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Jakob Franz Dirnbock 17 Dezember 1809 in Graz 9 August 1861 ebenda war ein osterreichischer Buchhandler Herausgeber Verleger und Schriftsteller Er schrieb den Text zum Dachsteinlied der steirischen Landeshymne zu der Ludwig Carl Seydler die Musik komponierte Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 1 1 Dachsteinlied 2 Leben und Wirken nach dem Dachsteinlied 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenJakob Dirnbock wurde am 17 Dezember 1809 als Sohn einer angesehenen Backerfamilie in einem im Jahre 1900 abgerissenen Haus in der Herrengasse im Bezirk Innere Stadt in Graz geboren An der Stelle seines Geburtshauses wurde in weiterer Folge das Gebaude der Grazer Wechselseitigen das sich hier heute Stand 2020 noch immer befindet errichtet Seine Schulbildung erhielt er in seiner Heimatstadt in der er unter anderem auch das Gymnasium besuchte ehe er in die ebenfalls in Graz ansassige Muller sche Buchhandlung in der Murgasse eintrat Dort war er neben seiner Lehre auch als Gedichteschreiber bekannt Seine Gedichte wurden in Der Aufmerksame der damals grossten Grazer Zeitung die von 1814 bis 1858 erschien abgedruckt Zwischen 1831 und 1833 war Dirnbock auf Lehr und Wanderschaft zur beruflichen Ausbildung in Wien und Prag wo er weiter steirische Mundartdichtungen schrieb Weitere Lehr und Wanderjahre fuhrten ihn von 1834 bis 1843 nach Breslau Oppeln Augsburg Ulm und Luzern Im Jahre 1844 eroffnete er in seiner Heimatstadt ebenfalls in der Murgasse eine eigene Buchhandlung Dachsteinlied Bearbeiten Als noch im selben Jahr die im Jahre 1819 von Erzherzog Johann 1782 1859 gegrundete Steiermarkische Landwirtschaftsgesellschaft ihr 25 jahriges Bestehen feierte schrieb Dirnbock zu diesem Anlass ein zehnstrophiges Lied dem er den Namen Der Steirer Land Hoch vom Dachstein gab Vom Grazer Domorganisten Ludwig Carl Seydler 1810 1888 stammte wiederum die Melodie zum Lied G Dur im Dreivierteltakt das erstmals beim Festakt der Landwirtschaftsgesellschaft am 16 Oktober 1844 gespielt und von einem vierkopfigen Mannerchor uraufgefuhrt wurde Nach dem datierten und signierten Autograph des Komponisten entstand das Lied offiziell am 18 Mai 1844 woraufhin man funf Monate auf die Urauffuhrung wartete Die detaillierte Lithografie der Erstdruckausgabe des spater als Dachsteinlied bezeichneten Liedes zeigt eine vom Giebel eines alten Wirtshauses flatternde lange Fahne auf der Text und Melodie des Liedes abgedruckt sind Am Himmel daruber sind die Portrats von Matthias Constantin Capello von Wickenburg dem damaligen Gouverneur des Herzogtums Steiermark Erzherzog Johann dem Grunder und Prasidenten der Steiermarkischen Landwirtschaftsgesellschaft sowie Ignaz Maria von Attems Heiligenkreuz dem damaligen Landeshauptmann der Steiermark abgebildet Darunter sowie an beiden Flanken der Fahne gruppieren sich Darstellungen des heimischen Volkslebens Die Lithographie erschien im Eigenverlag des Textdichters Jakob Dirnbock in Graz Die erste Fassung des Textes den Dirnbock geschrieben hatte wurde jedoch in weiterer Folge von ihm umgeandert und daraufhin in abgekurzter Version veroffentlicht Ebendiese 1844 veroffentlichte Fassung wird heute Stand 2020 noch immer gesungen Als anderen Komponisten die Urheberschaft zugeschrieben wurde darunter Franz Abt oder Friedrich Sucher liess Ludwig Carl Seydler auf eigene Kosten das Werk in Druck legen Nach den ersten Vorfuhrungen des Liedes geriet es beinahe in Vergessenheit fand dann nach einigen Jahren doch zu einer immer grosser werdenden Verbreitung und wurde schon bald bei jeder patriotischen Feier in der Steiermark gesungen Durch die steigende Popularitat wurden schliesslich am 3 Juli 1929 vom Steiermarkischen Landtag die Melodie und der Text der ersten drei sowie der letzten der ursprunglich zehn Strophen zur steirischen Landeshymne erhoben Seit einigen