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Jean Etienne Dominique Esquirol 4 Januar 1772 in Toulouse 12 Dezember 1840 in Paris war ein franzosischer Psychiater Jean Etienne Dominique EsquirolHospiz zu Charenton Saint Maurice Val de Marne Hospiz zu Charenton Statue von Esquirol Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Schriften Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenJean Etienne Esquirol studierte Theologie in Toulouse in dem von den Doktrinariern betriebenen College de l Esquile und anschliessend in Paris im Priesterseminar St Sulpice Als dasselbe wahrend der Franzosischen Revolution geschlossen wurde kehrte er nach Touluse zuruck und beschloss Medizin zu studieren 1794 kam er als Schuler in das Militarlazarett in Narbonne Anschliessend studierte er Medizin in Montpellier 1799 1800 eroffnete er eine Privatanstalt zur Behandlung von Geisteskranken Nachdem er 1805 in Paris seinen medizinischen Doktorgrad erhalten hatte besuchte er 1808 alle psychiatrischen Krankenhauser in Frankreich und wurde dann 1811 Interner bei Philippe Pinel am Hopital de la Salpetriere in Paris 1814 unternahm er eine weitere Inspektionsreise zu allen Psychiatriekrankenhausern in Frankreich 1814 wurde er Mitglied der Ehrenlegion 1817 begann er klinische Vortrage uber Seelenkrankheiten und Seelenheilkunde zu halten 1818 veranlasste er die Ernennung einer Kommission zur Untersuchung und Abstellung der Missbrauche in den Psychiatrischen Kliniken Im Jahr 1823 wurde Esquirol Generalinspektor der Universitat 1826 folgte er Antoine Athanase Royer Collard als Chefarzt im Hospiz zu Charenton bei Paris Infolge der Julirevolution von 1830 verlor Esquirol seine offentlichen Amter und widmete sich fortan fast ausschliesslich der Arbeit als Irrenarzt im Hospiz zu Charenton das Vorbildfunktion bekam 1 2 3 4 5 Sein Grabmal befindet sich auf dem Friedhof Pere Lachaise 6 Werk BearbeitenEsquirol griff das Konzept der Manie sans delire seines Lehrers Philippe Pinel auf dem er sich 1799 in Paris angeschlossen hatte und mit dem er von 1810 bis 1826 gemeinsam die Leitung der Salpetriere 7 hatte und entwickelte aus ihm seine Lehre der Monomanien Dabei stutzte er sich auch auf das 1816 veroffentlichte Konzept der Pathomanie des Genfer Arztes Andre Matthey Unter Monomanie verstand Esquirol eine isolierte partielle Storung von psychischen Funktionen welche andere psychische Bereiche jedoch unbeeintrachtigt lasst 8 Eine Weiterentwicklung der Monomanielehre erfolgte durch Charles Chretien Henry Marc Er fuhrte 1815 die ursprunglich von Patienten benutzten Begriffe Grand mal und Petit mal sowie den Begriff der symptomatischen Epilepsie in die medizinische Nomenklatur ein 9 Im Jahr 1838 wurde ein von Esquirol eingebrachter Gesetzentwurf verabschiedet der das erste umfassende Gesetz zur Regelung des Irrenwesens in Europa war 10 In seiner Veroffentlichung Des maladies mentales 1838 legte er den Grundstein zur Klassifikation und psychopathologischen Beschreibung von Halluzinationen Esquirol leistete Grundlegendes in der Erforschung und Behandlung von Geisteskrankheiten In der Therapie stand Esquirol den damals verbreiteten Behandlungen mit Brechmitteln Aderlass und Opium eher skeptisch gegenuber 11 Schriften Auswahl BearbeitenDes passions Considerees comme causes symptomes et moyens curatifs d alienation mentale These Paris 1805 Digitalisat Artikel hallucination ohne Ort und Jahr Digitalisat Diverse Artikel uber alienation mentale im Dictionnaire des sciences medicales Band 8 Paris 1814 Digitalisat Des etablissements des Alienes en France et des moyens d ameliorer le sort de ces infortunes Paris 1819 nbsp Karl Christian Hille Johann Christian August Heinroth Bearbeitung und Kommentar Esquirol s allgemeine und specielle Pathologie und Therapie der Seelenstorungen Hartmann Leipzig 1827 Digitalisat Note sur la monomanie homicide Bailliere Paris 1827 Digitalisat Mathias Joseph Bluff Ubersetzer Esquirol s Bemerkungen uber die Mord Monomanie J A Stein Nurnberg 1831 Digitalisat Instruction populaire sur le regime a suivre pour se preserver du cholera morbus Bourseul Douai 1832 Digitalisat Des illusions chez les alienes Question medico legale sur l isolement des alienes