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Jean Baptiste Regis 11 Juni 1663 oder 29 Januar 1664 in Istres Departement Bouches du Rhone Frankreich 24 November 1738 in Peking war ein franzosischer Jesuit und in China tatiger Missionar Er war massgeblich an der ersten Kartierung Chinas beteiligt 1 Leben und Wirken BearbeitenJean Baptiste Regis wurde am 13 September 1679 oder am 14 September 1683 in die Societas Jesu aufgenommen 1698 reiste er zu der chinesischen Mission in der er vierzig Jahre im Dienst der Wissenschaft und des katholischen Glaubens tatig war Da es in Europa bis zum Ende des 16 Jahrhunderts praktisch keinerlei geographische Kenntnisse uber China gab hatten die fruhen jesuitischen Missionare sich bereits um Abhilfe bemuht Die ihnen zuganglichen Informationen aus chinesischen geographischen Beschreibungen Entfernungsangaben und sogar einfachen Karten wurden von Pater Martino Martini mit eigenen astronomischen Beobachtungen erganzt und im Novus Atlas Sinensis zusammengefasst der 1655 in Amsterdam als Teil des Atlas Maior veroffentlicht wurde Die guten Beziehungen der Jesuiten zu dem chinesischen Kaiser Kangxi 1654 1722 ermoglichten ihnen weitere Erganzungen Pater Ferdinand Verbiest sammelte erste Eindrucke von der Tatarei als Begleiter des Kaisers bei zwei Reisen in die Mongolei 1682 83 Die von Konig Ludwig XIV 1687 entsandten franzosischen Jesuiten gaben den geographischen Arbeiten neuen Auftrieb Die neuen Missionare waren mit verbesserten Instrumenten ausgestattet und vom Pariser Observatorium in der astronomischen Ortsbestimmung ausgebildet worden so dass sie die bisherigen Ortsangaben prazisieren und ihre Beobachtungen der Academie des sciences in Paris ubermitteln konnten Pater Jean Francois Gerbillon konnte bei acht Reisen in die Mongolei 1688 98 weitere geographische Informationen sammeln Im Jahre 1701 begannen die Patres Jean Baptiste Regis Antoine Thomas Joachim Bouvet 1656 1730 und Dominique Parennin mit den Arbeiten fur die Kartierung des chinesischen Reiches zunachst mit einem Plan von Peking und Umgebung einschliesslich der kaiserlichen Sommerresidenzen sowie Planen von rund 1700 Stadten und Dorfern Kaiser Kangxi war zufrieden mit der Arbeit und stimmte daraufhin der Anfertigung einer Karte der Grossen Mauer zu Die Patres Regis Bouvet und Pierre Jartoux begannen am 8 Juni 1708 am Golf von Bohai mit der Arbeit bei der sie Langen und Richtungen mit Hilfe von Leinen und einem Kompass bestimmten und regelmassig den Stand der mittaglichen Sonne notierten Nach zwei Monaten zog sich der erkrankte Bouvet nach Peking zuruck Regis und Jartoux setzten die Arbeiten aber fort bis sie das Ende der Mauer beim heutigen Jiayuguan erreicht und einen inneren Abschnitt bis zum heutigen Xining ausgemessen hatten Sie kehrten am 10 Januar 1709 nach Peking zuruck nbsp Grosse Karte Chinas von d Anville gemass den Vorlagen der jesuitischen Patres 1734 erstellt Der Kaiser bat daraufhin die Arbeiten auf ganz China auszudehnen Regis Jartoux und Ernbert Fridelli sowie Francis Cardoso Guillaume Bonjour Vincent du Tartre Joseph Anne Marie de Moyriac de Mailla und Roman Hinderer bereisten in wechselnd zusammengesetzten Gruppen ab Ende 1709 das Land bis zum Baikalsee am einen und Formosa am anderen Ende Fur die Kartierung von Tibet sollen die Jesuiten mit Zustimmung des Kaisers zwei Lamas ausgebildet haben die in dem unzuganglichen Land die Reise von Xining nach Lhasa und weiter in Richtung der Quelle des Ganges unternehmen und entsprechende Beobachtungen notieren konnten 2 Nach zehn Jahren waren die Arbeiten am 1 Januar 1717 abgeschlossen und ganz China in einer Serie von Karten dargestellt Kopien dieser Karten wurden nach Paris gebracht wo sie von Jean Baptiste Bourguignon d Anville unter dem Datum 1734 zu einer grossen Karte von China 3 verarbeitet wurden die von Jean Baptiste Du Halde in seinem monumentalen Werk Description de la Chine et de la Tartarie chinoise 1735 veroffentlicht wurden Bedeutung BearbeitenDie von Jean Baptiste Regis und den mit ihm zusammenarbeitenden Patres geschaffenen Karten von China waren die ersten zusammenhangenden und weitgehend zuverlassigen Karten Chinas Sie galten lange als grundlegendes Kartenwerk Chinas uberhaupt Fur Tibet waren sie bis zum Ende des 19 Jahrhunderts das einzige Kartenwerk Einzelnachweise Bearbeiten Biographische Abhandlung von Joseph Brucker Jean Baptiste Regis in der Catholic Encyclopedia 1913 Clements R Markham A Memoir on the Indian Surveys 2 Auflage W H Allen amp Co London 1878 archive org Carte la plus generale et qui comprend la Chine la Tartarie Chinoise et le Thibet dressee sur les Cartes particulieres des RR PP Jesuites par le S D Anville Geographe ord du Roi qui y a joint le Pays compris entre Kashgar et la Mer Caspienne tire des Geographes et des Historiens Orientaux MDCC XXXIV Umfassende Karte die China die chinesische Tartarei und Tibet enthalt erstellt auf der Grundlage der Einzelkarten der jesuitischen Patres von S D Anville Geograph des Konigs der die von den Geographen und Historikern des Orients erhaltenen Lander zwischen Kashgar und der Kaspischen See hinzugefugt hat MDCC XXXIV Normdaten Person GND 1089246358 lobid OGND AKS LCCN n2002125355 VIAF 2348168453533566300007 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Regis Jean BaptisteKURZBESCHREIBUNG franzosischer Jesuit tatig als Missionar und Geograph China GEBURTSDATUM 11 Juni 1663 oder 29 Januar 1664GEBURTSORT Istres Departement Bouches du Rhone FrankreichSTERBEDATUM 24 November 1738STERBEORT Peking Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jean Baptiste Regis amp oldid 236064048