Jad Mordechai (hebräisch יַד מָרְדְּכַי Jad Mårdechaj, deutsch ‚[Gedenk]Zeichen Mordechais‘) ist ein Kibbuz im südlichen Israel, nahe Aschqelon und der Grenze zum Gazastreifen.
Jad Mordechai | ||
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Basisdaten | ||
hebräisch: | יד מרדכי | |
Staat: | Israel | |
Bezirk: | Süd | |
Gegründet: | 1943 | |
Koordinaten: | 31° 35′ N, 34° 34′ O | |
Höhe: | 43 m | |
Einwohner: | 767 (Stand: 2018) | |
Gemeindecode: | 0358 | |
Zeitzone: | UTC+2 | |
Postleitzahl: | 79145 | |
Gemeindeart: | Kibbuz | |
Website: | ||
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Geschichte Bearbeiten
Der Kibbuz wurde 1943 gegründet; benannt wurde er nach dem Anführer des Aufstands im Warschauer Ghetto Mordechaj Anielewicz. Ein Museum beschäftigt sich mit dem Ghettoaufstand und der Verteidigung des Kibbuz.
Eine wichtige Rolle spielte Jad Mordechai im israelischen Unabhängigkeitskrieg (auch „Palästinakrieg“) im Jahr 1948. Den Bewohnern des Ortes gelang es, ein vorrückendes feindliches ägyptisches Bataillon mit der 15-fachen Kopfstärke fünf Tage lang, vom 24. bis 29. Mai 1948 aufzuhalten und sich schließlich zurückzuziehen. Währenddessen hatten die israelischen Truppen Zeit, sich wieder zu sammeln. Eine Installation erinnert an diesen Kampf.
In einer militärhistorischen Analogie zu den Kämpfen vom Mai 1948 agierte die Kibbuz-Verteidigungstruppe am 7. Oktober 2023 beim Terrorangriff der Hamas auf Israel erfolgreich und vertrieb proaktiv die heranrückenden Hamas-Terroristen weit vor dem Zaun des Kibbuz. Allerdings wurde das Museum durch Raketeneinschläge beschädigt.
Leben im Kibbuz Bearbeiten
Der Kibbuz Jad Mordechai wird gemeinsam bewirtschaftet. Der Kibbuz trägt sich selbst aus seinen landwirtschaftlichen Gewinnen. Partner ist die Landwirtschaftliche Genossenschaft Carmel. Es werden vor allem Orangen, Avocados und Grapefruits angebaut. Die Erwachsenen wohnen in kleinen Häusern, die Kinder wohnen Tag und Nacht im Kinderhaus. Die Familien sehen sich nur stundenweise. Gegessen wird gemeinsam im Speisesaal. Jeder Erwachsene bekommt für seine Arbeit nur ein Taschengeld. Am Rande des Kibbuz liegt das Volunteerscamp, mit Freiwilligen aus aller Welt.
Verkehr Bearbeiten
Eisenbahn Bearbeiten
Unter dem Namen des arabischen Dorfes Dair as-Sinaid hatte Jad Mordechai von 1916 bis zur Stilllegung des betreffenden Abschnitts in den 1970er oder 1980er Jahren eine Station an der Sinai-Bahn von Beirut über Lod nach Kairo (bis 1967). Heute sind die Gleise der Eisenbahn in den Gazastreifen größtenteils abgebaut, die Gebäude des Bahnhofes stehen noch.
Literatur Bearbeiten
- Margaret Larkin & Yad Mordechai Museum: Die sechs Tage von Yad Mordechai. Aus dem Amerikanischen von G. Geisler (The Six Days of Yad Mordechai). Peli Printing Works 1970 oder Verlag Givatayim (Israel) o. J.
Einzelnachweise Bearbeiten
- אוכלוסייה ביישובים 2018. (XLSX; 130 kB) [Bevölkerung der Siedlungen 2018]. Israel Central Bureau of Statistics, 25. August 2019, abgerufen am 11. Mai 2020.
- (Memento des vom 28. Februar 2014 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Etgar Lefkovits: Gaza rocket damages Holocaust museum in southern Israel. Kibbutz Yad Mordechai has been under continuing rocket fire since it held off terrorist infiltrators on Oct. 7, Jewish News Syndicate, 24. Oktober 2023
Weblinks Bearbeiten
- Homepage (hebräisch)