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Jakob Georg Osterroth 23 Dezember 1902 in Hettenleidelheim 17 August 1981 in Darmstadt war ein deutscher Maler der sich von spatexpressionistischen Anfangen hin zu einem zuruckhaltenden Surrealismus entwickelte In den 1930er Jahren waren er und seine Frau in der sozialdemokratischen Widerstandsorganisation Der Rote Stosstrupp engagiert Die neueste historische Forschung 1 hegt mangels sicherer Quellen Zweifel an der Existenz von Jack Osterroth insbesondere an seinem Engagement im deutschen Widerstand Leben und Werk BearbeitenOsterroth war das zweite von acht Kindern von Nikolaus Osterroth 1875 1933 und Elisabetha geb Humm 1877 1947 Der Vater Bergarbeiter in pfalzischen Tongruben wandte sich fruh der politischen Arbeit in Gewerkschaft und Sozialdemokratie zu und beendete seine Karriere als Sozialdirektor der Preussag 2 Der altere Bruder Franz Osterroth 1900 1986 jungsozialistischer Journalist und Historiker der SPD emigrierte 1933 in die Tschechoslowakei und nach Schweden und war am Aufbau des Roten Stosstrupps beteiligt Osterroth trug nach der Mobilmachung von Vater 1915 und alterem Bruder 1918 die Verantwortung fur die Familie die Hungerjahre hinterliessen gesundheitliche Schaden Nach Abschluss der Volksschule wurde er zum Orthopadiemechaniker Bandagist ausgebildet ging danach auf die Walz arbeitete bei Bauern und fand 1921 Beschaftigung in einem rheinischen Stahlwerk Von 1923 bis 1925 nahm er an zwei Lehrgangen der Akademie fur Arbeit in Frankfurt Main teil und war gleichzeitig als Gasthorer der Universitat fur Jura Nationalokonomie und Soziologie spater auch an der Berliner Hochschule fur Politik eingeschrieben In Berlin lernte er in dieser Zeit Hans Muhle kennen Osterroth der diesen Bildungsweg aufgeben musste da ihm die Reifeprufung als Voraussetzung fur einen Studienabschluss fehlte erarbeitete sich autodidaktisch als Zeichner den Zugang zur bildenden Kunst obwohl er ohne kunstlerische Neigungen oder Forderung aufgewachsen war 3 Seit Dezember 1926 besuchte Osterroth in Berlin die Malschule von Anton Kerschbaumer Martin Bloch und Otto Herbig Mitschuler war der Maler Kurt Scheele Gemeinsame Malreisen in die Schweiz und nach Italien folgten Noch bevor 1937 Herbig mit ca 24 Bildern wie auch Bloch und Scheele der Kunstpolitik der Nazis als entartet zum Opfer 4 fielen war Osterroth von der Darstellung der modernen Stadt zu Portratzeichnung und Blumenbild ubergegangen Diese Vorsicht war um so verstandlicher als er sich seit 1933 zusammen mit seiner Frau Anna geb Raiser 1897 1981 im Roten Stosstrupp engagiert und dabei u a Kurierfahrten und die Beherbergung politisch und rassistisch Verfolgter ubernommen hatte Der Zweite Weltkrieg brachte ihn als Sanitatssoldaten nach Bad Saarow wo er im Lazarett in der Pflege Erblindeter und Amputierter eingesetzt war 1943 wurde die Berliner Wohnung ausgebombt das Fruhwerk wurde nicht gerettet ein Verlust mit dem Osterroth lange zu kampfen hatte 5 Von nun an uberwiegen die Sujets die die Stadt nicht mehr als Grossstadt sondern als Ort kultureller Uberlieferung darstellen Turme und Mauern Kirchen und Rathauser die als Grossindividuen auf horizontlosen pointillistisch hellen Malgrunden dargestellt werden Die Berlin Blockade 1948 zwang Osterroth die Stadt zu verlassen seit 1953 lebte er in Darmstadt Hier vollendete er sich als Maler Er reiste in die Schweiz nach Italien in die Niederlande und immer wieder nach Strassburg und nach Israel Naturgegenstande zogen sein Interesse auf sich Blumen und Graser in ungewohnlichen Arten und grossen Formaten entstanden Die Turme zentrales Motiv Osterroths umgrenzen nun einen uberwirklichen Raum der in der Figur des heiligen Franziskus seinen endgultigen Verweser findet dargestellt im 37 Bilder umfassenden Zyklus Alte Legenden und neue Geschichten vom Heiligen Franciscus Was ich treibe hat nichts mit religioser Malerei zu tun Ich wurde es eher als eine Art von Surrealismus rubrizieren schreibt er am Ende seines Lebens 6 Ausstellungen Bearbeiten Juryfreie Kunstschau Berlin 1929 mit zwei Bildern beteiligt Darmstadt Mathildenhohe 29 Nov bis 18 Dez 1970 Katalog Jack Osterroth Blick zuruck Personalausstellung Essen Pressehaus der NRZ 29 Nov bis 20 Dez 1974 Personalausstellung Molln Augustinum 19 Mrz bis 8 Apr 1984 PersonalausstellungEinzelnachweise Bearbeiten Dennis Egginger Gonzalez Der Rote Stosstrupp Eine fruhe linkssozialistische Widerstandsgruppe gegen den Nationalsozialismus Schriften der Gedenkstatte Deutscher Widerstand Reihe A Analysen und Darstellungen Band 11 hg v Peter Steinbach u Johannes Tuchel Lukas Verlag Berlin 2018 S 207f 259 354 475 476 Seine Autobiographie erschien 1920 unter dem Titel Vom Beter zum Kampfer im Berliner Vorwarts Verlag Anlasslich der Bewerbung um den Grossen Staatspreis 1929 beschreibt Osterroth in einem Brief vom 5 Dezember 1929 an die Preussische Akademie der Kunste diese kunstlerische Erweckung August 1925 siedle ich nach Berlin uber Tagsuber bin ich Verkaufer in einem kleinen Geschaft im Osten Berlins abends Horer an der Hochschule fur Politik 1926 werde ich auf Adamson von Oscar Jacobsson aufmerksam Ich bin begeistert davon Mein Ehrgeiz wird auch Adamsons zeichnen zu konnen Tage und Wochen ube ich obwohl ich bis dahin keinen Strich gezeichnet habe um Adamson herum bis ich ihn im Schlaf kann Adamson weckt in mir die Lust ganz zum malerischen Metier uberzugehen Harry Fischer Liste Das Bild Oliven auch Olivenbaum gen Der Elefant entstand 1927 und blieb erhalten Osterroth erinnerte sich es ist das erste Olbild von meiner Hand und wurde von meinen Lehrern Anton Kerschbaumer und Martin Bloch als erstaunlich gute Arbeit angesehen an Friederike Kerschbaumer Darmstadt 17 Juni 1978Normdaten Person Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 19 Marz 2019 PersonendatenNAME Osterroth JackALTERNATIVNAMEN Osterroth Jakob GeorgKURZBESCHREIBUNG deutscher MalerGEBURTSDATUM 23 Dezember 1902GEBURTSORT Hettenleidelheim Landkreis Bad Durkheim Rheinland PfalzSTERBEDATUM 17 August 1981STERBEORT Darmstadt Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jack Osterroth amp oldid 208817288