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Die Jan Heweliusz war eine polnische RoRo Eisenbahnfahre der Polskie Linie Oceaniczne mit Sitz in Gdynia Gdingen Das Schiff sank am 14 Januar 1993 in der Ostsee wobei 55 Menschen ums Leben kamen Jan Heweliusz SchiffsdatenFlagge Polen PolenSchiffstyp RoRo SchiffBauwerft Trosvik Versted A S BrevikKiellegung 31 Dezember 1975Stapellauf 29 Januar 1977Indienststellung Juli 1977Verbleib Am 14 Januar 1993 gesunkenSchiffsmasse und BesatzungLange 125 66 m Lua Breite 17 6 mTiefgang max 4 31 mVermessung 3 015 BRTMaschinenanlageMaschine CODAD4 Sulzer 10AL25 30 DieselMaschinen leistung 7 400 PS 5 443 kW Hochst geschwindigkeit 16 75 kn 31 km h Propeller 2TransportkapazitatenTragfahigkeit 2 035 tdwlaufende Spurmeter 47 LKW mSonstigesRegistrier nummern IMO 7527904 Inhaltsverzeichnis 1 Das Schiff 2 Der Untergang 3 Das Wrack 4 Trivia 5 Rezeption 6 Weblinks 7 BelegeDas Schiff BearbeitenDie Jan Heweliusz wurde 1977 in Brevik Norwegen auf der Werft Trosvik Versted A S gebaut Das nach dem Astronomen Johannes Hevelius 1611 1687 benannte Schiff wurde auf der Eisenbahnfahrverbindung zwischen Ystad in Schweden und Swinemunde Polen eingesetzt Schon mit der Jungfernfahrt im Juli 1977 als an der Maschine ein Lagerschaden auftrat begann eine nicht endende Pannenserie die dieses Schiff bis zu seinem Untergang im Jahr 1993 begleitete Erstmals kam es schon 1977 zu einer Kollision mit einer Kaimauer im Hafen von Ystad nbsp Jan Heweliusz 1982 bei der Bergung in YstadIm Jahr 1978 bekam die Jan Heweliusz aufgrund einer Fehlbeladung zum ersten Mal starke Schlagseite Mit viel Gluck gelang es der Besatzung das Schiff wieder zu stabilisieren Im August 1982 kenterte das Schiff ein weiteres Mal nachdem es im Hafenbecken von Ystad festliegend mit sieben Guterwagen fur den Transport von Zement vermutlich einseitig beladen worden war und lag dort uber mehrere Monate mit der linken Bruckennock an der Kaimauer Auch hier gelang es mittels grosser Krane das Schiff wieder aufzurichten so dass es im November desselben Jahres wieder den Betrieb aufnehmen konnte Im Januar 1983 kippten zwei LKW auf dem Ladungsdeck die nicht oder nur unzureichend gesichert waren Die Besatzung hatte Muhe das Schiff zu stabilisieren Mehrfach kam es zu Kollisionen und Beinahe Unfallen mit den Hafenanlagen oder anderen Schiffen wie einem schwedischen Zollboot im Jahr 1987 Im September 1986 kam es an Bord zu einem Brand durch ein Kuhlaggregat eines LKW der sich auf funf weitere Lastwagen ausdehnte 23 Passagiere und ein Teil der Besatzung mussten sich in die Rettungsboote begeben wahrend der andere Teil der Besatzung mit Loscharbeiten beschaftigt war Das Schiff musste danach zur Reparatur in die Werft Der Untergang BearbeitenAm 14 Januar 1993 sank das Schiff das sich auf dem Weg von Swinemunde nach Ystad befand vor der Kuste der Insel Rugen im Orkan Verena bei Windgeschwindigkeiten von etwa 160 km h und bis zu vier Meter hohen Wellen Die Fahre war mit 28 Lastwagen und zehn Eisenbahnwagen beladen die offenbar schlecht oder gar nicht gesichert waren Um 03 28 Uhr meldete die Besatzung Probleme mit der Ladung um 04 35 Uhr bekam das Schiff 30 Grad Schlagseite die Passagiere wurden an die Rettungsstationen beordert Um 04 37 Uhr wurde der erste Funkruf mit der Bitte um sofortige Hilfe abgesetzt Um 04 45 Uhr rief die Besatzung Mayday das Schiff hatte da bereits 70 Grad Schlagseite Nach dem zweiten Notruf um 05 27 Uhr verschwand das Schiff von den Radarschirmen um 05 50 Uhr trieb es kieloben bis es schliesslich gegen 11 00 Uhr 20 Seemeilen ostlich von Jasmund sank Trotz sofort eingeleiteter Rettungsmassnahmen konnten nur neun Besatzungsmitglieder