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Jacques Duphly auch du Phly Dufly Du Flitz und Duflitz A 1 1 12 Januar 1715 in Rouen 15 Juli 1789 in Paris war ein franzosischer Komponist Cembalist und Organist Jacques Duphly La Victoire Detail aus 2nd Livre de Pieces de clavecin Paris 1748 gewidmet Mme Victoire de France Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Noten 3 Literatur 4 Weblinks 5 Anmerkungen 6 EinzelnachweiseLeben und Werk BearbeitenJacques Duphly war der Sohn von Jacques I Duphly und Marie Louise Boyvin sein Grossvater mutterlicherseits war Jacques Boyvin Organist der Kathedrale von Rouen der bei seiner Geburt bereits tot war 1 Duphly war Schuler von Francois d Agincourt 2 In seiner Jugend hatte er mehrere Stellen als Organist 1732 1734 an der Kathedrale von Evreux ab 1734 an Saint Eloi in Rouen und ebenda auch von 1735 bis 1737 bei den Karmelitern 1 Am 13 April 1740 nahm er auch noch eine Stelle in Notre Dame la Ronde an wo ihm seine Schwester half 2 Er gab ausserdem Cembalo und Orgelunterricht 1742 ging Duphly nach Paris wo er zunachst in der Rue de la Verrerie wohnte 2 Dort widmete er sich ausschliesslich dem Cembalospiel und unterricht 2 nach Marpurgs Meinung habe er sich nicht die Hande auf den Tasten einer Orgel verderben wollen 1 3 Duphly verdiente seinen Lebensunterhalt als freier Kunstler und Virtuose und verkehrte in den Salons der eleganten Pariser Gesellschaft 1 Pierre d Acquin de Chateau Lyon der Sohn von Louis Claude Daquin schrieb uber Duphly Sie haben in der Gesellschaft le monde sicher schon von M Duflitz Duphly gehort einem Schuler von d Agincourt er gilt in Paris als sehr guter Cembalist Man findet bei ihm viel Gelaufigkeit legerete A 2 im Anschlag und eine gewisse Weichheit die unterstutzt von Verzierungen mehreren seiner Stucke einen ganz wunderbaren Charakter verleihen A 3 1 Auch als Lehrer erfreute er sich eines ausgezeichneten Rufs dies so sehr dass Jean Jacques Rousseau sich bei seinem Artikel uber Fingersatz im Dictionnaire de Musique 1768 auf Duphly berief als einem exzellenten Meister des Cembalos der vor allem die Perfektion des Fingersatzes besitzt A 4 1 A 5 4 Duphly veroffentlichte vier Bande mit Pieces de clavecin 1744 1748 1756 und 1768 das zweite Buch war Mme Victoire gewidmet einer Tochter Ludwigs XV A 6 5 Seine Musik gehort zum Bedeutendsten was in dieser Spatphase fur Cembalo geschrieben wurde Stilistisch basiert sie zwar noch auf den Cembalowerken Francois Couperins und vor allem Jean Philippe Rameaus ist jedoch auch stark beeinflusst von Domenico Scarlattis 1739 veroffentlichten Essercizi A 7 1 sowohl stilistisch als auch technisch z B weitausholende Arpeggien Ubergreifen der Hande Scarlattis Einfluss ist z B deutlich in den Stucken La Vanlo La Tribolet La Cazamajor La Larare La Millettina des 1er Livre 1744 oder in La Victoire La De Villeroy La De Vatre La Lanza La Damanzy La De Redemond und La De Caze im 2nd Livre 1748 Im 3me Livre 1756 gibt es neben Solowerken auch einige Stucke mit Begleitung einer Violine in der Nachfolge von Elisabeth Jacquet de La Guerre 6 und Cassanea de Mondonville 7 oder der Pieces de clavecin en concert von Rameau 8 Duphlys letzte Werke zeigen bereits fruhklassisch galante Zuge A 8 1 Einige Stucke aus seinem ersten Buch wurden auch von Marpurg veroffentlicht in Raccolta delle piu nuove composizioni per clavicembalo Leipzig 1757 und das zweite Buch erschien 1764 auch in England bei John Walsh II 1 nbsp Jacques Duphly Quatrieme Livre de Pieces de Clavecin Paris 1768 Titelblatt mit der Widmung an die Marquise de Juigne in deren Hotel Duphly zuletzt wohnte und starbEs ist bekannt dass Duphly nach 1768 weiterhin unterrichtete 1788 wurde er als vermisst gesucht Das Journal General de la France veroffentlichte in dem Jahr eine Anzeige man wunsche zu erfahren was aus Monsieur du Phly geworden sei ehemals maitre de clavecin von Paris und wo er 1767 gewesen sei Falls er nicht mehr am Leben sei sollten sich die Erben melden da man ihnen etwas mitzuteilen hatte Am 15 Juli 1789 einen Tag nach dem Sturm auf die Bastille starb Duphly in Paris in einem Appartement des Hotel de Juigne das er seit 1784 bewohnte 1 2 Im Inventar seiner Guter zur Zeit seines Todes ist kein Musikinstrument aufgefuhrt aber er lebte in einem gewissen Wohlstand und verfugte u a uber zahlreiche Renten und eine charge d ecuyer du roi A 9 1 Duphly hatte schon seit langerem Kontakte zur Familie der Juigne denn sein viertes Cembalobuch von 1768 war bereits der Marquise de Juigne gewidmet 9 Man weiss ausserdem dass Antoine de Sartine der alte Generalleutnant der Polizei und Staatssekretar der Marine ein Kunstmazen dem Duphly ein Stuck in seinem vierten Cembalobuch widmete La Sartine 1785 an der gleichen Adresse wohnte im Hotel de Juigne quai Malaquais 10 Duphly