www.wikidata.de-de.nina.az
Jan Andrew Nilsen 21 Februar 1936 in Fredrikstad Norwegen 30 Oktober 2014 in Skjak Norwegen war ein norwegischer Volkshochschullehrer Journalist und Schriftsteller Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Tatigkeit 3 Werke Auswahl 4 Literatur Auswahl Leben BearbeitenNach dem Besuch der Volksschule in Fredrikstad begann er zuerst eine Lehre in einer Schiffswerft Nachmittags und abends nahm er am Unterricht fur das Realschulexamen teil und wollte sich danach fur ein Ingenieurstudium in der Schweiz vorbereiten Dann aber wurde er auf seinem weiteren Bildungsweg vom Ortspfarrer Fyrwald angeleitet Durch ihn erweiterte Nilsen sein Wissen uber Philosophie und Ethik und begann sich nun fur padagogische Fragen zu interessieren Nach Abschluss der Lehre und der Realschule begann Nilsen eine Ausbildung zum Volksschullehrer Sein Vorbild war nun der norwegische Schriftsteller Jens Bjorneboe da sich Nilsen als Lehrer fur eine Neugestaltung des danischen Volksschulsystems einsetzen wollte Bjorneboe arbeitete damals in der Rudolf Steiner Schule in Oslo und Nilsen war von seiner Padagogik sehr beeindruckt Gleichzeitig aber positionierte er sich auch immer wieder kritisch gegen die Anthroposophie sowie auch gegen einige der dazugehorenden padagogischen Theorien Ahnliche Gedanken uber padagogische Praxis wie bei Steiner fand Nilsen auch in der danischen Freischule Diese Schulformen waren nach der Padagogik von Nikolai Frederik Severin Grundtvig und Kristen Kold aufgebaut und hatten viel gemeinsam mit der Steinerschen Schulpadagogik Ein Jahr lang besuchte Nilsen die beruhmte Volkshochschule Askov Hojskole Askov Sogn in Danemark Dort lernte er seine erste Ehefrau die danische Philologin und Romanistin Annette Morkeberg Meyer kennen von der er sich 1976 trennte Zwei Jahre spater 1978 heiratete er die schwedische Germanistin Ulla Elisabeth Nissen Zusammen mit Annette Morkeberg Meyer und anderen jungen Padagogen plante Nilsen die Grundung einer neuen Volkshochschule in Fredrikstad Deshalb gingen sie nach Danemark um sich dort besser uber die moderne Volkshochschulpadagogik zu informieren So kamen sie an die Snoghoj Folkehojskole in Fredericia Danemark wo sie beide funf Jahre lang als Gastlehrer tatig waren Tatigkeit Bearbeiten1968 erhielten Jan A Nilsen und Annette Morkeberg Meyer je ein Stipendium fur einen Studienaufenthalt in Rumanien Fachgebiet Rumanische Sprache bzw Modernes rumanisches Theater Nach dem Aufenthalt 1968 1969 in Bukarest und nach mehreren Dokumentationsfahrten durch das Land wobei Nilsen einmal auch bis ins nordliche Oascher Gebiet Kreis Satu Mare kam und dort zusammen mit dem rumanisch deutschen Schriftsteller Claus Stephani den chassidischen Einsiedler Moișe Certezer interviewte kehrten sie nach Norwegen zuruck In Norwegen nahm Nilsen eine Redakteurstelle bei der bekannten zentralen Tageszeitung Verdens Gang Oslo an wo er sich besonders mit Kultur und politischem Zeitgeschehen in Osteuropa beschaftigte Er schrieb fur diese Zeitung nach mehreren Reisen in die Sowjetunion nach Rumanien in die baltischen Staaten und in die DDR zahlreiche Reportagen Dabei entwickelte Nilsen ein starkes Engagement fur die regimekritische Literatur und Kunst in Osteuropa So schmuggelte er immer wieder Texte und besonders Gedichte von verfolgten und verbotenen Autoren aus der DDR und aus Rumanien heraus um diese Werke in Westeuropa bekannt zu machen Durch seine Flora Rumanien Aktion initiierte er mehrere materielle Hilfssendungen nach Rumanien Ausserdem grundete er in Sibiu ein Frauenhaus das auch heute noch in Betrieb ist und eroffnete ebenfalls in Sibiu eine Abendvolkshochschule die aber dann von den sozialistischen Behorden geschlossen wurde Nilsen war ab 1968 neben seiner schriftstellerischen und publizistischen Tatigkeit auch als Lehrer und Direktor an verschiedenen Grundschulen an der danischen Freischule und an danischen und norwegischen Volkshochschulen tatig Als Freier Mitarbeiter war er bei mehreren norwegischen Zeitungen beschaftigt und