Crochard Paris 1832 Digitalisat William Liddell Ubersetzer Observations on the illusions of the insane and on the medico legal question Renshaw and Rush London 1833 Digitalisat Examen du projet de loi sur les alienes Bailliere Paris 1838 Digitalisat Des maladies mentales 2 Bande Tircher Paris 1838 Digitalisat W Bernhard Ubersetzer Die Geisteskrankheiten in Beziehung zur Medizin und Staatsarzneikunde Voss Berlin 1838 Band I Digitalisat Band II Digitalisat E K Hunt Kommentierte Ubersetzung Mental maladies A treatise on insanity Philadelphia 1845 Digitalisat Von den Geisteskrankheiten Hrsg und eingeleitet von Erwin Heinz Ackerknecht Bern Stuttgart 1968 Literatur BearbeitenTobias Muller Storung der Impulskontrolle Alter Wein in neuen Schlauchen In Rolf Baer u a Wege psychiatrischer Forschung Perimed Erlangen 1990 ISBN 3 88429 390 7 Magdalena Fruhinsfeld Kurzer Abriss der Psychiatrie In Anton Muller Erster Irrenarzt am Juliusspital zu Wurzburg Leben und Werk Kurzer Abriss der Geschichte der Psychiatrie bis Anton Muller Medizinische Dissertation Wurzburg 1991 S 9 80 Kurzer Abriss der Geschichte der Psychiatrie und 81 96 Geschichte der Psychiatrie in Wurzburg bis Anton Muller insbesondere S 75 79 Uwe H Peters Lexikon Psychiatrie Psychotherapie medizinische Psychologie Urban amp Fischer Munchen 2000 ISBN 3 437 15060 X Weblinks Bearbeiten nbsp Wikiversity Esquirol Jean Etienne Dominique 1827 Kursmaterialien Literatur von und uber Jean Etienne Esquirol im SUDOC Katalog Verbund franzosischer Universitatsbibliotheken Werke von und uber Jean Etienne Esquirol in der Deutschen Digitalen BibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Barbara I Tshisuaka Esquirol Jean Etienne Dominique In Werner E Gerabek Bernhard D Haage Gundolf Keil Wolfgang Wegner Hrsg Enzyklopadie Medizingeschichte De Gruyter Berlin New York 2005 ISBN 3 11 015714 4 S 370 371 hier S 370 Magdalena Fruhinsfeld Kurzer Abriss der Psychiatrie 1991 S 75 Dictionnaire des sciences medicales Biographie medicale Charles Louis Fleury Panckoucke Paris 1820 1825 Band IV 1821 S 58 59 Digitalisat Rudolf Arndt Jean Etienne Dominique Esquirol In Ernst Julius Gurlt August Hirsch Biographisches Lexikon der hervorragenden Arzte aller Zeiten und Volker Band II Urban amp Schwarzenberg Wien Leipzig 1885 S 305 307 Digitalisat Amedee Dechambre Dictionnaire encyclopedique des sciences medicales Paris 1888 Band 36 S 91 Digitalisat Es tragt die Inschrift Jean Dominique Etienne Esquirol ne a Toulouse medecin en chef de la Maison Royale de Charenton president du conseil de salubrite membre de l Academie Royale de Medecine de la Legion d Honneur decede a Paris le 12 decembre 1840 dans sa 69e annee et Anne Josephine Constance Carre nee a Paris sa veuve decedee le 9 avril 1841 dans sa 54e annee Magdalena Fruhinsfeld Kurzer Abriss der Psychiatrie In Anton Muller Erster Irrenarzt am Juliusspital zu Wurzburg Leben und Werk Kurzer Abriss der Geschichte der Psychiatrie bis Anton Muller Medizinische Dissertation Wurzburg 1991 S 9 80 Kurzer Abriss der Geschichte der Psychiatrie und 81 96 Geschichte der Psychiatrie in Wurzburg bis Anton Muller S 75 Auf Esquirols Anregung geht wahrscheinlich ein Gemaldezyklus zum Thema Monomanie zuruck den Theodore Gericault um 1820 schuf Ein Teil der Gemalde ist verschollen erhalten blieb unter anderem der Geisteskranke mit militarischem Grossenwahn Vgl Mariantonia Reinhard Felice Hrsg 100 Meisterwerke aus der Sammlung Oskar Reinhart Am Romerholz Winterthur Basel 2008 ISBN 978 3 7965 2244 4 S 98 f Dictionnaire des sciences medicales Band 12 C L F Panckoucke Paris 1815 S 510 538 hier S 513 Digitalisat Magdalena Fruhinsfeld Kurzer Abriss der Psychiatrie 1991 S 78 Hans Bangen Geschichte der medikamentosen Therapie der Schizophrenie Berlin 1992 ISBN 3 927408 82 4 S 19 Normdaten Person GND 118531158 lobid OGND AKS LCCN n84155234 VIAF 71390750 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Esquirol Jean EtienneALTERNATIVNAMEN Esquirol Jean Etienne DominiqueKURZBESCHREIBUNG franzosischer PsychiaterGEBURTSDATUM 4 Januar 1772GEBURTSORT ToulouseSTERBEDATUM 12 Dezember 1840STERBEORT Paris Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jean Etienne Esquirol amp oldid 236571666