herren Der Reichsgraf der dem Hochadelsgeschlecht der Merode entstammte war seit 1694 Ritter im Orden vom Goldenen Vlies und wurde 1717 zum kaiserlichen Feldmarschall ernannt Auf Franzosisch wird er Jean Philippe Eugene comte de Merode 5 marquis de Westerloo genannt auf Niederlandisch lautet sein Name Jan Philips Eugenius Jan Filips Eugeen van Merode mit der vollstandigen Titulatur Graaf van Merode en van het Heilig Rijk 5de Markies van Westerlo Graaf van Montfort Olen en Batenburg Baron van Pietersheim Steyn en Quabeek Heer van Geel Herselt Hulshout Odenkirchen en Ridderkirchen Erfburggraaf van het Aartsbisdom Keulen Grande van Spanje van eerste klasse Lid van de raad van State en van Oorlog Kapitein van de Brabantse lijfwacht van zijne Keizerlijke en Katholieke Majesteit Ridder van het Gulden Vlies en Kamerheer en Veldmaarschalk des Keizers Gemalde von Jacob van Schuppen 1725 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Laufbahn 1 2 Weiteres Wirken 2 Nachkommen 3 Werke 4 Siehe auch 5 Literatur 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenJohann Philipp Eugen wurde 1674 als Freiherr von Merode im Hoogstraeten Hof in der Nahe des Koudenberg Palastes in Brussel geboren Sein Vater war Maximilian Markgraf von Westerlo Freiherr von Merode 1627 75 2 3 der Sohn von Floris von Merode 4 und Anna Maria Sidonia van Bronckhorst Batenburg Steyn Maximilian war seines Zeichens spanisch habsburgischer Offizier und Gouverneur von Namur der 1674 den Hoogstraetenschen Hof gemietet hatte um sich von den Kriegszugen in den nordlichen Niederlanden zu erholen Dessen Ehefrau war Isabella Margareta Franziska von Merode 1649 1701 5 eine Tochter von Maximilians Bruder Ferdinand Philipp 6 und somit Maximilians Nichte 5 Aufgrund dieses engen verwandtschaftlichen Verhaltnisses musste fur die Eheschliessung ein papstlicher Dispens eingeholt werden Die Ehe entsprang dem verzweifelten Versuch das Erbe der Familie zusammenzuhalten und die Familie so vor dem Bankrott zu retten Johann Philipp Eugen war das einzige Kind aus dieser Ehe und im Jahr nach dessen Geburt starb sein Vater wahrend eines Kuraufenthalts in Spa Wie Johann Philipp Eugen spater in seiner Biographie berichtet soll sein Vater ihm keine grossen Uberlebenschancen eingeraumt haben Nach dem Tod des Vaters heiratete die alleinstehende Mutter den Herzog Joachim Ernst von Holstein Rethwisch 1637 1700 Dessen Einfluss war es zu verdanken dass Johann Philipp Eugen von Merode eine militarische Laufbahn einschlug Ihm blieb allerdings aufgrund der finanziell angespannten Lage seiner Familie zu der Zeit auch nicht viel anderes ubrig Laufbahn Bearbeiten Der Graf von Merode Westerloo diente von 1692 bis 1704 im spanisch habsburgischen Heer in den Niederlanden und kampfte dort gegen die Franzosen 1694 wurde er als Ritter in den Orden vom Goldenen Vlies aufgenommen Infolge des Spanischen Erbfolgekrieges musste er um seinen Besitz zusammenzuhalten jedoch die Seite wechseln 1704 kampfte er deshalb in der Schlacht von Hochstadt Blenheim auf Seiten der Franzosen und kommandierte eine Kavalleriebrigade in der Armee des Marschalls Tallard Diese Schlacht in der Merode nur knapp dem Tod entkam endete fur die Franzosen jedoch mit einer Niederlage Daraufhin trat er 1705 in kaiserlich habsburgische Dienste und wurde 1717 kaiserlicher Feldmarschall Weiteres Wirken Bearbeiten Nachdem Johann Philipp Eugen sich von seiner militarischen Laufbahn etwas zuruckgezogen hatte verwandte er einen grossen Teil seiner Zeit mit dem Ausbau und der Verschonerung seiner weit verstreuten Besitztumer Unter seiner Regie wurde der einst so imposante Nordflugel seines Schlosses in Merode im Stil des italienischen Barock errichtet Dieser Teil des Schlosses wurde im Zweiten Weltkrieg stark zerstort und weitgehend niedergelegt Auch leitete er umfangreiche bauliche Veranderungen im ubrigen Bereich seiner Herrschaft ein Ein grosses Gemalde von ihm auf einem Schimmel reitend den Marschallstab in der Hand haltend und sein Heer anfuhrend auf einem Stein sein Wappen eingemeisselt hangt heute im Schloss von Westerlo Eine kleinere Kopie in der Eingangshalle des Schlosses in Merode Bedeutsam sind seine Memoiren uber deren Verfassung er 1732 starb und die sein Urenkel Henri Marie Ghislain Graf Merode Westerloo herausgab Sie schildern die Schlacht bei Hochstadt aus der Sicht eines Teilnehmers und