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Jean Lindenmann 18 September 1924 in Zagreb 15 Januar 2015 in Zurich war ein Schweizer Virologe und Immunologe Er wirkte an der Universitat Zurich von 1964 als ausserordentlicher und von 1969 als ordentlicher Professor am Institut fur Medizinische Mikrobiologie sowie von 1980 bis 1992 als Direktor des Instituts fur Immunologie und Virologie Gemeinsam mit dem Briten Alick Isaacs entdeckte er 1957 die Substanz Interferon und damit das erste Zytokin In spateren Arbeiten widmete er sich Abwehr und Resistenzmechanismen gegen Virusinfektionen sowie onkolytischen Viren Fur seine Forschung erhielt er unter anderem 1973 den Robert Koch Preis und 1976 den Marcel Benoist Preis Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wissenschaftliches Wirken 3 Auszeichnungen 4 Werke Auswahl 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenJean Lindenmann wurde als Sohn Schweizer Eltern in Zagreb geboren und absolvierte an der Universitat Zurich ein Studium der Medizin das er 1951 mit dem Staatsexamen und der Promotion abschloss Anschliessend war er von 1952 bis 1956 als Post Doktorand am Institut fur Hygiene der Universitat tatig In den Jahren 1956 1957 forschte er mit einem Stipendium der Schweizerischen Akademie der Medizinischen Wissenschaften am National Institute for Medical Research in London wo er mit dem britischen Virologen Alick Isaacs zusammenarbeitete Nach seiner Ruckkehr in die Schweiz wirkte er zunachst bis 1959 als Dozent am Institut fur Hygiene in Zurich und anschliessend bis 1962 als Bakteriologe beim Bundesamt fur Gesundheit Von 1962 bis 1964 war er Gastprofessor an der University of Florida in Gainesville 1964 wurde er zunachst zum ausserordentlichen sowie funf Jahre spater zum ordentlichen Professor am Institut fur Medizinische Mikrobiologie der Universitat Zurich berufen Von 1980 bis zu seiner Emeritierung im Jahr 1992 fungierte er als Direktor des Instituts fur Immunologie und Virologie der Universitat Lindenmann starb am 15 Januar 2015 in Zurich im Alter von 90 Jahren 1 Wissenschaftliches Wirken BearbeitenJean Lindenmann entdeckte wahrend seiner Zeit in London gemeinsam mit Alick Isaacs in virusinfizierten Zellkulturen das Interferon und damit den ersten Vertreter der Substanzklasse der Zytokine Diese korpereigenen Stoffe die Zellwachstum und differenzierung regeln sind unter anderem von grundlegender Bedeutung fur die Immunantwort und die Hamatopoese Die Entdeckung des Interferons durch Lindemann und Isaacs hatte weitreichenden Einfluss auf die Immunologie die Virologie und die Krebsforschung und war in den 1950er Jahren einer der wichtigsten Durchbruche in den biomedizinischen Wissenschaften Im Rahmen seiner weiteren Forschung beschaftigte sich Jean Lindenmann unter anderem mit dem antiviral wirkenden Mx Protein und anderen Abwehr und Resistenzmechanismen gegen Virusinfektionen sowie mit onkolytischen Viren Auszeichnungen BearbeitenJean Lindenmann erhielt in Anerkennung seiner wissenschaftlichen Leistungen unter anderem 1973 den Robert Koch Preis 1976 den Marcel Benoist Preis 1987 den Krebspreis der Krebsliga Schweiz und 2007 den European Virology Award der Europaischen Gesellschaft fur Virologie Werke Auswahl BearbeitenNeuere Aspekte der Virus Interferenz Reihe Ergebnisse der Mikrobiologie Immunitatsforschung und experimentellen Therapie Band 33 8 Berlin Gottingen und Heidelberg 1960 Einfuhrung in die bakteriologische Diagnostik Ein Leitfaden fur das kleine Laboratorium Basel 1960 als Mitherausgeber Immunological Aspects of viral Oncolysis Reihe Recent Results in Cancer Research Band 9 Heidelberg und New York 1967 als Mitautor Interferon The new Hope for Cancer Reading MA 1981 als Mitherausgeber Medizinische Mikrobiologie Immunologie Bakteriologie Mykologie Virologie Parasitologie Sechste Auflage Thieme Stuttgart 1986 ISBN 3 13 444807 6 als Mitherausgeber Interferon The Dawn of recombinant Protein Drugs Berlin und New York 1999 Of Mice and Men The Mx Connection In Comprehensive Biochemistry 44 2005 Elsevier S 267 295 ISSN 0069 8032 autobiographische Erinnerungen Literatur BearbeitenLindenmann Jean 1924 In Arthur M Silverstein A History of Immunology Zweite Auflage Academic Press Amsterdam 2009 ISBN 0 12 370586 X S 487 Beat Ruttimann Jean Lindenmann In Historisches Lexikon der Schweiz Rudolf Steiner Mitentdecker von Interferon und Publizist Nachruf In Neue Zurcher Zeitung vom 21 Januar 2015 online Abo Charles Weissmann In Praise of a Prepared Mind A Retrospective on Jean Lindenmann In Journal of Interferon Research 7 5 1987 Mary Ann Liebert Inc S 439 440 ISSN 0197 8357Weblinks BearbeitenPublikationen von und uber Jean Lindenmann im Katalog Helveticat der Schweizerischen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Schweizer Immunologe Lindenmann ist tot Nachruf der sda auf Basler Zeitung online vom 20 Januar 2015 abgerufen am 20 Januar 2015 Normdaten Person GND 1043620230 lobid OGND AKS LCCN n81018031 VIAF 15260101 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Lindenmann JeanKURZBESCHREIBUNG Schweizer Virologe und ImmunologeGEBURTSDATUM 18 September 1924GEBURTSORT ZagrebSTERBEDATUM 15 Januar 2015STERBEORT Zurich Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jean Lindenmann amp oldid 233775667