gerettet werden Aufgrund der Passagierlisten wird vermutet dass 55 Menschen ums Leben kamen 35 Passagiere und 20 Besatzungsmitglieder aus insgesamt acht Landern Polen Schweden Norwegen Tschechien Rumanien Ungarn Osterreich Jugoslawien Jedoch konnten nur 37 Leichen geborgen werden 1999 stellte das Seefahrtsamt in Gdynia fest dass das Schiff nicht hatte auslaufen durfen da es nicht seetuchtig war Bereits vor dem Ungluck waren Probleme mit dem Ballastsystem bekannt geworden Ursache des Untergangs war wahrscheinlich ein defektes Ladetor Die Jan Heweliusz war kurz zuvor im schwedischen Hafen Ystad mit der Kaimauer kollidiert und offenbar nur ungenugend instand gesetzt worden Selbst in einwandfreiem Zustand hatte das Schiff wegen des aufziehenden Unwetters nicht in See stechen sollen Im nahegelegenen Sassnitz wurden von den deutschen Behorden samtliche Fahrverbindungen wegen des schlechten Wetters eingestellt Das Wrack BearbeitenDas Wrack der Jan Heweliusz wurde von der Reederei aufgegeben und war zwischenzeitlich zu einem Ziel von Sporttauchern in der Ostsee geworden Es liegt markiert mit einem befeuerten Einzelgefahrzeichen bei 54 36 N 14 13 O 54 6 14 216666666667 Koordinaten 54 36 0 N 14 13 0 O in minimal 10 bis maximal 25 Metern Tiefe auf seiner Backbordseite und ist vollstandig mit den fur die Ostsee typischen Miesmuscheln bewachsen Bedingt durch erfolglose Bergungsversuche sind einige Teile des Oberdecks stark einsturzgefahrdet Die Heckklappe ist abgerissen und liegt abseits des Schiffs Am Wrack kam es zu mehreren todlichen Tauchunfallen 1 Wegen der Position des Wracks in der Nahe einer vielbefahrenen Schifffahrtsroute besteht fur Schiffe mit grosserem Tiefgang eine gewisse Gefahr Solange der Schiffskorper noch als Ganzes existiert konnte ein durchgerosteter tiefer sinkender Teil die entgegengesetzte Seite nach oben drucken Um mogliche Gefahren zu erkennen wird das Wrack in gewissen Abstanden auf solche Hohenveranderungen uberpruft Beauftragt von deutschen Bundesbehorden ist dafur das Vermessungsschiff Deneb mit zwei Tauchern auf Wracksicherungsmission in der Ostsee unterwegs 2 Trivia BearbeitenDas 1974 gebaute baugleiche Schwesterschiff hiess Mikolaj Kopernik nach dem Astronomen Nikolaus Kopernikus Es blieb bis 2009 im Dienst seit dem Juni 2008 als Harput unter turkischer Flagge und traf nach langerer Aufliegezeit am 3 Februar 2014 zur Verschrottung in Aliaga ein Rezeption BearbeitenDie Dokumentarreihe Was geschah wirklich mit Hendrik Hey thematisierte 1994 das Ungluck in einer ihrer Episoden Das Ungluck wurde auch in einer Episode der polnischen Dokumentarreihe Czarny serial im Jahre 2001 thematisiert 3 Die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbruchiger veroffentlichte 2023 einen 25 minutigen Dokumentarfilm zu der Havarie 4 Weblinks BearbeitenDer Untergang der Jan Heweliusz In Norddeutscher Rundfunk NDR 14 Januar 2020 Datenblatt und Ungluckstagebuch der Jan Heweliusz auf einer schwedischen Portalseite uber Passagierschiffe Memento vom 19 April 2012 im Internet Archive Infos zum Wracktauchen an der Jan HeweliuszBelege Bearbeiten Ralph Sommer Jan Heweliusz Wrack verfallt Todesfalle fur Abenteurer In Schweriner Volkszeitung 27 Januar 2011 Wracksuche in der Ostsee 29 minutiger Dokumentarfilm von Michael Nieberg gesendet am 16 Juni 2018 in der Reihe Die Reportage vom NDR abgerufen am 29 Juni 2018 FilmPolski pl Abgerufen am 16 Januar 2023 polnisch Patrick Testa Kreitz Film Der Untergang der Jan Heweliusz Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbruchiger 2023 abgerufen am 20 Marz 2023 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jan Heweliusz Schiff amp oldid 234791127