Augenzeugen Nachkommen BearbeitenJohann Philipp Eugen von Merode war zweimal verheiratet Zunachst mit Maria Theresia Pignatelli Herzogin von Monteleone 1682 1718 die aber bald starb Drei Kinder gingen aus dieser Ehe hervor darunter Isabella Johanna Maria von Merode 1703 1780 die den tschechischen Grafen Czernin von Chudenitz heiratete Danach heiratete er am 29 September 1721 in Schloss Petersheim bei Maastricht Charlotte Wilhelmine Amalie Alexandrina von Nassau Hadamar 1703 1740 Tochter des Fursten Franz Alexander von Nassau Hadamar Mit ihr hatte er sieben Kinder darunter Jean Guillaume Jan Willem von Merode 16 Juni 1722 7 Januar 1763 der sechste Markgraf von Westerlo heiratete Eleonore de Rohan Prinzessin von Rohan Rochefort 15 Januar 1728 1792 Deren einziges Kind Luise von Merode heiratete im November 1773 in Maastricht Hermann Friedrich Otto von Hohenzollern Hechingen Luise starb jedoch bereits im darauffolgenden Jahr 1774 nachdem sie die Tochter Luise Juliane Konstantine 1774 1846 zur Welt gebracht hatte Philippe Maximilien Philips Maximilian Werner Matthieu von Merode 4 Juli 1729 25 Januar 1773 der siebte Markgraf von Westerlo heiratete am 31 Marz 1759 Marie Catherine von Merode Montfoort 10 April 1743 26 Marz 1794 Maria Catherine war die Tochter von Maximilian Leopold van Merode und Catharine Orlemans Maximilian Leopold wurde aus Liebe zu der burgerlichen Catharine Orlemans in Antwerpen ins Gefangnis geworfen damit er die Beziehung aufgebe Er war seinem eigensinnigen Vater ahnelnd dazu jedoch nicht bereit und wurde schliesslich nach einiger Zeit entlassen Sie hatten drei gemeinsame Kinder Der Sohn Guillaume Charles Willem van Merode wurde schliesslich achter Markgraf von Westerlo und dazu noch Burgermeister von Brussel Drei von dessen vier Sohnen wiederum spielten eine wichtige Rolle bei der Belgischen Revolution im Jahr 1830 Werke BearbeitenJean Philippe Eugene de Merode Westerloo Memoires de Feld Marechal Comte de Merode Westerloo Chevalier de la Toison d Or Capitaine de Trabans de l Empereur Charles VI 2 Bande Brussel 1840 Digitalisat Beide Bande Siehe auch BearbeitenHaus MerodeLiteratur BearbeitenConstantin von Wurzbach Merode Westerloo Johann Philipp Eugen Graf In Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 17 Theil Kaiserlich konigliche Hof und Staatsdruckerei Wien 1867 S 398 400 Digitalisat E Richardson Geschichte der Familie Merode Band 1 Prag 1877 Seite 168 172 Adolf Schinzl Merode Westerloo Johann III Philipp Eugen Graf In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 21 Duncker amp Humblot Leipzig 1885 S 451 453 Hans J Domsta Merode Johann Philipp Eugen Graf von In Neue Deutsche Biographie NDB Band 17 Duncker amp Humblot Berlin 1994 ISBN 3 428 00198 2 S 166 f Digitalisat David Chandler Hrsg Military Memoirs of Marlborough s Campaigns 1702 12 London Greenhill Books 1998 ISBN 1 85367 330 7 enthalt Auszuge aus den Memoiren des Grafen Einzelnachweise Bearbeiten In dieser Form werden sein Name und seine Titel auf dem Auktionskatalog seiner Buchersammlung aus dem Jahr 1734 also zwei Jahre nach seinem Tod angegeben Bibliotheca selectissima et ornatissima Joannis Philippi Eugenii S R I comitis de et in Merode marchionis de Westerloo Ausserst prachtige und ausgewahlte Buchersammlung des Johannes Philipp Eugen des Heiligen Romischen Reiches Grafen von und zu Merode des Markgrafen von Westerloo Urkunde vom 11 Nov 1675 archive nrw de archive nrw de Maximilian Markgraf von Westerlo Freiherr von Merode Stein etc in einem Prozess vor dem RKG von 1668 hki uni koeln de Floris van Merode bei genealogieonline nl a b vgl genealogische Angaben bei Hans J Domsta Merode Johann Philipp Eugen Graf von In Neue Deutsche Biographie NDB Band 17 Duncker amp Humblot Berlin 1994 ISBN 3 428 00198 2 S 166 f Digitalisat Ferdinand Philipp von Merode bei geneanet orgNormdaten Person GND 120923866 lobid OGND AKS LCCN n98032954 VIAF 54309520 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Merode Westerloo Jean Philippe Eugene deALTERNATIVNAMEN Merode Westerloo Jean Philippe Eugene de Westerloo Jean Philippe Eugene comte de Merode 5 marquis deKURZBESCHREIBUNG kaiserlicher FeldmarschallGEBURTSDATUM 22 Juni 1674GEBURTSORT BrusselSTERBEDATUM 12 September 1732STERBEORT Schloss Merode Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jean Philippe Eugene de Merode Westerloo amp oldid 209826521