hat zahlreiche Beitrage veroffentlicht so auch in Fredrikstad Blad Firda Folkeblad Hadeland Ny tid u a In seinem vielleicht wichtigsten Buch uber das kommunistische Gesellschaftssystem in Osteuropa Statsfiender Staatsfeinde stellt Nilsen in langeren Gesprachen prominente Oppositionelle Dissidenten und andere Nonkonformisten aus den von ihm besuchten sozialistischen Landern vor so Romualdas Lankauskas Litauen UdSSR Robert Roschdestwenski UdSSR Peter Huchel Wolf Biermann DDR Ana Blandiana Rolf Bossert Cezar Ivănescu Claus Stephani Eugen Jebeleanu Ioan Mateș Petru Popescu Diet Sayler Haim Schwartzmann und Marin Sorescu Rumanien Dabei berichtete Nilsen auch ausfuhrlich uber seine Begegnung in Bukarest mit dem rumaniendeutschen Lyriker Rolf Bossert der ab 1984 ins Visier der Securitate geraten war Es war das erste Buch in Skandinavien in dem eine so grosse Anzahl osteuropaischer Schriftsteller und Kunstler im Gesprach mit dem Herausgeber zu Wort kommen konnten um uber ihr Leben und kreatives Schaffen im real existierenden Sozialismus zu berichten Diese Interviews hatte Nilsen als Zeitdokumente noch vor der 1990 einsetzenden Wende und dem anschliessenden Ende des sozialistischen Gesellschaftssystems aufgezeichnet Werke Auswahl BearbeitenEn diktare ar ingen sockesack Nio lyriker fran DDR Neun verbotene ostdeutsche Lyriker von Sebastian Lybeck ins Schwedische ubersetzt herausgegeben von Jan Andrew Nilsen FIBs Lyrikklubb Stockholm 1968 Cezar Ivănescu Jan Andrew Nilsen I Stalinistenes klor In den Klauen des Stalinismus Rumensk lyriker i sultesstreik Interview In Ny Tid Oslo nr 5 Februar 1990 S 16 Det store vi en trussel mot pedagogisk frihet Essays og satirer om utdanning og makt Eide Forlag Bergen 1993 Hubertusweg 43 45 Peter Huchel Leben und Werk Insel Verlag Frankfurt am Main 1996 En vaerstegutt og andre vaerstingaer Eine Erzahlung von der Kindheit in Fredrikstad Dissident Forlag Floro 1997 Statsfiender Et osteuropeisk memento til vesten Mote med opposisjonelle og andre i Sovjet Russland Litauen Romania og DDR Staatsfeinde Ein osteuropaisches Mahnzeichen an den Westen Gesprache mit Oppositionellen und Anderen in Sowjetrussland Litauen Rumanien und in der DDR Dissident Forlag Floro 1997 Under hjulet Unter dem Rad Begegnung mit dem deutsch rumanischen Dissidenten und Schriftsteller Rolf Bossert 1984 In Statsfiender Dissident Forlag Floro 1997 Vaerhanenes revolusjon Die Revolution der Windbeutel Jan Andrew Nilsen im Gesprach mit dem deutsch rumanischen Schriftsteller Claus Stephani Redakteur der Zeitschrift Neue Literatur in Bukarest Sonderdruck aus dem Buch Statsfiender Dissident Forlag Floro 1998 En vaerstegutt og andre vaerstingaer Dissident Forlag Floro 1997 Ausgestossen Diet Sayler In Diet Saylers Kunstkatalog Verlag fur moderne Kunst Nurnberg 1999 S 40 44 Literatur Auswahl BearbeitenJens Magnus Uten Fallskjerm Rett i Helvete Fredrikstad forfatter med ny kritisk bok In Fredriksstad Blad Fredrikstad 29 Mai 1996 Christian W Beck Uten Fallskjerm Rett i Helvete Frimodig og befriende om norsk skole In Vart Land Oslo Norwegian newspaper 24 Januar 1995 Torleik Stegane Det store vi Den pedagogiske fridomen i fare In Skolefokus Flensburg 20 Mai 1994 Helle Karterud Gi skolen friheten tilbake In Akerhus Romerikes Blad Akershus Oslo 30 November 1993 Hans Morten Sundnes Det store vi Bannbulle mot plansamfunnet In Firdaposten 3 November 1993 Claus Stephani Mirol irnak Norvegiaban Beszelgetes Jan Andrew Nilsennel Woruber schreibt man in Norwegen Gesprach mit Jan Andrew Nilsen In A Het Bukarest Wochenzeitung in ungarischer Sprache 4 Jg Nr 42 19 Oktober 1973 S 7 Normdaten Person LCCN n98066602 VIAF 51004919 Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 14 Juli 2023 PersonendatenNAME Nilsen Jan AndrewKURZBESCHREIBUNG norwegischer Volkshochschullehrer Journalist und SchriftstellerGEBURTSDATUM 21 Februar 1936GEBURTSORT Fredrikstad NorwegenSTERBEDATUM 30 Oktober 2014STERBEORT Skjak Norwegen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jan Andrew Nilsen amp oldid 235477837