war nie verheiratet 1 Er vermachte einen beachtlichen Teil seines Besitzes seinem Diener der 30 Jahre lang sein Leben geteilt und fur ihn gearbeitet hatte Noten BearbeitenPieces de Clavecin Premier Livre 1744 Faksimile Edition J M Fuzeau Courlay 1990 Pieces de Clavecin Second Livre 1748 Faksimile Courlay Edition J M Fuzeau Courlay 1990 Troisieme Livre de Pieces de Clavecin 1756 Performer s Facsimiles New York o J Quatrieme Livre de Pieces de Clavecin 1768 Performer s Facsimiles New York o J Literatur BearbeitenDavid Fuller Duphly Jacques In Grove Music Online englisch Abonnement erforderlich Denis Herlin Duphly Jacques In Ludwig Finscher Hrsg Die Musik in Geschichte und Gegenwart Zweite Ausgabe Personenteil Band 5 Covell Dzurov Barenreiter Metzler Kassel u a 2001 ISBN 3 7618 1115 2 Sp 1631 1634 Online Ausgabe fur Vollzugriff Abonnement erforderlich Philippe Lescat Biographie de Jacques Duphly tabellarisch In Jacques Duphly Pieces de Clavecin Premier Livre 1744 Faksimile hrsg v J Saint Arroman Edition J M Fuzeau Courlay 1990 S IV Francoise Petit Sur l œuvre de Jacques Duphly In Courrier musical de France 23 1968 S 188 190 Text zur LP Le Clavecin Francais von Pauline Aubert Vogue MC 20123 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Jacques Duphly Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Noten und Audiodateien von Jacques Duphly im International Music Score Library ProjectAnmerkungen Bearbeiten Die Namensformen Duflitz und Du Flitz verwendeten Titon du Tillet und Pierre d Acquin de Chateau Lyon der Sohn von Louis Claude Daquin Das franzosisch Wort legerete bedeutet eigentlich Leichtigkeit erscheint jedoch als Musizieranweisung gewohnlich vor schnellen virtuosen Stucken was auf Duphlys Musik ganz besonders zutrifft On vous a surement parle dans le monde de M Duflitz eleve d Agincourt il passe a Paris pour un tres bon claveciniste On lui trouve beaucoup de legerete dans le toucher et une certaine mollesse qui soutenu par des graces rend a merveille le caractere de plusieurs de ses pieces excellent Maitre de clavecin et qui possede surtout la perfection du doigter Lescat behauptet Rousseau habe Duphly um einen eigenen Artikel gebeten Das erste Stuck tragt ausserdem als Anspielung an die Prinzessin den Titel La Victoire der Charakter des Stuckes entspricht dabei dem Sinn des franzosischen Wortes victoire Sieg Herlin geht davon aus dass Duphly Sonaten von Scarlatti aus einer vierbandigen Pariser Ausgabe kannte die bei seiner eigenen Verlegerin Mme Vendome gedruckt wurden die beiden letzten Bande jedoch erst 1751 und 1756 Das macht sich im Detail u a in Form von Albertibassen bemerkbar D h eine Stelle bei Hofe als Schildknappe bzw Stallmeister des Konigs Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i j k l m Denis Herlin Duphly Jacques In Ludwig Finscher Hrsg Die Musik in Geschichte und Gegenwart Zweite Ausgabe Personenteil Band 5 Covell Dzurov Barenreiter Metzler Kassel u a 2001 ISBN 3 7618 1115 2 Sp 1631 1634 Online Ausgabe fur Vollzugriff Abonnement erforderlich a b c d e Philippe Lescat Biographie de Jacques Duphly tabellarisch In Jacques Duphly Pieces de Clavecin Premier Livre 1744 Faksimile hrsg v J Saint Arroman Edition J M Fuzeau Courlay 1990 S IV Yonit Lea Kosovske Historical Harpsichord Technique Developing La douceur du toucher Indiana University Press 2011 S 67 Philippe Lescat Biographie de Jacques Duphly tabellarisch In Jacques Duphly Pieces de Clavecin Premier Livre 1744 Faksimile hrsg v J Saint Arroman Edition J M Fuzeau Courlay 1990 S IV Pieces de Clavecin Second Livre 1748 Faksimile Edition J M Fuzeau Courlay 1990 S 7 9 Vorwort S 2 3 Notenteil Elisabeth Jacquet de la Guerre Pieces de Clavecin qui peuvent se jouer sur le violon mit Violine 1707 Faksimile hrsg v Catherine Cessac und J Saint Arroman Edition J M Fuzeau Courlay 2000 Jean Joseph Cassanea de Mondonville 1 Pieces de clavecin en sonates op 3 6 Sonaten fur Cembalo mit Begleitung der Violine 1734 Und 2 Pieces de clavecin avec voix ou violon mit Stimme oder Violine Op 5 1748 Jean Philippe Rameau Pieces de Clavecin en concerts mit Violine oder Flote und Gambe oder 2 Violine 1741 Hrsg von E R Jacobi Barenreiter Kassel u a 1961 1988 Titelblatt von Quatrieme Livre de Pieces de Clavecin 1768 Performer s Facsimiles New York o J Arnaud de Maurepas Antoine Boulant Les ministres et les ministeres du siecle des Lumieres S 249 Normdaten Person GND 102374856 lobid OGND AKS LCCN n79070080 VIAF 46946153 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Duphly JacquesALTERNATIVNAMEN Phly du Dufly JacquesKURZBESCHREIBUNG franzosischer Komponist Cembalist und OrganistGEBURTSDATUM 12 Januar 1715GEBURTSORT RouenSTERBEDATUM 15 Juli 1789STERBEORT Paris Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jacques Duphly amp oldid 178878703