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Heinrich Jakob Bechhold geboren 13 November 1866 in Frankfurt am Main gestorben 17 Februar 1937 ebenda war ein deutscher Chemiker bekannt fur Arbeiten zur Kolloidchemie in der Medizin Heinrich Bechhold aus einem Gruppenfoto des Ehrlich Teams Stolperstein fur Bechhold in der Niederrader Landstr 46 48 Frankfurt am Main Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wissenschaftliche Arbeit 3 Ehrungen und Mitgliedschaften 4 Werke Auswahl 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenBechholds Vater war der Frankfurter Buchhandler und Verleger Heinrich Hirsch Bechhold 1829 1909 der 1859 einer der Mitbegrunder des Freien Deutschen Hochstifts war 1885 legte Bechhold seine Reifeprufung in der Wohlerschule ab Nach dem Besuch des Realgymnasiums studierte Heinrich Jakob Bechhold in Freiburg Strassburg Berlin und Heidelberg Medizin Physik und Chemie 1889 promovierte er in Berlin Beitrag zur Kenntnis der Amidophenole Danach bereiste er Lappland Italien Nordafrika und Spanien 1 Ab 1896 war er als Publizist tatig Er grundete 1897 die Wochenzeitschrift Die Umschau die er bis zu seinem Tod leitete Sie erschien erstmals am 21 Januar 1897 mit dem Untertitel Ubersicht uber die Fortschritte und Bewegungen auf dem Gesamtgebiet der Wissenschaften Technik Literatur und Kunst im Verlag den sein Vater gegrundet hatte H Bechhold Verlagsbuchhandlung Er verfasste hunderte wissenschaftliche Artikel fur Die Umschau und redigierte tausende Beitrage anderer 1927 wurde der Verlag von der Bronner schen Druckerei ubernommen der sich spater in Umschau Verlag umbenennen sollte Die Zeitschrift erschien bis 1986 Seit 1903 war Bechhold Mitglied des Instituts fur experimentelle Therapie von Paul Ehrlich 1910 wurde er dort zum Professor und Leiter des Biochemischen Labors 1911 stiftete sein Schwiegervater Theodor Neuburger ein Institut fur Kolloidforschung dessen Direktor Bechhold wurde Wahrend des Ersten Weltkriegs stellte er verschiedene Impfstoffe etwa gegen Typhus und Cholera her 1916 habilitierte er sich in Frankfurt in medizinischer Physikalischer Chemie Im Deutschen Reich wurde 1935 seine Lehrbefugnis er war nichtbeamteter ausserordentlicher Professor aufgrund seiner judischen Herkunft er selbst war konfessionslos 2 fur erloschen erklart 1935 wohnte er in Frankfurt am Main Niederrader Landstrasse 26 1937 beging Bechhold Suizid 1 2 Ein Stolperstein in Frankfurt Niederrad vor dem Wohnhaus Niederrader Landstrasse 46 48 erinnert an ihn Der Hinweis auf einen Suizid ist umstritten Es gibt vermutlich keine Quelle mehr die dies belegt jedoch zahlreiche Veroffentlichungen mit biografischen Hinweisen ohne dass ein Suizid genannt wird So gibt es keinen Hinweis in Die Juden der Frankfurter Universitat von Heuer Wolf Die Geschichte der Frankfurter Juden seit der Franzosischen Revolution Bd 3 von Arnsberg Kurzbiografie zur Geschichte der Juden 1918 1945 von Joseph Wald Neue Deutsche Biografie von Rolf Jager Die Umschau 1937 H 9 Dagegen findet sich in der Bescheinigung uber die arztliche Leichenschau vom 18 Feb 1937 im Gagernkrankenhaus in Frankfurt der Hinweis Todesursache Sepsis Auch in der Rektoratsakte und der Personalhauptakte der Universitat Frankfurt wird kein Suizid genannt Einen Hinweis auf Freitod gibt es zwar in der Frankfurter Biografie Erster Band 1994 allerdings ohne eine einzige Quellenangabe und in Die Vertreibung von Wissenschaftlern aus den deutschen Universitaten 1933 1945 von Michael Gruttner und Sven Kinas