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Jean Galbert de Campistron 1656 in Toulouse 11 Mai 1723 ebenda war ein franzosischer Dramatiker und Schuler Jean Racines Jean Galbert de Campistron Maler unbekannt Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schaffen 3 Zitat 4 Werke Auswahl 5 Literatur 6 Quellen 7 WeblinksLeben BearbeitenJean Galbert de Campistron stammte aus einer alten Adelsfamilie Mit 17 Jahren wurde er in einem Duell verwundet und von der Familie zur Ausbildung nach Paris geschickt Kurz nach seiner Ankunft vollendete er seine erste Tragodie Virginie und lernte Racine kennen Er wurde Sekretar beim Herzog von Vendome fur den er die nachsten dreissig Jahre die Geschafte fuhrte Mit Wirkung vom 28 Februar 1701 wurde Campistron als Nachfolger des verstorbenen Lyrikers Jean Regnault de Segrais in die Academie francaise Fauteuil 6 aufgenommen 1710 heiratete er Mademoiselle de Maniban Casaubon eine leiblichen Cousine des gleichnamigen Premier President du Parlement de Toulouse und der Schwester des Erzbischofs von Bordeaux Aus dieser Ehe gingen funf Kinder hervor Am 11 Mai 1723 starb Campistron an der Folge eines Schlaganfalls in seiner Heimatstadt Toulouse Im dortigen Rathaus befindet sich eine Buste Campistrons Schaffen BearbeitenZu Lebzeiten galt Campistron als einer der bedeutendsten Dramatiker seiner Zeit Aufgrund seines Erfolges bei Zuschauern und Kritikern wurde er bei seinem Ableben als der wurdige Nachfolger Corneilles und Racines angesehen 1 Der Theater und Sprachwissenschaftler Curt Hausding weist darauf hin dass der Erfolg von Campistrons Tragodien Andronic Alcibiade und Tiridate so gewaltig war dass sich selbst die Dramen Racines im Erfolg und in der Anzahl der aufeinanderfolgenden Vorstellungen nicht mit ihnen messen konnten 2 Seine Tragodie Arminius widmete er der Duchesse de Bouillon 1649 1714 deren Gunstling er in fruhen Jahren gewesen sein soll Campistron galt zu seinen Lebzeiten er als innovativer Kunstler in dessen Werk sich bereits moderne Stile wie das Melancholische das Seltsame und das Aussergewohnliche identifizieren lassen Elemente die sich erstmals in Chateaubriands Rene vollstandig vorfinden 3 Nach seinem Tode wurde Campistrons Werk jedoch zunehmend der Kritik unterzogen vor allem durch kritische Stellungnahmen Voltaires und Jean Francois de La Harpes 4 Deren posthume Kritiken legten den Grundstein fur das heute weitverbreitete Urteil bei Campistron handele es sich um den oberflachlichsten und unbedeutendsten Nachahmer Racines 5 Aufgrund dieses negativen Rufes war die Rezeption im Ausland nur massig Jedoch hat die Forschung nachgewiesen dass die relative Unbekanntheit Campistrons und dessen Ruf eines sklavischen Nachahmer Racines 6 zu unmarkierten Ubernahmen motivierte Man konnte sich in seinem Werken bedienen ohne dabei Gefahr zu laufen dass diese Ubernahmen entdeckt wurden So finden sich u a in Lessings Emilia Galotti und Schillers Don Carlos Hinweise fur unmarkierte Ubernahmen entscheidender inhaltlicher stilistischer und kompositorischer Elemente aus Campistrons Werken 7 8 Die erste Auffuhrung der Werke Campistrons in Deutschland erfolgte 1709 im Komodienhaus in Dresden 9 Zitat BearbeitenDas zeitgenossische Meyers Konversationslexikon urteilte Jean Galbert de Campistron war ein treuer Schuler Racines den er in seinen Dramen moglichst genau nachzuahmen suchte Es fehlte ihm aber an Energie und Tiefe wenn auch nicht an Anmut statt der Liebe ist die Galanterie bei ihm Hauptmotiv Meyers KonversationslexikonWerke Auswahl BearbeitenOperntexte Acis et Galatee Musik von Jean Baptiste Lully 1686 Achille et Polixene Musik von Lully und Pascal Collasse 1687 Alcide Musik von Marin Marais 1693 Komodien L amant amant 1684 Le Jaloux desabuse 1709 Tragodien Virginie 1683 Arminius 1684 Alcibiade 1685 Andronic 1685 Phocion 1688 Tiridate 1691 Werkausgabe Œuvres choisies Paris 1810 3 Bande Nachdruck der Ausgabe Paris 1750 Literatur BearbeitenCurt Hausding Jean Galbert de Campistron in seiner Bedeutung als Dramatiker fur das Theater Frankreichs und des Auslandes Leipzig Oswald Schmid 1903 archive org Frederick W C Lieder The Don Carlos Theme in Literature In The Journal of English and Germanic Philology 9 4 S 483 498 Quellen Bearbeiten Hausding Campistron S 40 Hausding Campistron S 38 Hausding Campistron S 35 Hausding Campistron S 44 Hausding Campistron S 38 Hausding Campistron S 47 Hausding Campistron S 66ff Lieder Don Carlos Theme S 488 Hausding Campistron S 64Weblinks BearbeitenKurzbiografie und Werkliste der Academie francaise franzosisch Angaben zu Jean Galbert de Campistron in der Datenbank der Bibliotheque nationale de France Normdaten Person GND 11866817X lobid OGND AKS LCCN nr88002820 VIAF 56619533 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Campistron Jean Galbert deKURZBESCHREIBUNG franzosischer Dramatiker und Schuler Jean RacinesGEBURTSDATUM 1656GEBURTSORT ToulouseSTERBEDATUM 11 Mai 1723STERBEORT Toulouse Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jean Galbert de Campistron amp oldid 231717597