Jahrzehnten kamen immer wieder Diskussionen uber den Text der Hymne da dieser eine geografische Ausdehnung der Steiermark ins heutige Slowenien hinein beschreibt auf Diese traf zu der Zeit als Dirnbock den Text geschrieben hatte zwar noch zu ist aber heute nicht mehr aktuell Leben und Wirken nach dem Dachsteinlied BearbeitenMit seiner eigenen Buchhandlung war Dirnbock nebenbei als Verleger von Schulbuchern und volkstumlichen Schriften sowie als Herausgeber von Zeitschriften tatig Besonders bedeutend war er jedoch als Volksschriftsteller So schrieb er unter anderem Briefe des Hans Michel aus Obersteier an seinen God den Sensenschmied in der Oed eine humorvolle Mundartdichtung die auch uber die Grenzen von Graz und der Steiermark hinaus bekannt war und von 1845 bis 1848 als Zeitschrift herausgegeben wurde Ab 1847 gab er den Kalender lt anderer Quelle eine Zeitschrift Der innerosterreichische Heimatfreund der wertvolle Artikel zur Landeskunde enthielt heraus Im Sturmjahr 1848 brachte er die beiden kurzlebigen Zeitschriften Blatter der Freiheit und des Fortschrittes und Der Steirische Landbote heraus 1851 ging er einen Gesellschaftsvertrag mit dem ebenfalls in Graz ansassigen Verleger Karl Carl Muhlfeit ein trat jedoch bald darauf wieder aus dem Vertrag aus und gab zudem seine Buchhandlung auf Im Jahr 1855 grundete er eine Leihbibliothek in der Hafnerstrasse 323 nahe der Kettenbrucke im Dr Goth schen Haus Mit der Leihbibliothek waren er und seine Frau Elise geborene Petzlederer die er am 9 November 1846 geheiratet und mit der er drei Tochter hatte finanziell abgesichert Die Leihbibliothek sowie die Wohnung der Familie befand sich im selben Haus Die Wohnung befand sich im 4 Stock zur Hofstiege hin heute befindet sich an dieser Stelle die Adresse Kaiser Franz Josef Kai 2 Eckhaus Murgasse Am 9 August 1861 starb Dirnbock im Alter von 51 Jahren in seiner Wohnung an tiphosem Fieber und wurde in weiterer Folge am St Peter Stadtfriedhof in Graz beigesetzt Die Grazer Tagespost vom 11 August 1861 gab Gehirnlahmung als Todesursache Dirnbocks an 1 Zu seinen Ehren benannte die Grazer Stadtregierung danach eine Gasse die Jakob Dirnbock Gasse befindet sich in der Nahe des Botanischen Gartens im Bezirk Geidorf Der damalige Kulturstadtrat von Graz Helmut Strobl 1943 2019 initiierte nach Nachforschungen des Steiermarkischen Landesarchivs im Jahre 1989 die Anbringung einer Gedenktafel an Dirnbocks Sterbehaus lt dem Literatur und kulturgeschichtlichen Handbuch der Steiermark im 19 Jahrhundert bei der heutigen Adresse Paradeisgasse 1 im gleichen Hauserblock nur beim gegenuberliegenden Gebaude Literatur BearbeitenDirnbock Jakob In Osterreichisches Biographisches Lexikon 1815 1950 OBL Band 1 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 1957 S 187 Barbara Boisits Dirnbock Jakob In Oesterreichisches Musiklexikon Online Ausgabe Wien 2002 ff ISBN 3 7001 3077 5 Druckausgabe Band 1 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 2002 ISBN 3 7001 3043 0 Weblinks BearbeitenJakob Dirnbock im literatur und kulturgeschichtlichen Handbuch der Steiermark im 19 Jahrhundert Jakob Dirnbock auf der offiziellen Webprasenz des Historischen Vereins fur SteiermarkEinzelnachweise Bearbeiten Verstorbene in Graz den 9 August In Grazer Tagespost 30 Juli 1861 S 13 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung gpt abgerufen am 11 Dezember 2020Normdaten Person GND 143952862 lobid OGND AKS LCCN no2007093906 VIAF 24384912 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Dirnbock JakobALTERNATIVNAMEN Dirnbock Jakob Franz vollstandiger Name Dirnbock Jacob FranzKURZBESCHREIBUNG osterreichischer Buchhandler Herausgeber Verleger und SchriftstellerGEBURTSDATUM 17 Dezember 1809GEBURTSORT Graz Kaisertum OsterreichSTERBEDATUM 9 August 1861STERBEORT Graz Kaisertum Osterreich Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jakob Dirnbock amp oldid 234098839