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Jakob Stutz Pseudonym Peregrinus 27 November 1801 in Isikon bei Hittnau Kanton Zurich 14 Mai 1877 in Bettswil bei Baretswil Kanton Zurich war ein Schweizer Schriftsteller und Volksdichter Sein Werk stellt die erste Quelle fur Sozialgeschichte und Volkskunde des Zurcher Oberlandes dar und ist eines der fruhen Zeugnisse Deutschschweizer Mundartliteratur Jakob StutzGeburtshaus von Jakob Stutz in Isikon Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke Auswahl 3 Literatur 4 WeblinksLeben BearbeitenJakob Stutz stammte aus wohlhabendem Hause Sein Vater war Bauer und Textilunternehmer Nach dem Tod seiner Eltern 1813 und dem Verlust des Vermogens war er gezwungen sich seinen Lebensunterhalt als Hirte Knecht und Weber selbst zu verdienen 1827 erhielt er an der Blindenschule in Zurich eine Stelle als Lehrer Er erarbeitete dort eine neue Unterrichtsmethode welche die Schuler vom automatischen Auswendiglernen zum Lesen und memorativen Wiedergeben dessen fuhrte womit er die Lerneffizienz mehrfach steigern konnte Diese Stelle musste er 1836 aufgeben da ihn seine homosexuellen Neigungen in Schwierigkeiten brachten Danach arbeitete er als Lehrer an einer Privatschule in Schwellbrunn Appenzell Ausserrhoden 1841 wurde er wegen seiner Homosexualitat zu drei Monaten Gefangnis verurteilt und anschliessend des Kantons verwiesen Daraufhin zog er sich in eine Klause bei Sternenberg Kanton Zurich zuruck In den folgenden funfzehn Jahren widmete sich Stutz der Schriftstellerei Sein umfangreiches Werk gibt einen authentischen Eindruck der Lebensumstande und der Sprache der Zurcher Landbevolkerung zu seiner Zeit Er war Herausgeber einer monatlichen Zeitschrift Ernste und heitere Bilder aus dem Leben unseres Volkes 1850 1852 und engagierte sich durch die Grundung von Lesevereinen und den Aufbau einer Leihbibliothek fur die Volksbildung 1856 wurde Stutz in Pfaffikon erneut wegen homosexueller Vergehen verurteilt und mit drei Jahren Kantonsverweisung bestraft Er begab sich daraufhin auf uber zehnjahrige Wanderschaft wahrend derer er sich als Tagelohner und Gelegenheitsdichter von Volksstucken fur Laienbuhnen verdingte 1867 gewahrte ihm eine Nichte in Bettswil einer Aussenwacht von Baretswil Unterkunft Am Haus zum Pilatusblick wurde an den Feiern zu Stutz 200 Geburtstag 2001 eine Gedenktafel aus Sandstein enthullt Dort lebte er bis zu seinem Tod 1877 und wurde auf dem Friedhof Baretswil neben der Kirche begraben Dort ebenfalls aus dem Jubilaums und Versohnungsjahr 2001 erinnert ein Gedenkstein aus Nagelfluh mit Bronzetafel an Jakob Stutz Der Nachlass von Jakob Stutz mit Materialien zum Werk Lebenserinnerungen Vortragen und Tagebuchern befindet sich in der Handschriftenabteilung der Zentralbibliothek Zurich Werke Auswahl BearbeitenGemalde aus dem Volksleben nach der Natur aufgenommen und getreu dargestellt in gereimten Gesprachen Zurcherischer Mundart Sechs Bande Schulthess Zurich 1831 1853 Briefe und Lieder aus dem Volksleben St Gallen 1839 Vaterlandische Schauspiele zur Feier von Volks und Jugendfesten fur Kinder und Erwachsene im Freien aufzufuhren Vom Verfasser der Volks Gemalde St Gallen 1842 Lise und Salome die beiden Webermadchen Eine Erzahlung aus dem Volksleben Meyer und Zeller Zurich 1847 Der arme Jakob und die reiche Anna oder Was Gott zusammengefugt hat das soll der Mensch nicht scheiden Erzahlung aus dem Volksleben J H Locher Zurich um 1848 Sieben mal sieben Jahre aus meinem Leben Als Beitrag zu naherer Kenntnis des Volkes Funf Bande Zwingli Pfaffikon 1853 1855 letzte Neuausgabe Huber Frauenfeld 1983 2 um ein Vorw erg Aufl 2001 ISBN 3 7193 1264 X Der verirrte Sohn oder Die Rauber auf dem Schwarzwald Schauspiel in vier Aufzugen Glarus 1861 Wie Stiefkinder ihrer bosen Stiefmutter los werden Nach einer wahren Begebenheit Lustspiel in vier Aufzugen in Zurcher Mundart Glarus 1865 Literatur BearbeitenFranz Brummer Stutz Jakob In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 37 Duncker amp Humblot Leipzig 1894 S 80 f Otto Schaufelberger Endlich geht die Sonne auf Wunderliche frohliche und traurige Jugenderlebnisse des Volksdichters Jakob Stutz nach seiner Selbstbiographie Sieben mal sieben Jahre aus meinem Leben Orell Fussli Zurich 1962 Jakob Zollinger Auf den Spuren von Jakob Stutz Wetzikon 1977 Ursula Brunold Bigler Jakob Stutz Autobiographie Sieben mal sieben Jahre aus meinem Leben als Quelle popularer Lesestoffe im 19 Jahrhundert In Schweizerisches Archiv fur Volkskunde 75 Jg 1979 S 28 42 Jakob Stutz 1801 1877 Zurcher Oberlander Volksdichter und Zeitzeuge Beitrage und Wurdigungen hrsg von der Antiquarischen Gesellschaft Pfaffikon Wetzikon 2001 Reinhard Muller Stutz Jakob In Deutsches Literatur Lexikon Band 21 Hrsg von Hubert Herkommer und Konrad Feilchenfeldt Saur Zurich Munchen 2001 ISBN 3 908255 21 X Sp 274 f Dirk Strohmann Jakob Stutz In Andreas Kotte Hrsg Theaterlexikon der Schweiz Band 3 Chronos Zurich 2005 ISBN 3 0340 0715 9 S 1773 f Walter Haas Jakob Stutz In Historisches Lexikon der Schweiz 2013 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Jakob Stutz im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Portrait der Gemeinde Hittnau mit Abschnitt zu Jakob Stutz Portrait von Jakob Stutz Chronik Baretswil Informationen zum Jakob Stutz Wander und Bike Weg von Pfaffikon nach Sternenberg Nachlass in der Zentralbibliothek Zurich auf Jakob Stutz suchen Normdaten Person GND 118619772 lobid OGND AKS LCCN n83136810 VIAF 69722618 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Stutz JakobKURZBESCHREIBUNG Schweizer SchriftstellerGEBURTSDATUM 27 November 1801GEBURTSORT Isikon bei HittnauSTERBEDATUM 14 Mai 1877STERBEORT Bettswil bei Baretswil Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jakob Stutz amp oldid 221425266