In diesem Werk werden als Quelle die beiden o a Universitatsakten genannt die keinen Hinweis liefern und ein Hefter Institut fur Kolloidforschung 1921 1970 aus dem Frankfurter Institut zur Geschichte der Medizin der allerdings nicht mehr auffindbar ist Bechhold war seit 1896 mit Johanna Neuburger verheiratet Das Paar blieb kinderlos Seine Ehefrau verliess 1938 Deutschland und liess sich in der Schweiz nieder Wissenschaftliche Arbeit Bearbeiten1907 erfand er die Ultrafiltration und 1925 die Elektro Ultrafiltration Er erfand auch keimsichere Filter 1926 und ein Desinfektionsverfahren uber Adsorption 1931 veroffentlichte er eine Arbeit wie die Grosse von Viren mit Zentrifugieren bestimmt werden konnte Er hatte viele Schuler die in aller Welt vergleichbare Institute grundeten wahrend sein Institut in Deutschland lange das einzige derartige Institut Kolloidforschung in der Medizin blieb 1899 zeigte er dass Fettabfalle durch Mikroorganismen in Klaranlagen abgebaut werden Ehrungen und Mitgliedschaften Bearbeiten1930 erhielt er den Laura R Leonard Preis der Kolloid Gesellschaft Im Jahr 1932 wurde er zum Mitglied der Leopoldina gewahlt Er war korrespondierendes Mitglied der Akademie der Wissenschaften in Zaragossa Werke Auswahl BearbeitenBeitrage zur Kenntnis der Amidophenole Buchdruckerei von Max Bading Berlin 1889 Dissertation Die Kolloide in Biologie und Medizin Steinkopff Dresden 1912 5 Auflage 1929 Das Buch wurde auch ins Englische ubersetzt Digitalisat der 2 Auflage 1919 Hrsg Handlexikon der Naturwissenschaften und Medizin Bechhold Frankfurt 1894 in einem Band Frankfurt 1919 1923 in zwei Banden Uber die Hamolyse durch Quecksilber und Quecksilberverbindungen Fischer Jena 1920 Arbeiten aus dem Institut fur Experimentelle Therapie und dem Georg Speyer Hause zu Frankfurt a M 11 Hrsg Einfuhrung in die Lehre von den Kolloiden Steinkopff Dresden 1934 Kolloidkurse des Instituts fur Kolloidforschung zu Frankfurt a M 1 Literatur BearbeitenRobert Volz Reichshandbuch der deutschen Gesellschaft Das Handbuch der Personlichkeiten in Wort und Bild Band 1 A K Deutscher Wirtschaftsverlag Berlin 1930 DNB 453960286 Herrmann A L Degener Degeners Wer ist s Berlin 1935 Seite 77 Renate Heuer Siegbert Wolf Hrsg Die Juden der Frankfurter Universitat Campus Verlag Frankfurt am Main 1997 ISBN 3 593 35502 7 S 30 f Rolf Jager Bechhold Heinrich Jakob NDB 1953 Winfried Potsch u a Lexikon bedeutender Chemiker Harri Deutsch 1989 Paul Arnsberg Die Geschichte der Frankfurter Juden Bd 3 Darmstadt 1983 S 43 44Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Jakob Bechhold Sammlung von Bildern Bechhold Heinrich Jakob Hessische Biografie In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Heinrich Jakob Bechhold im Verzeichnis der Frankfurter StolpersteineEinzelnachweise Bearbeiten a b Eintrag Heinrich Bechhold in Deutsche Biographische Enzyklopadie K G Saur a b Michael Gruttner Sven Kinas Die Vertreibung von Wissenschaftlern aus den deutschen Universitaten 1933 1945 Vierteljahrshefte fur Zeitgeschichte Band 55 2007 Heft 1 S 163Normdaten Person GND 116099828 lobid OGND AKS LCCN no2003075431 VIAF 47505144 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Bechhold HeinrichALTERNATIVNAMEN Bechhold Heinrich Jakob vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher ChemikerGEBURTSDATUM 13 November 1866GEBURTSORT Frankfurt am MainSTERBEDATUM 17 Februar 1937STERBEORT Frankfurt am Main Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heinrich Bechhold amp oldid 232808797